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Variabler Luftfilterkasten

Themenstarteram 21. Juli 2016 um 19:19

Mancher kennt das:

Vergasermotoren bekommen ab etwa 2500 hm "Atemschwierigkeiten".

Aufgrund des abnehmenden Luftdruckes überfettet das Gemisch, der Hobel verliert Leistung, hat Aussetzer und stinkt nach Sprit.

Extrem erlebte das mein Freund Luis auf dem Weg zum Kardung-La (5360 m) im Himalaya.

Bei 3500 war erst einmal Schluß, die Africa Twin qualmte und brachte kaum noch Leistung.

Er nahm den LuFi heraus und ließ den Kasten offen, so schaffte die alte Africa Twin den Pass.

Auf Dauer, vor allem auf staubigen Hochgebirgsstrecken aber nicht so sehr zu empfehlen.

Das brachte mich jetzt auf die Idee, meinem AT-Luftfilterkasten eine Art "Schieber" zu verpassen, mit dem man ab einer bestimmten Höhe eine zusätzliche Öffnung vor dem Filter frei gibt und so dem Motor mehr Verbrennungsuft verschafft.

Frage 1: Was ist davon zu halten

Frage 2: Wie könnte man das technisch lösen

Frage 3: Wird der Venturi - Effekt bei abnehmendem Luftdruck (Luftmasse) eigentlich geringer ?

Beste Antwort im Thema

Wenn im Luftfilterkasten ein Ansaugschnorchel ist, ist der da nicht zum Spaß.

Er dient der Verlängerung der Ansaugwege. Das sorgt für mehr Drehmoment untenrum-

Wenn man das Ding weg macht, bekommt der Motor mehr Luft. Allerdings verliert er dann Leistung im unteren Drehzahlbereich.

Ich weiß nicht, wie stark sich dieser Effekt wirklich auswirkt. Besonders in großer Höhe.

Sollte man halt nur im Hinterkopf behalten.

Der Vergaser ist auf einen bestimmten Unterdruck abgestimmt. Wenn man den Schnorchel aus dem Luftfilterkasten entfernt, wird der Luftwiederstand geringer. Es geht also mehr Luft durch den Vergaser, ohne dass dort der entsprechende Unterdruck herrscht. Das Gemisch magert dadurch ab, da die Membran mit dem Nadelventil weniger weit aufgezogen wird.

Das mag in großer Höhe, wo das Gemisch anfettet, wünschenswert sein. In der Tiefebene kann das zu ernsten Problemen führen.

Das ganze variabel zu machen, ist daher durchaus sinnvoll.

Im Endeffekt müsste man sich eine Art Schaltsaugrohr basteln.

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am 21. Juli 2016 um 19:27

Wahrscheinlich bringt das nur wenig, da die Luft weiterhin durch den Luftfilter muss, der das gleiche "Hindernis" wie vorher bildet.

Eventuell könnte ein "durchlässigerer" Luftfilter was bringen. Ist aber nicht mal schnell gewechselt.

Themenstarteram 21. Juli 2016 um 19:30

Das kann ich mir nicht vorstellen.

Weißt Du, wie groß der Filter der AT ist ?

Da kann Luft durch ohne Ende. Die Menge wird zweifellos von dem kleinen Ansaugschnorchel definiert.

Ich mach mal Bilder, muss ohnehin nochmal in die Werkstatt. Die Queen steht auf der Hebebühne. Reifen, Schwinge, Federbein, Kettensatz.

Da komme ich auch an den Luffikasten.

am 21. Juli 2016 um 20:19

Man müsste den Lufi-Einsatz teilen. Z.B. drei Teile, die im Flachland alle drin sind und ab 2500m einzeln, je nach Bedarf entnommen werden können. Setzt aber auch voraus, dass man an den Lufi leicht ran kommt. Andererseits weiß man ja, wo man hin will. Hersteller von Staubsaugerbeuteln bieten so ein dünnes Flies an, das in ein Fach vor dem Saugmotor gesteckt werden soll. Dieses Prinzip könnte man für den Ansaugkanal übernehmen.

Themenstarteram 21. Juli 2016 um 20:26

Der Gedanke ist gut.

Auf der rdgA ist es eben ein steter Wechsel zwischen 600 und 2800 m.

Wenn im Luftfilterkasten ein Ansaugschnorchel ist, ist der da nicht zum Spaß.

Er dient der Verlängerung der Ansaugwege. Das sorgt für mehr Drehmoment untenrum-

Wenn man das Ding weg macht, bekommt der Motor mehr Luft. Allerdings verliert er dann Leistung im unteren Drehzahlbereich.

Ich weiß nicht, wie stark sich dieser Effekt wirklich auswirkt. Besonders in großer Höhe.

Sollte man halt nur im Hinterkopf behalten.

Der Vergaser ist auf einen bestimmten Unterdruck abgestimmt. Wenn man den Schnorchel aus dem Luftfilterkasten entfernt, wird der Luftwiederstand geringer. Es geht also mehr Luft durch den Vergaser, ohne dass dort der entsprechende Unterdruck herrscht. Das Gemisch magert dadurch ab, da die Membran mit dem Nadelventil weniger weit aufgezogen wird.

Das mag in großer Höhe, wo das Gemisch anfettet, wünschenswert sein. In der Tiefebene kann das zu ernsten Problemen führen.

Das ganze variabel zu machen, ist daher durchaus sinnvoll.

Im Endeffekt müsste man sich eine Art Schaltsaugrohr basteln.

am 21. Juli 2016 um 20:56

Zunächst einmal muss man überlegen, ob man die Bedüsung nicht anpasst.

Der ansaugschnorchel ist nicht der ansaugweg. Der kasten ist das volumen von wo aus es zu den vergasern geht. Und nur das ist der ansaugweg.

Fakt ist, dass leistung verlohren geht. Der schieber oder das entfernen des schnorchels wird nur minmal bis gar nichts bringen. Es kommt einfach kein sauerstoff in den brennraum. Und wenn man das hinbekommen möchte, musste man den motor per zwangsbeatmung das verpassen. Aber das wird er nicht wollen, zudem ist die vergaseranpassung für den einsatzweg nahezu unmöglich.

Ich sehe es so wie nr2. Wenn keine ausreichende luft, düsen anpassen.

am 21. Juli 2016 um 23:32

Hi Sammler

Könnte vielleicht zu deinem Höhenproblem interessant sein.

Steht was im "Allgemeines" dazu.

https://www.xt600.de/.../vergaser.htm

Ich glaube eine Extraleitung, dünner befiltert, die sich im Kasten am eigentlichen Lufi "vorbeischlängelt" wäre einfacher. Schlauch mit Durchmesser X, Pfroppen rein oder raus - gut ist. Evtl. einen zweiten, angebohrt.

 

*Schnüffelstück setzen!

Lohnt nicht. Es kommt dadurch nicht mehr luft in den brennraum.

am 22. Juli 2016 um 2:46

Exakt,

der begrenzende Durchfluss ist der Vergaser selbst. Alles was man dahinter frei räumt bringt in erster Linie nur Ton, aber keinen Nennenswerten Erhöhung der Luftmenge.

Eine entsprechende Lösung müsste also genau andersherum aussehen: Du musst die Spritmenge verringern.

Oder der verlinkte vergaser.

Der venturi-effekt bleibt unbeeindruckt. Das ist ja ein wenig die crux.

Das angesagte luftvolumen enthält aber entsprechend der geringeren Masse weniger Sauerstoff zur Verbrennung.

Ein bekannter hat bei seinem alten Landrover in den Anden bei der passanfahrt auf über 4500m die Düsen wechseln müssen. Klar: 61PS bei 3Tonnen fahrzeuggewicht :D

So richtig helfen (ohne Bedüsung ändern) würde hier nur eine vorkomprimierung, also ein Kompressor. Oder eine Zuführung von reinem Sauerstoff in die Verbrennungsluft.

Vielleicht hilft auch eine lachgaseinspritzung? Die gibt es ja durchaus.

Das wichtigste wird wohl ein neuer, sauberer Luftfilter sein.

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