Vernunft oder Emotion! Was sollte entscheiden?
Hallo zusammen,
ich stehe im Moment vor einer wirklich etwas schwierigen Entscheidung.
Bin auf der Suche nach einem schönen Mercedes und weiss aus bereits vergangener Eigentümerschaft über einen W211, W124 und W210 auch gut über diese Autos bescheid.
Aber trotz aller Kenne und auch des bewusstseins über die Macken der jeweiligen Modelle (W211 SBC Einheit und Achsen), (W210 vorallem eklatanter Rost), stehe ich Derzeit zwischen den Stühlen und weiss nicht für was für ein Modell ich mich entscheiden soll.
Meine Randdaten für die Suche sind:
Baureihen: W210 oder W211
Motor: Benziner
Getriebe: definitiv Automatik
Zustand: sehr gut bis gut
Ich weiss nun, dass meiner Meinung nach der W210 dem W211 zumindest einen gewissen Komfortvorteil vorraus hatte. Ich jedenfalls fand ihn bequemer. Dafür ist der W211 ja bekanntlicht haltbarer.
Meine Idee ist nun folgende:
1. Macht es Sinn, einen sehr guten W210 zu erwerben und diese dann perfekt konservieren zu lassen?
2. Oder sollte man doch lieber einen W211 kaufen der dann preislich gleich liegt?
Ich danke euch schon einmal für die Tips.
LG Christian
Beste Antwort im Thema
Inschallah ... hier kommt der Ayatollah! 😁 😁 😁
Ich hab jetzt nicht alles ganz aufmerksam durchgelesen, eher quergelesen, aber aufmerksam zur Kenntnis genommen, dass auch so einige 210er-Fans dem 211er einiges Positives abgewinnen können. Das ist auch gut so, weil es in einigen Bereichen richtig ist.
Ich komm jetzt richtig in die Defensive, wo doch schon angesichts des passablen Budgets ein paar Mal der Tipp mit dem 211er gekommen ist ... mich juckt es fast, zum 210er zu raten! 😉
Seid ihr bereit für etwas GAAAAANZ GROSSES?
Jaaa???
😁 😉 😎
Fassen wir mal zusammen:
Ein 211 vor MOPF bringt ein paar Risken mit sich, die man besser auslässt, ebenso wie Airmatic und ILS: "eektronische" SBC-Bremse, die im Reparaturfall arg teuer werden kann (Austausch der Hydrailikeinheit ca. 2.000 Euro, es gibt weitere Spezialteile) und auch in der Wartung (Bremsflüssigkeitswechsel) teurer kommt sowie ein komplexeres "Energiemanagement" mit einem manchmal zickigen Batteriesteuergerät und zweiter Notbatterie im Motorraum (Starthilfe, Batterieladen oder Batteriewechsel kann im nicht ganz seltenen Einzelfall schon zum Batteriesteuergerät-Tod führen). Beides wurde mit der MOPF entsorgt.
Die Vor-MOPF 211er sollen ein etwas komfortableres Fahrwerk haben und frühe Modelle zeigen eine etwas detailreichere Innenausstattung. Die Fahrzeuge wurden nicht nur zur MOPF, sondern laufend geändert: Neue Motoren und AT-Getriebe, Ausstattungsdetails ("Hamstersarg"😉 verschwanden oder wurden aufpreispflichtig (beheizte Scheibenwaschanlage), DPF wurde Serie, Rostschutz wurde mehrfach verbessert u.v.a.m.
Motorhaube, Kotflügel, Limousinen-Kofferraumdeckel und bewegliche Fahrwerksteile sind beim 211er aus Alu-Legierungen, korrodieren also nicht. Lackschäden sollten aber trotzdem ausgebessert werden, auch Alulegierungen können sich bei Beschädigungen unter Salzeinwirkung in weißes Pulver "auflösen".
Die Karosserie des 210ers ist gefühlt deutlich "luftiger", nachgemessen doch auch tatsächlich ein klein wenig größer. Besonders bei der Limousine ist hinten ein deutlicher Unterschied zu bemerken. Der Einstieg ist hinten beim T-Modell besser, aber große Füße haben es hinten immer irgendwie schwer. Für Kinder und Damen aber kein Problem, wer zwei großgewachsene Söhne transportiert oder als Taxler unterwegs ist, der sollte sich das ansehen. Meine Frau und beide Mädels sind immer lieber in den 211er eingestiegen ...
Das Fahrwerk des 210ers ist das stoischere, langweiligere, gelassenere, nonchalantere, böse Zungen behaupten, "der 210er lenke ein wie eine schwangere Kuh". 😁
Der 211er lenkt ab MOPF (DirectControl-Fahrwerk) deutlich zackiger (aber trotzdem "zielsicher"😉 als der 210er ein und telegrafiert auch den Straßenzustand deutlicher ins Popometer -- das kann man mögen oder auch nicht (ich könnte in Wien darauf verzichten, auf der Autobahn ist's toll). Der 211 MOPF bringt also vergleichsweise eine gewisse Härte mit sich, aber ohne schon unkomfortabel zu sein. Die Abrollgeräusche sind beim 211er MOPF nicht leiser als beim 210er, die Hinterachse finde ich zumindest bei allen T-Modellen generell relativ laut, irgendwie polterig-trampelig. Mit 200 kg im T-Kofferraum wird's besser.
Beim 211er sind öfter mal Reparaturen an der Vorderachse vonnöten, besonders die Stabigelenke schlagen schnell aus, ca. alle 70-100.000 km. Mit den Haupttraggelenken ist es ähnlich, das war aber bei meinem 210er genauso. Der Tausch gelingt beim 210er aber etwas leichter. Auch ist das beim 211er verwendete Federbein, also der Stoßdämpfer mit "aufgefädelter" Stahlfeder, nicht unbedingt ein Fortschritt, im Reparaturfall einfach komplizierter zu wechseln, im Fall des Federbruchs kritischer. Der Rest der Vorder- und Hinterachse verhält sich relativ problemlos und unauffällig.
Von den nun auch schon 10 Jahre alten ersten 211ern ist teilweise auch schon über Rost im Vorderwagen berichtet worden. Einige Fahrzeuge zeigen am Vorderachsträger doch unschönen Rost. Rostpickel an Türfalzen sind Einzelfälle, beim T-Modell war eine Zeitlang die Heckklappe am Falz links und rechts der Chromspange betroffen. Die Teile wurden bei MB immer getauscht, in letzter Zeit liest man nichts mehr darüber.
Mit dem Vorstandswechsel zu Dr. Zetsche wurde nochmal eine Qualitätsoffensive gefahren und die E-Klasse im letzten Baujahr (MJ 2009, Code 809) nochmal auf Vordermann gebracht: Ein neues, zeitgemäßeres Navi, nochmal veränderte Falzabdichtungen an allen Türen und ein millimeterdicker Steinschlagschutz an den hinteren Radläufen sind die sichtbaren Änderungen.
Toll ist im T-Modell der elektrische Lift für die Laderaumabdeckung ... so er funktioniert. Das ist eines der bekannt schwächelnden Teile, wo selbst MB-Fachwerkstätten erfolgreich scheitern. Bei meiner Frau funktioniert das Teil einfach nicht verlässlich, eigentlich gar nur manchmal, bei meinem Wagen ist es fast problemlos. Gut, soll der schlimmste Mangel sein ...
Auch im Antriebskapitel gibt es Gutes wie Schlechtes. So robust und unproblematisch die Dieselmotoren sind, beim V6-CDI (280 CDI mit 190 PS und 320 CDI mit 224 PS) gab es zwei Problemzonen: Der Abgaskrümmer, dessen Innenkrümmer manchmal "zerbröselte" und den Turbo mit in den Tod riss, und die Ladereingangsdichtung, die bei Undichtigkeit Öl aus der Kurbelgehäuseentlüftung direkt auf den EKAS-Stellmotor tropfen ließ, was diesem nicht bekommt. Beide Probleme wurden behoben (anderer Krümmer ab Sommer 2007?) und neue Dichtungen. Ansonsten kann man nicht viel über den V6-CDI mäkeln: Bärig stark, leise, haltbar.
Wie so oft sind Besitzer kleiner Dieselmotoren im Vorteil, die 200 CDI und 220 CDI waren von Anfang an vorbildliche und unkomplizierte Ausdauersportler. Der R4-CDI hat im Gegensatz zum 210er immer einen Lancaster-Ausgleich, was ihn klanglich zwar nicht sexy macht, aber die Laufkultur deutlich verbessert. Ab MOPF hat auch der 200 CDI diesen Massenausgleich. Beide Motoren wurden mit MOPF leistungsgesteigert und ziehen erstaunlich!
Eines ist allen Dieselmotoren gemein: Sie sind seit der Einführung des DPF keine Sparmeister, eher "nur" Durchschnitt. Die Haltbarkeit ist hingegen unstrittig, Laufleistungen in Richtung eine Million Kilometer ist ohne allzugroße Komplikationen machbar, neue Injektoren und ein neues AT-Getriebe braucht's halt bei der Hälfte dieser Laufstrecke.
Als recht sparsam galten die frühen CDIs als 270 CDI und auch der erste 320 CDI als R6, dem 320 CDI im 210er im Rumpfmotor sehr ähnlich.
Bei den Ottomotoren gab es Probleme mit einer bestimmten Serie mangelhafter Kettenräder an der Ausgleichswelle (350er) und die 200K neigten bei bestimmten Fahrprofilen zur Ventilschaftverkokung und zu gefährlicher Kettenlängung bei höheren Laufleistungen. Da bin ich aber mangels persönlchem Interesse nicht so genau informiert. Abgesehen von diesen (u.U. sehr teuren) Wehwehchen scheint die Masse der Benzinmotoren recht unkompliziert zu sein.
Die Automatikgetriebe sind am deutlichsten "anders" und zwar wurde die Wirkung der Wandlerüberbrückung deutlich intensiviert. Das ergibt ein deutlich direkteres Fahrgefühl, zumindest im Vergleich zwischen meinem Ex-320 CDI (210 MOPF) und unseren beiden 211ern (200 CDI und 280 CDI). Dies ist auf jeden Fall ein Fortschritt, denn die akustische Kulisse war beim 210er durch den ausgeprägten "Gummibandeffekt" arg gewöhnungsbedürftig.
Generell gilt, dass man ein Auto nur mit einwandfrei arbeitender Automatik kaufen darf, zu groß ist das Reparaturrisiko. Das 5G-Getriebe ist grundsätzlich bewährt und die Technik ausgereift, doch auch hier gab es problematische Baujahre (Glykol im ATF durch schlechte Kühler, Probleme mit einem Ventil, das die Wandlerüberbrückung steuert) u.ä.
Vorteilhaft für den Gebrauchtwagenkäufer ist bei Baureihe 211, dass zumindest ein einmaliger Getriebeölwechsel (ATF-Wechsel) bei 60.000 km vorgeschrieben war. Diese Unterlassung bei Baureihe 210 hat viele Getriebe in den vorzeitigen Tod gerissen, Spätfolgen sind trotz späterem Wechsel immer möglich.
Die frühe Siebengang-Automatik ist etwas heikel. Die Konstruktion wurde später geändert (anderer Wandler und andere Wandler-Überbrückungskupplung), die Software mehrfach überarbeitet und über Komfortmängel wird öfter einmal berichtet. Auch ich habe schon -- trotz der neueren Version! -- einen neuen Wandler im Getriebe, jetzt passt's aber. Toll ist das geringe Drehzahlniveau, 1.600 U/Min. bei 100 km/h, das hat was.
Ansonsten bleiben einige Kleinigkeiten, die auffallen: Im 210er der Einarmwischer, der mir bei leichtem Regen lieber war, da er nicht mit dem rechten Wischer das Wasser der Beifahrerseite ins Gesichtsfeld des Fahrers schaufelt, dafür aber bei Starkregen rasch überfordert war. Dafür funktioniert zum Ausgleich der Regensensor um Klassen besser, da er eine größere Messfläche bewertet und zwei Sensibilitätsstufen bietet.
Und das klassischere Ambiente im 210er, das mehr nach Mercedes aussah.
Die im 211er mit CDI sehr schnell ansprechende Heizung durch die direkt auf die Luft wirkende elektrische Zusatzheizung gefällt sehr. Auch die Standheizung wirkt primär auf den Innenraum, im 210er war es umgekehrt, lange Vorheizzeiten (bis zu 50+ Minuten) waren daher bei großer Kälte nötig, wo es im 211er weniger als 30 Minuten schon mollig warm machen -- entsprechend geringer fällt auch die Belastung der Batterie aus.
Apropos Heizung: Die Klimaautomatik im 210er mochte ich nicht, hatte dauernd mit trockenem Kratzehals zu kämpfen, gewöhnte mir daher das Fahren ohne "AC" an. Im 211er ist es in beiden Ausführungen ("Normal" und "4-Zonen-Klimaautoamtik"😉 klar besser, die Luft wird nicht so stark entfeuchtet, der Hals kratzt kaum einmal. Auch blieb der linke Fuß im 210er bei langen Winterfahrten gerne mal überraschend kühl ... kenne ich vom 211er auch nimmer.
Sitzposition, Außenspiegel, Rundumsicht, Cockpit-Bedienung, das gibt alles keine Rätsel auf. Was mir anfangs nicht gefiel, das war der geringere Abstand zwischen Sonnenblende und Stirn. Auch das Gestühl fühlt sich anfangs vergleichsweise "zart" an. An der Verarbeitung gibt's nix zu mäkeln, alles schwer in Ordnung. Knister- und Knastergeräusche in der "Aufwärmphase" machen unsere 211er aber etwas mehr als der zum Schluss schon 200.000 km und über 11 Jahre alte 210er. Ist der Wagen mal durchgeheizt ist aber Ruhe.
Das Bi-Xenon-Licht ist dafür recht gut, wobei das Halogenlicht der 210er (mit neuen Scheinwerfern) gar nicht übel ist -- ganz im Gegensatz zum Halogenlicht der 211er, das als "mau" verrufen ist. Das Navi (Comand "NTG 2.5"😉 im letzten Baujahr kann gefallen: Bedienung noch akzeptabel einfach, Rechenleistung okay, Audioteil recht kraftvoll, eingebaute Festplatte und SD-Slot zeitgemäß. Vorsicht mit dem Display, das ist seeeehr kratzempfindlich!
An die Schalter für die Fensterheber in der Fahrertürarmlehne hab ich mich nach einem Jahr im eigenen 211er (Frau fährt schon gut 3 Jahre 211er) noch immer nicht ganz gewöhnt, obwohl sie dort klar besser zugänglich sind.
Beim T-Modell meint man, dass der 210er einen deutlich größeren Kofferraum bietet. Das stimmt bedingt. Der maximale Raum ist bei umgelegter Rückbank und aufgestellten Sitzkissen beim 210er etwas länger, gleich breit und bei der kritischen Türöffnung einen Tacken höher. Bei "normalem Kofferraum" ist der 211er ist im Bereich der Hecktüre einen Tacken niedriger und die Laderaumabdeckungskassette etwas "fetter".
Dafür gibt es einen erstaunlich großen "zweiten Kofferraum" unter dem Ladeboden. Da passen vier Schihelme plus Fototasche plus Krimskrams rein ... erstaunlich! Nebenbei bemerkt man dann, dass ein Reserverad fehlt. Wenn da nur mal nicht ... Tirefit ist ja bekanntlich ein rechter Mist. Ein vollwertiges Reserverad passt aber rein, auch mit einem Notrad kann man glücklich werden.
Auffällig ist bei der ersten Betätigung das vergleichsweise leichtgängige Einrasten der Rückbanklehnenverriegelung (mit Rückmeldung im Kombiinstrument) und das deutlich einfachere Einhängen des Schutznetzes am Dachhimmel, das war im 210er immer fummelig. Über die (bei Funktion) sehr angenehme Laderaumabdeckung habe ich schon geschrieben, ich weiß nicht, wie oft ich beim 210er nach wenigen Metern Fahrt wieder ausgestiegen bin, die vergessene Rollo wieder runterzuziehen ...
Es hat bei mir eine ganze Weile gedauert, bis ich vom 211er ganz überzeugt war: Zu groß war meine Leidenschaft für den 210er, zu groß der Komfortunterschied zwischen 320 CDI Sechszylinder zum zuerst gekauften 211er mit 200 CDI (Vierzylinder). Aber der penetrante Rost am 210er zermürbte mich und ich wagte den Kauf eines zweiten 211ers mit Sechszylinderdiesel. Der kraftvolle, aber sehr leise Motor hat nun mein Herz im letzten Jahr erobert, ich bereue den Schritt vom 210er weg im nachhinein nicht.
Sollte das "Kauf-Pendel" doch eher Richtung 210er ausschlagen, dann würde ich hier eher zu einem Benzinmitor greifen: Die Diesel sind im 210er doch vergleichsweise laut, die erste und zweite Generation der CDIs bei höheren Laufleistungen nicht unproblematisch (Injektoren, Abgasrückführung) und ohne DPF einfach nicht zeitgemäß. Ausnahme ist der 300 TD, der als Vorkammerdiesel der "letzte Dinosaurier" ist und mit seinem molligen Charakter und dem leise murmelnden Klangbild zu gefallen weiß -- Unverwüstlichkeit inklusive.
Eine zusätzliche Wachskonservierung ist übrigens bei jedem (noch) rostfreien Auto zu empfehlen, die Hersteller sparen (Geld, Gewicht, Obsolenz) und was beim Großteil der Kunden ausreichend ist, muss bei einem selbst nicht passen. Daher jedes Auto nach dem Kauf zerlegen (Stoßstangen, Radhaus- und Unterbodenverkleidungen) mit Hochdruckstrahler und Gefühl ausdauernd waschen (= entsalzen), übers Wochenende trocknen, gründlich konservieren. Auch im Motorraum, dorthinein kommt das meiste Salz!
Bei bereits rostenden Fahrzeugen ist ein Schutzfett wie Mike Sander's Heißfett, Seilfett o.ä. auf den angerauhten Oberflächen wirksamer, da kriechfähiger. Die Fette sammeln aber Dreck auf und machen Reparaturarbeiten recht grauslich.
Das Rostproblem bei allen Mercedes-Modellen um das Jahr 2000 herum ist legendär. Neue Lackierungstechniken, moderne Blechqualitäten und hoher Rationalisierungsdruck gingen eine unheilvolle Allianz ein. Unsere A-Klasse W168 "lang" MOPF rostete wie Sau und die beiden nacheinander danebenparkenden E-Klasse-T-Modelle nicht weniger. Mag sein, dass der heftige Streumitteleinsatz in Ostösterreich alles noch verschlimmert, aber so etwas hat keiner meiner 29 Reihenhausnachbarn auch nur im Ansatz durchgemacht.
Einen schön erhaltenen 210er gegen Rost zu wappnen heißt, diesen vorbildlich zu sanieren und mit Fett und Wachs vollzupumpen und im Sichtbereich, wo sich diese "Wundermittel" verbieten, regelmäßig ein Auge aufs Blech und unter die Dichtungen zu werfen. Besonders nach dem Winter bis zum Frühsommer kommt eine schwere Zeit: Morgentau, Restsalze und Wärme machen den Stahl wieder zu Erz ...
Was neben dem Rost für ein jüngeres Auto spricht ist natürlich der allgemeine Reparaturaufwand. In der Regel haben die käuflich erwerbbaren 210er eine Laufleistung von 150 bis 300.000 km runter. Da kann natürlich jeden Moment alles kommen, Reparaturen sind (manchmal) nicht nur schmerzhaft teuer, auch die Ausfallszeiten und immer wieder nicht ganz einfache Diagnose des eigentlichen Problems zerren an den Nerven.
Ein 210er ist daher in meinen Augen ein ideales Liebhaber- und Zweitfahrzeug, perfekt bei jemandem aufgehoben der etwas Geld und Geduld hat, selber schrauben kann oder die nötigen Kontakte hat. Sonst kann der Traum schnell zum Albtraum werden.
84 Antworten
Ich hab jetzt nicht alles gelesen - ich hab die selbe Wahl gehabt. E320 210er oder E320 211er
Budgettechnisch hab ich den 210er gewählt, da aber auch einer der letzten da die ja wohl technisch ausgereift sein dürften. Mein Vater (KFZ Mechaniker und ehem. Benz Mitarbeiter) hat nen 211 E55 und sagte auch, der 210 sollte besser und robuster sein. Aber das alte Dilemma , auf Rost achten. Meiner fängt nun langsam an zu gammeln.....
Inschallah ... hier kommt der Ayatollah! 😁 😁 😁
Ich hab jetzt nicht alles ganz aufmerksam durchgelesen, eher quergelesen, aber aufmerksam zur Kenntnis genommen, dass auch so einige 210er-Fans dem 211er einiges Positives abgewinnen können. Das ist auch gut so, weil es in einigen Bereichen richtig ist.
Ich komm jetzt richtig in die Defensive, wo doch schon angesichts des passablen Budgets ein paar Mal der Tipp mit dem 211er gekommen ist ... mich juckt es fast, zum 210er zu raten! 😉
Seid ihr bereit für etwas GAAAAANZ GROSSES?
Jaaa???
😁 😉 😎
Fassen wir mal zusammen:
Ein 211 vor MOPF bringt ein paar Risken mit sich, die man besser auslässt, ebenso wie Airmatic und ILS: "eektronische" SBC-Bremse, die im Reparaturfall arg teuer werden kann (Austausch der Hydrailikeinheit ca. 2.000 Euro, es gibt weitere Spezialteile) und auch in der Wartung (Bremsflüssigkeitswechsel) teurer kommt sowie ein komplexeres "Energiemanagement" mit einem manchmal zickigen Batteriesteuergerät und zweiter Notbatterie im Motorraum (Starthilfe, Batterieladen oder Batteriewechsel kann im nicht ganz seltenen Einzelfall schon zum Batteriesteuergerät-Tod führen). Beides wurde mit der MOPF entsorgt.
Die Vor-MOPF 211er sollen ein etwas komfortableres Fahrwerk haben und frühe Modelle zeigen eine etwas detailreichere Innenausstattung. Die Fahrzeuge wurden nicht nur zur MOPF, sondern laufend geändert: Neue Motoren und AT-Getriebe, Ausstattungsdetails ("Hamstersarg"😉 verschwanden oder wurden aufpreispflichtig (beheizte Scheibenwaschanlage), DPF wurde Serie, Rostschutz wurde mehrfach verbessert u.v.a.m.
Motorhaube, Kotflügel, Limousinen-Kofferraumdeckel und bewegliche Fahrwerksteile sind beim 211er aus Alu-Legierungen, korrodieren also nicht. Lackschäden sollten aber trotzdem ausgebessert werden, auch Alulegierungen können sich bei Beschädigungen unter Salzeinwirkung in weißes Pulver "auflösen".
Die Karosserie des 210ers ist gefühlt deutlich "luftiger", nachgemessen doch auch tatsächlich ein klein wenig größer. Besonders bei der Limousine ist hinten ein deutlicher Unterschied zu bemerken. Der Einstieg ist hinten beim T-Modell besser, aber große Füße haben es hinten immer irgendwie schwer. Für Kinder und Damen aber kein Problem, wer zwei großgewachsene Söhne transportiert oder als Taxler unterwegs ist, der sollte sich das ansehen. Meine Frau und beide Mädels sind immer lieber in den 211er eingestiegen ...
Das Fahrwerk des 210ers ist das stoischere, langweiligere, gelassenere, nonchalantere, böse Zungen behaupten, "der 210er lenke ein wie eine schwangere Kuh". 😁
Der 211er lenkt ab MOPF (DirectControl-Fahrwerk) deutlich zackiger (aber trotzdem "zielsicher"😉 als der 210er ein und telegrafiert auch den Straßenzustand deutlicher ins Popometer -- das kann man mögen oder auch nicht (ich könnte in Wien darauf verzichten, auf der Autobahn ist's toll). Der 211 MOPF bringt also vergleichsweise eine gewisse Härte mit sich, aber ohne schon unkomfortabel zu sein. Die Abrollgeräusche sind beim 211er MOPF nicht leiser als beim 210er, die Hinterachse finde ich zumindest bei allen T-Modellen generell relativ laut, irgendwie polterig-trampelig. Mit 200 kg im T-Kofferraum wird's besser.
Beim 211er sind öfter mal Reparaturen an der Vorderachse vonnöten, besonders die Stabigelenke schlagen schnell aus, ca. alle 70-100.000 km. Mit den Haupttraggelenken ist es ähnlich, das war aber bei meinem 210er genauso. Der Tausch gelingt beim 210er aber etwas leichter. Auch ist das beim 211er verwendete Federbein, also der Stoßdämpfer mit "aufgefädelter" Stahlfeder, nicht unbedingt ein Fortschritt, im Reparaturfall einfach komplizierter zu wechseln, im Fall des Federbruchs kritischer. Der Rest der Vorder- und Hinterachse verhält sich relativ problemlos und unauffällig.
Von den nun auch schon 10 Jahre alten ersten 211ern ist teilweise auch schon über Rost im Vorderwagen berichtet worden. Einige Fahrzeuge zeigen am Vorderachsträger doch unschönen Rost. Rostpickel an Türfalzen sind Einzelfälle, beim T-Modell war eine Zeitlang die Heckklappe am Falz links und rechts der Chromspange betroffen. Die Teile wurden bei MB immer getauscht, in letzter Zeit liest man nichts mehr darüber.
Mit dem Vorstandswechsel zu Dr. Zetsche wurde nochmal eine Qualitätsoffensive gefahren und die E-Klasse im letzten Baujahr (MJ 2009, Code 809) nochmal auf Vordermann gebracht: Ein neues, zeitgemäßeres Navi, nochmal veränderte Falzabdichtungen an allen Türen und ein millimeterdicker Steinschlagschutz an den hinteren Radläufen sind die sichtbaren Änderungen.
Toll ist im T-Modell der elektrische Lift für die Laderaumabdeckung ... so er funktioniert. Das ist eines der bekannt schwächelnden Teile, wo selbst MB-Fachwerkstätten erfolgreich scheitern. Bei meiner Frau funktioniert das Teil einfach nicht verlässlich, eigentlich gar nur manchmal, bei meinem Wagen ist es fast problemlos. Gut, soll der schlimmste Mangel sein ...
Auch im Antriebskapitel gibt es Gutes wie Schlechtes. So robust und unproblematisch die Dieselmotoren sind, beim V6-CDI (280 CDI mit 190 PS und 320 CDI mit 224 PS) gab es zwei Problemzonen: Der Abgaskrümmer, dessen Innenkrümmer manchmal "zerbröselte" und den Turbo mit in den Tod riss, und die Ladereingangsdichtung, die bei Undichtigkeit Öl aus der Kurbelgehäuseentlüftung direkt auf den EKAS-Stellmotor tropfen ließ, was diesem nicht bekommt. Beide Probleme wurden behoben (anderer Krümmer ab Sommer 2007?) und neue Dichtungen. Ansonsten kann man nicht viel über den V6-CDI mäkeln: Bärig stark, leise, haltbar.
Wie so oft sind Besitzer kleiner Dieselmotoren im Vorteil, die 200 CDI und 220 CDI waren von Anfang an vorbildliche und unkomplizierte Ausdauersportler. Der R4-CDI hat im Gegensatz zum 210er immer einen Lancaster-Ausgleich, was ihn klanglich zwar nicht sexy macht, aber die Laufkultur deutlich verbessert. Ab MOPF hat auch der 200 CDI diesen Massenausgleich. Beide Motoren wurden mit MOPF leistungsgesteigert und ziehen erstaunlich!
Eines ist allen Dieselmotoren gemein: Sie sind seit der Einführung des DPF keine Sparmeister, eher "nur" Durchschnitt. Die Haltbarkeit ist hingegen unstrittig, Laufleistungen in Richtung eine Million Kilometer ist ohne allzugroße Komplikationen machbar, neue Injektoren und ein neues AT-Getriebe braucht's halt bei der Hälfte dieser Laufstrecke.
Als recht sparsam galten die frühen CDIs als 270 CDI und auch der erste 320 CDI als R6, dem 320 CDI im 210er im Rumpfmotor sehr ähnlich.
Bei den Ottomotoren gab es Probleme mit einer bestimmten Serie mangelhafter Kettenräder an der Ausgleichswelle (350er) und die 200K neigten bei bestimmten Fahrprofilen zur Ventilschaftverkokung und zu gefährlicher Kettenlängung bei höheren Laufleistungen. Da bin ich aber mangels persönlchem Interesse nicht so genau informiert. Abgesehen von diesen (u.U. sehr teuren) Wehwehchen scheint die Masse der Benzinmotoren recht unkompliziert zu sein.
Die Automatikgetriebe sind am deutlichsten "anders" und zwar wurde die Wirkung der Wandlerüberbrückung deutlich intensiviert. Das ergibt ein deutlich direkteres Fahrgefühl, zumindest im Vergleich zwischen meinem Ex-320 CDI (210 MOPF) und unseren beiden 211ern (200 CDI und 280 CDI). Dies ist auf jeden Fall ein Fortschritt, denn die akustische Kulisse war beim 210er durch den ausgeprägten "Gummibandeffekt" arg gewöhnungsbedürftig.
Generell gilt, dass man ein Auto nur mit einwandfrei arbeitender Automatik kaufen darf, zu groß ist das Reparaturrisiko. Das 5G-Getriebe ist grundsätzlich bewährt und die Technik ausgereift, doch auch hier gab es problematische Baujahre (Glykol im ATF durch schlechte Kühler, Probleme mit einem Ventil, das die Wandlerüberbrückung steuert) u.ä.
Vorteilhaft für den Gebrauchtwagenkäufer ist bei Baureihe 211, dass zumindest ein einmaliger Getriebeölwechsel (ATF-Wechsel) bei 60.000 km vorgeschrieben war. Diese Unterlassung bei Baureihe 210 hat viele Getriebe in den vorzeitigen Tod gerissen, Spätfolgen sind trotz späterem Wechsel immer möglich.
Die frühe Siebengang-Automatik ist etwas heikel. Die Konstruktion wurde später geändert (anderer Wandler und andere Wandler-Überbrückungskupplung), die Software mehrfach überarbeitet und über Komfortmängel wird öfter einmal berichtet. Auch ich habe schon -- trotz der neueren Version! -- einen neuen Wandler im Getriebe, jetzt passt's aber. Toll ist das geringe Drehzahlniveau, 1.600 U/Min. bei 100 km/h, das hat was.
Ansonsten bleiben einige Kleinigkeiten, die auffallen: Im 210er der Einarmwischer, der mir bei leichtem Regen lieber war, da er nicht mit dem rechten Wischer das Wasser der Beifahrerseite ins Gesichtsfeld des Fahrers schaufelt, dafür aber bei Starkregen rasch überfordert war. Dafür funktioniert zum Ausgleich der Regensensor um Klassen besser, da er eine größere Messfläche bewertet und zwei Sensibilitätsstufen bietet.
Und das klassischere Ambiente im 210er, das mehr nach Mercedes aussah.
Die im 211er mit CDI sehr schnell ansprechende Heizung durch die direkt auf die Luft wirkende elektrische Zusatzheizung gefällt sehr. Auch die Standheizung wirkt primär auf den Innenraum, im 210er war es umgekehrt, lange Vorheizzeiten (bis zu 50+ Minuten) waren daher bei großer Kälte nötig, wo es im 211er weniger als 30 Minuten schon mollig warm machen -- entsprechend geringer fällt auch die Belastung der Batterie aus.
Apropos Heizung: Die Klimaautomatik im 210er mochte ich nicht, hatte dauernd mit trockenem Kratzehals zu kämpfen, gewöhnte mir daher das Fahren ohne "AC" an. Im 211er ist es in beiden Ausführungen ("Normal" und "4-Zonen-Klimaautoamtik"😉 klar besser, die Luft wird nicht so stark entfeuchtet, der Hals kratzt kaum einmal. Auch blieb der linke Fuß im 210er bei langen Winterfahrten gerne mal überraschend kühl ... kenne ich vom 211er auch nimmer.
Sitzposition, Außenspiegel, Rundumsicht, Cockpit-Bedienung, das gibt alles keine Rätsel auf. Was mir anfangs nicht gefiel, das war der geringere Abstand zwischen Sonnenblende und Stirn. Auch das Gestühl fühlt sich anfangs vergleichsweise "zart" an. An der Verarbeitung gibt's nix zu mäkeln, alles schwer in Ordnung. Knister- und Knastergeräusche in der "Aufwärmphase" machen unsere 211er aber etwas mehr als der zum Schluss schon 200.000 km und über 11 Jahre alte 210er. Ist der Wagen mal durchgeheizt ist aber Ruhe.
Das Bi-Xenon-Licht ist dafür recht gut, wobei das Halogenlicht der 210er (mit neuen Scheinwerfern) gar nicht übel ist -- ganz im Gegensatz zum Halogenlicht der 211er, das als "mau" verrufen ist. Das Navi (Comand "NTG 2.5"😉 im letzten Baujahr kann gefallen: Bedienung noch akzeptabel einfach, Rechenleistung okay, Audioteil recht kraftvoll, eingebaute Festplatte und SD-Slot zeitgemäß. Vorsicht mit dem Display, das ist seeeehr kratzempfindlich!
An die Schalter für die Fensterheber in der Fahrertürarmlehne hab ich mich nach einem Jahr im eigenen 211er (Frau fährt schon gut 3 Jahre 211er) noch immer nicht ganz gewöhnt, obwohl sie dort klar besser zugänglich sind.
Beim T-Modell meint man, dass der 210er einen deutlich größeren Kofferraum bietet. Das stimmt bedingt. Der maximale Raum ist bei umgelegter Rückbank und aufgestellten Sitzkissen beim 210er etwas länger, gleich breit und bei der kritischen Türöffnung einen Tacken höher. Bei "normalem Kofferraum" ist der 211er ist im Bereich der Hecktüre einen Tacken niedriger und die Laderaumabdeckungskassette etwas "fetter".
Dafür gibt es einen erstaunlich großen "zweiten Kofferraum" unter dem Ladeboden. Da passen vier Schihelme plus Fototasche plus Krimskrams rein ... erstaunlich! Nebenbei bemerkt man dann, dass ein Reserverad fehlt. Wenn da nur mal nicht ... Tirefit ist ja bekanntlich ein rechter Mist. Ein vollwertiges Reserverad passt aber rein, auch mit einem Notrad kann man glücklich werden.
Auffällig ist bei der ersten Betätigung das vergleichsweise leichtgängige Einrasten der Rückbanklehnenverriegelung (mit Rückmeldung im Kombiinstrument) und das deutlich einfachere Einhängen des Schutznetzes am Dachhimmel, das war im 210er immer fummelig. Über die (bei Funktion) sehr angenehme Laderaumabdeckung habe ich schon geschrieben, ich weiß nicht, wie oft ich beim 210er nach wenigen Metern Fahrt wieder ausgestiegen bin, die vergessene Rollo wieder runterzuziehen ...
Es hat bei mir eine ganze Weile gedauert, bis ich vom 211er ganz überzeugt war: Zu groß war meine Leidenschaft für den 210er, zu groß der Komfortunterschied zwischen 320 CDI Sechszylinder zum zuerst gekauften 211er mit 200 CDI (Vierzylinder). Aber der penetrante Rost am 210er zermürbte mich und ich wagte den Kauf eines zweiten 211ers mit Sechszylinderdiesel. Der kraftvolle, aber sehr leise Motor hat nun mein Herz im letzten Jahr erobert, ich bereue den Schritt vom 210er weg im nachhinein nicht.
Sollte das "Kauf-Pendel" doch eher Richtung 210er ausschlagen, dann würde ich hier eher zu einem Benzinmitor greifen: Die Diesel sind im 210er doch vergleichsweise laut, die erste und zweite Generation der CDIs bei höheren Laufleistungen nicht unproblematisch (Injektoren, Abgasrückführung) und ohne DPF einfach nicht zeitgemäß. Ausnahme ist der 300 TD, der als Vorkammerdiesel der "letzte Dinosaurier" ist und mit seinem molligen Charakter und dem leise murmelnden Klangbild zu gefallen weiß -- Unverwüstlichkeit inklusive.
Eine zusätzliche Wachskonservierung ist übrigens bei jedem (noch) rostfreien Auto zu empfehlen, die Hersteller sparen (Geld, Gewicht, Obsolenz) und was beim Großteil der Kunden ausreichend ist, muss bei einem selbst nicht passen. Daher jedes Auto nach dem Kauf zerlegen (Stoßstangen, Radhaus- und Unterbodenverkleidungen) mit Hochdruckstrahler und Gefühl ausdauernd waschen (= entsalzen), übers Wochenende trocknen, gründlich konservieren. Auch im Motorraum, dorthinein kommt das meiste Salz!
Bei bereits rostenden Fahrzeugen ist ein Schutzfett wie Mike Sander's Heißfett, Seilfett o.ä. auf den angerauhten Oberflächen wirksamer, da kriechfähiger. Die Fette sammeln aber Dreck auf und machen Reparaturarbeiten recht grauslich.
Das Rostproblem bei allen Mercedes-Modellen um das Jahr 2000 herum ist legendär. Neue Lackierungstechniken, moderne Blechqualitäten und hoher Rationalisierungsdruck gingen eine unheilvolle Allianz ein. Unsere A-Klasse W168 "lang" MOPF rostete wie Sau und die beiden nacheinander danebenparkenden E-Klasse-T-Modelle nicht weniger. Mag sein, dass der heftige Streumitteleinsatz in Ostösterreich alles noch verschlimmert, aber so etwas hat keiner meiner 29 Reihenhausnachbarn auch nur im Ansatz durchgemacht.
Einen schön erhaltenen 210er gegen Rost zu wappnen heißt, diesen vorbildlich zu sanieren und mit Fett und Wachs vollzupumpen und im Sichtbereich, wo sich diese "Wundermittel" verbieten, regelmäßig ein Auge aufs Blech und unter die Dichtungen zu werfen. Besonders nach dem Winter bis zum Frühsommer kommt eine schwere Zeit: Morgentau, Restsalze und Wärme machen den Stahl wieder zu Erz ...
Was neben dem Rost für ein jüngeres Auto spricht ist natürlich der allgemeine Reparaturaufwand. In der Regel haben die käuflich erwerbbaren 210er eine Laufleistung von 150 bis 300.000 km runter. Da kann natürlich jeden Moment alles kommen, Reparaturen sind (manchmal) nicht nur schmerzhaft teuer, auch die Ausfallszeiten und immer wieder nicht ganz einfache Diagnose des eigentlichen Problems zerren an den Nerven.
Ein 210er ist daher in meinen Augen ein ideales Liebhaber- und Zweitfahrzeug, perfekt bei jemandem aufgehoben der etwas Geld und Geduld hat, selber schrauben kann oder die nötigen Kontakte hat. Sonst kann der Traum schnell zum Albtraum werden.
Lieber A-D , das war mir mal wieder einen grünen Daumen wert ! Sehr gute Zusammenfassung !🙂
Hab nochmal per EDIT nachgelegt ... hab gerade meine lyrische Phase! 😁
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Auch 1x grün von mir
das Problem ist eben, dass man sich nur einen W211 AB 2007 kaufen sollte und das sind eben
mal über 20.000 Euros....
Ist eben nicht so aus der Portokasse zu zahlen wie zum Beispiel mein W210 E 320 Benziner, den
ich mir "so nebenbei" kaufte....
...Denn wegen 5.500 Euro brauch ich keinen Kredit oder irgenwas sonst als Finanzierung....
Und ausserdem sind die 3.000 Euro, die ich auf ein Sparbuch gelegt habe, für Reparaturen, noch
unangetastet....
Also für MICH war der w210 eindeutig die bessere Option....
...nachdem ich vor einigen Jahren völlig entnervt den W211 verkauft habe - mit Verlust - da andauernd
beim Vor-Mopf (Bj. 2005) was kaputt war ......
....und ich zu Honda geflüchtet bin und mir einen Jahreswagen - Accord - gekauft habe, und in den
4 Jahren die er in meinem Besitz ist, NIX , absolut NIX kaputt gegangen ist.....
....bleibt mein Winterwagen.... mit Wechselkennzeichen , kostet ja quasi nix....
Wie gesagt, ab 2007, wenn der in eine Preisregion kommt, wo ich ihn mir wieder leisten WILL, werma
sehen , in 2 - 3 Jahren, dann kann ich mir einen w211 wieder vorstellen, wobei ich dann den
"alten Dicken" weiterhin als Hobbyfahrzeug verwenden will.....
@A - D
vor allem der letzte Absatz trifft bei mir zu
Hobby und Schönwetterauto - Liebhaberauto....
ja, das stimmt...
Hallo A-D,
Daumen auch von mir – klasse Kaufberatung für den 211.
Grüsse
timmi
Nun, du hattest Pech mit deinem 211er. 🙄
Ich auch. 😁
An meinem 280er war ja auch schon eine ganze Menge, zum Glück hatte er ja Junge-Sterne-Gebrauchtwagengarantie. Einen mercedes würde ich NIE ohne Garantie kaufen, denn es war bei jedem Auto noch etwas richtig Teures im Busch.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Nun, du hattest Pech mit deinem 211er. 🙄Ich auch. 😁
An meinem 280er war ja auch schon eine ganze Menge, zum Glück hatte er ja Junge-Sterne-Gebrauchtwagengarantie. Einen mercedes würde ich NIE ohne Garantie kaufen, denn es war bei jedem Auto noch etwas richtig Teures im Busch.
Ich hatte ja ein jahr Garantie vom Mercedes Partsch in Wr. Neustadt.
Aber DANACH ging es los, wie verhext.....
ich habe locker, echt locker..... um die 5.000 Euro reingesteckt....
Bis meine Frau sagte, um das Geld könnten wir schon einen schönen Urlaub im 5 ***** Club in
Korfu machen....
xD + 🙂
Soviel Lob ... und das für die Story ... ihr macht mich verlegen. 😎
Sagt mal, wo ist unser "Vorzeige-210er-Sanierer mit Sinnkrise", der Dirk E.? Fährt er schon Prius? 😉
Ich denke, er könnte auch so richtig was beitragen zum Thema.
Poah, mir tun die Fingerkuppen weh. 😉 Habe nebenher zu meiner innerlichen Konservierung einen Opus Eximium 2007 Cuveé No. 20 vom Weingut Gesellmann (Deutschkreutz im Burgenland) geschlürft und bin nun nach dem 3. Achterl grundsätzlich ganz guter Dinge ... 😁
Ich denke, dass nach der Sache gerade eben, die Entscheidung gefallen ist...
EMOTION!!!
Mit Vernunft kommt man einfach nicht weiter😉
gezeichnet: ein BVB-Fan
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Soviel Lob ... und das für die Story ... ihr macht mich verlegen. 😎Sagt mal, wo ist unser "Vorzeige-210er-Sanierer mit Sinnkrise", der Dirk E.? Fährt er schon Prius? 😉
Ich denke, er könnte auch so richtig was beitragen zum Thema.
Dirk hat keine Zeit , er muss einen zusätzlichen E - Motor in seinem hinteren rechten Radkasten verbasteln !🙂😁
Was, der baut den Prius-Hybrid in den 210er ein???
der Dirk ist eben eigen....
...wenn ich an seine Garage denke, in die man nur mit einem Jeep kommt....
🙂
aber Hauptsache, ER ist glücklich dabei...
PS: Weine aus DeutschkreuTZ - wie du richtig mit Tz geschrieben hast.... sind superb.....
Vor allem der Rote...
Ja, "die Roten" aus dem Blaufränkisch-Land ... und -- wie ich heute angenehm feststellen konnte -- absolut nebenwirkungsfrei! 😁
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Sagt mal, wo ist unser "Vorzeige-210er-Sanierer mit Sinnkrise", der Dirk E.? Fährt er schon Prius? 😉
Ich denke, er könnte auch so richtig was beitragen zum Thema.
Hi Austro-Diesel,
keine Sorge, ich bin hier. ;-) Habe nur aktuell wenig Zeit. Beschränke mich daher auf ab und an querlesen.
Unser Dicker wird weiter gepflegt und geliebt. Gerade heute bekam er einen Steinschlag in der noch fast neuen Frontscheibe repariert, und nächste Woche ist großer Assyst angesagt. Das Wetter läßt ja aktuell leider noch keinen Frühjahrsputz zu. Der brennt mir auch unter den Nägeln.
Zitat:
Dirk hat keine Zeit , er muss einen zusätzlichen E - Motor in seinem hinteren rechten Radkasten verbasteln !
*hihi*
Da der Dicke ja immer am Ladegerät hängt bei mir, fragen die Leute in der Tat ständig, warum da ein Kabel in den Kofferraum führt. Die vermuten da auch schon was in Richtung Elektroauto. Halten mich offenbar für bekloppt genug, was mich regelmäßig zum Schmunzeln bringt.
Leider gibt es ja keine Umbauten auf Elektro für den 210. Den zu "hybridisieren", das wärs. V8 als Range-extender - man gönnt sich ja sonst nichts... ;-)
Zitat:
der Dirk ist eben eigen....
Das sagt man mir nach, ja. Verstehe gar nicht warum. *breitgrins*
Zitat:
...wenn ich an seine Garage denke, in die man nur mit einem Jeep kommt....
aber Hauptsache, ER ist glücklich dabei...
Eben. ;-) Ich mache halt aus dem Vorhandenen das Beste. Bei uns ist leider alles immer etwas schwieriger und komplizierter.
Aber seit Januar ist unsere Photovoltaik am Start und macht sich prächtig. Das war Schritt 1 hin zum Elektroauto / Plugin-Hybrid. Jetzt müssen die nur endlich mal gescheite Fahrzeuge präsentieren. Sonst kann ich nicht in 10 Jahren planmäßig umsteigen und den Dicken aufs wohlverdiente Altenteil schicken. :-)
Grüße Dirk