Variabler Luftfilterkasten
Mancher kennt das:
Vergasermotoren bekommen ab etwa 2500 hm "Atemschwierigkeiten".
Aufgrund des abnehmenden Luftdruckes überfettet das Gemisch, der Hobel verliert Leistung, hat Aussetzer und stinkt nach Sprit.
Extrem erlebte das mein Freund Luis auf dem Weg zum Kardung-La (5360 m) im Himalaya.
Bei 3500 war erst einmal Schluß, die Africa Twin qualmte und brachte kaum noch Leistung.
Er nahm den LuFi heraus und ließ den Kasten offen, so schaffte die alte Africa Twin den Pass.
Auf Dauer, vor allem auf staubigen Hochgebirgsstrecken aber nicht so sehr zu empfehlen.
Das brachte mich jetzt auf die Idee, meinem AT-Luftfilterkasten eine Art "Schieber" zu verpassen, mit dem man ab einer bestimmten Höhe eine zusätzliche Öffnung vor dem Filter frei gibt und so dem Motor mehr Verbrennungsuft verschafft.
Frage 1: Was ist davon zu halten
Frage 2: Wie könnte man das technisch lösen
Frage 3: Wird der Venturi - Effekt bei abnehmendem Luftdruck (Luftmasse) eigentlich geringer ?
Beste Antwort im Thema
Wenn im Luftfilterkasten ein Ansaugschnorchel ist, ist der da nicht zum Spaß.
Er dient der Verlängerung der Ansaugwege. Das sorgt für mehr Drehmoment untenrum-
Wenn man das Ding weg macht, bekommt der Motor mehr Luft. Allerdings verliert er dann Leistung im unteren Drehzahlbereich.
Ich weiß nicht, wie stark sich dieser Effekt wirklich auswirkt. Besonders in großer Höhe.
Sollte man halt nur im Hinterkopf behalten.
Der Vergaser ist auf einen bestimmten Unterdruck abgestimmt. Wenn man den Schnorchel aus dem Luftfilterkasten entfernt, wird der Luftwiederstand geringer. Es geht also mehr Luft durch den Vergaser, ohne dass dort der entsprechende Unterdruck herrscht. Das Gemisch magert dadurch ab, da die Membran mit dem Nadelventil weniger weit aufgezogen wird.
Das mag in großer Höhe, wo das Gemisch anfettet, wünschenswert sein. In der Tiefebene kann das zu ernsten Problemen führen.
Das ganze variabel zu machen, ist daher durchaus sinnvoll.
Im Endeffekt müsste man sich eine Art Schaltsaugrohr basteln.
74 Antworten
Im KLE Forum hatte das jeman mit Schläuchen die direkt in den Luftfilterkasten führten und Kugelhähnen am anderen Ende gelöst. Man konnte somit quasi die Öffungsfläche des Luftfilterkasten verändern. Wenn da noch interesse besteht, suche ich den Thread mal und verlinke das hier ggf.
Du hast ja die richtigen Schlüsse bereits gezogen.
Ich kann dir mit meinen Erfahrungen mit der RD04 bestätigen dass es im Bereich bis 3000 Höhenmetern keinerlei Probleme mit dem Motorlauf gibt. Auch die Leistung ist für diese Art Strassen locker ausreichend.
Selbst getestet mit Sozia z.B. am Stilfserjoch, Bonette und Sommeiller. 🙂
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 22. Juli 2016 um 14:02:00 Uhr:
Ich werde Euren Tipps folgen, den Luftfilterkasten in Ruhe lassen und habe einen K+N - Filter gekauft.
Ahhh 😎
hört hört nicht schlecht,
und nun kannst du auch sagen:
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 21. Juli 2016 um 21:30:29 Uhr:
Da kann Luft durch ohne Ende.
Beim Einsatz eines solchen Luftfilters
('s gibt ja andere mit Gazegitter versteifte Baumwollgewebefilter auch)
muss id Regel eine neue Abstimmung nebst Bedüsung vor genommen werden.
Ganz simpel und einfach, weil der Venturi nicht mehr so stark unter Vakuum steht 😰!
Tipp zum Gebrauch und Pflege:
Der Filter muss geölt werden
(ohne Öl geht allerdings mehr Luft durch),
aber der Filter soll nicht im Öl ersaufen sondern so viel Öl tragen
dass die Baumwollfasern den Staub auffangen und binden können 😎.
Den Filter niemals mit Pressluft reinigen,
sondern in warmes Wasser [mit Spüli oder Wollwaschmittel] einlegen
damit sich das Öl und der Schmutz lösen.
Bei Flachfiltern die sgte 'Schmutz-Seite nach unten,
bei Rundfiltern die Öffnung nach unten, etwas weichen lasen
und dann den Filter des Öfteren ganz ausheben aus der Wäschebrühe
und wieder reindrücken, das muss richtig aufschäumen dass das Filteröl nebst Verschmutzung mit den Schaumblasen richtig aus gedrückt wird (Vorgang evtl mit frischer Waschbrühe wiederholen).
Danach den Filter in klarem Wasser in gleicher Weise spülen [ohne ausschleudern nur abtropfen lassen].
(Es gibt Anleitungen [sogar von K&N] den Filter mit Druckwasser aus zu spülen - dies zerstört die lockere Fusellage der Baumwoll-Mulle und somit bekommt der Filter lauter Löcher wo ungefiltert Schmutz durch kommt ; also weder Druckluft noch Druckwasser.)
In staubfreier Umgebung trocknen lassen - und nach dem Trocknen wieder beölen 😁.
Für offene Filtersysteme [ohne Airbox] gibt es feine Gaze die vor/über den Filter kommt;
wenn solche Gaze stark verschmutzt ist sollte der Filter demontiert (ggfs gegen Reserve) getauscht und wie beschrieben gereinigt/gewartet werden.
Tschüss
Ich kann mangels Fachwissen zwar nix zum Thema beitragen, finde es aber trotzdem interessant.
Deswegen möchte ich kurz fragen:
Warum hast Du die Passagen mit "Druckluft" durchgestrichen?
Geht das doch?
Oder sollte es eigentlich unterstrichen sein?
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 23. Juli 2016 um 08:26:50 Uhr:
Geht das doch?
Nein keine Druckluft
in keiner Weise.
Im Bahnsport gibt es ja keine Airbox,
der Vergaser sitz beim Laydown-Motor dem Fuel-Tank und dem Sitz des Riders direkt an der Oberseite des Motors, darüber ist dann relativ senkrecht der Hülsenfilter auf die Vergaserhutze aufgesetzt.
Geschützt ist dies dann allgemein mit einer Abdeckung aus Tuch.
Als Filter hat sich weitgehend das System von K&N durchgesetzt,
der Gaze-Strumpf über dem Filter ist noch nicht so dominant wie das K&N Filtersystem selbst.
Hier in dem Film-Link ohne Abdeckung gut zu sehen.
Tschüss
Ich kenne K+N Filter seit Jahrzehnten.
Gefahren in BMW 525i, BMW Z3, VW Polo Diesel (1.9 SDI) Yamaha XS 750, Suzuki GSX 1300 R Hayabusa, BMW K 1100 LT, Honda CB 900 F, Suzuki DR 650 und ein paar anderen.
Abstimmungsprobleme gab es nie, irgendeine spürbare Verbesserung in der Leistungsentfaltung aber auch nicht.
Dass man die ab und zu mit Spüli auswaschen und anschließend mit K+N Filteröl einsalben muss, ist mir bekannt.
Trotzdem Danke für den Tipp.
Hallo Sammler,
schön zu hören.
Eigentlich sollte durch den K&N etwas mehr Leistung am Abtriebsstrang ankommen,
besonders die Reaktion [im Lastwechsel] sollte gesteigert sein weil der Motor dank K&N weniger/kein Asthma hat.
(Die Freaks sagen 'er hängt besser am Gas'.)
Für echte Leistungsverbesserung ist ganz sicher ein neues Vergaser-Setup mit Lambda erforderlich.
(Mach unter ner Gasmaske einen 400 Meter-Lauf
da bekommst du auch keine Luft und verbesserte Atmung muss etwas bringen!)
Mein Sohn (damals Ano 85 mein Beifahrer) hat sich etwas flachere Rundfilter
(aus meinem Fundus) auf die Carbs seines Nisan-Coupé geschraubt und mit verbesserten V-Federn eine erhebliche Leistungssteigerung erzielt.
Das Ding war auch erheblich lauter in der Atmung,
ein etwas höherer Filter hätte sicher noch mehr gebracht,
die schwingende Gas-Säule soll keineswegs am Filterende anstoßen 😎😁.
Im Bahnsport-Speedway verwenden die Cracks fast durchweg die Größe Ø120 x 125h
Soöisten können im Speedway-Bike gering höhere verwenden da schlägt die Gassäule garantiert nirgends an 😁.
Tschüss
PS:
Das K&N Filteröl hat lediglich den Vorteil dass der Sättigungsgrad gut sichtbar ist durch die rote Farbe, WD-40 würde aber auch funktionieren
@4-Ventiler
Ist das K&N Filteröl etwas zähflüssig?
WD40 hab ich mal auf nen Filterschwamm einer Motorsense. Die qualmte danach, als wären die Kolbenringe hinüber.
Ich halte WD40 deswegen nicht für geeignet
Zitat:
@Jim.Vier schrieb am 23. Juli 2016 um 21:40:25 Uhr:
Ist das K&N Filteröl etwas zähflüssig?
Nein keineswegs,
und du darfst mir glauben
WD40 würde den selben Zweck erfüllen;
ich kenne einen findigen (damals Multimeister Europ und D) Rennfahrer
der hat Heizöl mit ca 5% HD-Öl genommen, weil ihm das K&N und das WD40 zu teuer war.
Wenn deine Motorsense qualmte
dann bestimmt nicht wegen WD-40 sondern eher
weil du erheblich zu viel WD Spray auf den Schwamm gegeben hast.
Die Schwammfilter meiner Motorgeräte sind so viel wie trocken und wenn die stark ölig sind ises klar dass der Kolben Öl in den Brennraum zieht durch zu großes [Dauer] Vakuum 😰!
Oder du hast den Schwamm so sehr eingesaut dass das WD Öl angesaugt wurde 🙄😰.
Tschüss
Auf letzteres tippe ich jetzt mal blind.............also das er zu viel drauf getan hat.
🙄 Nochmals Off Toic 🙄
Zitat:
@DerZombie schrieb am 24. Juli 2016 um 00:14:09 Uhr:
.................................................................also das er zu viel drauf getan hat.
Wenn da gar nix drauf ist taugt es genau so 😎!
Tschüss
das Öl ist dazu da, Staubpartikel zu binden, die dann beim Auswaschen des Filters wieder rauskommen. So betrachtet könnte man auch Rapsöl nehmen. WD40 ("wasserverdrängend beim 40. Versuch"😉 ist eine Mischung aus Mineralöl und Waschbenzin.
Man kann auch Zweitaktöl verwenden und ich habe den Verdacht, das "Filteröl" von K+N ist nichts anderes. Was zuviel ist, wird angesaugt, verbrennt rückstandslos und gibt dem Viertakter ein nettes "Gschmäckle".
Diesel-Profis kippen auch 2T-Öl mit in den Tank.
Ich rieche gerne verbranntes Zweitaktöl. Erinnert mich an die guten alten Zeiten der RD, GT, KH - Zweitkter in den 70ern.
@mopedsammler
Mischung aus Waschbenzin und Mineralöl, wie du schreibst.
Wäre es dann nicht schon, aufgrunde des Waschbenzinanteils ungeeignet, für die Verwendung als Filteröl?
@Zombie:
Der Schaumstofffilter hatte ich nur leicht mit WD40 benetzt
Das Waschbenzin verdampft. Über bleibt Öl.
Vermutlich ist es völlig egal, was man nimmt. Hauptsache der Filter bleibt leicht feucht und das Öl verharzt nicht.
Bei welcher Temperatur verdampft Waschbenzin nochmal?