Verhalten der Polizei bei Unfallaufnahme

Gestern hat sich folgendes zugetragen. Ich parkte mit meinem Auto vor der Türe in einer relativ engen Anliegerstraße in einer Parkbucht. Ich war gerade dabei, etwas in den Kofferraum zu laden, als ein Lieferwagen von einem großen Getränkelieferant mein Auto rammte. Offenbar hat der Fahrer dies nicht bemerkt und ist weiter gefahren.

Da die Straße am Ende eine Sackgasse ist, konnte ich den Fahrer stellen und auf den Unfall hinweisen. Wir haben dann die Polizei gerufen.

Das Verhalten der Beamten war dann aber seltsam. Sie haben sich den Schaden an meinem Auto angesehen und die Höhe gemessen und dann am Lieferwagen auf der Höhe Spuren vom Anstoß gesucht.

Der Lieferwagen war rundherum vermackt und verkratzt. Aber die Beamten meinten, dass keine Beschädigung zu meiner Anstoßstelle passen würde und aus deren Sicht sich der Vorfall so nicht ereignet haben konnte und wollten wieder fahren!! Erst auf mein Drängen hin wurde ein Unfallprotokoll angefertigt.

Allerdings ohne Aufnahme des Lieferwagenfahrers. Der steht nur als Zeuge im Protokoll. Als Unfallverursacher wurde unbekannt und flüchtig eingetragen.

Die Beamten haben dann noch mal betont, dass am Lieferwagen keine Spur zu meinem Schaden passen würde. Dass ich direkt daneben stand und es mitbekommen habe, schien die Beamten nicht zu beeindrucken und belehrten mich sogar noch, dass ich doch als Zeuge zur Wahrheit verpflichtet wäre und fragten, ob ich weiterhin bei meiner Aussage bleiben würde.

Ich wurde ehr wie ein krimineller behandelt, da die Beamten auch sehr unfreundlich waren.

Dürfen sich die Beamten das Recht herausnehmen, darüber zu urteilen, dass der Lieferwagenfahrer nicht am Unfall beteiligt war und gehört so eine Belehrung über die Zeugenaussage zur Aufklärungspflicht der Polizei?

71 Antworten

Zitat:

@NDLimit schrieb am 29. Januar 2023 um 13:07:09 Uhr:


ich würde gerne die Einschätzung von @AS60 dazu lesen.

Ich habe mich absichtlich nicht gemeldet.😉 Ist immer heikel auf Grund nur einer und dementsprechend vermtlich nicht ganz selbstlosen bzw. von eigenen Interessen gesteuerter Schilderung zu urteilen. (Soll jetzt kein Vorwurf an den TE sein)
Wie ich die Sachlage verstanden habe, hat die Polizei keine korrespondierende Beschädigungen finden können und demenstprechend den vom TE Beschuldigten nicht als Beschuldigten erkannt, als Zeugen aufgenommen und eine Unfallanzeige (Flucht) gefertigt. Sollte sich das während der Ermittlungen anders herausstellen, kann man das schnell ändern.
Von daher ist der Hinweis von Berlin Paul auf den 258a eigentlich nicht ganz zutreffend. Es wurde, so wie ich es verstanden habe, sehr wohl eine Strafanzeige aufgenommen, allerdings nicht mit dem Lieferwagenfahrer als Beschuldigten, sondern mit einem unbekannten Verursacher. Irgendwoher muss der Schaden am Fahrzeug des TE ja sein.
Von daher wurde eigentlich alles getan, nur eben nach Meinung des TE nicht in seinem Sinne . Der Rest muss dann eben ermittelt werden. Der Vorgang ist gefertigt, vermutlich mit einem ausführlichen Bericht zu den Feststellungen der aufnehmenden Beamten in welchem auch die Einschätzung zum Beschudigten begründet wird. So wäre es eigentlich richtig.

Anders sähe es aus, wenn die Polizei sich ohne irgendwas aufzunehmen verabschiedet hätte. Dann läge bei dem geschilderten Sachverhalt der Verdacht der Strafvereitelung - und der Dummheit im Streifenwagen -nahe.

Danke für die Rückmeldung.

Zitat:

@twindance schrieb am 29. Januar 2023 um 17:06:11 Uhr:

Das sieht aber eher nach Parkhaus aus.....
Vllt kann Delle was dazu sagen - @Dellenzaehler

sehe ich auch so

Wieso ist der Schaden rechts? Standest Du etwa entgegen der Fahrtrichtung? Das machte evtl.auch noch einen gewissen Eindruck auf die Beamten, fallsdas in der Straße nicht so gestattet war, könnt ich mir denken.
Vielleicht bist Du tatsächlich nur mal selbst irgendwo entlang gestreift ohne es zu merken.

Ähnliche Themen

Zitat:

@AS60 schrieb am 29. Januar 2023 um 19:35:47 Uhr:



Zitat:

@NDLimit schrieb am 29. Januar 2023 um 13:07:09 Uhr:


ich würde gerne die Einschätzung von @AS60 dazu lesen.

Ich habe mich absichtlich nicht gemeldet.😉 Ist immer heikel auf Grund nur einer und dementsprechend vermtlich nicht ganz selbstlosen bzw. von eigenen Interessen gesteuerter Schilderung zu urteilen. (Soll jetzt kein Vorwurf an den TE sein)
Wie ich die Sachlage verstanden habe, hat die Polizei keine korrespondierende Beschädigungen finden können und demenstprechend den vom TE Beschuldigten nicht als Beschuldigten erkannt, als Zeugen aufgenommen und eine Unfallanzeige (Flucht) gefertigt. Sollte sich das während der Ermittlungen anders herausstellen, kann man das schnell ändern.
Von daher ist der Hinweis von Berlin Paul auf den 258a eigentlich nicht ganz zutreffend. Es wurde, so wie ich es verstanden habe, sehr wohl eine Strafanzeige aufgenommen, allerdings nicht mit dem Lieferwagenfahrer als Beschuldigten, sondern mit einem unbekannten Verursacher. Irgendwoher muss der Schaden am Fahrzeug des TE ja sein.
Von daher wurde eigentlich alles getan, nur eben nach Meinung des TE nicht in seinem Sinne . Der Rest muss dann eben ermittelt werden. Der Vorgang ist gefertigt, vermutlich mit einem ausführlichen Bericht zu den Feststellungen der aufnehmenden Beamten in welchem auch die Einschätzung zum Beschudigten begründet wird. So wäre es eigentlich richtig.

Anders sähe es aus, wenn die Polizei sich ohne irgendwas aufzunehmen verabschiedet hätte. Dann läge bei dem geschilderten Sachverhalt der Verdacht der Strafvereitelung - und der Dummheit im Streifenwagen -nahe.

besten Dank für deine Einschätzung und natürlich auch für alle anderen Beiträge

Zitat:

@Pauliese schrieb am 29. Januar 2023 um 20:23:31 Uhr:


Wieso ist der Schaden rechts? Standest Du etwa entgegen der Fahrtrichtung? Das machte evtl.auch noch einen gewissen Eindruck auf die Beamten, fallsdas in der Straße nicht so gestattet war, könnt ich mir denken.
Vielleicht bist Du tatsächlich nur mal selbst irgendwo entlang gestreift ohne es zu merken.

ich wohne in einer engen Anliegerstraße, die keine Fahrspur hat.

Hier mal mein Erlebnis zu einem ähnlichen Thema:

Im Jahr 2009 bin ich meinem Zafira an einem geparkten LKW (Mercedes 714 war es soweit ich mich erinnere) recht langsam vorbei gefahren, weil eine Ampel weiter vorne rot zeigte. Plötzlich ein Schlag und Knall, erschrocken schaue ich nach rechts, Spiegel total zertrümmert. Ich halte nach dem LKW, steige aus, schaue mir das Desaster an und muss feststellen, dass nicht nur der Spiegel sondern auch die vordere und hintere Tür einen Riss im Blech haben.

Was konnte passiert sein? Ich bin ausgestiegen, sehe, im LKW sitzen zwei Männer. Ich frage, ob sie die Tür aufgemacht haben in dem Moment wo ich vorbei fahre. Antwort natürlich "nein". Ich schaue mir die Situation an. Wenn ich zu nah dran gewesen wäre und den LKW angefahren hätte, wäre der Spiegel des LKW zumindest beschädigt, wenn nicht sogar weg gewesen, passt also nicht. Das einzige, was vom Schadensbild gepasst hätte, war die Kante/Ecke der Tür (also Tür aufgemacht, während ich vorbei fuhr). Die Karre war aber auch total vermackt, so dass mann an der Tür keinen Schaden neuen sehen konnte.

Ich habe dann die Polizei gerufen. Nach geraumer Zeit in welcher die beiden LKW-Insassen ihr Fahrzeug entlieden, kamen die Herren der Rennleitung. Da ich an meinem Auto wartete und die Herren in blau hinter dem LKW parkten, haben sie zuerst die beiden befragt. Danach kamen sie zu mir. Ich schilderte meine Vermutung der geöffneten Tür, sie sagten, dass das nicht wahr ist/sein kann (Aussage der beiden Entlader). Daraufhin wurde trotzdem hier und da gemessen, ohne plausibles Ergebnis, da der Karren ja mittlerweile auch entladen wurde. Interessierte die Sherrifs aber nicht, im Gegenteil, ich wurde gefragt, ob ich ich glaube, dass der LKW mein Fahrzeug angesprungen hat - ganz großes Polizeikino. Ich sollte dann auch noch unterschreiben, dass ich den LKW angefahren hätte.

Das Ende vom Lied war, dass ich den Schaden der gegnerischen Versicherung gemeldet habe, ein Gutachter nach einger Zeit Messen, Anfahren und Gegenübestellen meines Fahrzeugs an den LKW und meinen Schilderungen meine Vermutung bestätigt hat und der Schaden komplett übernommen wurde. Die Reparatur wurde in einer Vertragswerkstatt der gegnerischen Versicherung durchgeführt, Farbabweichungen und sonstige Reparaturmängel sind bis heute noch nicht zu sehen und ein Rechtsanwalt wurde auch nicht eingeschaltet.

Das einzig blöde ist, dass der ganze Spaß faßt 9 Monate gedauert hat.

Zitat:

@sTTefan schrieb am 29. Januar 2023 um 20:40:23 Uhr:



Zitat:

@Pauliese schrieb am 29. Januar 2023 um 20:23:31 Uhr:


Wieso ist der Schaden rechts? Standest Du etwa entgegen der Fahrtrichtung? Das machte evtl.auch noch einen gewissen Eindruck auf die Beamten, fallsdas in der Straße nicht so gestattet war, könnt ich mir denken.
Vielleicht bist Du tatsächlich nur mal selbst irgendwo entlang gestreift ohne es zu merken.

ich wohne in einer engen Anliegerstraße, die keine Fahrspur hat.

Und da parkt man links?

Zitat:

@windelexpress schrieb am 30. Januar 2023 um 06:19:11 Uhr:



Zitat:

@sTTefan schrieb am 29. Januar 2023 um 20:40:23 Uhr:


ich wohne in einer engen Anliegerstraße, die keine Fahrspur hat.

Und da parkt man links?

ja, links und rechts

Aber das war gar nicht das Thema.

Straße

Zitat:

@remarque4711 schrieb am 29. Januar 2023 um 23:20:47 Uhr:


Hier mal mein Erlebnis zu einem ähnlichen Thema:

Im Jahr 2009 bin ich meinem Zafira an einem geparkten LKW (Mercedes 714 war es soweit ich mich erinnere) recht langsam vorbei gefahren, weil eine Ampel weiter vorne rot zeigte. Plötzlich ein Schlag und Knall, erschrocken schaue ich nach rechts, Spiegel total zertrümmert. Ich halte nach dem LKW, steige aus, schaue mir das Desaster an und muss feststellen, dass nicht nur der Spiegel sondern auch die vordere und hintere Tür einen Riss im Blech haben.

Was konnte passiert sein? Ich bin ausgestiegen, sehe, im LKW sitzen zwei Männer. Ich frage, ob sie die Tür aufgemacht haben in dem Moment wo ich vorbei fahre. Antwort natürlich "nein". Ich schaue mir die Situation an. Wenn ich zu nah dran gewesen wäre und den LKW angefahren hätte, wäre der Spiegel des LKW zumindest beschädigt, wenn nicht sogar weg gewesen, passt also nicht. Das einzige, was vom Schadensbild gepasst hätte, war die Kante/Ecke der Tür (also Tür aufgemacht, während ich vorbei fuhr). Die Karre war aber auch total vermackt, so dass mann an der Tür keinen Schaden neuen sehen konnte.

Ich habe dann die Polizei gerufen. Nach geraumer Zeit in welcher die beiden LKW-Insassen ihr Fahrzeug entlieden, kamen die Herren der Rennleitung. Da ich an meinem Auto wartete und die Herren in blau hinter dem LKW parkten, haben sie zuerst die beiden befragt. Danach kamen sie zu mir. Ich schilderte meine Vermutung der geöffneten Tür, sie sagten, dass das nicht wahr ist/sein kann (Aussage der beiden Entlader). Daraufhin wurde trotzdem hier und da gemessen, ohne plausibles Ergebnis, da der Karren ja mittlerweile auch entladen wurde. Interessierte die Sherrifs aber nicht, im Gegenteil, ich wurde gefragt, ob ich ich glaube, dass der LKW mein Fahrzeug angesprungen hat - ganz großes Polizeikino. Ich sollte dann auch noch unterschreiben, dass ich den LKW angefahren hätte.

Das Ende vom Lied war, dass ich den Schaden der gegnerischen Versicherung gemeldet habe, ein Gutachter nach einger Zeit Messen, Anfahren und Gegenübestellen meines Fahrzeugs an den LKW und meinen Schilderungen meine Vermutung bestätigt hat und der Schaden komplett übernommen wurde. Die Reparatur wurde in einer Vertragswerkstatt der gegnerischen Versicherung durchgeführt, Farbabweichungen und sonstige Reparaturmängel sind bis heute noch nicht zu sehen und ein Rechtsanwalt wurde auch nicht eingeschaltet.

Das einzig blöde ist, dass der ganze Spaß faßt 9 Monate gedauert hat.

auch eine krasse Geschichte. Bei einer Unfallanalyse spielt dann vermutlich auch noch die Beschaffenheit der Straße eine Rolle, die in meinem Fall auch nicht berücksichtig wurde. Genau an der Stelle, wo ich geparkt habe, ist quer über der Straße eine Reparaturstelle, die gut und gerne ein paar cm erhaben ist.

Lass doch bitte mal die Fullquotes bleiben.

Zitat:

@sTTefan schrieb am 29. Januar 2023 um 11:35:28 Uhr:


Ich war gerade dabei, etwas in den Kofferraum zu laden, als ein Lieferwagen von einem großen Getränkelieferant mein Auto rammte.

Der Umstand, der Lieferwagen hat das geparkte Auto eben nicht im eigentlichen Wortsinne "gerammt", sondern vielmehr leicht gestreift oder touchiert, ist im konkreten Fall wohl Segen und Fluch zugleich.

wie man's nimmt. Kostenschätzung der Werkstatt liegt bei 1.800 Euro und ich habe ein Unfallauto.

Versuche es dann mal auf Wunsch der Moderation ohne Fullquotes. Entschuldige mich aber vorab schon mal bei allen anderen, wenn das ganze dann unübersichtlich wird und man meine Antworten keinem Beitrag mehr zuordnen kann. Ich mache das im übrigen seit nunmehr 18 Jahren hier auf MT so und es hat noch nie jemanden gestört 😉

Zurück zum Thema:

Über die Herkunft des Schadens brauchen wir nicht spekulieren. Ein Parkhaus habe ich seit Monaten nicht befahren und das Auto war definitiv 5 Minuten vor dem Vorfall noch in Ordnung. Kaum vorstellbar, dass in der Zeit ein zweites Fahrzeug mein Auto touchiert hat.

Auch, wenn es viel Raum für Spekulationen gibt bin ich mir zu 100% sicher, wer der Verursacher war.

Das die Beamten Ihre Arbeit richtig gemacht haben, will ich auch gar nicht bestreiten. Dennoch glaube ich, dass sich die Beamten nicht das Recht rausnehmen können, zu behaupten, dass der Schaden nicht vom Lieferwagen verursacht worden sein konnte und meine Behauptung so nicht stimmen könne. Es sei denn, dass sie im Nebenberuf Unfallanalytiker und Gutachter sind.

Die Spitze war ja dann die Frage, ob ich wirklich bei meiner Aussage bleiben möchte. Da fühlt man sich wie ein krimineller, obwohl man der Geschädigte ist.

Egal, wie die Straße dort ist - die Beschädigungen an Deinem Wagen stammen zumindest von den Fotos her nachn meiner Einschätzung nicht vom Transporter. Die Stoßstange des Transporters kann derart parallele und scharf definierte Schäden kaum verursacht haben, Du hast diese ja auch nicht im Verdacht gehabt und nicht fotografiert. Eingeschlagene Räder verursachen ebenfalls komplett anderes Schadensbild, fällt also auch aus. Käme nur noch der Radlauf des Transporters in Frage, aber der hat eine komplett unversehrte Dreckschicht drauf. Ich möchte Dir keinesfalls zu nahe treten, aber das ist ein typ. Verletzungsmuster Parkhaus-Pfosten

Ich kann die Bilder nicht deuten, da ich kein Fachmann in dem Bereich bin.

Delle halte ich primäer befähigt etwas dazu aus der Ferne zu schreiben.

Dennoch sollte man sich doch mit Spekulatius zurückhalten, bis neue Fakten kommen - oder?

Ähnliche Themen