Versicherung Macan ab 1.12.2017 höher
hab heute Post von der HUK 24 bekommen, nachdem mein Macan Diesel ab 1.1 ca 10% teurer wird - habt ihr ähliche Post evtl. von anderen Versicherern bekommen?
Beste Antwort im Thema
Also mal kurz zu Erklärung:
1. Jeder Versicherer legt jedes Jahr einen neuen Tarif auf. Bestehende Kunden werde aber nicht automatisch auf den Tarif umgestellt. So kann es sein, dass der Kunde (gleiches Profil) mit dem Tarif 2012 günstiger unterwegs ist als der Kunde mit Tarif 2017 - oder umgekehrt. Wer also eine Erhöhung bekommt, sollte mal bei dem Versicherer anrufen und um Berechnung auf den aktuellen Tarif bitten.
2. Typenklassen: Die Änderung der Typenklassen ist deutschlandweit einheitlich. Die Grundprämie, die dahinter steckt ist natürlich wieder individuell.
3. Regionalklasse: Die Regionalklasse darf jeder Versicherer selber festlegen. So kann es sein, dass Versicherer A in der Region die Klasse anhebt und Versicherer B gleich bleibt.
4. Inhalt der Versicherung: Wie meine Kollegen oben stehend schon geschrieben haben ist der Inhalt bzw. das Kleingedruckte auch nicht zu verachten. Kfz Versicherung ist nicht gleich Kfz Versicherung und ich möchte den Porschefahrer sehen der nicht doof guckt, wenn der Abzug Alt für Neu beim gestohlenen NAVI angesetzt wird mit dem Hinweis, dass man gute gebrauchte Geräte ja im Internet bekommen würde.
Bei der Neuwertregelung ist generell im Kleingedruckten zu beachten, ob mein Wagen darunter fällt. Tageszulassung des Händlers von mehr als 5 Werktagen oder ein KM Stand bei Zulassung auf den Kunden von über 500 km und die Neuwertentschädigung für 36 Monate greift nicht. Die Quoten der Branche und Anzahl der Porsche Entwendungen findet ihr hier GDV Daten
5. Die bösen Versicherungen: Hier möchte ich mal eine Lanze für meine Branche brechen. Natürlich gibt es schwarze Schafe, schlechte Regulierungen, schlechte Berater und auch nicht nachvollziehbares Verhalten. Aber: Die Kfz Branche hat 2015 Prämien in Höhe von 25,2 Mio € eingenommen und hatte Schadenzahlungen von 21,8 Mio zu leisten. Das ist eine Quote von 97,8% (Quelle GDV) bei 112 Mio Verträgen. Hier werden schon Schicksale und Schäden vernünftig reguliert - Ich denke jeder, der hier mal den Mikrokosmos seiner persönlichen Rechnung verlässt erkennt, dass die Branche nicht anders reagieren kann. Zudem reden wir nicht über eine paritätische Verteilung der Schadenquote - der eine Versicherer (über 90 Anbieter mit X Tarifen) schreibt gute Zahlen, der andere nicht. Aktuell - wie im Gebäudesegment - regelt sich der Markt halt selber hoch in die schwarzen Zahlen und die Nepper, die nun mit günstigen Konditionen kommen kaufen Bestände unter der Schadenquote ein um diese in 1-2 Jahren auf das richtige Niveau anzuheben...
16 Antworten
Da hast du vollkommen recht. Da ist nichts verwerfliches dran, dass der Makler Geld verdienen will und wie man bei deinem Beispiel sieht ist es im Vergleich zum Beratungsaufwand nicht viel.
Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass manche große Online Portale sich als unabhängige Vergleichsseiten ausgeben und den Kunden nicht (ausreichend transparent) darüber aufklären dass es sich bei ihnen um Makler handelt. Eine echte persönliche Beratung findet auch nicht statt. Wenn die dann pro Vertrag 5 Prozent kassieren und Hunderttausende Verträge darüber vermittelt werden, kommt ja richtig was zusammen.
Das sollte doch gerade dich als "echten" Versicherungsmakler ärgern, oder?
In der Regel ärgert es mich nicht, da ich von der Prämie schon konkurrenzfähig bin bzw. dem Kunden natürlich erkläre, wenn ich mal 30 € drüber liege, dass es ggf. dann als "Beratung" zu betrachten ist. Zumal "you get, what you pay for!" und somit bekommt man auch die Kunden, die man sich verdient. Es ist schon grenzwertig bzw. knapp kalkuliert, wenn man einen Kunden nur mit Hausrat, Haftpflicht und Auto richtig und auch widerkehrend beraten möchte.
Ob sich solche Konstruktionen halten und die Kunden weiterhin zufrieden sind, kann ich nicht sagen. Ich bekomme jedenfalls mehr Kunden rein, die hier Ihre negative Erfahrung gemacht haben, als dass ich an diese Anbieter verliere. Diese Anbieter arbeiten i.d.R. rechtskonform und nach Vorgabe auch transparent, sodass es hier weder von mir oder den Kunden keinen erhöhten Puls geben sollte.
Ggf. wird das Thema Honorarberatung kommen, wo es spannend wird zu sehen wie der private Markt damit dann klarkommt. Während solche Sachen im gewerblichen/industriellen Bereich schon eine Grundlage hat, führt es bei privaten Kunden meines Erachtens zur Thematik, dass man sich eine Beratung auch erst einmal leisten muss.
Ob die Versicherer aber die wegfallenden Provisionssätze dann 1zu1 auch dem Produkt zufließen lassen darf bezweifelt werden.
Also - back to Topic:
Wer sich wirklich tief in die Materie einließt, kann mit Sicherheit auch einen online Abschluss gut hinbekommen. Er wird aber nie wissen, ob er wirklich der günstigste ist und er muss sich auch im Schadenfall etc. halt ohne Unterstützung des Beraters durchsetzen und prüfen, ob er alle Leistungen tatsächlich erhalten hat. Wenn also der MACAN teurer wurde, dann fragt erst einmal eure bisherige Versicherung und legt meinetwegen auch ein Gegenangebot von Magic Max vor.
PS: Jetzt geht es meist eh nur noch über das Sonderkündigungsrecht bei Prämienerhöhung.