Vergleichbarkeit von ADAC - Wertungen / besseres Testportal mit vergleichbaren Messwerten?
Weiß jemand, ob irgendwo halbwegs transparent dargestellt wird, ob Jahr für Jahr neue Kriterien für die ADAC Tests dazukommen und welche Wertungen Klassen-übergreifend und über mehrere Jahre hinweg vergleichbar sind?
Folgendes Beispiel:
Ein aktueller Ceed (CD) hat eine Note von 2,8 für die Federung.
Link zum ADAC-Test. Darin steht "Dennoch ist hier mehr Federungskomfort als beim Vorgänger geboten".
Der Vorgänger (JD) hatte eine Note von 2,4 für die Federung...
Link zum ADAC-Test
Zu "ADAC Bewertungskriterien" habe ich nichts gefunden und zu "ADAC Test Kriterien" nur folgendes Dokument (Stand 06/2017): https://www.adac.de/.../So%20testet%20der%20ADAC%20Autotest_30012.pdf
Darin steht zur Bewertung der Federung:"Subjektive Beurteilung der Federungseigenschaften auf einheitlichen Teststrecken (Stadt, Landstraße, Autobahn und Schlechtweg) bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten."
Das heißt für mich, dass man sich die ADAC Federungs-Wertung sonstwohin schieben kann.
Weiß jemand von einem Testportal, auf dem vergleichbare Messungen veröffentlicht werden?
Beste Antwort im Thema
Verbrauch kann man messen.
Abgas kann man, so softwareseitig freigeschaltet, ebenfalls messen. :-)
Beschleunigung und Geschwindigkeit kann man ebenfalls messen.
Aber Federung kann man bestenfalls unter Kriterien wie Nick-, Neigungs-, Gier- oder Wankbewegungen und Federweg messen, aber sie verbal auszudrücken wird immer vom subjektiven Empfinden der Testpersonen hergeleitet sein. Steht doch schon in der ADAC-Bewertung drin. Oder soll der ADAC jetzt zwecks mehr Objektivität und Präzision und individueller Empfehlung auch noch jeden, auch deinen, Ar... vermessen und bewerten? :-)
16 Antworten
Verbrauch kann man messen.
Abgas kann man, so softwareseitig freigeschaltet, ebenfalls messen. :-)
Beschleunigung und Geschwindigkeit kann man ebenfalls messen.
Aber Federung kann man bestenfalls unter Kriterien wie Nick-, Neigungs-, Gier- oder Wankbewegungen und Federweg messen, aber sie verbal auszudrücken wird immer vom subjektiven Empfinden der Testpersonen hergeleitet sein. Steht doch schon in der ADAC-Bewertung drin. Oder soll der ADAC jetzt zwecks mehr Objektivität und Präzision und individueller Empfehlung auch noch jeden, auch deinen, Ar... vermessen und bewerten? :-)
Zudem bei der Federung eigentlich immer Radgröße, Reifenmodell, Luftdruck bekannt sein müssten...
Aber es ist ja schon doof wenn der ADAC sich selbst widerspricht...
Passiert, da arbeiten viele Menschen. Die überprüfen nicht gegenseitig alles je gesagte/geschriebene auf Plausibilität.
Klar ist, wie bei jedem Test, zwischen den Zeilen lesen hilft. Nicht nur Fazit betrachten, sondern auch weiter vergleichen bzw. selber Testen.
Nur grobe Schnitzer sollten nicht passieren, zB dass der ADAC zu E10 in einem Absatz schreibt, dass der CO2 Ausstoß des Fahrzeuges zwar gesunken sei, der Verbrauch aber gestiegen. Da es einen direkten Zusammenhang zwischen beidem gibt, kann es nicht sein.
Oder in der AutoBild mal stand, aufgrund des maximalen Drehmoments von X sei der gute Spurt von 0-100 zu erreichen... sinnfrei.
Also in dem Fall hier es lockerer sehen.
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Radgröße und Luftdruck mit einzubeziehen sollte kein Problem sein. Zum neuen Ceed schreibt der ADAC ja explizit:
Zitat:
Der Testwagen trat mit 17 Zoll Rädern und eher schmalem Querschnitt an, das lässt kleinere Anregungen und Kanten mehr zu den Insassen durchdringen. So federt der kompakte KIA innerorts recht ordentlich, kurzwellige Fahrbahn und Einzelhindernisse wie abgesenkte Kanaldeckel kommen aber etwas deutlicher in den Innenraum durch. Dennoch ist hier mehr Federungskomfort als beim Vorgänger geboten.
Laut ADAC-Wertung hätte auch z.B. ein BMW 118i mit adaptivem-Fahrwerk einen nur minimalst schlechteren Komfort als eine E-Klasse mit Luftfederung:
https://www.adac.de/.../Mercedes_E_220_d_T-Modell_9G-TRONIC.pdf (Note 1,8)
https://www.adac.de/.../BMW_118i_Urban_Line.pdf (Note 1,9)
Update: hier noch besser: ein Golf mit adaptivem Fahrwerk hat den gleichen Federungskomfort wie eine E-Klasse mit Luftfahrwerk: https://www.adac.de/.../VW_Golf_1.5_TSI_ACT_BMT_Highline.pdf (Note 1,8)
Lächerlich.
Ich bin den 1er mit adaptivem Fahrwerk noch nicht gefahren, aber ich kann es mir kaum vorstellen, dass da nicht noch ein deutlicheres Komfortplus bei der E-Klasse liegt.
Nick-, Neigungs-, Gier- oder Wankbewegungen und Federweg sind doch schonmal objektive Kriterien, wieso misst man die nicht während man Teststrecke X durchfährt? Mit welchen Geldern soll denn ein Club noch ausgestattet werden, damit er sich mal wenigstens ein einziges objektives Kennzeichen für die Federung überlegt anstatt was Subjektives mit 0 Wert dahin zu schludern.
Jetzt wird hier aber ziemlich durcheinandergewürfelt.🙂
Der ADAC gibt explizit an, dass seine Wertungen (z. B. Geräusch, Federungskomfort, Platzverhältnisse) immer nur innerhalb einer Fahrzeugklasse (z. B. Kompakt- / Mittel- / Oberklasse) mittels der vergegebenen Noten vergleichbar sind. Somit ist z. B. ein direkter Vergleich des 1er mit der E-Klasse anhand der vergebenen Noten nicht möglich.
Gruß
electroman
Aber das die sich widersprochen haben isso
Es ist nicht "der ADAC", der sich da widerspricht. Unter jedem Test steht der Name des verantwortlichen Testers. Dieser gibt eben bei allen nichttechnischen/nicht objektiv erfassbaren Fahreindrücken seine persönliche Meinung ab. Da empfindet einer die Sitze als gut, der andere als schlecht. Wo einer die Federung als komfortabel empfindet, sagt der andere, dass sie zu hart ist. Usw.
Ist wie beim Essen: Das schmeckt jedem anders, und man muss es selbst rausfinden. Ich käme nie und nimmer auf die Idee, mich nur anhand von etwas, das ein anderer über ein Auto geschrieben hat, eine Meinung bilden zu wollen, ohne dass ich es selbst in Augenschein genommen habe.
Gruß
electroman
Naja für ne grobe vorab Auswahl wäre sowas aber schon schön. Wenn da einer schreibt das ein 1,85 Mann hinten schlecht sitzt kann ich das schon so glauben (dachte ich jedenfalls bisher) und würde den Wagen aussortieren
Zitat:
@MarMor2000 schrieb am 16. Januar 2019 um 19:50:56 Uhr:
Wenn da einer schreibt das ein 1,85 Mann hinten schlecht sitzt kann ich das schon so glauben
DAS ist ja dann wieder ein Wert, der messtechnisch objektiv (mittels entsprechender Messapparatur) erfasst wird und nicht der persönlichen Empfindung unterliegt.
Gruß
electroman
Zitat:
@electroman schrieb am 16. Januar 2019 um 18:49:16 Uhr:
Jetzt wird hier aber ziemlich durcheinandergewürfelt.🙂Der ADAC gibt explizit an, dass seine Wertungen (z. B. Geräusch, Federungskomfort, Platzverhältnisse) immer nur innerhalb einer Fahrzeugklasse (z. B. Kompakt- / Mittel- / Oberklasse) mittels der vergegebenen Noten vergleichbar sind. Somit ist z. B. ein direkter Vergleich des 1er mit der E-Klasse anhand der vergebenen Noten nicht möglich.
https://www.adac.de/.../So%20testet%20der%20ADAC%20Autotest_30012.pdf
"Seit der letzten Überarbeitung des ADAC Autotests- im September 2016 erfolgt die Bewertung sämtlicher Kriterien unabhängig von der Fahrzeugklasse. Dies bietet den großen Vorteil, dass sich auch Autos unterschiedlicher Klassen problemlos miteinander vergleichen lassen, was zuvor nicht möglich war."
Dann vergessen wir mal den BMW 1er-Test von 2011 und schauen auf die oben verlinkten Golf- (adaptives Fahrwerk) und E-Klasse (Luftfahrwerk) - Tests. Beide sind aus 2017. Beide haben eine Bewertung von 1,8 für die Federung. Der direkte Vergleich sollte also laut ADAC möglich sein.
Nach 50 oder so Jahren "Motorpresse" fällt da jemand auf, dass die sich einen Großteil des Zeugs, dass sie da schreiben, einfach so aus dem Ars** ziehen.
Nein verdammt, hätte ich doch die andere Pille genommen - wars die blaue oder die rote? Ich muß den Film malwieder schauen, verdammt. 😉
Das ist Unterhaltung fürs breite Publikum und lebt in erster Linie von den Anzeigenkunden, die auch gleichzeitig die Fahrzeuge freundlich zur Verfügung stellen.
Ja aber der ADAC...wie war das noch mit dem "Gelben Engel"? Erinnert sich noch jemand?
Will sagen - ich will den Jungs nichts böses, aber der Krempel ist als Lektüre zur Zerstreuung anzusehen. Dann is aber auch gut.
Zur Not hilft noch zwischen den Zeilen lesen.
Fällt mir so spontan ein: in den 90ern wurden immer die Duacatis bei den Testern runtergebügelt, weil die Übersetzung viel zu lang war und der Drehmomentverlauf furchtbar.
Dem wissenden Kunden war aber natürlich klar, dass die Dinger eh keine Sau mit original Auspuff/Mapping/Ritzel fährt. Konnte man so aber halt nicht schreiben, man ist ja seriös. 😁
alle Tests, wo irgendwelche Schulnoten o.ä. vergeben werden, schaue ich mir nicht so gerne an. Zumindest da, wo gemessen werden kann, möchte ich auch Messwerte vergleichen können.
Besonders schlecht finde ich in dieser Beziehung die Reifentests vom ADAC, wo es "+, o und -" sogar in den Wertungen für die einzelnen Eigenschaften gibt.
Hier ist ein ziemlich aktueller Vergleichstest vom ADAC zu adaptiven Fahrwerken:
https://www.adac.de/.../
Darin wird ein Messgerät verwendet:
Zitat:
All diese Hindernisse wurden mit den zu vergleichenden Fahrzeugen mit Hilfe eines Messsystems der Firma Mu?llerBBM analysiert. In Verbindung mit einem Beschleunigungssensor, der Bewegungen in alle drei Raumachsen hochpra?zise erfasst, wurden die Schwingungen des Fahrzeugs gemessen. Die gewonnenen Daten werden nach Maßsta?ben bewertet, die das menschliche Empfinden simulieren. Anschließend steht nach weiteren Rechenschritten ein Komfortgesamtwert zur Verfu?gung, der den Komforteindruck des Fahrzeugs quantifizierbar macht.
Mein Vorschlag wäre ja: das Gerät bei jedem Test einsetzen und die Messdaten veröffentlichen, dann hätte man etwas deutlich objektiveres und präziseres als subjektive Schulnoten.
Ein Arbeitskollege hat kurzerhand mal beim ADAC angefragt bez. der Federungswertungen E-Klasse Luftfahrwerk vs. Golf DCC und folgende Antwort erhalten; der ADAC steht also zu der Einschätzung:
Zitat:
Der von Ihnen mit der Mercedes E-Klasse verglichene Golf hat mit dem dort verbauten DCC-Fahrwerk wirklich ein sehr gelungenes Fahrwerk-Setup. Die Spreizung zwischen den Modi "Sport" und "Comfort" ist sehr großzügig und der Komfort in der Stellung "Comfort" liegt auf einem sehr hohen Niveau, das Fahrzeuge der unteren Mittelklasse sehr selten erreichen. Das in der E-Klasse verbaute Luftfahrwerk sorgt zwar für eine sehr komfortable Auslegung, hat aber auch Nachteile gegenüber einem Stahlfahrwerk.