Verhalten der Polizei bei Unfallaufnahme
Gestern hat sich folgendes zugetragen. Ich parkte mit meinem Auto vor der Türe in einer relativ engen Anliegerstraße in einer Parkbucht. Ich war gerade dabei, etwas in den Kofferraum zu laden, als ein Lieferwagen von einem großen Getränkelieferant mein Auto rammte. Offenbar hat der Fahrer dies nicht bemerkt und ist weiter gefahren.
Da die Straße am Ende eine Sackgasse ist, konnte ich den Fahrer stellen und auf den Unfall hinweisen. Wir haben dann die Polizei gerufen.
Das Verhalten der Beamten war dann aber seltsam. Sie haben sich den Schaden an meinem Auto angesehen und die Höhe gemessen und dann am Lieferwagen auf der Höhe Spuren vom Anstoß gesucht.
Der Lieferwagen war rundherum vermackt und verkratzt. Aber die Beamten meinten, dass keine Beschädigung zu meiner Anstoßstelle passen würde und aus deren Sicht sich der Vorfall so nicht ereignet haben konnte und wollten wieder fahren!! Erst auf mein Drängen hin wurde ein Unfallprotokoll angefertigt.
Allerdings ohne Aufnahme des Lieferwagenfahrers. Der steht nur als Zeuge im Protokoll. Als Unfallverursacher wurde unbekannt und flüchtig eingetragen.
Die Beamten haben dann noch mal betont, dass am Lieferwagen keine Spur zu meinem Schaden passen würde. Dass ich direkt daneben stand und es mitbekommen habe, schien die Beamten nicht zu beeindrucken und belehrten mich sogar noch, dass ich doch als Zeuge zur Wahrheit verpflichtet wäre und fragten, ob ich weiterhin bei meiner Aussage bleiben würde.
Ich wurde ehr wie ein krimineller behandelt, da die Beamten auch sehr unfreundlich waren.
Dürfen sich die Beamten das Recht herausnehmen, darüber zu urteilen, dass der Lieferwagenfahrer nicht am Unfall beteiligt war und gehört so eine Belehrung über die Zeugenaussage zur Aufklärungspflicht der Polizei?
71 Antworten
und das ist auch gut so. Wo kommen wir denn dahin wenn jeder seinen Dickkopf durchsetzen will, weil er meint es besser zu Wissen....
@AS60 um das noch mal ganz klar zu sagen: Ich bezweifle nicht, dass die Unfallaufnahme korrekt abgelaufen ist und das Protokoll korrekt ausgefüllt wurde.
Was ich kritisiere, ist
a) dass die Beamten zunächst erst gar keine Unfallaufnahme machen wollten und ich darauf bestehen musste
b) dass ich als Lügner dargestellt wurde, in dem Behauptet wurde, dass das so nicht sein kann. Das wurde ja auch abschließend noch mal deutlich gemacht, in dem ich gefragt wurde, ob ich wirklich bei meiner Aussage bleiben wolle.
Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass die Belehrung, dass ich als Zeuge zur Wahrheit verpflichtet wäre, Vorschrift ist. Allerdings wurde der Lieferwagenfahrer dahingehend nicht belehrt, obwohl er ebenfalls als Zeuge aufgenommen wurde.
Das ganze Geschehen unparteiisch und objektiv aufzunehmen und Feststellungen zu machen ist völlig in Ordnung. Aber es dürfen aus meiner Sicht keine Behauptungen aufgestellt werden.
Wenn der Polizei tatsächlich das Recht zusteht, Entscheidungen über Recht oder Unrecht zu treffen, läuft in unserem System gewaltig etwas schief. Dann wären auch Richter und Gutachter demnächst überflüssig.
Dickkopf hin oder her. Glaube, dass sich niemand von euch gerne als Lügner darstellen lässt.
Von meiner Seite soll es das hier zu diesem Thema gewesen sein.
Zitat:
@sTTefan schrieb am 31. Januar 2023 um 12:23:30 Uhr:
@AS60 um das noch mal ganz klar zu sagen: Ich bezweifle nicht, dass die Unfallaufnahme korrekt abgelaufen ist und das Protokoll korrekt ausgefüllt wurde.Was ich kritisiere, ist
a) dass die Beamten zunächst erst gar keine Unfallaufnahme machen wollten und ich darauf bestehen musste
Wenn alles korrekt war, weiß ich nicht, was diese Diskussion hier soll?
zu a)
Wenn dem so ist, was ich zu bezweifeln, wage, wäre das traurig bzw. bedenklich.
Zitat:
b) dass ich als Lügner dargestellt wurde, in dem Behauptet wurde, dass das so nicht sein kann. Das wurde ja auch abschließend noch mal deutlich gemacht, in dem ich gefragt wurde, ob ich wirklich bei meiner Aussage bleiben wolle.
Vermutlich hat keiner gesagt, dass du gelogen hast. Ich glaube nicht. Es wurde nur gesagt, dass deine Schilderung so nicht zutreffen kann. Das ist was anderes und ein ganz normales Vorgehen.
Und die Mitteilung an die Beteiligten, wie sich der Unfall nach Meinung der Polizei zugetragen bzw. nicht zugetragen hat, gehört zur Unfallaufnahme. Und die war ja korrekt.
Zitat:
Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass die Belehrung, dass ich als Zeuge zur Wahrheit verpflichtet wäre, Vorschrift ist. Allerdings wurde der Lieferwagenfahrer dahingehend nicht belehrt, obwohl er ebenfalls als Zeuge aufgenommen wurde.
Auch das ist schwer zu glauben, liegt aber in der Verantwortung der Beamten. Der Beschwerdeweg steht jedem offen.
Zitat:
Das ganze Geschehen unparteiisch und objektiv aufzunehmen und Feststellungen zu machen ist völlig in Ordnung. Aber es dürfen aus meiner Sicht keine Behauptungen aufgestellt werden.
Genau das ist vermutlich unparteiisch und objektiv passiert. Nur ist man zu einem anderen Ergebnis gekommen. Und als man dir dann das Ergebnis mitgeteilt hat warst du nicht zufrieden und dann ist das plötzlich eine Behauptung, die dir nicht gefällt. Damit mußt du leben.
Was soll die Polizei machen. Entscheidungen treffen, das Ergebnis niemanden mitteilen und dann wortlos verschwinden.
Zitat:
Wenn der Polizei tatsächlich das Recht zusteht, Entscheidungen über Recht oder Unrecht zu treffen, läuft in unserem System gewaltig etwas schief. Dann wären auch Richter und Gutachter demnächst überflüssig.
Das ist Blödsinn. Die Polizei muss vor Ort zunächst für sich die Entscheidung fällen, was jetzt richtig sein könnte und darauf ihre Maßnahmen stützen. Die Erfahrung zeigt, dass Betroffene oft unbewußt oder bewußt nicht die Wahrheit sagen, Ist aber menschlich und normal.
Ob diese Entscheidung dann die richtige war, entscheiden dann andere, die abschließend über Recht und Unrecht entscheiden. Nicht die Polizei. Von daher ist deine Aussage Quatsch und polemisch, aber eine typische Reaktion für jemanden, der eigentlich was ganz anderes erwartet hat.
Zitat:
Dickkopf hin oder her. Glaube, dass sich niemand von euch gerne als Lügner darstellen lässt.
Zitat:
Da habe ich meine Meinung schon zu gesagt. Man ist kein Lügner, wenn jemand, der eine Entscheidung treffen muss, deine Meinung nicht teilt und dir das dann auch direkt sagt.
Von meiner Seite soll es das hier zu diesem Thema gewesen sein.
Das einzige was dir nicht gefällt, ist die Tatsache, das deine Meinung bzw. deine Feststellungen nicht von der Polizei geteilt bzw. bestätigt wurden.
Nein, das, was mir nicht gefällt, ist, die Behauptung, dass es so nicht gewesen sein kann und der Ton, in dem ich gefragt wurde, ob ich wirklich bei meiner Aussage bleiben wolle.
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War es vielleicht nur das Wald-Echo-Syndrom? In angespannter Lage artikuliert man halt nicht immer entspannt. Vielleicht deshalb?
Zitat:
@sTTefan schrieb am 31. Januar 2023 um 21:53:04 Uhr:
Nein, das, was mir nicht gefällt, ist, die Behauptung, dass es so nicht gewesen sein kann und der Ton, in dem ich gefragt wurde, ob ich wirklich bei meiner Aussage bleiben wolle.
Das nächste Mal kann die Polizei die Frage ja singen. Sorry dafür, aber du hast nur nicht ertragen dass du falsch liegst und dir das klar gesagt wurde und fertig. Ich kenne das aus Erfahrung. Das bringt hier nichts mehr. Also lassen wir das.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 31. Januar 2023 um 22:02:56 Uhr:
War es vielleicht nur das Wald-Echo-Syndrom? In angespannter Lage artikuliert man halt nicht immer entspannt. Vielleicht deshalb?
Ist möglich. Aber was er und wie sich der TE hier so äußert , glaube ich das eher weniger. Trotz einigem Gegenwind. 😉Aber ausschließen kann man so was nie.
@AS60 ich gehe davon aus, dass du ebenfalls Polizeibeamter bist. Dafür erst mal meinen vollen Respekt und das meine ich wirklich ernst! Ich habe große Achtung und Respekt vor den Beamten und in meinen 48 Lebensjahren auch noch nie eine Auseinandersetzung mit der Polizei gehabt. Darum bin ich den Polizisten auch in dieser Situation mit Respekt und Höflichkeit begegnet. Aber das heißt nicht, dass man einer Meinung seien muss.
Du äußerst dich ja jetzt auch so, dass ich nicht ertragen kann, dass ich falsch liege. Woher weißt du, dass ich falsch liege? Genauso, wie für die Einsatzkräfte vor Ort hast du für dich eine Entscheidung getroffen und die zählt und eine andere Möglichkeit kommt nicht in Betracht. So kommt es für mich jedenfalls rüber.
Wer jetzt welche Meinung teilt, spielt ja keine Rolle. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man bzw. in dem Falle Frau gesagt hätte, dass das aus unserer Sicht unplausibel erscheint, wir aber nicht ausschließen können, dass es sich so zugetragen haben könnte und dass das vor Ort nicht geklärt werden kann und nicht "es kann so nicht gewesen sein - Punkt".
Das wäre für mich unparteiisch und objektiv.
Wenn dir das Verhalten nicht gefällt und du Missstände festgestellt hast dann hast du das Recht an passender Stelle dich über diese Beamten zu beschweren.
Warum diskutierst du das ewig hier anstatt das zu machen? Du meinst doch du hättest recht, dann setze es durch.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 1. Februar 2023 um 11:26:20 Uhr:
Warum diskutierst du das ewig hier anstatt das zu machen? Du meinst doch du hättest recht, dann setze es durch.
Weil das ein Diskussionsforum ist und wir hier Meinungsaustausch betreiben 😉
@ Mod, meinetwegen kann an der Stelle geschlossen werden.