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Völlig überzogene Werkstattrechnung ... was tun?

Themenstarteram 13. Januar 2016 um 18:29

Hallo Com,

hoffe ich bin hier richtig. Wenn nicht bitte verschieben.

Folgender Fall: Schwiegermama hat nicht auf meinen Rat gehört und vor dem Winter genügend Frostschutz in den Kühler gekippt und das mal prüfen lassen. Nun ist ein Abend der Motor KOMPLETT eingefroren. Generell ist die alte A-Klasse in einem sehr schlechten Zustand und eigentlich fertig da sich auch nicht drum gekümmert wird. Leider hat sie kaum Geld, 2 kleine Kinder und ist auf das Auto angewiesen.

Die ADAC-Werkstatt hat das Auto zu sich geschleppt und dort tauen lassen. Nun hat man festgestellt dass das Motoröl eine einzige klumpige Masse ist (dem fehlenden Ölwechsel geschuldet) und die Glühkerzen hinüber sind. Sind zwar beides typische Dinge die in der Werkstatt gerne mal angezeigt werden um einen Reparaturauftrag zu bekommen, aber hier kann das durchaus möglich sein bzw wird es auch so sein.

Nun haben die Mechaniker leider wohl ein oder mehrere Glühkerzen nicht raus bekommen und haben satte 30 Arbeitsstunden dafür berechnet! Meiner Einschätzung nach viel zu viel. In 30 Stunden hätte man den Motor ausbauen, zerlegen, reinigen und wieder zusammen- und einbauen können. Kostenpunkt für alles: 600€

Meiner Einschätzung nach hätte die ganze Reparatur nicht mehr als 250€ inkl. Material kosten dürfen.

Leider ist sie nun wie oben gesagt auf das Auto angewiesen und hat die Rechnung bezahlt, leider auch nicht unter Vorbehalt.

Zumal die Werkstatt auch einschätzen könnte ob die Reparatur im Verhältnis zum Fahrzeugwert steht und bei einer solch unerwartet hohen Summe ja eigentlich hätte vorher und zwischendurch mal informieren müssen.

Ich überlege nun mit der Rechnung in der Werkstatt vorstellig zu werden und mal zu fragen ob das so immer bei denen gemacht wird. Sollte man sich auf keine Einigung einlassen würde ich den ADAC über den Vorfall informieren. Sollte das immer noch nicht reichen würde ich mich dort direkt in die Rechtsberatungsstelle vermitteln lassen.

Was sagt ihr dazu? Ist diese Rechnung gerechtfertigt? Was würdet ihr machen?

Beste Antwort im Thema

1 Arbeitswert AW = 6 Minuten. Du musst deine angenommen Stundenzahl noch durch 10 teilen :-)

Die Rechnung ist mehr als fair.

32 weitere Antworten
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32 Antworten
am 13. Januar 2016 um 19:11

Arbeitswerte sind keinesfalls mit Stunden gleichzusetzen... 1 AW sind je nach Werkstatt irgendwas um die 5 oder 10 Minuten... da kocht irgendwie jeder Hersteller und damit jede Vertragswerkstatt ihr eigenes Süppchen, wie lange so ein AW wirklich ist.

Meiner Meinung ist die Rechnung für das was gemacht wurde mehr als günstig... da könnte man auch nicht meckern, wenn der Betrag doppelt so hoch wäre.

Themenstarteram 13. Januar 2016 um 19:15

Ok, also wenn alle sagen dass das ok ist nehme ich es so hin.

Aber hätte man nicht dennoch vorher mal sagen können "es wird in etwa 500-600€ kosten, lohnt sich das noch für dieses auto?" Sie hatte ja extra gefragt was es kostet und da meinte man dass man einen Preis noch nicht sagen kann aber man ihr einen fairen Preis macht. Bei 600€ hätte sie definitiv nein gesagt

Seh’s mal so: Die Karre läuft wieder, und das für einen Preis der weit unter dem liegt, was deine Schwiegermama mit zwei kleinen Kindern für einen "neuen" anlegen müsste.

Und noch ein Gedanke: Wer sich einen "Skoda Octavia RS 2.0 FSI (245 PS) BJ 2007 in Racing Blue" leisten kann und will, kann vielleicht auch seiner Schwiegermama mit 2 kleinen Kindern ein wenig unter Arme greifen und ihr den Werkstattaufenthalt spendieren. Ist ja schließlich die Schwiegermama mit 2 kleinen Kindern.

Themenstarteram 13. Januar 2016 um 19:20

Zitat:

@birscherl schrieb am 13. Januar 2016 um 20:18:14 Uhr:

Seh’s mal so: Die Karre läuft wieder, und das für einen Preis der weit unter dem liegt, was deine Schwiegermama mit zwei kleinen Kindern für einen "neuen" anlegen müsste.

Die Frage ist halt nur wie lange die Karre noch läuft. Das Problem ist halt das sie und meine Freundin mit ihren Autos nicht sorgsam umgehen und die Autos auch mal ohne Flüssigkeiten laufen und dabei noch voll belastet werden.

Für 700€ hab ich mir damals nen 1A VW Vento gekauft mit 220Tkm ... der rennt heute noch irgendwo in Afrika rum :D

Jetzt ist ja das Wichtigste gemacht. Nehm dir ein Herz und schau alle 4 Wochen bei Schwiegermamas Karre nach den Flüssigkeiten. Ist in 5 Minuten erledigt … ;-)

Themenstarteram 13. Januar 2016 um 19:23

Zitat:

Und noch ein Gedanke: Wer sich einen "Skoda Octavia RS 2.0 FSI (245 PS) BJ 2007 in Racing Blue" leisten kann und will, kann vielleicht auch seiner Schwiegermama mit 2 kleinen Kindern ein wenig unter Arme greifen und ihr den Werkstattaufenthalt spendieren. Ist ja schließlich die Schwiegermama mit 2 kleinen Kindern.

Weiß nicht was alle denken was nen Octavia RS ist :D Das ist kein Bugatti oder Ferrari :D

Das ist nen einfacher Octavia mit ner etwas besseren Serienausstattung und einem größeren Motor, den man auch mit 8 Litern fahren kann ;)

Themenstarteram 13. Januar 2016 um 19:24

Zitat:

@birscherl schrieb am 13. Januar 2016 um 20:23:22 Uhr:

Nehm dir ein Herz und schau alle 4 Wochen bei Schwiegermamas Karre nach den Flüssigkeiten. Ist in 5 Minuten erledigt … ;-)

Das mache ich schon, nur ich kann den Ölwechsel nicht selbst machen und entführen kann ich das Auto auch nicht :D

Ich weiß. Ist trotzdem auch bisschen ein Spaßmobil, kein reines Vernunftauto, und das kostet immer ein bisschen mehr als notwendig.

Zitat:

@Cottbusa schrieb am 13. Januar 2016 um 20:24:15 Uhr:

Zitat:

@birscherl schrieb am 13. Januar 2016 um 20:23:22 Uhr:

Nehm dir ein Herz und schau alle 4 Wochen bei Schwiegermamas Karre nach den Flüssigkeiten. Ist in 5 Minuten erledigt … ;-)

Das mache ich schon, nur ich kann den Ölwechsel nicht selbst machen und entführen kann ich das Auto auch nicht :D

Öl wechseln vielleicht nicht, aber ab und zu mal nachfüllen. :D

am 13. Januar 2016 um 19:30

So sehe ich das auch.

Aber mal ne andere Frage an den TE...du sagst das es für so ein Auto überzogen ist...was macht dann z.b. jemand der einen 40 Jahre alten Jaguar oder Meserati hat und den Motor für mehrere tausend Euro herrichten lassen muß,von Karosserie oder Fahrwerk reden wir mal nicht. Verstehst du was ich meine ?Das sind zwar Oldis,aber auch nur Autos. Das was an der A-Klasse gemacht wurde,hätte in der Fach/Mercedeswerke mind. 1500,- eher mehr gekostet.

Ist zwar viel Geld die 600 für die gute Frau-hätte sie aber vernünftig Service in einer freien Werkstatt machen lassen,wär es wahrscheinlich nicht so hart und vor allem mit einen mal so gekommen. Ich hoffe das war ein Lehre....noch was 15W40, ist das das richtige Öl für den Motor?

Andreas

P.S. ich habe auch 3 Fahrzeuge in meiner Obhut (Kinder ihre),ich ermahne sie nur zum Service wenn er ran ist. Meist erkläre ich ihnen dann die evt. Folgeschäden und was das kosten kann-dann darf ich die Hebebühne mieten und Material besorgen. Bis jetzt (ca.9 Jahre) ist nichts außerplanmäßiges kaput gegangen,nur Verschleißteile wie Bremsen und Auspuff.

Der Werkstattpreis ist wie schon geschrieben wurde aufgrund des Irrtums Stunden / Arbeitswerte völlig ok!

Eine Werkstatt die 15W40 Öl ohne expliziten Kundenwunsch in egal welchen Motor einfüllt würde ich jedoch nie wieder aufsuchen. (In einem Mercedes Diesel der letzten 20 Jahre ist es definitiv falsch)

Da gibt's nur 2 Möglichkeiten:

a) die wollen, dass Schwiegermama bald mit dem Motorschaden wiederkommt

b) Unfähigkeit der Werkstatt

Zitat:

@Cottbusa schrieb am 13. Januar 2016 um 20:24:15 Uhr:

...und entführen kann ich das Auto auch nicht :D

Vielleicht kannst ja ein mal pro Jaht nen Tag Chauffeur spielen.

Was tut man nicht alles für die drittliebste Frau in seinem leben ;)

Die Rechnung finde ich ebenfalls nicht wirklich überzogen - einen halbwegs vernünftigen Gebrauchten findet man zu dem Preis (in der Regel) nicht.

Manchmal muss man als Altwagenfahrer nunmal auch tiefer in die Tasche greifen.

Zitat:

@Thinky123 schrieb am 13. Januar 2016 um 20:32:27 Uhr:

Eine Werkstatt die 15W40 Öl ohne expliziten Kundenwunsch in egal welchen Motor einfüllt würde ich jedoch nie wieder aufsuchen.…

Wieso? Wenn das ein W168 ist, dann ist nach 229.1 ein 15W40 zulässig.

Was auch immer vorliegt:

Wenn der Betrieb Mitglied der Innung ist, muß er nicht sein, kann man sich an eine kostenlose Schiedsstelle wenden.

Die Entscheidung ist für die Werkstatt verbindlich! Man selbst kann, sollte man aber nicht, noch zum Anwlat gehen.

Ich habe den Eindruck, daß da ein erheblicher "Investitionsstau" vorliegt.

Wenn Frostschutzmittel, aber zu wenig davon, eingefüllt wurde, friert zwar das Wasser, aber dieses Eis sprengt keinen Motor. Meistens jedenfalls.

schrauber

am 13. Januar 2016 um 20:05

Ganz ehrlich... ich glaube, dass die Werkstatt da sehr fair und bei der Rechnungsstellung die soziale Ader mit im Spiel war... wenn ich schon höre abgerissene Glühkerzen ausbauen, ausbohren, Gewinde nachschneiden. Also wozu eine Schiedsstelle o.ä.

Ca. vorletztes Jahr hab ich in meiner kleinen freien Werkstatt am Volvo aus Zeitmangel die Bremsen an der Hinterachse machen lassen... Beläge, Scheiben und Bremszylinder neu. Kosten für Material 510,- EUR, Arbeitslohn bei insgesamt 18 AW 98,- EUR... das war ein äußerst knapp kalkulierter Freundschaftspreis.

...600,- EUR... wer für eine richtige Reparatur, wie z.B. hier Glühkerzen + X, Zahnriemen oder einmal Bremsen (Scheiben, Beläge, usw.) auch nur an einer Achse neu -also nicht grad so Pippifax-Sachen, wie mal eben ein bissi oberflächliche Wartung mit Ölwechsel -, in einer Werkstatt aufschlägt, den halte ich für reichlich naiv, wenn er glaubt, dass das unter 500,- ausgeht.

Heutzutage mit all den Auflagen / Vorschriften, dazu den immer aufwändigeren & mit allem Unfug zugepflasterten, verbauten modernen Autos sag ich mal sind 1000,- EUR bald so gut wie nichts mehr... haben will man alles, nur bezahlen wills keiner... einfach mal einen Blick in den Motorraum eines Golf 2, o.ä. und in den eines modernen Autos werfen... das sollte jedem Laien auffallen, dass das Zeit & Nerven kostet, allein bis man sich zum zu reparierenden Bauteil vorgearbeitet hat.

Schon das Gepopel mit diesen mistigen Glühkerzen... hab se bei meinem Volvo vor ein paar Monaten selbst gewechselt - ja da blieb es bei ca. 80,- EUR Materialkosten, aber dafür hab ich mir einen Nachmittag lang mit allen möglichen Verrenkungen fast die Finger gebrochen. Käme heute einer zu mir, ich soll ihm das machen... dem würd ich privat unter der Hand mind. 2 bis 300,- EUR ohne Material abnehmen - und hoffen, dass ichs nicht machen muß.

Das einzige Mittel gegen hohe Werkstattrechnungen ist selbst zu schrauben... je höhere Beträge ich für bestimmte Reparaturen / Wartungsarbeiten höre, desto mehr freue ich mich... hab letztens innerhalb von ca. 3 Tagen mind. 1.200,- EUR verdient - einmal Radlager Vorderachse, einmal Zahnriemen inkl. Sichtkontrolle der Steuerkette und Ausbauen, reinigen und Einbau der Injektoren mit neuen Kupferdichtungen... dazu gleich noch der jährliche Ölwechsel und nen neuen LuFi gabs auch noch.

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