Verkaufstipps / Einschätzung

Liebes Forum,

einerseits habe ich nie so ein schönes und super zu fahrendes Auto besessen wie meinen aktuellen BMW G21 M340d. Aber nach 18 Monaten ist das Auto nur 6500km bewegt worden. Das macht keinen Sinn - und schweren Herzens möchte ich es verkaufen, auf dass jemand anders Freude damit hat. Viele Händler-/Ankaufsportale scheinen mir eher auf erheblich ältere Fahrzeuge oder welche mit höheren Laufleistungen optimiert zu sein. Gibt es Empfehlungen oder Erfahrungen mit so einem Szenario hier? (natürlich bei Interesse gerne auch PM an mich ;-) )

Das "Stehzeug"
37 Antworten

Klar könnte man es auch Garantie-Paket nennen, aber das Marketing bzw. die Rechtsabteilung von BMW hat halt einen eigenen Begriff geschaffen. Weil sich das Leistungspaket an die gesetzlichen Regelungen anlehnt (z.B. Beweislastumkehr wird geregelt, hier allerdings 3 Jahre lang zu Lasten der BMW AG) hält man wohl an dem Begriff Gewährleistung fest.

Scheint wohl so zu sein. Ich finde das verwirrend (und vermute, das trägt zu falschen Vorstellungen und falschen Erwartungen bei), aber sei's drum.

Empfindet jeder anders. Ich z.B. empfinde die Angaben von BMW im Qualitätsbrief leichter verständlich als die Garantiebestimmungen manch anderer Hersteller. mit ihren diversen Haftungsausschlüssen. Hinzu kommt: Welcher deutsche Hersteller gewährt eine Neuwagengarantie von über 2 Jahren, die man nicht, in Form einer Extrakosten verursachenden Garantieverlängerung abschließen muss?

Alles, was nun folgt, ist Off Topic, sorry.

Tschja, so hat sich die Situation verschlechtert :-/ früher wären die deutschen Anbieter nicht auf die Idee gekommen, etwas, das man nicht gratis zusätzlich bekommt, Garantie zu nennen. Was garantieren die mir denn? Gar nichts. Die halten (in der Regel) die Gesetze ein und bieten mir dann eine Art Versicherung an, bei der der Schadensfall darin besteht, dass ihre Produkte nicht allzu lang haltbar sind. Der Name Garantieverlängerung (wenn es überhaupt keine Zusatzleistung gratis gäbe zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichten) geht schon in den Bereich unlauterer Wettbewerb. Aber da findet sich dann bestimmt irgendeine Klausel "naja, bei der Mängelhaftung wäre es xy, wir senden Ihnen zusätzlich noch ein Gratis Formular an, das Gesamtpaket nennen wir Garantie". Wo ich mich schon Mal in Rage geredet habe, kann ich mit Services weitermachen, bei denen die Hersteller etwas verbauen und mich dann im Abo bezahlen lassen in der Hoffnung, dass ich das beim Kauf nicht merke, wie teuer das kommt und es in den (dadurch reduzierten Wert des Neuwagens einpreisen). Im schlimmsten Fall wiegt das dann auch noch was und ich schleppe dann noch die nicht nutzbaren Sachen des Herstellers auf meine Kosten rum.

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Sonus, die meisten Hersteller geben eine Garantie ab Kauf, die parallel zur gesetzlichen Gewährleistung gilt.
Diese Garantie können die Hersteller natürlich für 1, 2, 5, 10 Jahre oder für 5 Minuten geben. Dies steht ihnen frei.

Wie die Hersteller die Garantie nennen, ist auch weitgehend egal.

Was schon auch richtig ist und oben von mir nicht korrekt dargestellt wurde: man kann die gesetzliche Gewährleistung unter bestimmten Umständen verkürzen und generell auch verlängern.

An dieser Stelle scheint BMW ein recht faires Angebot zu machen.
Freilich finde ich es attraktiver, eine längere Garantie mit einigermaßen vernünftigen Bedingungen ohne Aufpreisd mit dabei zu haben.

Insgesamt finde ich hast du recht mit dem Thema Kurzlebigkeit. Ein modernes Auto sollte im Standard-Usecase 10 Jahre weitgehend problemlos funktionieren mit einem Wartungsintervall von 30.000 Km oder 3 Jahren. Das wäre dann ein brauchbarer Standard für ein Maschinenbauprodukt.
Was wir sehen, sind meistens Vorgaben von 20.000 Km / 1 Jahr.
Auch hier ist BMW allerdings vergleichsweise fair mit 30.000 Km / 2 Jahren. zumindest war das bei einem Firmenauto vor einigen Jahren so geregelt.
Technisch wäre das machbar. Mercedes hatte in den 80ern bereits solche Autos im Angebot, mit denen das ging.

Was die Abos betrifft: das ist eben eines der Bezahlmodelle aus dem 21. Jahrhundert. Wie inzwischen MS Office, Dauermiete, Satellitenradio, Netflix oder sogar Rasierklingen.
Stand heute denke ich nicht, dass man mir so etwas in diesem Leben noch verkaufen können wird. Mir reicht ein vergleichsweise einfach ausgestattetes Auto aus, bei dem ich das bezahle, was ich bekomme.
Aber was ich in 20 Jahren mache, weiß ich heute natürlich auch noch nicht sicher.

Was ich aber weiß: diese ganzen Betrügereien und fishy deals rund um Auto und Motorrad gehen mir zusehends auf den Zeiger. Eigentlich bin ich ein einfacher Kunde. Ich sehe mir im Web an was es gibt, gehe zum Händler, sage was ich will, verhandle auf faire Weise ein wenig, zahle bar und nehme mein Fahrzeug mit.
Aber das wollen immer mehr Anbieter heute gar nicht mehr. Leasing, Abo u.s.w. sind lukrativer. Aber ich will das halt nicht haben. Also kaufe ich halt da, wo ich als kaufender Kunde willkommen bin.

Zu BMW gab es hier im Forum auch schon das hier: http://www.spiegel.de/.../...stung-von-150-000-km-voraus-a-855355.html
Hast völlig Recht mit deinem Fishy Deals.
Sowohl privat als auch beruflich habe ich Recht viel im IT-Bereich mit verschiedenen Geschäftsmodellen und zugehörigen Preismodellen zu tun. Oft gibt es ja auch einen Grund dafür, zB, du zahlst pro Monat für Zugriff auf einen Dienst, der beim Anbieter Infrastruktur-Reservierungen möglich macht. Trotzdem gilt auch da: Je komplizierter das Preismodell, desto größer dir Wahrscheinlichkeit, dass es für dich als Kunde nicht vorteilhaft ist. Gutes Beispiel ist da die Cloud. Leute migrieren ihre Infrastruktur in dir Cloud und denken "super, skaliert, und wir haben nur viel Ausgaben, wenn wir auch viel Nutzen haben", aber in Wirklichkeit wird es immer komplizierter und teurer, und häufig kommen nicht die Unternehmen, die in die Cloud migrieren gut dabei weg, sondern nur der Cloud-Riese selbst. Das Rad wird sich nicht zurückdrehen lassen, und es ist auch toll, wie schnellan durch Cloud-Infrastruktur eine Geschäftsidee am Markt verproben kann. Aber da, wo es keinen klaren Nutzen hat und/oder das Vertragswerk zu kompliziert ist, lasse ich bevorzugt die Finger davon. Leasing ist für mich so ein Fall. Ich habe keine Lust da etwas zu haben, mit dem ich nicht selbst wie mit meinem Eigentum kalkulieren kann, und am Ende heißt es "oh, aber mit UV-Licht konnten wir Kratzer im Lack finden, damit greift Klausel 3 der Zusatzbedingungen des Leasingvertrags. Nein, sie können das hier vor Ort nicht mit mir klären, ich bin nur ein Subunternehmer, der die Prüfung macht" (natürlich nicht genau so, aber ihr versteht, worauf ich hinaus will).
Diese Fishy Deals lauern leider überall. Habt ihr euch Mal gefragt, warum es bei der Autowäsche so viele Tarifvarianten gibt? Wenn es nur 2 gäbe (Basis/Komplett), Basis würde 10 und "Komplett" würde 60 Euro kosten, wir viele würden wohl "komplett" nehmen? Mit den 5 Zwischenstufen überlegst du ewig Rum und rutschst ein paar Stufen höher, und verstehst manchmal gar nicht genau, was eine der Zwischenstufen kostet.
Versicherungen sind auch Experten darin, nur Deals einzugehen, die nur für sie vorteilhaft sind.
Hat sich Mal jemand die Mühe gemacht, wie viel dir Hochstufung im Schadensfall insgesamt kostet? Nur ein kleiner Tipp, die Zahlen, die man im Internet findet, stimmen alle nicht. Man muss die beiden Szenarien über Jahrzehnte vergleichen. Gibt es eine einfache Formel, mit denen das jemand in Buchhaltung oder Mathematik erfahrenes ins Internet stellen kann? Nein. Es gibt bei jeder Versicherung eigene Tabellen, Rückstufungsregeln, Sonderklassen, ... Warum? Tschja.
Und am meisten verdienen die Versicherungen natürlich, wenn sich bei einem Unfall herausstellt, dass nicht eine Seite die komplette Schuld trägt und dann zwei hochgestuft werden. Ob das wohl häufig vorkommt? Tschja. Und dann haben sie schöne Absprachen untereinander, wie sie das verrechnen.

@Sonus
Damit es im OT nicht zu viel wird ganz kurz:

1. Das gesetzliche Gewährleistungsrecht wurde in den letzten Jahren laufend verbraucherfreundlicher gestaltet.

2. Früher, d.h. vor über 30 Jahren, hatten meine Neufahrzeuge (u.a. Audi, Ford, Mercedes) nur 1 Jahr Neuwagengarantie

3. Die Gewährleistungsverlängerung für in D gekaufte BMW-Neuwagen um 1 Jahr auf 3 Jahre muss nicht extra bezahlt werden. Sie ist bereits im Basis-Neuwagenpreis enthalten.

4. Mein vor 4 Monaten verkaufte BMW 330d XD Touring (EZ 6/2014) war, nach weit über 1 Million mit diversen Fabrikaten zurückgelegten Kilometern, mein bisher erstes Auto, welches bis zum Verkauf 100tkm ohne einen einzigen Defekt schaffte. Der Wagen war nur zum Regelservice und für eine kostenlose (inkl. Ersatzfahrzeug) Technische Aktion der BMW AG n der Werkstatt, bei welcher der AGR-Kühler gewechselt wurde.

Fazit: Nicht alles war früher rund um das Auto besser.

Reicht mit OT dann 🙂
Schaut beim Posten doch bitte auf die Fragestellung.

Gruß Moorteufelchen
Moderator

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