Volvo XC40 T2 2022early Schaltgetriebe Motorschaden Kurbelwellen-180°-Axialbundlager
Guten Tag zusammen,
ich habe ein aktuelles Problem (Motorschaden) mit meinem Volvo XC40 T2 Schaltgetriebe BJ2022 Motorcode B3154T9 bei 22007 Kilometer Laufleistung.
Hier erst einmal die Vorgeschichte, dann am Ende die Fragen dazu:
Vor seinem 1. Geburtstag (ca. 12T km) hat unser Auto angefangen, bei Betätigung der Kupplung, ein leises Schleifgeräusch (welches sich durch die Anhebung der Motordrehzahl am Anfang des Kuppelvorgangs etwas verstärkte.) entwickelt.
Am Kupplungspedal waren leichte Vibrationen zu spüren. Der erste Kundenservice bei der Vertragswerkstatt war ohne Befund. (Es wurde nur das Kupplungspedal geschmiert.)
Nach ca. 3T Kilometer Weiterfahrt, sind mit steigender Kilometerzahl die Schleifgeräusche und Vibrationen derart stark angestiegen, dass ich einen erneuten Servicetermin bei unserer Werkstatt vereinbarte.
Trotz der Symptome wurde mir das Fahrzeug als "in Ordnung" zurückgegeben.
Nach ca. 5T zusätzlichen Kilometern, habe ich mich dann an eine andere Volvo Vertragswerkstatt gewandt.
Bei dem Besuch wurde mir sofort nach kurzer Begutachtung mitgeteilt, dass das sicherlich nicht normal sei. Die Vermutung lag bei einem Defekt an der Kupplung.
Daraufhin wurden die Ersatzteile beschafft und mit mir ein neuer Reparaturtermin ausgemacht.
Am nächsten Tag bekam ich dann einen Anruf der Werkstatt, dass der Kupplungstausch die Symptome nicht beseitigen konnte. Stattdessen konnte das eigentliche Problem lokalisiert werden.
Scheinbar haben Axialkräfte beim Kuppelvorgang einen Defekt des Kurbelwellenhauptlagers (180° Axiallager-Ringsegment) verursacht. (Lt. Werkstatt ein unzul. Axialspiel >0,6mm). Dadurch wurde bei jedem Kuppelvorgang die Kurbelwelle axial verschoben und verursachte so Schleifgeräusche und Vibrationen.
Die Werkstatt hat auch sofort eine Lösung der Volvo Technikabteilung zu dem Defekt erhalten:
Es sollte die Kurbelwelle getauscht werden und der Motor auf eine andere Axiallagerung (360° Axial-Bundlagerring) umgebaut werden.
Da mir auf Nachfrage nach zusätzlich beschädigten Bauteilen auch mitgeteilt wurde, dass sich Späne im Motorraum befinden, war ich sofort mit der Reparaturlösung nicht einverstanden und habe den Volvo Kundenservice kontaktiert.
Am darauffolgenden Tag habe ich den nächsten Anruf der Werkstatt erhalten, dass die Volvo-Technikabteilung die Bestellung eines Austauschmotors freigegeben hat.
Ich hatte daraufhin natürlich einige Fragen zu dem Austauschmotor.
Als erstes interessierte mich, ob es sich bei dem AT um einen fabrikneuen oder um einen erneuerten Altmotor handeln würde. (Ein gebrauchter Motor würde eine Wertminderung meines jungen Autos bedeuten.)
Außerdem wollte ich wissen, ob in dem Ersatzmotor die 360° Bundlagerlösung bereits umgesetzt wurde und ob es sich um ein bekanntes Problem handeln würde.
Zusätzlich interessierte mich als Maschinenbautechniker die zu erwartende Lebensdauer der Lagerumbaumaßnahme.
Diese Fragen konnte mir die Werkstatt nicht beantworten. Auf schriftliche Anfrage beim Volvo Kundenservice, erhielten wir die telefonische Antwort, dass wir und die Werkstatt keine Informationen dazu bekommen.
Seitdem steht unser Auto in der Werkstatt und wir warten schon einige Wochen auf Rückmeldung von Volvo.
Es wäre schön, wenn Volvo zeitnah kundenorientiert handeln würde. Leider sieht es im Moment nicht danach aus.
Ein Leihwagen wurde uns nur für die unnötige Reparatur der Kupplungsteile zur Verfügung gestellt.
Wir finden es jedenfalls schade, dass der Schaden bis jetzt noch nicht angemessen beseitigt wurde und wir momentan ohne Auto dastehen.
Vor allem, weil wir eigentlich sehr begeistert von dem Fahrzeug waren.
Bevor mir der Austauschmotor angeboten wurde, hatte ich aber bereits Recherchen zu dem Schadensbild und der ursprünglich angebotenen Reparaturlösung angestellt. Über Probleme bei Volvo Fahrzeugen konnte ich auf die Schnelle nichts finden, bin aber auf einen Artikel gestoßen, nach dem genau dieses unterdimensionierte 180° Axiallagerringsegment bei einem anderen Automobilhersteller auch Schäden verursacht hatte.
(https://www.bimmertoday.de/.../)
Jetzt frage ich mich natürlich, ob das Problembild der beiden Hersteller irgendetwas miteinander zu tun hat. Schließlich wurde der Werkstatt von der Volvo-Technikabteilung genau der gleiche Umbau auf das 360° Bundlager angeordnet.
Eventuell sind bzw. waren die Motoren beider Hersteller, in Verbindung mit Schaltgetrieben, davon betroffen. In Kombination mit Automatikgetriebe (geringe Axialkräfte) sind die Motoren unauffällig. Doch für den Betrieb mit manuellem Schaltgetriebe ist die ursprüngliche Lagerstelle scheinbar unterdimensioniert.
Ich persönlich glaube da nicht an einen Zufall, zudem ja sofort die gleiche lebensdauerverlängernde Maßnahme wie die vom Konkurrenten BMW ausgeführt werden sollte.
Außerdem ist es in der Automobilindustrie sowieso gebräuchlich, dass Konstruktionen, Lizenzen und Fahrzeugkomponenten untereinander angeboten werden.
Meine Theorie ist folgende: Neuentwicklung Baukastenmotor BMW+Groupe PSA (jetzt Stellantis) > Dongfeng Motor Corporation > Volvo ("Neuentwicklung" Baukastenmotor Volvo Engine Architecture (VEA))
Oder Volvo VEA hat den damaligen Chefkonstrukteur von BMW/Groupe PSA abgeworben.
Jedenfalls fände ich es traurig, sollte tatsächlich ein Zusammenhang bestehen, dass Volvo das Lagerproblem nicht behandelt, sondern es eskalieren lässt.
BMW hat zumindest mit einer "technischen Aktion" reagiert und die betroffenen Kunden aktiv informiert und nachgebessert.
Fragen:
Kann zufällig jemand einen Zusammenhang des BMW/PSA B38 Dreizylinder-Baukastenmotors mit dem Volvo VEA/DMC T2 Dreizylinder-Baukastenmotors herstellen..., dann bitte Infos an mich :-)
Kann zufällig ein damals betroffener BMW Fahrzeughalter etwas über die Haltbarkeit der neuen Kurbelwellenlagerung sagen..., dann bitte Infos an mich.
Wenn zufällig jemand die gleichen Symptome bei seinem T2 mit 6G Schaltgetriebe (drehzahlabhängige Schleifgeräusche aus dem Motorraum bei Betätigung der Kupplung) hat oder schon eine Reparatur hinter sich hat..., bitte melden.
Sollten meine Vermutungen zu weit hergeholt sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
80 Antworten
Ich glaube ich muss die Entscheidung, nächstes oder übernächstes Jahr einen gebrauchten 2021/2022er T3 für meine Frau anzuschaffen, nochmal überdenken…
Natürlich beschäftigt mich die Frage als Besitzer eines T3 Schaltgetriebe MY 2020 auch. Meiner läuft störungsfrei bisher (40Tkm). Weiss jemand, warum zum MY 2020 die Leistung des T3 von 156PS auf 163PS angehoben wurde (Motorbezeichnung wurde auch geändert)? Hoffnung wäre natürlich, daß die neuere Version schon verbessert wurde. In den Gebrauchtwagenforen findet man schon einige mit hohen km-Leistungen (über 100Tkm) teils auch als ex-Mietwagen annonciert. Mein Händler meinte auf die Frage nach der Lebensdauer der 3Zylinder-Motore lediglich, sie sei mit der der 4Zylinder-Motoren vergleichbar. Gibt es da schon Erfahrungen? Viele Grüße
HilmarV40
...ich kann nur sagen, dass meiner aus 06/19 kommt, 163 PS hat, und ich - wie vor schon zuvor hier beschrieben - unter identischer Problematik zu leiden habe.
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Hallo Maeschbert
War das Schütteln bei deinem Motor auch im kalten Zustand beim Starten oder nur im warmen Zustand?
Zitat:
@gseum schrieb am 16. November 2023 um 13:17:27 Uhr:
Bis dahin sind doch genug gebrauchte Vollelektrische am Markt. 😉
Lehnen meine Frau und ich ab. Wir möchten explizit nochmal einen Verbrenner.
Ich werde die Problematik hier mal weiter beobachten. Sonst wird es doch einer der neueren Verbrenner ab 2022 oder schlimmstenfalls ein Seat Ateca. 😁
Zitat:
@Südschwede schrieb am 17. November 2023 um 07:13:29 Uhr:
Zitat:
@gseum schrieb am 16. November 2023 um 13:17:27 Uhr:
Bis dahin sind doch genug gebrauchte Vollelektrische am Markt. 😉Lehnen meine Frau und ich ab. Wir möchten explizit nochmal einen Verbrenner.
Ich werde die Problematik hier mal weiter beobachten. Sonst wird es doch einer der neueren Verbrenner ab 2022 oder schlimmstenfalls ein Seat Ateca. 😁
So schlecht ist der Ateca nun auch wieder nicht.
Das schütteln war im warmen wie im kalten Zustand. Teilweise so stark dass man Angst haben könnte der Motor spring raus. Aber nur sporadisch und mal stark und dann schwach.
Danke Maeschbert!
Das Schütteln ist bei meinem nur bei nochmals Starten im warmen Zustand und auch so stark, wie du beschrieben hast. Ich muss aber mindestens 30 bis 50 km fahren, ehe sowas Auftritt. Im Sommer vielleicht etwas eher. Da ich viel Kurzstrecke fahre ist das nicht so oft. Die Kupplung ist unauffällig. Es sind auch keine Geräusche zu hören. Das Schütteln ist aber erst im diesem Jahr aufgetreten bei einer Laufleistung von 70000km. Meiner ist BJ 2018. Mal sehen was die Volvo Werkstatt sagt. Muss in 2 Wochen hin.Natürlich werde ich auch auf das Axialbundlager hinweisen.
Zitat:
@A_Lex schrieb am 18. November 2023 um 11:57:24 Uhr:
Zitat:
@Südschwede schrieb am 17. November 2023 um 07:13:29 Uhr:
Lehnen meine Frau und ich ab. Wir möchten explizit nochmal einen Verbrenner.
Ich werde die Problematik hier mal weiter beobachten. Sonst wird es doch einer der neueren Verbrenner ab 2022 oder schlimmstenfalls ein Seat Ateca. 😁
So schlecht ist der Ateca nun auch wieder nicht.
Deshalb ja der Kommentar mit 😁 Wir haben noch keinen Ateca probegefahren, aber ich denke das können wir uns fast sparen. Meine Frau hat ihr Herz ziemlich irreparabel an den XC40 verloren. Mal schauen wie die Lage nächstes Jahr ist.
Zitat:
@A_Lex schrieb am 20. November 2023 um 18:22:01 Uhr:
Da macht deine Frau nix falsch. Beim Ateca sieht der Innenraum halt moderner aus.
Das kann man so sehen, muss man aber nicht teilen!
Zitat:
@A_Lex schrieb am 20. November 2023 um 18:22:01 Uhr:
Da macht deine Frau nix falsch. Beim Ateca sieht der Innenraum halt moderner aus.
Für mich, der einen bald 14 Jahre alten V70 fährt, ist auch der XC40 heftig modern. 😁
Der Vorteil bei Seat wäre, dass die die VW-Technik erst bekommen, wenn der VW-Kunde sie betagetestet hat. 😁
Für das MIB3 gilt das aber nicht, frag mal die Ateca, Tarraco und Formentorfahrer die die aktuellen Modelle fahren
Zitat:
Zitat:
@A_Lex schrieb am 18. November 2023 um 11:57:24 Uhr:
Zitat:
@Südschwede schrieb am 17. November 2023 um 07:13:29 Uhr:
Lehnen meine Frau und ich ab. Wir möchten explizit nochmal einen Verbrenner.
Ich werde die Problematik hier mal weiter beobachten. Sonst wird es doch einer der neueren Verbrenner ab 2022 oder schlimmstenfalls ein Seat Ateca. 😁
So schlecht ist der Ateca nun auch wieder nicht.
Deshalb ja der Kommentar mit 😁 Wir haben noch keinen Ateca probegefahren, aber ich denke das können wir uns fast sparen. Meine Frau hat ihr Herz ziemlich irreparabel an den XC40 verloren. Mal schauen wie die Lage nächstes Jahr ist.
Das ist ja auch nicht weiter schlimm, guckt halt das ihr nicht diesen T2 und T3 Fehlkonstruktionenkauft, sonder lieber einen T4 oder B3.
Und da der Spritpreis spätestens 2025 durch die neue Versteuerung angehoben wird, ist ein elektrischer XC40 vielleicht ja doch noch eine Alternative