Vorderachsgeräusche: Stabilisatorlager?
Hallo liebe Motor-Talker,
seit einigen Monaten wird die Vorderachse meines Ventos (siehe Sig.) immer geräuschvoller. Beim starken Lenken in langsamer Fahrt (Schritttempo) höre ich immer so ein leises Grummeln, als wenn ich einen Gummi-Faltenbalg zusammendrücke und auseinanderziehe und der dabei unregelmäßig einbeult. (Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich machen.)
Das ist aber (noch) nicht mein Hauptproblem.
Zudem höre ich nämlich, hauptsächlich beim Abbremsen auf unebener Fahrbahn, ein Poltern. Da ich ein sehr ähnliches Geräusch bei unserem Golf IV Variant (siehe Sig.) erst vor Kurzem durch den Austausch der inneren Gummilager des Stabilisators beseitigt habe, habe ich mir das Gegenstück beim Vento auch einmal angesehen. (Und bevor jetzt ein Golf-Fahrer aufschreit: Ja, der 55-kW-Vento hat wirklich einen Stabi an der Vorderachse!)
Ich meine, an den äusseren Gummilagern des Stabis, die im oberen "Auge" von Koppelstangen sitzen, die wiederum unten mit dem Achslenker verbunden sind, beim Hinsehen Spiel erkennen zu können. Bei den inneren Gummilagern, die jeweils am hinteren Ende des Aggregateträgers sitzen, ist das anscheinend (noch?) nicht der Fall. Nach "Stabi AND Gummilager" habe ich in diesem Unterforum auch schon mit der neuen SuFu gesucht, aber keine Infos gefunden, die mir weiterhelfen.
Wenn ich mir diese Lager jetzt zur Brust nehmen möchte, habe ich folgende Fragen vorweg:
1) Der Austausch welcher Teile ist sinnvoll, wenn man einmal "dabei" ist (Gummilager innen und außen, Koppelstangenlager am Achslenker, Befestigungsmutter der Koppelstange etc.)?
2) Benötigt man beim Wechsel der äußeren Gummilager spezielle Hilfsmittel, z. B. ein spezielles Einpresswerkzeug?
3) Falls sich der gleichzeitige Ersatz der inneren Gummilager empfiehlt: Dazu muss ich meiner Einschätzung nach evtl. das hintere Ende des Aggregateträgers lösen, ganz bestimmt aber eine Art Blechlasche, die von dieser Befestigung nach etwas weiter hinten zum Boden verläuft und dort auch verschraubt ist. Ist dabei ein bestimmtes Vorgehen zu beachten, spezielles Werkzeug und evtl. sogar ein Absenken des Motors notwendig (und wenn ja: Wie geht das und wie weit absenken?)?
Bin für jeden Tipp sehr dankbar!!!
Schönen Gruß
15 Antworten
Dann will ich interessierte Leser mal auf dem Laufenden halten, insbesondere was die Ursache der beschriebenen Geräusche angeht.
Folgende Zeilen schrieb ich ja am 20. April in einem anderen Thread in diesem -> Beitrag:
Zitat:
Original geschrieben von unbrakeable
... Die Werkstatt wechselte dann noch unentgeltlich die Domlager sowie (mit meinem Einverständnis) das hintere Motorlager (sitzt oberhalb/hinter dem Getriebe), weil das Knarzen verstummt war, nachdem der Meister dort einen "Schuss" WD40 hingesprüht hatte.Das Knarzen war danach auch weg - das Knacken immer noch nicht. Ich kann es auch provozieren, indem ich beim stärkeren Abbremsen bis zum Ende auf der Bremse bleibe, und der Wagen mit einem Ruck wieder aus der Einfederung auftaucht. Nun ist es auch wieder lauter geworden, es poltert zusätzlich beim Überfahren z. B. eines abgesenkten Bordsteins (wenn also der Vorderwagen stärker eintaucht) und ein leichtes Knarzen/Quietschen ist auch wieder(!) zu vernehmen, allerdings nur bei ruckartigen Bewegungen der Motor/Getriebe-Einheit (plötzlicher Gasstoß). Das Motorlager war also scheinbar doch nicht die Quelle dieses Geräusches. Aber was hat der Meister dann mit dem WD40 "entquietscht"? 😕 ...
Die Stelle, die der "Meister" entquietscht hatte, war das bereits von eben dieser Werkstatt im Dezember gewechselte vordere innere Lager des linken Querlenkers. Dorthin floss nämlich das in die Nähe des beschriebenen Motorlagers gesprühte Öl!!! 😰
Erst der Check in einer anderen Werkstatt brachte einige Schlampereien dieser ersten Werkstatt zu Tage:
- (wieder) Spiel im vorderen inneren Lager des linken Querlenkers
- oberes Ende der rechten Feder ragte einige cm über ihren Anschlag am Federteller hinaus (verdreht)
- linkes Vorderrad hat deutlich sichtbaren negativen Sturz (steht oben weiter innen als unten)
- Bremskraftregler (an der Hinterachse) undicht. Gummibalg nur noch teilweise vorhanden. Vermutung des Meisters: Beschädigung beim Austausch der Hinterachslager zugefügt.
- eine Bremsleitung unter dem Wagenboden nicht in ihren Kunststoffhaltern eingeclipst
Den letzten Punkt erledigte ich selbst. Die drei ersten wurden mir von der ersten Werkstatt zugesagt kostenlos zu beheben - nebst anschließender kostenloser Fahrwerksvermessung und -einstellung, weil beim ersten Austausch des QL-Lagers wieder die alte, arg vom Rost zerfressene Schraube verwendet wurde. Zudem sollte wieder ein neues Lager eingepresst werden. Das Ganze wurde mittlerweile auch erledigt.
Die Reparatur soll aber auf keinen Fall ursächlich für den defekten Bremskraftregler gewesen sein. Denn dann wäre angeblich der Bremsflüssigkeitsverlust viel früher (und nicht erst nach 3 Monaten) aufgefallen. Zudem wäre beim Austausch der Hinterachslager nur die Feder zwischen Hinterachse und Regler ausgehängt, die Achse gelöst und abgesenkt und die Lager aus- (Hammer) und eingebaut (Presswerkzeug) worden. Da ich ihm aber leider nur eine Vermutung entgegenstellen und nichts nachweisen konnte, nahm ich das Angebot an, den BKR für 150 € (komplett) zu tauschen.
Bisher scheint technisch alles i. O. zu sein - ich habe nur ein "kleines" Terminproblem mit dem benachbarten Euromaster-Betrieb, wo die Fahrwerksvermessung stattfinden sollte. Zuerst hatten die am Tag der Beseitigung meiner Reklamationsgründe keinen Termin mehr (vom Meister vergessen anzumelden!), dann bekamen sie bei einem einige Tage späteren Termin die Kontermutter auf einer Spurstange nicht gelöst und konnten daher keine Einstellung vornehmen. Jetzt hat die erste Werkstatt diese Mutter doch gelöst bekommen, sodaß dem Einstellen heute (hoffentlich) nichts mehr im Wege steht.
Oh Mann, ist das eine never-ending-story! Bei dieser (ersten) Werkstatt werde ich außer Ölwechseln (die ein dort arbeitender Kasache wirklich liebevoll und penibel für nur 10 € durchführt) nichts mehr machen lassen. Das ist ja inklusive des ganzen Koordinationsaufwands (3 x Mitfahrgelegenheit zur und von der der Arbeit, Sohn 3 x abholen, 2 Termine bei Euromaster für die Durchführung der im Beitrag vom 20. April beschriebenen Arbeiten) ein echtes Verlustgeschäft verglichen mit einer (wahrscheinlich) einmaligen Reparatur in einer VW-Werkstatt. Denn ich glaube kaum, dass die es sich da leisten könnten, so eine Schlamperei abzuliefern. Gut, genau genommen kann es sich die freie Werkstatt auch nicht. Aber wenn die das nicht schnackeln, ist das (hoffentlich bald) nicht (mehr) mein Problem. 🙄
Schönen Gruß