Veränderung des Menschlichen Denkens

Liebe MTler,

das menschliche Denken hat sich mit der Zeit verändert, wie ich neulich gelesen habe, lassen sich viele Autofahrer nicht gerne überholen. Da stellt sich mir die Frage, „Warum, soll der andere doch schneller als ich selbst sein“. Scheinbar werden die Menschen immer egoistischer und fühlen sich durch schnelles Fahren etc. mächtiger als andere.

Das Motto: „Leben und leben lassen“ haben viele Leute über Bord geworfen.

Meine Theorie: Es hat vieles mit dem Druck im Beruf zu tun, indem sich viele Menschen nicht mehr wohl fühlen oder überfordert sind, zudem ist es oft schwierig Beruf und Familie unter eine Haube zu bringen.
Eure Meinung würde mich nun interessieren.

Gruß
MondiGhiaX

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Zitat:

Original geschrieben von StevieMUC



Zitat:

Original geschrieben von Taubitz


[Entgegen der verbreiteten Meinung, dass die Autofahrer mit leistungsstarken Fahrzeugen immer die Rüpel sind, sind meine persönlichen Erfahrungen (als Fahrer solcher starken Fahrzeuge und als Leidtragender in leistungsschwächeren Fahrzeugen) aber eher genau umgekehrt:
Man muss nämlich nicht drängeln, wenn man genügend PS unter der Haube hat, um dann an allen souverän vorbeiziehen zu können, die sich nach dem Überholvorgang wieder rechts eingeordnet haben.
Meine subjektive Erfahrung ist eher eine andere. Ich sehe auf der linken AB-Spur hauptsächlich neuere Audis, SUVs, BMWs usw. drängeln (damit will ich nicht behaupten, dass jeder, der so ein Auto fährt, ein Drängler ist). Meine Theorie ist folgende: Leute, die so ein Auto fahren, sind beruflich oft in gehobeneren Positionen tätig, und gewohnt sich durchzusetzen, und die Ellenbogen zu zeigen. Sie haben dann oft ein Problem damit, wenn ihnen ein Kleinwagen "im Weg steht".

In meine Augen sind Drängler charkterschwache Ärsche.

Egal in welchen Autos sie sitzen und was sie beruflich so anstellen.

Gerade in einer fetten Limo, die ich früher zu Hauf gefahren bin, war es mir ein Bedürfnis auch Autos die mir leistungstechnisch weit unterlegen waren mit Respekt und Achtung zu behandeln.
Was meint ihr was da zurück gegeben wurde.
Die Zeiten werde ich nie vergessen.

Heute bin ich Chef und fahr ne Gurke.😁

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Zitat:

Original geschrieben von Kamazfreak


Mich begeistern die Drängler nicht, mich sieht man schon recht früh und wenn man mir an der Stoßstange klebt wird sich nicht beeilt höhstens der Rückspiegel abgeblendet seh ja eh nix und dann wird erstmal dem anderen der Sicherheitsabstand hergestellt und dann erst eingeschert. Wers eillig hat hat ein Blaulicht an 🙂

Hätte ich damals auch so gedacht wäre ich schon tot.

Aber ok muss jeder selbst seine Erfahrungen machen.🙄

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


Meines Erachtens hat das Internet einen gewissen Anteil an der Veränderung des menschlichen Denkens. Wann war es denn in der Zeit davor möglich, auf so breiter Bais Selbstdarstellung zu betreiben? Wenn einer über die Stränge geschlagen hat, blieb das im Kreise der Freunde oder Kumpels, heute kann dagegen jeder im Fratzenbuch seine "Taten" veröffentlichen und andere damit reizen, sie zu toppen.
Die Tatsache, dass wir uns in einer noch stärker ausgeprägten Leistungsgesellschaft befinden als es sie noch vor 30 Jahren gab, muss ja zwangsläufig Folgen haben. Auch in früherer Zeit existierte ein gewisses Maß an Egoismus, aber er war nicht so ausgeprägt wie heute, denn in unserer Zeit ist man schneller auf der Verliererstraße als man denkt. Das führt zu einer gewissen sozialen Kälte, die Zivilcourage ist teilweise auf der Strecke geblieben. Eine Bestätigung findet sich auch hier im MT, wo teilweise schon im Ansatz fragliche Positionen äußerst starrköpfig verteidigt werden.  Es ist anzunehmen, dass die Diskutierer hier wohl alle volljährig sind, aber soviel Trotzkopf bei manchem macht mich manchmal doch betroffen. Null Bereitschaft, die Gegenargumente zu überdenken. Da stehe ich dann auch vor einem Rätsel.

Das mit dem Internet stimmt sicher.

Wenn ich so zurückdenke began der große Arbeitsdruck mit der Wende und dem Wegfall des Ostblocks.
Da gingen die ersten Firmen in den Osten.(Ungarn, Tschechien, Slowakei,Polen)
Naja und die anderen mussten mitziehen.
Weiters kamen in den 90igern die Computer und das Betriebssysten Windows auf.
Das beschleunigte das Arbeitstempo enorm.
und dann ging es richtig los.
Nun China und Indien auch noch.
Plötzlich hatten die Chefs den Trumpf in der Hand.
"Wenn Ihr nicht spurt ist die Produktion weg."

Ich denke aber dass wir derzeit wieder eine Wende haben und das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt.

Frankreich-wahl, Griechenland-wahl
Da kommt noch einiges auf uns zu.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Plötzlich hatten die Chefs den Trumpf in der Hand.
"Wenn Ihr nicht spurt ist die Produktion weg."

und dein chef a) in absehbarer zeit pleite oder b) ganz fix wieder daheim. 😉

@topic
ich kann mich amenge nur anschliessen. man wird eben älter 😉 und das beruhigt ungemein den fahrstil. klaro kann schnell fahren auf der bahn oder auf dem ring spass machen oder mal ne steige hochknallen. aber man MUSS das ja nichtmehr.

ich finds immer klasse wen man diverse leute hört die gerade von der zivilstreife rausgezogen werden oder geblizt werden mit der devise "ich war in eile/terminstress"...einfach köstlich.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Plötzlich hatten die Chefs den Trumpf in der Hand.
"Wenn Ihr nicht spurt ist die Produktion weg."

Den Trumpf in der Hand haben die wenigsten Chefs. Bei den meisten ist es schlicht der Druck am Markt gegen die Konkurrenz aus Billiglohnländern überleben zu können der an die Arbeiter weitergegeben wird.

Schon erschreckend wie wenig unserer Produkte eigentlich noch made in Germany sind. 🙁

Aber zum Thema: Siehe Tiere. Revierverhalten, Rangordnung herstellen, ... . Wer in anderen Bereichen des Lebens es nicht geschafft hat muss es halt per Gaspedal ausleben. Jipiee, ich hab mehr PS und bin schneller, also weiter oben in der Hackordnung 🙄

Macht Sport, das entspannt ungemein und man kann den Drang sich zu beweisen anderweitig ausleben. 🙂

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Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Macht Sport, das entspannt ungemein und man kann den Drang sich zu beweisen anderweitig ausleben. 🙂

motorsport auf der autobahn eben 😉

Mahlzeit!

Ich würde vom Gefühl her sagen, dass der Egoismus des Menschen nicht unbedingt größer oder kleiner geworden ist.

Was mir heute morgen so beim Betrachten des Berufsverkehrs in Berlin besonders aufgefallen ist, dass viele Menschen sehr gehetzt wirken. Man kann das aber nicht nur im Berufsverkehr beobachten. Dort potenziert es sich natürlich.

Es wird gedrängelt, in Lücken gesprungen, zu schnell gefahren, um...an der nächsten Ampel zu stehen. Ein Unsinn...

Mir ging es auch mal so, aber irgendwann habe ich mir mit der flachen Hand an den Kopf geschlagen. Es bringt nichts. Trotz aller Terminnot, trotz aller Hetzerei...bringt es nichts. Außer überhöhten Blutdruck, höheren Herzschlag...Stress.

Es kann nicht Ziel sein, durch das Leben zu hetzen, zu drängeln, zu rasen, und das Leben selber zu vergessen.

Seit ich die Sachen ruhiger angehe, fühle ich mich einfach besser und bin so für meinen Arbeitgeber ein viel effizienterer Malocher, als ich noch ein wie ein gehetztes Tier durch die Gegend fuhr.

Gerade im Stadtverkehr ist dieses Getriebensein der Menschen sehr gut zu beobachten.

Und ich bin auch der Meinung, dass dies nicht nur mit den Arbeitsbedingungen zu tun hat, sondern mit den allgemeinen Lebensumständen. Es ist alles beschleunigt. Jeder muss alles sofort haben und können. Jeder muss alles sofort wissen und entscheiden. Es wird sich keine Zeit genommen, zu überlegen, nachzuspüren, abzuwägen.

Hinzukommt, dass wir Deutschen grundsätzlich nicht in der Lage sind, das Glas halbvoll zu sehen. Es wird immer nur gemeckert, gezetert, gebasht...
Einfach mal das Leben mit einem Lächeln zu betrachten, fällt uns schwer. Die Persönlichkeit definiert sich durch materiellen Besitz. Wachstum ist angesagt. Konsum. Dabei frage ich mich, was ich denn noch konsumieren soll, während woanders Menschen verhungern.

Ich denke nicht, dass der Egoismus zugenommen hat. Wohl aber die gefühlte Schnelligkeit und Oberflächlichkeit des Lebens. Eine Existenz im Konsum.

Ich bin da voll mit drin. Ich sehe mich selber kritisch. Aber ich sehe immer mehr, wie armseelig das eigentlich ist.

Zitat:

Original geschrieben von onkel-howdy



Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Macht Sport, das entspannt ungemein und man kann den Drang sich zu beweisen anderweitig ausleben. 🙂
motorsport auf der autobahn eben 😉

Das Problem daran ist, daß die Protagonisten dabei eben

nicht

entspannen können...😎

Zitat:

Original geschrieben von Cohni


Mir ging es auch mal so, aber irgendwann habe ich mir mit der flachen Hand an den Kopf geschlagen. Es bringt nichts. Trotz aller Terminnot, trotz aller Hetzerei...bringt es nichts. Außer überhöhten Blutdruck, höheren Herzschlag...Stress.

richtig, den machen kannst du eh nix. selbiges kann man immer auch auf flughäfen sehen...da wird ein flug verschoben/fällt aus weil in frankreich mal wieder die lotsen streicken oder der flughafen wird wegen schnee geschlossen und schon drehen die leute durch und machen die armen saftschubsen an counter dumm an man sei ja der herr sowiso und hätte termine und macht da eine hektik...als ob die was dafür könnten.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Frankreich-wahl, Griechenland-wahl
Da kommt noch einiges auf uns zu.

Positives, sage ich.

Der Euro kommt mit Hollande schneller zu Fall als mit Sarkozy, das ist die für uns preisgünstigste Variante, als ein ständiges Bürgen und Einspringen. Wir können nicht davor weglaufen und wiedersehen tun wir an Geld gar nichts mehr.

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von där kapitän


Der Euro kommt mit Hollande schneller zu Fall als mit Sarkozy

Hoffentlich nicht, sonst geht´s irgendwann ganz den Bach runter. 🙁

Entschleunigung täte uns allen gut.

Bisher misst man das "Wohlergehen" eines Volkes und seiner Wirtschaft am "Wachstum".

Man darf schon mal Fragen, wem das Wachstum denn nun Wohlstand, Glück und Zufriedenheit bringt und bei wem es eher aufs Gegenteil hinausläuft und wer davon eine Mehrheit bildet.

Regt zum Denken an: http://alternativlos.org/18/

Das wird auch daran liegen das viele Leute ihr Glück nicht in sich selbst suchen, sondern im permanenten Vergleich mit anderen.
Getreu dem Motto:

Geht`s dem besser, geht`s mir schlechter
Geht`s dem schlechter, geht`s mir besser

Dabei verlieren sie noch ihre Identität, weil sie nur nachmachen. Jeder kommt als Unikat zur Welt, aber die meisten enden als schlechte Kopie - mit den entsprechenden Konsequenzen hinsichtlich Frustration usw usf.

Ein Abbild des gesellschaftlichen Zustands spiegelt sich sehr wohl auch im Straßenverkehr wieder.
Wer heute ein altes Auto fährt, erntet nicht Respekt weil er einen Gegenstand voll bis zum Ende ausnützt sondern muß sich eher böse Blicke aussetzen - warum kann er sich kein neues leisten?
Ist das Auto alt und der Fahrer noch langsam, kommt die Komponente Zeit mit ins Spiel - warum hat er so viel Zeit, arbeitet der nicht?
Fazit: überholen und weiterziehen, der könnte einem nur aufhalten, was natürlich blödsinn ist, die Reflexion sich aber hier wiederspiegelt.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von MB Spirit


Wer heute ein altes Auto fährt, erntet nicht Respekt

och du...wen ich mit meinem uralt karren auf irgendeinen parkplatz fahre dann dauert es meist keine 10sec und schon hat man wieder das übliche "booooh so einen hatte ich auchmal" gespräch an der backe. und diese sind zu 100% ganz respektabel 😉

ach ja leicht ot:
ich bin mal vor 12 jahren von einer zivilstreife von der autobahn gefischt worden, nach dem obligatorischen fahrzeugschein übergeben hat dann einer ganz triumphal zu seinem kollegen gesagt "siehste ich sagte doch das is kein porsche"...war dann auch trotz allem ein sehr nettes gespräch.

fazit:
alte autos sind nicht immer gleichzusetzen mit "armen schluckern" 😉

Im Straßenverkehr erlauben sich halt viele Leute Sachen, die sie im "normalen Leben" nicht tun würden. Weil man dort mit Konsequenzen leben muss. Zum Beispiel drängelt sich kaum jemand in der Supermarktkasse vor, denn da würde er von den anderen Kunden sofort mehr oder weniger höflich aufgefordert, sich hintenanzustellen.

Auf der Straße ist das anders. Da kann man es dem anderen "mal so richtig zeigen". Sei es durch agressive Fahrweise, vordrängeln oder durch oberlehrerhaftes Verhalten. Konsequenzen hat das in den allermeisten Fällen nicht.

Das ist nicht gut, es war aber schon immer so, und hat mit einer Veränderung des Denken wenig zu tun. Insofern finde ich den Titel des Threads etwas irreführend. 😉

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