V70 D5 vibriert bei Standgas trotz neuer Motorlager und keine Fehler in Motorelektronik

Volvo V70 2 (S)

Hallo Leute, dies ist mein erster Beitrag hier im Forum.
Ich hab mir im April einen V70 II D5 BJ 2006 mit Automatikgetriebe gekauft. Ich hab ihn recht günstig ergattert, da noch viel zu erledigen war (Bremsen, Drallklappe, Getriebespülung, Scheibenwischer, Türschloss usw.).
Nun hab ich eigentlich fast alles durch. Es fehlt nur noch der Zahnriemen, die Koppelstangen und ein Motorlager, dass rechts neben dem Zahnriemen sitzt.
Seit dem Kauf habe ich das Problem, dass der Elch im Stangas rappelt/vibriert/dröhnt. Man sieht es sogar am Amaturenbrett und an den Scheinwerfern, wenn jemand vor mir steht.
Zuerst habe ich die oberen Motorlager gewechselt, da lief er schön ruhig.
Als ich dann das untere Motorlager am Getriebe gewechselt habe, vibrierte er wieder sehr stark, sogar stärker als vorher. Das ausgetauschte Lager war auch total hinüber, das Gummilager war komplett ausgerissen (kommt wohl öfter vor).
Heute hab ich dann das vordere und hintere Motorlager gewechselt in der Hoffnung, dass damit das Vibrieren im Stand endlich vorbei ist. Leider ist es nicht oder nur minimal besser geworden.
Ich habe alle Lager von Lemförder verbaut, die wohl Erstausrüster sind. Das kommt auch gut hin, da die Teile bis auf eine ausgefräste Stelle (wo wohl Volvo stand) identisch sind. Selbst die Volvo Teilenummer ist auf den Teilen zu sehen.
Nun fehlt nur noch das Lager neben dem Zahnriemen, das erledige ich bald, wenn ich den Zahnriemen wechsel, aber ich denke nicht, dass alles Vibrieren nur von diesem einen Lager kommt.
Also das Problem ist starkes Vibrieren des gesamten Fahrzeuges im Standgas, dies ist in Fahrstufe D besonders ausgeprägt und verstärkt sich noch einmal deutlich, wenn man bremst (was man ja bei Automatik in D im Stand immer tut).
Interessant ist, dass die Vibrationen verschwinden sobald man etwas Gas gibt, also das Stangas um ca. 100 u/min oder weiter anhebt. Auch sonst läuft der Wagen beim Fahren ansonsten sehr schön ruhig.
Ich habe den Fehlerspeicher vom Motor ausgelesen, er ist leer. Das Standgas liegt bei 700 bis 710 u/min, was genau im Sollbereich ist (mit VIDA ausgelesen). Außerdem habe ich alle Komponenten über Vida neu kalibriert. Da der Motor auch sonst keine Auffälligkeiten zeigt würde ich sagen er ist nicht die Ursache des Problems.
Auffällig ist, dass das Vibrieren sich deutlich verstärkt, wenn ich bremse. Daher dachte ich vielleicht gibt es einen Problem mit dem Unterdruck, da ja auch der Bremskraftverstärker über Unterdruck funktioniert. Das Ventil zu den Motorlagern schaltet einwandfrei und es kommt auch Unterdruck an und wird weitergegeben. Nur macht es keinen Unterschied, ob ich den Schlauch abziehe oder draufstecke.
Die Schläuche zu den Motorlagern sind definitiv dicht, das habe ich bereits mit Druckluft getestet.
Also am ehesten würde ich nun meinen, es liegt ein zu geringer Unterdruck an, so dass sich die Motorlager im Standgas nicht genug "erweichen".
Was meint ihr dazu?

172 Antworten

gelöscht

Zitat:

@KaiCNG schrieb am 15. Oktober 2020 um 19:24:42 Uhr:


Top!
Dann mach doch für den Wechsel ein paar Bilder und stell hier eine kleine Beschreibung ein (Werkzeug, Vorgehen), damit es Interessierte nachmachen können.

Mache ich

Habe neulich (als letzte in Frage kommende Rappelquelle) die Buchsen am Hilfsrahmen erneuert.
Die Prozedur! beschränkt sich eigentlich "nur" darin die alten Buchsen aus den Halterungen raus zu kriegen.
Einfach und schnell ging es in dem ich mit der Stichsäge (grobes Holzblatt, weil verschmiert nicht) an der dünnsten Stelle der Buchse die Gummilagerung entzweit habe.! Keine Sorge, man hört, wann man aufhören sollte zu sägen...!
Dann mit nem breiten Schraubenzieher zur Buchsenmitte rausstämmen.

Die neuen Buchsen mit viel Fett sauber ansetzen und mit einem passenden Rohrstück leicht einklopfen, evt. Überstände unter Zuhilfenahme einer sehr großen U-Scheibe mit Befestigungsschraube plan einziehen.
1 Stunde unterm Auto liegend... Fettisch

Hab da ein Video gesehen der hat die Büchse aufgebohrt.... Scheint mir der sicherere Weg zu sein als mit der Stichsäge.....

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Zitat:

@AlarichV70II schrieb am 16. Oktober 2020 um 10:39:43 Uhr:


Die neuen Buchsen mit viel Fett sauber ansetzen und mit einem passenden Rohrstück leicht einklopfen, evt. Überstände unter Zuhilfenahme einer sehr großen U-Scheibe mit Befestigungsschraube plan einziehen.
1 Stunde unterm Auto liegend... Fettisch

Normales Fett und Gummi ist keine gute Idee, da das Gummi durch das Fett angegriffen bzw. zersetzt wird

Hab ich zuerst auch versucht (nachzumachen).

Das Problem liegt an der Gummimischung der Buchsen, es verschmiert den Bohrer schneller als hilfreich. Es verklebt beim Bohren sogar das Loch wieder.
Man sollte/muss die Buchsenwandung an einer Stelle weitestgehend öffnen bzw. trennen. Dann geht's einfach.
Aber selbstverständlich gilt - auf eigene Gefahr - "Säfti first"! ;-)

Zitat:

@Ambergauer schrieb am 16. Oktober 2020 um 10:58:44 Uhr:



Zitat:

@AlarichV70II schrieb am 16. Oktober 2020 um 10:39:43 Uhr:


Die neuen Buchsen mit viel Fett sauber ansetzen und mit einem passenden Rohrstück leicht einklopfen, evt. Überstände unter Zuhilfenahme einer sehr großen U-Scheibe mit Befestigungsschraube plan einziehen.
1 Stunde unterm Auto liegend... Fettisch

Normales Fett und Gummi ist keine gute Idee, da das Gummi durch das Fett angegriffen bzw. zersetzt wird

Ja! SILIKONFETT

Jetzt die große Frage: Hat der Wechsel der Buchsen des Hilfrahmens die Vibrationen im Standgas verringert?

Ja! In Summe, der bei mir erneuerten Teile bzw. ergriffenen Massnahmen, wurden die Vibrationen verringert!

Allerdings bemerke ich an mir selbst schon leicht neurotische Züge. Beruhigend für mich ist, wenn unabhängige Beifahrer/innen in höchsten Tönen die Laufruhe des erstaunlich alten Diesel-Fahrzeuges (300tsd km) loben.

Da mir die Angriffspunkte so langsam ausgehen bzw. wirtschaftlich längst nicht mehr vertretbar sind, überlege auch ich während der wenigen (zart) verbliebenen Vibrationsinterferenzen um 700 U/min, ob es nicht wirklich sinnvoller wäre das Standgas um 30 U/min höher zu drehen...
Mein Therapeut wäre sicherlich erfreut ;-)

Und nein! Es ist und wird halt kein 12 Zylinder.

Stattdessen habe ich guten Gewissens den Sportauspuff aus meinem weihnachtlichen Wunschzettel verbannt.

Falls du doch weiter suchen willst...
Hast du schon mal den Ansaugtrakt auf Dichtigkeit geprüft? Bei meinem Benziner! war eine Dichtung an den Einspitzdüsen undicht, was ebenfalls einen unruhigen Leerlauf zur Folge hatte.

Zitat:

@mr_summer schrieb am 18. Oktober 2020 um 00:26:22 Uhr:


Falls du doch weiter suchen willst...
Hast du schon mal den Ansaugtrakt auf Dichtigkeit geprüft? Bei meinem Benziner! war eine Dichtung an den Einspitzdüsen undicht, was ebenfalls einen unruhigen Leerlauf zur Folge hatte.

Da sich das Kaltstartverhalten in den letzten Tagen (Nachts 3,-6 Grad) extrem verschlechtert hat und ein Leistungsverlust spürbar ist, verdächtige ich gerade auch die Injektoren, den Ansaugtrackt und/oder das PCV.

Hier muss wohl mal der Freundliche zum Auslesen ran...

Vorher beseitige ich noch das definierte Vakuumleck im BKV sonst listen sich von der Seite auch noch Fehler.

Ich bin mir z. Zt. nicht darüber klar, ob die Beseitigung von altersbedingten Motor- und Fahrwerksgeräuschen, MotorPloppereien und leichten Ölnebel in Wirklichkeit nicht einen riesen Rattenschwanz endloser FolgeNotwendigkeiten nachsichzieht?
Gerade, wenn - trotz jungem Motor / Turbolader / Getriebe mit 80tsd km - die Peripherieteile größtenteils 300tsd km Verschleißalter aufweisen.

Vllt. kann (mir) jemand mal die Abhängigkeiten bzw. die Zusammenhänge zwischen undichtem Vakuum- bzw. PCV-Kreislauf (Kurbelgehäuseentlüftung) erläutern - scheint wohl ne Art AltersPneumose zu sein?

Nun, da ich mittlerweile die Arthritis, das Herzkammernflimmern, die Falten, die Sehkraft, alle Gelenke, die Verdauung bis hin zum allgemeinen Wohlbefinden beseitigt glaube, kommt es auf die Instandsetzung von "Opas" Lunge auch nicht mehr an...

Ich freue mich schon auf die 25m Rollator-Cross-Crountry-Seniorenheim-Siegesfeier. Sie wird mir hoffentlich die Kraft für kommende Hürden geben. ???????

Guck mal in meinem Thread. Hier findest du auch meine gemessenen Vakuumwerte. Miss mal deine, dann können wir vergleichen.

https://www.motor-talk.de/.../...abscheider-v70ii-d5-t6818176.html?...

Beste Grüße

PCV ...BKV?? Was habt Ihr noch für seltsame Abkürzungen, die in Klammern dann ausgeschrieben werden.

Das sind die englischen Bezeichnungen.... PCV= Positive Crankcase Ventilation....

BKV=Bremskraftverstärker
Wird aber weiter oben auch mal erwähnt.
Grüße Markus

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