Verbandkasten - Verfalldatum
Hackfleisch hat ein Datum „zu verbrauchen bis xx xx xx“,
Joghurt hat ein Datum für die „Mindesthaltbarkeit“,
Medikamente haben ein Datum „verwendbar bis: xx xx xx“,
der Verbandkasten hat ein „Verfalldatum“.
Ich muss mit meinem Auto im Januar zur HU und habe festgestellt, dass der Verbandkasten das „Verfalldatum 2011-06“ trägt. Er ist fünf Jahre alt, originalverpackt und ungeöffnet.
Mir widerstrebt es, das Teil einfach wegzuwerfen, auch wenn es bei Aldi gerade ein Angebot für 5,99 Euro gibt.
Wer darf dieses Datum verlängern / ändern? Wer ist in der Lage festzustellen, ob der Inhalt noch gebrauchsfähig ist und der DIN entspricht?
Darf ein Apotheker das Datum nach Prüfung des Inhaltes ändern?
Was macht ihr mit alten Verbandkästen?
Gruß k2
Beste Antwort im Thema
Ich geh alle 5 Jahre zu Karneval als Mumie.
34 Antworten
@Bihumi:
Gebe dir insofern recht, daß eine Sani-Ausbildung anzuraten ist.
Dennoch sollte das San-Material auch vorhanden sein - und zwar möglichst brauchbar!
In meinem Moped habe ich einen Krad-Verbandstasche.
Diese habe ich allerdings noch mit weiteren Dingen bestückt: Visierwischtücher, Frischetuch, Pflaster
Da der Originalinhalt der Tasche ja soweiso noch extra eingeschweißt ist und jedes Einzelstück auch kommt es auch zu keinen Verunreinigungen durch die hinzugefügten Artikeln.
Wann die Tasche abläuft weiß ich nicht, weil das Datum auf einem Aufkleber war. Diesen muss ich wohl mal beim Umverteilen meines Kofferraums ausversehen verloren haben *Schulter zuck* Ich glaube aber, dass Datum steht auf den Einzelteilen auch irgendwo.
Bei jeder großen Putzaktion bzw. Ausfahrt schau ich mir den Inhalt im Täschen genau an und fülle entweder nach oder bei Beschädigung kauf ich bei Polo für ein paar Euros ne neue. Nach wie viel Jahren ich eine neue kaufen werde, kann ich noch nicht sagen.
Den Inhalt der alten Verbandskästen (aus Mamas) Auto benutzen wir Daheim. Wenn sich jemand verletzt, wird er damit behandelt.
@Bihumi
Dir kann ich nur zustimmen!
Wie man einen Verband richtig anlegt, weiß ich selber nicht so genau. Einen Druckverband würde ich vll. hinbekommen, weil ich das mal in der Mittelschule gelernt habe (vor. ca 6 Jahren).
Das ist wie mit dem Wissen zur Ersten Hilfe. Einmal im Leben gemacht und irgendwann war der Datenspeicher Gehirn überlastet und man hat dieses "unwichtige" Medium gelöscht.
Aber ich hab lieber nen Sanikasten dabei, auch wenn ich keinen Vorzeigeverband anlegen kann. Wichtiger finde ich es, die Wunde mit etwas sauberen zu verbinden bzw. überhaupt etwas Verbandsmaterial zu haben.
Hatte nicht mal einer von euch (MT'lern) gespotet, dass er nen Fläschen Desinfektionsspray immer dabei habe *kann mich auch irren*
Eigentlich schade, dass so etwas als Minispray oder Tuch nicht auch in den Erste Hilfe Kästen ist.
Zitat:
Original geschrieben von lidskjalfr
@Bihumi:
Gebe dir insofern recht, daß eine Sani-Ausbildung anzuraten ist.
Dennoch sollte das San-Material auch vorhanden sein - und zwar möglichst brauchbar!
Da kann ich wiederum nur Dir wieder recht geben. Einigen wir uns auf ein Unentschieden? 😉
Zu allen Unfallstellen, zu denen ich jemals kam, war das Nutzloseste ein Verbandskasten. Das heisst nicht generell, dass der nutzlos ist! Ich habe ihn jedenfalls noch nie gebraucht. 😉
Und so eine hübsche stabile Seitenlage, Schockprävention und derlei nützliche Dinge befinden sich meines Wissens nach nicht unbedingt im erste Hilfe Backerl?
Nur mal, unmassgeblich meine Meinung: Die vielen Leute die an so einer Unfallstelle rumstehen und auch tatsächlich nicht nur gaffen wollen, die stehen zu meist nur mit ihrem Hilfeköfferchen da und sind hilflos, schockiert, ohnmächtig. Die Mehrzahl derer, die Notfälle sehen machen einfach nichts. Auch ohne Medipack könnte ich wenigstens Hilfe rufen? Und ein steriles Handy ist auch nicht im Pack für 5- 10€ soweit ich weiss? Insofern hilft das modernste Backerl halt nur, wenn ich damit umgehen kann und dies auch im Fall eines Falles mach. 😉
Andersrum: Mit einer fundierten Ausbildung kann ich ohne Pflaster helfen. Ne Schiene ist mit nem Viktorinox schnell gezimmert. Und etwas Draht hats überall in der Natur oder am Auto. Glaub mir, im Notfall kann ich mir ohne Pflaster, sterile Scheren und Mullbinden helfen.
Und mal ganz ehrlich: Wenn einer nach nem Unfall ein Pflaster braucht, dann soll er lieber auf den Arzt warten, der steriles "Up-To-Date" Zeugs dabei hat. Der wird sicher nicht sterben ohne Pflaster. 😉
Weia, hoffentlich sieht der Twindance meine Zeilen nicht. Der hält mir sonst sicherlich gleich einen Vortrag über Hygiene bei der ersten Hilfe...😉😛
Zitat:
Hatte nicht mal einer von euch (MT'lern) gespotet, dass er nen Fläschen Desinfektionsspray immer dabei habe *kann mich auch irren*
Eigentlich schade, dass so etwas als Minispray oder Tuch nicht auch in den Erste Hilfe Kästen ist.
Da kann man ja theoretisch so Sagrotan-Tücher reinpacken, das sind doch Desinfektions-Tücher. Gibts einzeln abgepackt (also mehrere in einer Packung) im Drogeriemarkt zu kaufen.
Ist sicher keine unsinnige Ergänzung...
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Der Inhalt des DIN-Verbandskastens ist wirklich seltsam.
Keine Beatmungsmaske (würde viel Ekel vermeiden und damit Atemspende bestimmt häufiger sein), eine fast nutzlose "Schere" (kommt nicht einmal durch Jeans durch, geschweige denn durch Protektorenkleidung), ...
Zitat:
Original geschrieben von Miffy76
Ist sicher keine unsinnige Ergänzung...
die dinger kannste nach 4monaten wegwerfen, weil sie eingetrocknet sind...
Zitat:
Original geschrieben von tomS
Keine Beatmungsmaske
das liegt daran, das es diese beatmungstücher - auf die du anspielst - zum zeitpunkt der din-festlegung noch nicht gab...
Hallo Leute,
ich habe ein par Bilder von meinem privaten Zusatzverbandskasten gemacht. Ich muß allerdings zugeben das der nicht ganz nach DIN ist. Ist wohl auch schwer mit dem Möpp mitzunehmen😁.
Aber im Auto ist der immer. Ich habe ihn auch schon gebraucht, als ich privat im Haus zu einer Reanimation dazu gerufen wurde. Ich war mächtig froh das Ding zu haben!
Gruß MIFIA4
@MIFIA4
Ach du meine Güte 😰
Du hast ja wirklich ne komplette Sani-Ausrüstung! Respekt!
Fehlt nur noch der Defi 😁
Machst du beruflich etwas in der Richtigung?
Ich könnte mit dem meisten Zeug gar nicht richtig umgehen *ehrlich sei*
Ja ich bin haupberuflich im Rettungsdienst. Und gaube mir ich kann mit allem umgehen. Ist natürlich für den normalen VT übertrieben. Kommt natürlich bei uns auch durch die besondere Pflicht Hilfe zu leisten (Garantenstellung). Daher sind Rettungsdienstler privat meisten etwas besser ausgestattet.
Gruß MIFIA4
Naja, ergänzen tu ich meine San-Ausrüstung sowieso immer.
Auf dem Krad eben soweit es in einen großen San-Kasten hinein passt (also Arterienklemmen, etc.).
In meinen "PKWs" habe ich immer noch etwas mehr dabei (Blutdruckmessgerät, Operationsbesteck, Beatmungsgerät, Absaugpumpe, Krankentrage, etc.).
Bei meinen Projekten kommt es immer mal vor, daß einer der Beteiligten sich ein paar Blessuren zu zieht, die schnell behandelt werden müssen - und Ärzte nicht immer zeitig vor Ort sein können*.
*(Z.B.; Krankenwägen welche, trotz [oder gerade wegen] Navi, über eine Stunde herum suchen - oder sich zuvor fest fahren. Die Notwendigkeit des Einsatzes von Hubschraubern wird in solchen Fällen oft falsch eingeschätzt.)
OP-Besteck... ok. Da wird sich der Sani aber wundern, wenn der Ersthelfer nur noch lächelnd auf die Naht zeigt und sagt, wo genau der Stunt gesetzt wurde.
Eine Sani-Ausbildung habe ich. Autodidaktisch habe ich mir dann noch zusätzlich so Einiges an Wissen im Bereich Allgemeinmedizin und Veterinärmedizin angeeignet.
Einiges darf ich offiziell gar nicht machen. Aber wenn kein Arzt erreichbar ist, kann ich und muss ich einschreiten.
(So mancher praktizierender Arzt hat schon, nach längerem Hickhack, zähneknirschend zugeben müssen, daß sowohl meine Diagnose als auch meine Therapie richtiger und erfolgreicher waren als die Seine😁)
In den ALs bin ich immer für Bergung, Notrettung, etc. ausgerüstet. Also auch mit Winden, Bergegurten, Greifzügen, Armeedecken, Seilen, Schneidbrenner, 6 großen Feuerlöschern (4 Pulver, 2 Halon), Bolzenschneider, Werkzeugsätze, etc..
Das hat sich schon öfter als sehr hilfreich erwiesen - auch bei "Kleinigkeiten".
Allein in dem Dorf, zu welchem mein Anwesen offiziell zählt, wurden wir vor, inzwischen 14 Jahren, recht bekannt (und seit Damals werden wir dort auch durchaus geschätzt obwohl wir eben "etwas anders" sind😁), als wir mit einem Trupp von vier "Mann" (meine damalige Gefährtin war auch dabei) einen brennenden Schweinestall "evakuiert" und das Feuer unter Kontrolle gebracht haben, lange bevor die örtliche Feuerwehr vor Ort war.
(Damals hatten wir mit zwei AL-28, in den Kurven gekonnte Slides hingelegt. - Das hätte man filmen müssen😁)
Wenn ich mit dem Krad unterwegs bin, ist es selbstverständlich, daß ich Pannenhilfe mache (auch bei Autofahrern) - und wenn Leben zu retten ist, stellt sich mir da keine Frage! Da muss man sich auch darauf einstellen, Schaulustíge mit roher Gewalt aus dem Weg zu räumen.
Zum Glück, hatte ich bisher nur einmal das Gehirn von einem Kameraden mit der Spachtel wo abkratzen müssen (Unfall mit M-16) unjd das ist inzwischen schon recht lange her. Aber auf so etwas muss man auch immer gefasst sein, denn Diejenigen welche dies zum Beruf haben sind nicht zu beneiden). Bei der üblichen Notversorgung bis die offiziellen Rettungskräfte eintreffen, hat sich bei mir jedoch fast schon eine gewisse "Routine" eingestellt.
Natürlich achte ich immer darauf, daß auch auf dem KRad eine verwendbare San-Ausrüstung vorhanden ist!
Der Begriff heißt Obsoleszenz, bezeichnet das künstliche oder natürliche Veralten eines Produktes
Wow ihr seid ja alles Profimediziner 🙂. Bitte an Ort und Stelle sein, falls ich mal verunglücke. Vor Amputation aber bitte fragen, sofern ich ansprechbar bin. 😁
Ansprechbarer Patient ist langweilig. Das "ansprechbar" kann man ändern. 😉