Volvo V70 BJ2009 1.6 Drive - 220.000 km - Verabschiedung

Volvo V70 3 (B)

Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnt habe, hat sich mein geschätzter V70 (BJ 2009, 1.6 Drive) mit einem Motorschaden verabschiedet (Pleuellagerschaden). Für alle die ein ähnliches Modell haben, hier eine kurze Zusammenfassung der positiven und negativen Dinge während der mehr als 10 jährigen Nutzungszeit. Ich hatte den Wagen 2014 mit ca. 60.000 km gebraucht gekauft.

Positives

- Sehr gutes Platzangebot
- Gute Sitze
- Sehr großer und gut nutzbarer Laderaum
- Geringer Verbrauch (Durchschnitt: 5.7 Liter/100 km)
- Trotz nur 109 PS ausreichend NM für normale Fahrsituationen
- Kein Rost

Negatives

- AGR Ventil machte zu Beginn Probleme (Notlauf)
- DPF noch nicht ausgereift
- DPF Tausch mit hohem Kosten verbunden
- DPF Flüssigkeit (Eolys) musste auch regelmäßig aufgefüllt werden -> hohe Kosten
- DPF Flüssigkeitstank wurde einmal getauscht -> hohe Kosten
- Klimakompressor defekt nach ca. 200.000 km -> hohe Kosten
- Kupplung nach 200.000 km defekt -> hohe Kosten

Im Prinzip hatte ich 10 Jahre lang ein gut funktionierendes Auto. Wäre der DPF nicht so problembehaftet und wartungsintensiv, hätte ich mich ev. an eine Reparatur der nun zerstörten Pleuellager gewagt. Wie es dazu kam, kann ich nicht genau sagen. Begonnen haben die Probleme damit, dass die Injektoren nach ca. 210.000 km undicht wurden und es eine Volvo Werkstatt und eine unabhängige Bosch Werkstatt nicht mehr geschafft haben diese abzudichten.

Zudem hatte der Motor zuletzt öfters gemeldet, dass die Betriebstemperatur zu hoch sei. Ich hatte auch einen Mehrverbrauch von ca. 1 Liter. Die Bosch Werkstatt hat es auch nicht hinbekommen den DPF korrekt zu reinigen und wieder einzubauen. Es gab laufend Fehlermeldungen, dass die DPF Regenerationsdauer überschritten wurde. Zusätzlich gab es noch ein Elektrikproblem mit dem Hauptkabelstrang der ECU. Dieses Problem wurde behoben.

Zu guter Letzt ist auch noch das Motorlüftersteuergerät abgeraucht (Wurde kurzerhand durch eines aus einem Ford ersetzt). Und dann kam der Pleuellagerschaden. Ein unangenehmes klackendes Geräusch aus dem Motorraum und ein sehr unruhiger Motorlauf im unteren Geschwindigkeitsbereich. Ich habe das Fahrzeug auf einem Parkplatz abgestellt und zur Werkstatt transportieren lassen. Diagnose: Pleuellagerschaden.

Mir wird dieses Fahrzeug fehlen. Es war ein unaufgeregtes Langstreckenfahrzeug mit ausreichend Platz für drei Personen, Zelt, Faltboot und Gepäck für längere Reisen. Verbrauch war in Ordnung und die Steuer- bzw. Versicherungskosten angenehm niedrig.

Der kleine Motor mag in Deutschland auf der Autobahn nicht ausreichend sein, in Österreich und sogar in den Bergen hatte ich nie das Gefühl, dass er untermotorisiert ist. Natürlich animieren 109 PS nicht zu riskanten Überholmanövern, aber durch den Turbo und die 240 NM war das Auto für mich ausreichend motorisiert.

Schade, dass es zu so einem Ende gekommen ist, ich dachte mit guter Wartung hält es nochmal mindestens 100.000 km.

Was mich nach wie vor interessieren würde ist, weshalb ein gut gewarteter Motor mit "nur" 220.000 km zu einem wirtschaftlichen Totalschaden wird. Ich habe alle Services (bis auf das Letzte) bei einem Volvo Händler machen lassen. Der Wagen wurde nie "getreten" und immer gepflegt.

Wie auch immer, ein neuer – gebrauchter – Volvo V90 ist bereits in Aussicht und wird zeitnahe vorgestellt.

24 Antworten

Zitat:

@CivicEJ2 schrieb am 11. September 2024 um 22:54:31 Uhr:


Also wenn ich mal an meine Urlaubsfahrten denke, passt in den V90 nicht weniger wie in den V70 vorher.
Rein von der Grundfläche bis Rollo Höhe, keine Ahnung wie es bei Beladung bis Dachhöhe aussieht.
Das gibts bei mir nicht.
Etwas an mehr Platz kommt m.m.n. auch den Fond Passagieren zugute.

Und wenn man bedenkt das der A6 Avant C8 bei gleicher Außenlänge nur 1370 L hat.
Den hatte ich mal als Mietwagen und war erschrocken das ich für meine Hundebox das Rollo ausbauen musste, aber sonst ging die Heckklappe nicht zu.

kleines update bzgl. kofferraumgröße nach einigen reisen mit dem v90 :-)

es geht enorm viel hinein. 2 (nicht klappbare) rodeln, 3 paar ski inkl. skischuhe und helme sowie gepäck für drei personen für 10 tage.

habe mir umsonst sorgen gemacht. also für alle die mit dem v70 bis dato bis zur rolloabdeckung gut ausgekommen sind: der v90 ist genauso groß

Hab ich doch gesagt, bis zur Rollo Höhe ist es grob das selbe.
Ich habe da immer mein System mit dem Gepäck und alles steht genauso drin wie im V70 vorher.

Dass die Grundfläche des Gepäckraums sich beim V70 und V90 nicht viel schenkt, ist ja nichts Neues. Der Nachteil des V90 fängt oberhalb des Rollos an, wo die Heckscheibe stark abflacht. Ist natürlich nur relevant wenn man den Gepäckraum bis oben hin nutzt. Wir sind gestern mit dem V70 in den Weihnachtsurlaub gefahren und er war wieder voll bis zum Dach… Bei einem V90 hätte ich wohl aufwendiger Tetris spielen müssen, aber ich denke der Nachfolger des V70 wird trotzdem irgendwann ein V90. Neuere Kombis dieses Klasse haben leider alle diesen Nachteil. Ein XC90 ist mir einfach zu teuer.

@kerihuelo, welche Motorisierung hat dein V90? Wie alt war er beim Kauf und wie viele Kilometer hatte er? Verbraucht er Öl?

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Zitat:

@Südschwede schrieb am 22. Dezember 2024 um 08:20:49 Uhr:


@kerihuelo, welche Motorisierung hat dein V90? Wie alt war er beim Kauf und wie viele Kilometer hatte er? Verbraucht er Öl?

es ist ein d3 mit 150 ps, mj 2018 (6 jahre alt), 100.000 km. ich bin bisher ca. 5.000 km gefahren. die ölverbrauchsanzeige erscheint mir nicht sehr exakt. dzt. zeigt sie an, dass ca. 1/8 bis 1/4 liter öl verbraucht wurde.

im vergleich zum v70 ist das fahrwerk etwas härter, aber dafür wirkt der wagen solider und er liegt definitiv besser in den kurven. lange strecken sind wesentlicher entspannter zu absolvieren.

muss dazu sagen, dass ich in österreich lebe und hier die auswahl gering war und nachdem unser v70 den motorschaden hatte, wir schnell ersatz brauchten.

habe aber ein jahr garantie dabei. bisher hatte ich nur quietschende bremsen die wurden allerdings repariert.

@kerihuelo , Danke für die Gegenüberstellung V70/V90. Da ich auch eher der Cruiser bin, würde mir der D3 sicher auch ausreichen. Maximal der D4, der das Angebot in der Suche erweitert. Dein Ölverbrauch ist ja (noch) im Rahmen, obwohl mir das von meinem V70 gänzlich unbekannt ist. Ich habe auf den bisher 235.000 km zwischen den Intervallen keinen Tropfen nachgefüllt und der Ölstand steht immer wie angenagelt knapp unter Maximum.

Ich hatte mal als Werkstattersatzwagen einen V90 CC D4 AWD und der rollte im Vergleich zum V70 selbst ohne elektronisches Fahrwerk dermaßen geschmeidig und sanft ab. Der V70 ist auf schlechten Straßen doch deutlich verbindlicher, finde ich. Deutlicher Pluspunkt pro V90, der zudem insgesamt vom Geräuschniveau hörbar leiser ist. Trotzdem ist der V70 für sich betrachtet immer noch ein komfortabler Reisekoffer, mit dem wir sehr gerne unsere langen Urlaubsfahrten absolvieren. Die Urlaubsfahrt am Samstag bei 5 Grad und viel Regen war einfach wieder nur total entspannt.

Zitat:

@Südschwede schrieb am 23. Dezember 2024 um 07:06:02 Uhr:


@kerihuelo , Danke für die Gegenüberstellung V70/V90. Da ich auch eher der Cruiser bin, würde mir der D3 sicher auch ausreichen. Maximal der D4, der das Angebot in der Suche erweitert. Dein Ölverbrauch ist ja (noch) im Rahmen, obwohl mir das von meinem V70 gänzlich unbekannt ist. Ich habe auf den bisher 235.000 km zwischen den Intervallen keinen Tropfen nachgefüllt und der Ölstand steht immer wie angenagelt knapp unter Maximum.

Ich hatte mal als Werkstattersatzwagen einen V90 CC D4 AWD und der rollte im Vergleich zum V70 selbst ohne elektronisches Fahrwerk dermaßen geschmeidig und sanft ab. Der V70 ist auf schlechten Straßen doch deutlich verbindlicher, finde ich. Deutlicher Pluspunkt pro V90, der zudem insgesamt vom Geräuschniveau hörbar leiser ist. Trotzdem ist der V70 für sich betrachtet immer noch ein komfortabler Reisekoffer, mit dem wir sehr gerne unsere langen Urlaubsfahrten absolvieren. Die Urlaubsfahrt am Samstag bei 5 Grad und viel Regen war einfach wieder nur total entspannt.

Wir mochten unseren V70 auch sehr. Hat im Prinzip alles geboten was wir uns für einen Reisewagen wünschen. Platz, Komfort & Sparsamkeit. Leider war der Motor mit 109 PS scheinbar eine schlechte Wahl :-(

Wir sind nun erstmals mit dem V90 nach Südtirol gefahren. Bis zu -9 Grad unterwegs gehabt und tlw. etwas Schnee. Wir fahren die Strecke schon seit Jahren, aber so entspannt wie mit dem V90 war ich noch nie. Es ist einfach alles eine Spur besser. Leiser, mehr Kraft, bessere Kurvenlage und die elektronischen Assistenzsysteme (ACC & Lenkassistent) funktionieren ohne zu nerven (An den Lenkassistenten muss man sich etwas gewöhnen und auf kurvigen Strassen wird er einfach per Knopfdruck ausgeschaltet.)

Das mit dem Ölverbrauch ist auch für mich neu. Ich hatte beim V70 nie etwas nachfüllen müssen. Hat immer die Werkstatt beim Jahresservice gemacht. Anfänglich habe ich den Ölstand oft kontrolliert, aber da sich da nie etwas getan hat, habe ich darauf verzichtet. Ich werde das beim V90 beobachten und auch mal die Werkstatt befragen, sollte das mehr werden.

(Und zum Cruisen: Ich bin selbst mit dem V70 immer gut in den Bergen zurecht gekommen. War nie eine Wanderdüne. Der V90 ist hier natürlich trotzdem eine Verbesserung.)

Ich hatte bisher vier VEAs und nur einer hat auf dieser Anzeige einen sichtbaren Ölverbrauch zwischen den Serviceintervallen angezeigt. Den hab ich allerdings ziemlich scharf gefahren, da ich es damals immer eher eilig hatte und es ein Leasingwagen war. Ansonsten hab ich bei den anderen auch bei Kilometerständen von deutlich über 100tkm noch nie Öl nachgefüllt. Aber für die Hersteller scheint ja heute oft als normal zu gelten, dass man zwischendurch Öl nachfüllt. Der D5 mit Ölverbrauch hatte auch leichte Ölundichtigkeiten im Bereich des Blocks vorne unter der Motorabdeckung und wenn man ihn angehoben hat, sichtbar im Bereich hinter dem Beifahrerradkasten. Ich weiß aber nicht, ob das typische Stellen sind. Die anderen haben da nichts (gehabt).

Zwischen der Entwicklung des V70 und V90 liegen 10 Jahre. Die merkt man natürlich. Die Grundentwicklung des V70 datiert auf 2006, also bald 19 Jahre her… Klar, dass da der Oldie V70 zurückfällt, zumal meiner in der alten Version mit dem ollen Navi und Infotainment. Die späten V70 haben ja schon einen kleinen Spagat in die Neuzeit gemacht.

Was mein irgendwann mal kommender V90 gar nicht haben muss ist eine Fülle an Assistenten-Firlefanz. Ich fahre beruflich oft einen 2 Jahre alten Passat, der in jeder Hinsicht vollausgestattet ist. Vieles davon nervt mich eher als dass es mich entlastet.

Ölverbrauch ist bei den VEA wohl mehr oder weniger serienmäßig. Solange das nicht in Ölsaufen ausartet… Ich hoffe dass das bei späteren Modellen ab 2020 abgestellt ist.

Ja, das mit den Assistenzsystemen ist bei verschiedenen Herstellern sehr nervig. Hatte einige Zeit einen ID4 gefahren (nicht besessen), der war diesbezüglich mühsam. Das erste und bisher einzige Auto bei dem ich jeweils froh war wenn nicht fahren musste. Das Ausschalten dieser Systeme war für mich zu mühsam.

Beim V90 passt der Abstandstempomat für mich allerdings sehr gut. Und auch der Lenkassistent, zumindest auf der Autobahn.

Aber ACC gab es ja auch schon beim V70, oder? Meiner hatte das aber nicht.

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