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Unterschiede Manuelle Handbremse und elektrische Feststellbremse

Themenstarteram 8. März 2021 um 14:51

Ich hatte bis jetzt immer nur Fahrzeuge mit Manueller Handbremse. Die Firmenwagen aber haben allesamt die Button-Handbremse (elektrische Feststellbremse).

Wie stark ziehen bei denen die Feststellbremse an?

Bei einer manuellen Handbremse kann man ja unter der Fahrt die Bremse ziehen, als auch ebenerdig ohne Anziehen der Handbremse parken. Bei letzterem piept ja bei den Neuen Fahrzeugen das Kombiinstrument und ich parke in meiner Garage meist ohne Bremse.

Was passiert, wenn man die elektrische Feststellbremse während der Fahrt betätigt? Passiert nichts? Kann man damit dann auch nicht mehr Driften? (Scherz, mach ich nicht)

Wie stark zieht die elektrische Feststellbremse an gegenüber der manuellen Handbremse? Kann man denselben Anpressdruck mit der manuellen HB erreichen?

Was passiert, wenn im Winter die Bremsbacken festfrieren? Wie kann man die manuellen lösen, wie kann man die elektrischen lösen, oder ist beides ein Fall fürs Abschleppen?

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173 Antworten

Ooha…..es geht wieder von vorne los.;-)

Als erste mal sind es prinzipiell zwei Teilsysteme (wenigstens bei VW) die da zusammenarbeiten, bestehend aus

- Anfahrhilfe VW Bez. „Autohold“ (hydraulisch)

und

- elektr. Parkbremse (Elektro-mechanisch)

Einige Hersteller bieten manchmal bei ihren kleineren Modellen auch nur die „Anfahrhilfe“ an.

Ich meine Ford hat das beim Fiesta mal so mit nem „Hillholder“ in Verbindung mit ner mechanischen Handbremse angeboten. Der hielt den. Bremsdruck nach lösen des Bremspedals noch für 3 sek, dann wurde die Bremse gnadenlos freigegeben. (Hat Sohnemann bei seinem ersten Fiesta so gehabt,)

Für kurze Stopps wirkt das „Autohold“ System und hält den hydraulischen Bremsdruck über die ABS Ventile für einige Minuten, wird dann noch nicht angefahren wird an die elektrische Parkbremse übergeben, die Beläge elektrisch „angefahren“ und der hydraulische Bremsdruck abgebaut.

Für das lösen der Bremse zum Wiederanfahren wird bei beiden Systemen das benötigte „Losbrechmoment“ aus Neigungswinkel, Motordrehmoment des Fahrzeugs u.a. Parametern berechnet und die Bremse erst gelöst wenn das Losbrechmoment des Antriebs groß genug ist um ein zurückrollen sicher zu verhindern.

Un in der Praxis rollt da nix zurück, das geht „saugend“ los.

Sobald der Anpressdruck der Beläge durch den Elektromotor gelöst ist, kann das Fahrzeug rollen, da braucht kein „Weg“ zurückgelegt werden, der eine Verzögerung bedeuten könnte.

Und ja….beim DSG braucht man prinzipiell kein Autohold (hab’s momentan deaktiviert), da hilft einem das Automatikgetriebe genügend.

Oft „sinnieren“ Leute über diese Systeme, die es in der Praxis noch nicht genügend erlebt haben.

Ich habe jetzt in drei Fahrzeugen, von zwei Herstellern, mehr als hunderttausend Kilometer komfortabel und Störungsfrei damit fahren können.

Und einige wenige wird man auch nicht mit Argumenten überzeugen können.

Meinetwegen…..der Handbremshebel hat ja jahrzehntelang seine Dienste getan, also soll wer will und kann, dabei bleiben.

Allerdings gibt’s mittlerweile eben besseres und das alte, rein mechanische System, ist im Vergleich m.A. nach unterlegen, in Komfort, Sicherheit und Flexibilität, bei vertretbarem Mehraufwand. Eben in jenen Punkten die ja eigentlich immer gefordert werden..

Zitat:

@andifux schrieb am 22. August 2021 um 21:34:49 Uhr:

Die Verzögerung beim Lösen wollte ich vor allem nicht beim Anfahren am Berg.

Das Anfahren am Berg geht so unspektakulär und unmerkbar vonstatten, das bringst du manuell überhaupt nicht zustande. Da gibt es nicht mal den Hauch eines Rucks oder einer Verzögerung. Einfach aufs Gas gehen, alles andere ist dann schon erledigt. Ganz ohne artistische Verrenkungen.:)

Gruß

electroman

Ich kann nur jedem empfehlen, beim Abstellen des Fahrzeugs die Feststellbremse zu betätigen. Ich mache dies jetzt mit der elektronischen/elektrischen Variante auch permanent. Früher habe ich das immer mit Einlegen des ersten Ganges gelöst, wurde dann aber von einem Fachmann des besseren belehrt.

Immer wenn ein leichtes Gefälle da ist, was das Fahrzeug theoretisch rückwärts rollen lassen würde, eine Auffahrt mit Gefälle für das Regenwasser z.B., entsteht beim Einlegen des 1.Ganges ein Moment am Motor, das ihn theoretisch rückwärts laufen lassen würde bei Einlegen des 1.Ganges. Kompression und innermotorische Widerstände verhindern das und das Wegrollen auch. Tatsächlich entsteht aber eine Kraft, die den durch Zahnriemen oder Steuerkette angetriebenen Nockenwellentrieb entgegen der vorgesehenen Drehrichtung belastet. Es kommt zu weilen auch zu einer minimalen Bewegung von Motor und Nockenwellentrieb entgegen der Laufrichtung. Das führt bei Antrieben mit Kette zu einer deutlichen Überlastung des Kettenspanners, der auch, seines Öldrucks beraubt, langsam nachgeben kann und dann zu einem deutlichen Rasseln bei Start des Motors führen kann bis hin zum Überspringen bei bereits gelängter Kette. Auch ein entgegen der Laufrichtung belasteter Zahnriemen belastet seine Spannvorrichtung über Gebühr unnötig und kann dort zu einem vorzeitigen Ausfallen selbiger beitragen oder alternativ je nach Auslegung zu einer Lose beim ersten Start führen.

Bei Automatik ist das bei blockiertem Getriebe natürlich wurstegal....

Gruß

Gravitar .

Zitat:

@Gravitar schrieb am 23. August 2021 um 00:10:19 Uhr:

 

(….)Bei Automatik ist das bei blockiertem Getriebe natürlich wurstegal....

Gruß

Gravitar .

Nee eben nicht ganz….dem ersten Teil stimme ich zu, aber bei den meisten Automatikgetrieben wird für die Parkstellung „P“ auch „nur“ eine mechanische Sperrklinke zur Blockierung genutzt.

Stellt man das Fahrzeug, für’s Getriebe nicht „verspannungsfrei“ ab, wird eben auch diese Einrichtung mehr oder minder mechanisch belastet. Das bemerkt man deutlich wenn man wieder aus der „P“ Stellung schalten will und noch „Last“ auf der Sperrklinke hängt.

Mein Gefühl sagt mir das eine dauernde mechanische Belastung darauf auch nicht besonders gut sein wird, besonders bei großen Gefällen und schweren Fahrzeugen.

Also ist es sinnvoll auch bei Automatikgetrieben die Parkbremse zu schließen bevor der Wahlhebel in „P“ gelegt wird, dann hält die Parkbremse das Fahrzeuggewicht und nicht die Sperrklinke im Getriebe.

Und bevor wieder jemand darauf hinweist, ;-)) ja….auf ebener Fläche ist die „P“ Stellung

wohl unschädlich fürs Automatikgetriebe.

am 22. August 2021 um 22:31

Zitat:

@Gravitar schrieb am 23. August 2021 um 00:10:19 Uhr:

Bei Automatik ist das bei blockiertem Getriebe natürlich wurstegal....

Das Automatikgetriebe tut sich spürbar leichter, wenn nicht das Auto am Gefälle in der Sperrklinke hängt. Es blockiert durch die Sperrklinke auch nicht spielfrei, aber nur abtriebsseitig. Motorseitig ist nicht blockiert. Stattdessen ist der Motor "spannungsfrei", weil in der Automatik auf P kein Gang eingelegt ist, der Drehmomentwandler keine Kraft überträgt und eine eventuelle WÜK offen ist. Wäre der Motor hart mit der Sperrklinke verbunden, täte sich der Anlasser ganz schön schwer.

Wie es beim DKG ausschaut, weiß ich nicht.

Wie gesagt, die Sperrklinke hält mehr aus, als gedacht.

Die elektronische Parkbremse kenne ich aktuell nur von Renault und VW, als von Mietwagen.

Ich finde die ganz angenehm. Man muss sich um nichts mehr kümmern. :D

Intressant, habe den 1. Gang bei Schaltwagen früher immer nur zusätzlich eingelegt, darüber, welche Kräfte da auf den Zahnriemen, Kette, Nockenwelle wirken könnten ohne Handbremse habe ich mir nie Gedanken gemacht.

Diese Anfahrhilfen sind so normal geworden wird mir gerade bewusst, ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr die Situation erlebt, dass ich am Berg Angst hatte, der Vordermann rollt mir gleich rein. Das war vor 20 Jahren doch noch völlig normal, mehr Abstand halten, da rollte doch ständig jemand zurück oder würgte den Motor ab. Das hat sehr abgenommen.

Von daher eine der besten Erfindungen der Autoindustrie. Daumen hoch für die Berganfahrhilfe. Meine Mutter kam auch nie damit klar, die Handbremse am Berg zu benutzen. Entweder lief es auf Vollgas mit durchdrehenden Rädern hinaus, abwürgen oder es wurde losgehoppelt. Ab ca. 12 Jahren, habe ich am Berg die Handbremse für sie bedient...

Für mich selber war es ein "Sport" möglichst ruckfrei ohne Handbremse am Berg anzufahren. Mit vertrauter Kupplung auch machbar. Kleiner Ruck ggü. Automatik bleibt natürlich immer, weil die starre Verbindung es einfach nicht anders zulässt ggü. einem Wandler.

Zitat:

@autobilder schrieb am 23. August 2021 um 07:14:21 Uhr:

Ich finde die ganz angenehm. Man muss sich um nichts mehr kümmern. :D

Aufpassen wenn dann mal einer auf den Auto-Hold Taster gedrückt hat :p

Zitat:

@benprettig schrieb am 23. August 2021 um 08:19:08 Uhr:

Intressant, habe den 1. Gang bei Schaltwagen früher immer nur zusätzlich eingelegt, darüber, welche Kräfte da auf den Zahnriemen, Kette, Nockenwelle wirken könnten ohne Handbremse habe ich mir nie Gedanken gemacht.

Du hast dir keine Gedanken gemacht, weil man sich keine Gedanken machen muss. Die Nockenwellen und Steuerketten haben ja keine Rücktrittbremse wie beim Fahrrad, sondern drehen sich frei. Da ist kein Druck drauf. Der Druck lastet in Form von Kompression auf dem Zylinder bzw. der Kurbelwelle. Die Kette und alles was da dran hängt muss keine Kraft aufbringen.

Zitat:

@draine schrieb am 23. August 2021 um 10:19:16 Uhr:

Du hast dir keine Gedanken gemacht, weil man sich keine Gedanken machen muss. Die Nockenwellen und Steuerketten haben ja keine Rücktrittbremse wie beim Fahrrad, sondern drehen sich frei.

Absolut. War beispielsweise in meinem Saab 900 (manuelles Getriebe) nicht der Rückwärtsgang eingelegt, konnte der Fahrzeugschlüssel erst gar nicht aus dem Zündschloss gezogen werden.

 

Solange die Betätigung des manuellen Getriebes sowie der Kupplung nicht druckluftunterstützt funktioniert (wie bei schweren Nutzfahrzeugen), parke ich Fahrzeuge stets mit eingelegtem ersten Getriebegang und ggf. angezogener (Hebel-)Feststellbremse in Steigung/Gefälle.

Also wenn ich mnal zum Golf 7 Probleme suche, dann finde ich so ziemlich alles außer die EPB. Riesenthreads zu DSGs, Listen mit verschiedenen Motorproblemen und Turboproblemen. Scheinwerfer werden milchig oder eine Benzinpumpe versagt. Aber nie die EPB. Warum nur?

Naja hier in dem Thread liest man dann Beiträge, von 90° Drehungen mit der Handbremse, die das ESP bei einem scharfem (und wesentlich intuitiveren) Einlenken nach rechts ebenfalls herbeiführen würde. Und auf wundersame Art ist noch keiner gestorben, weil bei 100 der Fahrer ohnmächtig wurde und der Beifahrer das Auto innerhalb von 40m und nicht 1km zum Stehen gebracht hat, sondern alle Toten waren aufgrund von total leeren Batterien zu beklagen.

Zitat:

@draine schrieb am 23. August 2021 um 10:19:16 Uhr:

Zitat:

@benprettig schrieb am 23. August 2021 um 08:19:08 Uhr:

Intressant, habe den 1. Gang bei Schaltwagen früher immer nur zusätzlich eingelegt, darüber, welche Kräfte da auf den Zahnriemen, Kette, Nockenwelle wirken könnten ohne Handbremse habe ich mir nie Gedanken gemacht.

Du hast dir keine Gedanken gemacht, weil man sich keine Gedanken machen muss. Die Nockenwellen und Steuerketten haben ja keine Rücktrittbremse wie beim Fahrrad, sondern drehen sich frei. Da ist kein Druck drauf. Der Druck lastet in Form von Kompression auf dem Zylinder bzw. der Kurbelwelle. Die Kette und alles was da dran hängt muss keine Kraft aufbringen.

So ganz richtig ist das nicht. Hast du dir schon einmal die Mühe gemacht am Nockenwellenrad zu drehen, wenn Riemen/Kette nicht aufgelegt sind? da ist schon ordentlich Widerstand zu spüren zum Teil wegen zu betätigender Ventile/Ventilfedern und evtl. angetriebener Kraftstoffpumpe oder Vakuumpumpe. Dieser Widerstand geht dann voll über den Spanner der Kette oder des Zahnriemens.....

Gruß

Gravitar

Und diese Gegenkraft soll grösser sein, als im laufenden Motorbetrieb?

Bzw, so gross das der Spanner schaden nehmen kann?

Ja. Es gibt eine belastete Seite in Drehrichtung und eine entlastete Seite mit der Lose am Abtrieb. Ähnlich einer Fahrradkette, die beim Treten oben gespannt wird und unten durchhängt. Die Spannvorrichtung hält diese Lose auf Spannung, damit sie nicht in Schwingungen gerät und verhindert zusätzlich ein Überspringen. Den Moment der Kraft verträgt diese Spannvorrichtung allerdings nicht so gut und kann Schaden nehmen, je nach Auslegung.

Gruß

Gravitar

Das klingt ja, als würde die Kette mind. 3 volle Umdrehungen rückwärts machen. Das ist aber nicht der Fall. Das Auto rollt höchstens 1 cm vor oder zurück und wird dann von der Kompression gehalten, nicht von der Steuerkette. Mir ist in 30 Jahren noch keine Fahrradkette kaputt gegangen oder übergesprungen, nur weil ich rückwärts getreten habe.

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