Vordrängeln an der Ampel - Wie ist die Sicht der Motorradfahrer?
Moin zusammen,
vorweg: Ich möchte niemanden anfeinden oder ähnliches, mich interessiert wirklich nur mal die Sicht aus der Motorradfahrer perspektive.
In letzter Zeit fällt es mir immer wieder negativ auf, dass Motorradfahrer sich bei Schlangenbildung bzw. beim warten an der Ampel immer nach vorne drängeln.
In der Vergangenheit hat es mich weniger gestört, da die Beschleunigung von Motorradräder den meisten Fahrzeugen überlegen war und die meisten Fahrer auch wussten, wie man das zu nutzen hat.
Wie dem auch sei, wenn ich vorne an der Ampel bin, nutze ich ebenfalls gerne die Beschleunigung meines Fahrzeugs für das "Achterbahnfeeling". Leider kommen in letzter Zeit immer wieder Motorradfahrer neben mir an der Ampel an und wollen sich vor mich drängeln, sobald die Ampel auf Grün umschwenkt. Das funktioniert aber in den meisten Fällen nicht, da mein Fahrzeug auch eine gute Beschleunigung besitzt (0-100 ~2,5s).
Was kommt am Ende dabei raus?
1. Der Motorradfahrer fährt mir fast vors Auto und riskiert sein Leben.
2. Der Motorradfahrer ist dennoch schneller und zieht weg (Ziemlich selten).
3. Der Motorradfahrer fühlt sich provoziert und ist auf Stress aus.
4. Der Motorradfahrer versteht die Situation und reiht sich einfach wieder dahinter ein.
Wie dem auch sei, ich versteh dieses vordrängeln nicht. Wenn vor mir an der Ampel ein Motorradfahrer steht, fahre ich ja auch nicht neben ihn und überhole ihn am Ampelstart.. oder mache ich es einfach falsch?
Falls sich jemand angefeindet fühlt, entschuldige ich mich jetzt bereits, aber meine Hoffnung ist, mein Verständnis hier zu erweitern.
Gruß
Martin
116 Antworten
Zitat:
@tomS schrieb am 23. Oktober 2021 um 13:46:46 Uhr:
Die typischen Vorurteile eines Nicht-Motorradfahrers.
Es steht jedem Menschen doch wohl zu, eine eigene Meinung zu bilden oder muss man als Motorradfahrer ein vorbestimmtes Meinungsbild vertreten? Selbst sehe ich mich als Verkehrsteilnehmer, der unterschiedlich unterwegs ist, der den Verkehr als soziale Gemeinschaft versteht und egoistischen Sichtweisen eine Absage erteilt. Es gibt auch nicht wirklich einen vernünftigen Grund, sich vorzudrängeln.
Zitat:
@Demogantis schrieb am 23. Oktober 2021 um 15:51:09 Uhr:
... den Verkehr als soziale Gemeinschaft versteht und egoistischen Sichtweisen eine Absage erteilt. Es gibt auch nicht wirklich einen vernünftigen Grund, sich vorzudrängeln.
Es ist eher umgekehrt: Es gibt keinen vernünftigen Grund, das Vorziehen einspuriger Fahrzeuge zu verbieten. Abgesehen von Neid und Missgunst natürlich.
Ich achte stets auf Lücken und halte sie offen. Wenn ich im Auto unterwegs bin. Damit alle Zweiradpiloten leicht und sicher nach vorne durchfahren können. Die kommen so besser voran und ich - tadaaa! - verliere nicht eine Sekunde. Ich bin halt bis heute ein Fan von Hallo Partner - danke schön. Ich bin für ein Miteinander, kein Gegeneinander, wie es in Deutschland leider so weit verbreitet ist.
Gruß Michael
Mein Auto ist so breit wie es ist und ich stelle mich an der roten Ampel einfach hinter meinem Vordermann/frau/divers/queer... an. Wenn da ein Motorradfahrer an uns allen vorbei nach ganz vorne möchte, hindere ich ihn nicht, aber den Platz dazu muss er sich schon selber suchen.
Selbst mit dem Motorrad bin ich eher der "wait in line" Typ.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Demogantis schrieb am 23. Oktober 2021 um 15:51:09 Uhr:
Es gibt auch nicht wirklich einen vernünftigen Grund, sich vorzudrängeln.
Es gibt viele vernünftige Gründe nach vorne zu fahren. Du bist bloß nicht in der Lage diese zu erkennen und hier zu artikulieren. Dafür reicht Dein Horizont nicht. Aber zum Glück liest Du meine Beiträge nicht.
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 23. Oktober 2021 um 16:06:49 Uhr:
Es ist eher umgekehrt: Es gibt keinen vernünftigen Grund, das Vorziehen einspuriger Fahrzeuge zu verbieten. Abgesehen von Neid und Missgunst natürlich.
Es ist halt verboten und ich bezweifele, dass die Motivation dafür beim Gesetzgeber von Neid und Missgunst geleitet war.
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 23. Oktober 2021 um 16:06:49 Uhr:
Die kommen so besser voran und ich - tadaaa! - verliere nicht eine Sekunde.
Warum ist es wichtig, besser voran zu kommen oder was meinst du damit? Persönlich habe ich gerade auf dem Motorrad alle Zeit der Welt und bin daher immer gemütlich unterwegs. Für mich spielt es keine Rolle, ob ich vor eine Ampel in der Warteschlange stehe.
Bedenke, du magst vielleicht darauf achten, Platz zum Vorfahren für Motorradfahrer zu lassen, aber die zwei vor dir achten vielleicht nicht darauf. Und selbst wenn ein Motorradfahrer problemlos vorfahren kann und dann auch seiner Meinung nach flott davon kommt, die nächste Ampelschlange kommt bestimmt und dann kommt er vielleicht nicht nach vorne. Das Vorfahren kann man sich folglich schenken!
90% machen es, nur Demo stänkert dagegen.
Na dann lassen wir ihn halt. Soll er sich hinten anstellen. Juckt mich nicht im geringsten. Motto: Leben und leben lassen!🙂
Ich finde denn Gedanken auch gar nicht erstrebenswert, mit Leute wie Demogantis gemeinsam vorne an der Ampel zu stehen.
Ein paar Autos zwischen uns sind schon ok.
90% halte ich für völlig übertrieben. Und so langsam wird die Diskussion hier armselig. Leben und leben lassen und auch mal gönnen können scheint bei einigen hier nicht zu den persönlichen Stärken zu gehören.
"Allerdings versuche ich es so zu regeln, dass ich mich langsam herantaste, bis die Ampel grün wird. So habe ich dann einen fliegenden Start und da kann dann auch der Tesla nicht mehr mithalten.."
Und genau das wäre mir zu gefährlich, braucht der Autofahrer beim Weglegen des Handys nur ein wenig verziehen und schon schepperts.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 23. Oktober 2021 um 20:20:54 Uhr:
Und genau das wäre mir zu gefährlich, braucht der Autofahrer beim Weglegen des Handys nur ein wenig verziehen und schon schepperts.
Genau, solange es rollt, kommen Richtungsänderungen manchmal sehr plötzlich. Wenn die Autos erst mal stehen und Vorderräder geradeaus gerichtet sind, hat man mehr Reaktionszeit.
Übrigens: Radfahrern und Mofafahrern ist das vorfahren ausdrücklich erlaubt.
Und ob der Grand Dink im Rückspiegel (aber wer schaut schon in den Rückspiegel? 😉 ) jetzt ein Mofa oder ein 250ccm ist, ist nur für Roller-Enthusiasten erkennbar.
Analog bei meiner Motorhispania, die von entgegenkommenden Motorradfahrern meist für ein Motorrad gehalten wird. Hat aber nur 2 PS.
Wer die Tür aufreisst, um Zweiradfahrer zu disziplinieren, gerät manchmal vor den Kadi. (In anderen Ländern wird er von dutzenden anderen Zweiradfahrern gebeten auszusteigen und nach einer Belehrung ins Krankenhaus gebracht.)
Zitat:
@nichich schrieb am 23. Oktober 2021 um 20:18:50 Uhr:
90% halte ich für völlig übertrieben. Und so langsam wird die Diskussion hier armselig. Leben und leben lassen und auch mal gönnen können scheint bei einigen hier nicht zu den persönlichen Stärken zu gehören.
Eher untertrieben.
Zitat:
@nichich schrieb am 23. Oktober 2021 um 20:18:50 Uhr:
Leben und leben lassen und auch mal gönnen können scheint bei einigen hier nicht zu den persönlichen Stärken zu gehören.
Könnte man schreiben, wenn jemand aktiv das Vordrängeln unterbinden würde, aber darum geht es nicht. Der TE hat eine Verständnisfrage zu einem bestimmten Verhalten, dessen Gründe man nicht in sich schlüssig erklären kann. Die meisten Gründe halten auch einer analytischen Betrachtung kaum stand, von daher kann man das Vordrängeln schlicht als Marotte ansehen.
Ampeln kenne ich hauptsächlich von Landstrassenbaustellen. Da sind sie eine elegante und relativ gefahrlose Möglichkeit, viele Autos und LKWs zu überholen, die man sonst lange Zeit vor sich hat und dann je nach Verkehrslage eher umständlich zu überholen sind.
Auf engen und kurvenreichen Strecken, wo ich meistens unterwegs bin, ist das oft die einzige Möglichkeit für viele km, etwas sehr vorsichtige Autofahrer zu überholen, die die Strecke nicht kennen oder grundsätzlich langsamer fahren.