Vernunft oder Emotion! Was sollte entscheiden?
Hallo zusammen,
ich stehe im Moment vor einer wirklich etwas schwierigen Entscheidung.
Bin auf der Suche nach einem schönen Mercedes und weiss aus bereits vergangener Eigentümerschaft über einen W211, W124 und W210 auch gut über diese Autos bescheid.
Aber trotz aller Kenne und auch des bewusstseins über die Macken der jeweiligen Modelle (W211 SBC Einheit und Achsen), (W210 vorallem eklatanter Rost), stehe ich Derzeit zwischen den Stühlen und weiss nicht für was für ein Modell ich mich entscheiden soll.
Meine Randdaten für die Suche sind:
Baureihen: W210 oder W211
Motor: Benziner
Getriebe: definitiv Automatik
Zustand: sehr gut bis gut
Ich weiss nun, dass meiner Meinung nach der W210 dem W211 zumindest einen gewissen Komfortvorteil vorraus hatte. Ich jedenfalls fand ihn bequemer. Dafür ist der W211 ja bekanntlicht haltbarer.
Meine Idee ist nun folgende:
1. Macht es Sinn, einen sehr guten W210 zu erwerben und diese dann perfekt konservieren zu lassen?
2. Oder sollte man doch lieber einen W211 kaufen der dann preislich gleich liegt?
Ich danke euch schon einmal für die Tips.
LG Christian
Beste Antwort im Thema
Inschallah ... hier kommt der Ayatollah! 😁 😁 😁
Ich hab jetzt nicht alles ganz aufmerksam durchgelesen, eher quergelesen, aber aufmerksam zur Kenntnis genommen, dass auch so einige 210er-Fans dem 211er einiges Positives abgewinnen können. Das ist auch gut so, weil es in einigen Bereichen richtig ist.
Ich komm jetzt richtig in die Defensive, wo doch schon angesichts des passablen Budgets ein paar Mal der Tipp mit dem 211er gekommen ist ... mich juckt es fast, zum 210er zu raten! 😉
Seid ihr bereit für etwas GAAAAANZ GROSSES?
Jaaa???
😁 😉 😎
Fassen wir mal zusammen:
Ein 211 vor MOPF bringt ein paar Risken mit sich, die man besser auslässt, ebenso wie Airmatic und ILS: "eektronische" SBC-Bremse, die im Reparaturfall arg teuer werden kann (Austausch der Hydrailikeinheit ca. 2.000 Euro, es gibt weitere Spezialteile) und auch in der Wartung (Bremsflüssigkeitswechsel) teurer kommt sowie ein komplexeres "Energiemanagement" mit einem manchmal zickigen Batteriesteuergerät und zweiter Notbatterie im Motorraum (Starthilfe, Batterieladen oder Batteriewechsel kann im nicht ganz seltenen Einzelfall schon zum Batteriesteuergerät-Tod führen). Beides wurde mit der MOPF entsorgt.
Die Vor-MOPF 211er sollen ein etwas komfortableres Fahrwerk haben und frühe Modelle zeigen eine etwas detailreichere Innenausstattung. Die Fahrzeuge wurden nicht nur zur MOPF, sondern laufend geändert: Neue Motoren und AT-Getriebe, Ausstattungsdetails ("Hamstersarg"😉 verschwanden oder wurden aufpreispflichtig (beheizte Scheibenwaschanlage), DPF wurde Serie, Rostschutz wurde mehrfach verbessert u.v.a.m.
Motorhaube, Kotflügel, Limousinen-Kofferraumdeckel und bewegliche Fahrwerksteile sind beim 211er aus Alu-Legierungen, korrodieren also nicht. Lackschäden sollten aber trotzdem ausgebessert werden, auch Alulegierungen können sich bei Beschädigungen unter Salzeinwirkung in weißes Pulver "auflösen".
Die Karosserie des 210ers ist gefühlt deutlich "luftiger", nachgemessen doch auch tatsächlich ein klein wenig größer. Besonders bei der Limousine ist hinten ein deutlicher Unterschied zu bemerken. Der Einstieg ist hinten beim T-Modell besser, aber große Füße haben es hinten immer irgendwie schwer. Für Kinder und Damen aber kein Problem, wer zwei großgewachsene Söhne transportiert oder als Taxler unterwegs ist, der sollte sich das ansehen. Meine Frau und beide Mädels sind immer lieber in den 211er eingestiegen ...
Das Fahrwerk des 210ers ist das stoischere, langweiligere, gelassenere, nonchalantere, böse Zungen behaupten, "der 210er lenke ein wie eine schwangere Kuh". 😁
Der 211er lenkt ab MOPF (DirectControl-Fahrwerk) deutlich zackiger (aber trotzdem "zielsicher"😉 als der 210er ein und telegrafiert auch den Straßenzustand deutlicher ins Popometer -- das kann man mögen oder auch nicht (ich könnte in Wien darauf verzichten, auf der Autobahn ist's toll). Der 211 MOPF bringt also vergleichsweise eine gewisse Härte mit sich, aber ohne schon unkomfortabel zu sein. Die Abrollgeräusche sind beim 211er MOPF nicht leiser als beim 210er, die Hinterachse finde ich zumindest bei allen T-Modellen generell relativ laut, irgendwie polterig-trampelig. Mit 200 kg im T-Kofferraum wird's besser.
Beim 211er sind öfter mal Reparaturen an der Vorderachse vonnöten, besonders die Stabigelenke schlagen schnell aus, ca. alle 70-100.000 km. Mit den Haupttraggelenken ist es ähnlich, das war aber bei meinem 210er genauso. Der Tausch gelingt beim 210er aber etwas leichter. Auch ist das beim 211er verwendete Federbein, also der Stoßdämpfer mit "aufgefädelter" Stahlfeder, nicht unbedingt ein Fortschritt, im Reparaturfall einfach komplizierter zu wechseln, im Fall des Federbruchs kritischer. Der Rest der Vorder- und Hinterachse verhält sich relativ problemlos und unauffällig.
Von den nun auch schon 10 Jahre alten ersten 211ern ist teilweise auch schon über Rost im Vorderwagen berichtet worden. Einige Fahrzeuge zeigen am Vorderachsträger doch unschönen Rost. Rostpickel an Türfalzen sind Einzelfälle, beim T-Modell war eine Zeitlang die Heckklappe am Falz links und rechts der Chromspange betroffen. Die Teile wurden bei MB immer getauscht, in letzter Zeit liest man nichts mehr darüber.
Mit dem Vorstandswechsel zu Dr. Zetsche wurde nochmal eine Qualitätsoffensive gefahren und die E-Klasse im letzten Baujahr (MJ 2009, Code 809) nochmal auf Vordermann gebracht: Ein neues, zeitgemäßeres Navi, nochmal veränderte Falzabdichtungen an allen Türen und ein millimeterdicker Steinschlagschutz an den hinteren Radläufen sind die sichtbaren Änderungen.
Toll ist im T-Modell der elektrische Lift für die Laderaumabdeckung ... so er funktioniert. Das ist eines der bekannt schwächelnden Teile, wo selbst MB-Fachwerkstätten erfolgreich scheitern. Bei meiner Frau funktioniert das Teil einfach nicht verlässlich, eigentlich gar nur manchmal, bei meinem Wagen ist es fast problemlos. Gut, soll der schlimmste Mangel sein ...
Auch im Antriebskapitel gibt es Gutes wie Schlechtes. So robust und unproblematisch die Dieselmotoren sind, beim V6-CDI (280 CDI mit 190 PS und 320 CDI mit 224 PS) gab es zwei Problemzonen: Der Abgaskrümmer, dessen Innenkrümmer manchmal "zerbröselte" und den Turbo mit in den Tod riss, und die Ladereingangsdichtung, die bei Undichtigkeit Öl aus der Kurbelgehäuseentlüftung direkt auf den EKAS-Stellmotor tropfen ließ, was diesem nicht bekommt. Beide Probleme wurden behoben (anderer Krümmer ab Sommer 2007?) und neue Dichtungen. Ansonsten kann man nicht viel über den V6-CDI mäkeln: Bärig stark, leise, haltbar.
Wie so oft sind Besitzer kleiner Dieselmotoren im Vorteil, die 200 CDI und 220 CDI waren von Anfang an vorbildliche und unkomplizierte Ausdauersportler. Der R4-CDI hat im Gegensatz zum 210er immer einen Lancaster-Ausgleich, was ihn klanglich zwar nicht sexy macht, aber die Laufkultur deutlich verbessert. Ab MOPF hat auch der 200 CDI diesen Massenausgleich. Beide Motoren wurden mit MOPF leistungsgesteigert und ziehen erstaunlich!
Eines ist allen Dieselmotoren gemein: Sie sind seit der Einführung des DPF keine Sparmeister, eher "nur" Durchschnitt. Die Haltbarkeit ist hingegen unstrittig, Laufleistungen in Richtung eine Million Kilometer ist ohne allzugroße Komplikationen machbar, neue Injektoren und ein neues AT-Getriebe braucht's halt bei der Hälfte dieser Laufstrecke.
Als recht sparsam galten die frühen CDIs als 270 CDI und auch der erste 320 CDI als R6, dem 320 CDI im 210er im Rumpfmotor sehr ähnlich.
Bei den Ottomotoren gab es Probleme mit einer bestimmten Serie mangelhafter Kettenräder an der Ausgleichswelle (350er) und die 200K neigten bei bestimmten Fahrprofilen zur Ventilschaftverkokung und zu gefährlicher Kettenlängung bei höheren Laufleistungen. Da bin ich aber mangels persönlchem Interesse nicht so genau informiert. Abgesehen von diesen (u.U. sehr teuren) Wehwehchen scheint die Masse der Benzinmotoren recht unkompliziert zu sein.
Die Automatikgetriebe sind am deutlichsten "anders" und zwar wurde die Wirkung der Wandlerüberbrückung deutlich intensiviert. Das ergibt ein deutlich direkteres Fahrgefühl, zumindest im Vergleich zwischen meinem Ex-320 CDI (210 MOPF) und unseren beiden 211ern (200 CDI und 280 CDI). Dies ist auf jeden Fall ein Fortschritt, denn die akustische Kulisse war beim 210er durch den ausgeprägten "Gummibandeffekt" arg gewöhnungsbedürftig.
Generell gilt, dass man ein Auto nur mit einwandfrei arbeitender Automatik kaufen darf, zu groß ist das Reparaturrisiko. Das 5G-Getriebe ist grundsätzlich bewährt und die Technik ausgereift, doch auch hier gab es problematische Baujahre (Glykol im ATF durch schlechte Kühler, Probleme mit einem Ventil, das die Wandlerüberbrückung steuert) u.ä.
Vorteilhaft für den Gebrauchtwagenkäufer ist bei Baureihe 211, dass zumindest ein einmaliger Getriebeölwechsel (ATF-Wechsel) bei 60.000 km vorgeschrieben war. Diese Unterlassung bei Baureihe 210 hat viele Getriebe in den vorzeitigen Tod gerissen, Spätfolgen sind trotz späterem Wechsel immer möglich.
Die frühe Siebengang-Automatik ist etwas heikel. Die Konstruktion wurde später geändert (anderer Wandler und andere Wandler-Überbrückungskupplung), die Software mehrfach überarbeitet und über Komfortmängel wird öfter einmal berichtet. Auch ich habe schon -- trotz der neueren Version! -- einen neuen Wandler im Getriebe, jetzt passt's aber. Toll ist das geringe Drehzahlniveau, 1.600 U/Min. bei 100 km/h, das hat was.
Ansonsten bleiben einige Kleinigkeiten, die auffallen: Im 210er der Einarmwischer, der mir bei leichtem Regen lieber war, da er nicht mit dem rechten Wischer das Wasser der Beifahrerseite ins Gesichtsfeld des Fahrers schaufelt, dafür aber bei Starkregen rasch überfordert war. Dafür funktioniert zum Ausgleich der Regensensor um Klassen besser, da er eine größere Messfläche bewertet und zwei Sensibilitätsstufen bietet.
Und das klassischere Ambiente im 210er, das mehr nach Mercedes aussah.
Die im 211er mit CDI sehr schnell ansprechende Heizung durch die direkt auf die Luft wirkende elektrische Zusatzheizung gefällt sehr. Auch die Standheizung wirkt primär auf den Innenraum, im 210er war es umgekehrt, lange Vorheizzeiten (bis zu 50+ Minuten) waren daher bei großer Kälte nötig, wo es im 211er weniger als 30 Minuten schon mollig warm machen -- entsprechend geringer fällt auch die Belastung der Batterie aus.
Apropos Heizung: Die Klimaautomatik im 210er mochte ich nicht, hatte dauernd mit trockenem Kratzehals zu kämpfen, gewöhnte mir daher das Fahren ohne "AC" an. Im 211er ist es in beiden Ausführungen ("Normal" und "4-Zonen-Klimaautoamtik"😉 klar besser, die Luft wird nicht so stark entfeuchtet, der Hals kratzt kaum einmal. Auch blieb der linke Fuß im 210er bei langen Winterfahrten gerne mal überraschend kühl ... kenne ich vom 211er auch nimmer.
Sitzposition, Außenspiegel, Rundumsicht, Cockpit-Bedienung, das gibt alles keine Rätsel auf. Was mir anfangs nicht gefiel, das war der geringere Abstand zwischen Sonnenblende und Stirn. Auch das Gestühl fühlt sich anfangs vergleichsweise "zart" an. An der Verarbeitung gibt's nix zu mäkeln, alles schwer in Ordnung. Knister- und Knastergeräusche in der "Aufwärmphase" machen unsere 211er aber etwas mehr als der zum Schluss schon 200.000 km und über 11 Jahre alte 210er. Ist der Wagen mal durchgeheizt ist aber Ruhe.
Das Bi-Xenon-Licht ist dafür recht gut, wobei das Halogenlicht der 210er (mit neuen Scheinwerfern) gar nicht übel ist -- ganz im Gegensatz zum Halogenlicht der 211er, das als "mau" verrufen ist. Das Navi (Comand "NTG 2.5"😉 im letzten Baujahr kann gefallen: Bedienung noch akzeptabel einfach, Rechenleistung okay, Audioteil recht kraftvoll, eingebaute Festplatte und SD-Slot zeitgemäß. Vorsicht mit dem Display, das ist seeeehr kratzempfindlich!
An die Schalter für die Fensterheber in der Fahrertürarmlehne hab ich mich nach einem Jahr im eigenen 211er (Frau fährt schon gut 3 Jahre 211er) noch immer nicht ganz gewöhnt, obwohl sie dort klar besser zugänglich sind.
Beim T-Modell meint man, dass der 210er einen deutlich größeren Kofferraum bietet. Das stimmt bedingt. Der maximale Raum ist bei umgelegter Rückbank und aufgestellten Sitzkissen beim 210er etwas länger, gleich breit und bei der kritischen Türöffnung einen Tacken höher. Bei "normalem Kofferraum" ist der 211er ist im Bereich der Hecktüre einen Tacken niedriger und die Laderaumabdeckungskassette etwas "fetter".
Dafür gibt es einen erstaunlich großen "zweiten Kofferraum" unter dem Ladeboden. Da passen vier Schihelme plus Fototasche plus Krimskrams rein ... erstaunlich! Nebenbei bemerkt man dann, dass ein Reserverad fehlt. Wenn da nur mal nicht ... Tirefit ist ja bekanntlich ein rechter Mist. Ein vollwertiges Reserverad passt aber rein, auch mit einem Notrad kann man glücklich werden.
Auffällig ist bei der ersten Betätigung das vergleichsweise leichtgängige Einrasten der Rückbanklehnenverriegelung (mit Rückmeldung im Kombiinstrument) und das deutlich einfachere Einhängen des Schutznetzes am Dachhimmel, das war im 210er immer fummelig. Über die (bei Funktion) sehr angenehme Laderaumabdeckung habe ich schon geschrieben, ich weiß nicht, wie oft ich beim 210er nach wenigen Metern Fahrt wieder ausgestiegen bin, die vergessene Rollo wieder runterzuziehen ...
Es hat bei mir eine ganze Weile gedauert, bis ich vom 211er ganz überzeugt war: Zu groß war meine Leidenschaft für den 210er, zu groß der Komfortunterschied zwischen 320 CDI Sechszylinder zum zuerst gekauften 211er mit 200 CDI (Vierzylinder). Aber der penetrante Rost am 210er zermürbte mich und ich wagte den Kauf eines zweiten 211ers mit Sechszylinderdiesel. Der kraftvolle, aber sehr leise Motor hat nun mein Herz im letzten Jahr erobert, ich bereue den Schritt vom 210er weg im nachhinein nicht.
Sollte das "Kauf-Pendel" doch eher Richtung 210er ausschlagen, dann würde ich hier eher zu einem Benzinmitor greifen: Die Diesel sind im 210er doch vergleichsweise laut, die erste und zweite Generation der CDIs bei höheren Laufleistungen nicht unproblematisch (Injektoren, Abgasrückführung) und ohne DPF einfach nicht zeitgemäß. Ausnahme ist der 300 TD, der als Vorkammerdiesel der "letzte Dinosaurier" ist und mit seinem molligen Charakter und dem leise murmelnden Klangbild zu gefallen weiß -- Unverwüstlichkeit inklusive.
Eine zusätzliche Wachskonservierung ist übrigens bei jedem (noch) rostfreien Auto zu empfehlen, die Hersteller sparen (Geld, Gewicht, Obsolenz) und was beim Großteil der Kunden ausreichend ist, muss bei einem selbst nicht passen. Daher jedes Auto nach dem Kauf zerlegen (Stoßstangen, Radhaus- und Unterbodenverkleidungen) mit Hochdruckstrahler und Gefühl ausdauernd waschen (= entsalzen), übers Wochenende trocknen, gründlich konservieren. Auch im Motorraum, dorthinein kommt das meiste Salz!
Bei bereits rostenden Fahrzeugen ist ein Schutzfett wie Mike Sander's Heißfett, Seilfett o.ä. auf den angerauhten Oberflächen wirksamer, da kriechfähiger. Die Fette sammeln aber Dreck auf und machen Reparaturarbeiten recht grauslich.
Das Rostproblem bei allen Mercedes-Modellen um das Jahr 2000 herum ist legendär. Neue Lackierungstechniken, moderne Blechqualitäten und hoher Rationalisierungsdruck gingen eine unheilvolle Allianz ein. Unsere A-Klasse W168 "lang" MOPF rostete wie Sau und die beiden nacheinander danebenparkenden E-Klasse-T-Modelle nicht weniger. Mag sein, dass der heftige Streumitteleinsatz in Ostösterreich alles noch verschlimmert, aber so etwas hat keiner meiner 29 Reihenhausnachbarn auch nur im Ansatz durchgemacht.
Einen schön erhaltenen 210er gegen Rost zu wappnen heißt, diesen vorbildlich zu sanieren und mit Fett und Wachs vollzupumpen und im Sichtbereich, wo sich diese "Wundermittel" verbieten, regelmäßig ein Auge aufs Blech und unter die Dichtungen zu werfen. Besonders nach dem Winter bis zum Frühsommer kommt eine schwere Zeit: Morgentau, Restsalze und Wärme machen den Stahl wieder zu Erz ...
Was neben dem Rost für ein jüngeres Auto spricht ist natürlich der allgemeine Reparaturaufwand. In der Regel haben die käuflich erwerbbaren 210er eine Laufleistung von 150 bis 300.000 km runter. Da kann natürlich jeden Moment alles kommen, Reparaturen sind (manchmal) nicht nur schmerzhaft teuer, auch die Ausfallszeiten und immer wieder nicht ganz einfache Diagnose des eigentlichen Problems zerren an den Nerven.
Ein 210er ist daher in meinen Augen ein ideales Liebhaber- und Zweitfahrzeug, perfekt bei jemandem aufgehoben der etwas Geld und Geduld hat, selber schrauben kann oder die nötigen Kontakte hat. Sonst kann der Traum schnell zum Albtraum werden.
84 Antworten
Hallo.
Puhh, eine schwierige Frage.
Ich würde mir eine Liste mit Pro und Kontra anlegen, beide Fahrzeuge in Augenschein nehmen und die Punkte in der Liste notieren. So erhältst du zumindest erstmal eine emotionsfreie Entscheidungsgrundlage.
Wenn du die beiden Seiten abgleichts, wirst du bald erkennen welche Punkte du emotional bewertest.
Je nachdem was dann rational übrigbleibt kommst du zu einem Ergebnis. Die Technik und Sicherheit solltest du aber nicht emotional bewerten, da ist Sachlichkeit gefragt. Über Ausstattungs- oder optische Unzulänglichkeiten kann man durchaus emotional mit " das passt schon" hinwegsehen .
Hallo Christian,
würde sagen, eine Mischng aus beidem.
211 haltbarer? Weniger Rostprobleme, ja.
Such Dir einfach nach den Kriterien aus der Liste ein paar schöne Autos und schau sie Dir live an. Du wirst es dann schon wissen 🙂
Falls du einen der legendären "rostfreien" 210 findest, nimm den. Am besten mit der 430er Maschine, dann passt auch meist die Ausstattung.
Hättest dann fast keinen Wertverlust mehr und ein zuverlässiges Auto.
ich komme vom W211
hatte damit kein Glück
SBC Bremse kaputt, sehr teuer.....
Vorderachse kaputt , sehr teuer
usw...
Schlussendlich habe ich ihn entnervt verkauft und mir einen W210 E 320 Benziner zugelegt.
In einem außergewöhnlich guten Erhaltungszustand und fahre damit seit über 2 Jahren ohne
dass irgendwas kaputtgegangen ist...
Nur Kleinigkeiten.... AuspuffSchelle, Wischergummi, Bremsklötze, Traggelenk links vorne.
Es spricht nichts gegen einen W210, wenn er super erhalten ist.
Man muss genau schauen.
Ich habe mir auch 9 Autos angesehen und bin wieder heimgefahren, bis ich meinen fand.
Viele werden meiner Meinung sein.
ABER
IronieModus/ON
gleich kommt der W211 Ayatollah. namens A - D
Der lässt kein positives Wort über den W210 zu
🙂
IronieModus/ OFF
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Wenn man einen ordentlichen W210er findet, würde ich den vorziehen. Ansonsten W211 MoPf.
Zitat:
Original geschrieben von bonscott1
Ich habe mir auch 9 Autos angesehen und bin wieder heimgefahren, bis ich meinen fand.
Das ist zwischenzeitlich leider die Regel um noch einen ordentlichen W210er zu finden.
Dem Urteil von Frucht ist nichts hinzuzufügen !🙂 Wenn der 211er Ayatollah kommt , muß ich halt noch mehr ins Detail gehen !🙂😁
w211 mopf ist natürlich eine Option...
*g*
am besten ab 2008
ABER
sowas is mir momentan noch zu teuer...... beim derzeitigen Wertverlust....
der W211 Ayatollah wird Schneeschuhwandern sein.
Aber wenn er das Tal erreicht, dann gehts los...
Oder vielleicht doch ein W212 Mopf?
So frisch vom Band soll der ja keine Probleme haben und auch keinerlei Rost. 😉
In den letzten Wochen bekam ich drei Maxibriefe mit Prospekten zum W212 MoPf. Heute war nun die Einladung zur Premiere am 13.04. im Briefkasten. Die wollen mich mit aller Macht bekehren. 😁 Es stört sie wohl, dass ich nur 1x im Jahr mal ein kleines Ersatzteil brauche.
In einem Prospekt war ein Leasingbeispiel für einen (nackten) E200 drin. 10,5k€ Anzahlung und eine Rate von 419 Euro im Monat. Laufzeit 3 Jahre mit 15tkm im Jahr. Da darf man also über 25000 Euro bezahlen um am Ende doch kein Auto zu haben. Verrückte Welt.
Noch eine kleine Anekdote: Ein befreundetes Paar hat sich einen gebrauchten 1er BMW (30tkm) gekauft. Kaufpreis 18000 Euro. Und nu kommts. Vollfinanziert auf 10 (!!!) Jahre. Ich dachte, ich höre nicht richtig. In welcher Welt sind wir angekommen, wo man ein Auto ohne Anzahlung und auf ein volles Jahrzehnt finanziert?
Dazu muss man noch sagen, dass der Mann ca. 45tkm pro Jahr (nur der Arbeitsweg) fährt. Um die 10 Jahre durchzuhalten, müsste der Karren eine halbe Million Kilometer schaffen.
Hi Christian,
das ist eine einsame Entscheidung, die nur Du ganz allein treffen kannst. Andererseits freu Dich - das ist ja nun wirklich ein absolutes Luxusproblem. ;-)
Ich hätte 211er seinerzeit reichlich kriegen können, günstiger als mein 210 inklusive Restaurierung. Für mich war aber völlig klar, daß ich keinen 211er wollte. Nicht weil das ein schlechtes Auto wäre, sondern einfach weil ich die Art des 210ers mag. (Würde eigentlich nen W140 wollen, aber näher als mit meinem Dicken werde ich dem wohl nicht mehr kommen.) Das kann der 211 einfach nicht bieten.
Grüße Dirk
Rein von der Emotion überwiegt der W210 deutlich, von der Vernunft der W211.
Wen man nämlich den reinen Anschaffungspreis und zusätzlich die Kosten für die Heißwachs-Konservierung rechnet ist man auch beim Preis für einen W211 angelangt.
Zwiefelsfrei das modernere Auto, aber eben nicht so bequem und komfortabel wie der W210.
Wäre man masochistisch veranlagt und würde nur den Komfort sehen, so müsste man nun auch noch den W140 mit ins Auge fassen! Aber lassen wir das 🙂
Hier mal ein paar Autos die mir so vorschweben:
W210er:
1. http://kortlink.dk/c9er
2. http://kortlink.dk/c9es
3. http://kortlink.dk/c9et
W211er:
1. http://kortlink.dk/c9eu
2. http://kortlink.dk/c9ev
Lasst mal eure Meinung hören und sagt mir wenn euch etwas bewusst ins Auge sticht.
LG Christian
Zitat:
Original geschrieben von duct4402
Lasst mal eure Meinung hören und sagt mir wenn euch etwas bewusst ins Auge sticht.
Hallo Christian,
die beiden W211er sind VorMöpfe. Von denen würde ich die Finger lassen. Für den Preis könntest du dir schon einen W211er MoPf holen.
Zu den W210er: Ich verstehe da nicht deine Suche. E320, dann E200, dann Limo, dann Kombi, einmal Elegance (weich), dann Avantgarde (sportlich). Wo liegen überhaupt deine Wünsche?
Bei den 320er fehlt mir persönlich das Leder. Die sind so schlecht verkäuflich. Beim Kombi stößt mich schon das weiß ab.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht auf eine spezielle Motorisierung oder eine Farbe bzw. Aussatattungslinie festgelegt bin.
Habe mir durch meine Leidenschaft und den Besitz mehrer W124er abgewöhnt speziel nach gewissen Eigenschaften wie Farbe oder Linie zu suchen.
Ich kaufe nur nach Zustand.
Welcher von den W210er macht denn den besten Eindruck?
Mir sagt am ehsten der silberne zu.
LG Christian
Zitat:
Original geschrieben von duct4402
Rein von der Emotion überwiegt der W210 deutlich, von der Vernunft der W211.Wen man nämlich den reinen Anschaffungspreis und zusätzlich die Kosten für die Heißwachs-Konservierung rechnet ist man auch beim Preis für einen W211 angelangt.
Zwiefelsfrei das modernere Auto, aber eben nicht so bequem und komfortabel wie der W210.
Wäre man masochistisch veranlagt und würde nur den Komfort sehen, so müsste man nun auch noch den W140 mit ins Auge fassen! Aber lassen wir das 🙂
Hier mal ein paar Autos die mir so vorschweben:
W210er:
1. http://kortlink.dk/c9er
2. http://kortlink.dk/c9es
3. http://kortlink.dk/c9et
W211er:
1. http://kortlink.dk/c9eu
2. http://kortlink.dk/c9ev
Lasst mal eure Meinung hören und sagt mir wenn euch etwas bewusst ins Auge sticht.
LG Christian
Hallo Christian!
Ich melde mich mal auf Deine Frage weil:
Ich fahre einen W210 und bin völlig zufrieden mit ihm.
Es ist ein 430 Kombi in der Avantgarde Ausstattung, der hat fast alles, was ich brauche und was
noch hinzukommt, auch was die 211er haben.
Bis auf die ganz modernen Gimmicks, die auch manchmal nicht fehlerfrei funktionieren...
Was mich aber vor allem am meisten erstaunt, sind die angegebenen Verbrauchszahlen!
Sogar der 200er w211 hat bei einer Leistung von 163 PS schlappe 14 Liter Normverbrauch!
Ich fahre den V8 im Kurzstreckenbetrieb und er nimmt 14, 5 Liter. Das rechne ich mir nach jeder
Tankfüllung aus und es erfreut mich, das man die lässige Art der Fortbewegung mit einem solchen
Wagen mit Automatikgetriebe mit solch einem Verbrauch bewerkstelligen kann!
Im letzten Jahr waren wir mit zwei Erwachsenen und 2 Hunden in Spanien - 1250 Km am Stück,
durchschnittlich 140 Km/h - Verbrauch 7,5 Liter!
Zum W211 kann ich nichts sagen, weil ich den noch nicht gefahren bin, aber ich verspüre auch noch
keine Sehnsucht nach diesem Modell, solange mein V8 keine Mucken macht fahre ich ihn, vor allem
wenn man bedenkt, das ich ihn für 4000 Euro gekauft habe und noch nicht wirklich viel
investieren mußte, abgesehen von Verschleißteilen.
Ich würde Dir aber auch empfehlen, eine Wunschliste zu schreiben.
Alle Details, die Dir wichtig sind vermerken und in Ruhe verschiedene Modelle ansehen und vor
allem Probefahren, dann wirst Du schon sehr bald wissen, welcher der Richtige ist.
Schlussendlich kann ich für mich sagen, das ich immer einen Kombi nehmen würde, weil man es
nicht wirklich merkt und weil man so viel Platz hat, wie in kaum einem anderen Modell (nicht nur mit
Hunden).
Gruß! Koxi
Gibt es denn grundsätzlich eine Empfehlung zu den von mir verlinkten Fahrzeugen?
Ist ja sowohl ein "Classic" wie auch ein "Elegance" und "Avantgarde" dabei.
Was mich bei dem Kombi abschreckt ist, dass er im Kundenauftrag verkauft werden soll.
LG Christian