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Unterschiede Diesel- & Ottomotor

Themenstarteram 28. März 2017 um 19:41

Servus,

reine Interessensfrage:

 

Mir ist zwar klar, dass bei einem Dieselmotor

keine Zündkerze vorhanden ist, da sich das Kraftstoff-Luft-Gemisch sozusagen "selber" entzündet.

Gibt es weitere Unterschiede oder liegts nur an der Zündkerze?

 

Danke im voraus

Beste Antwort im Thema

Och nö ....

Google kaputt??

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Zitat:

@bljack schrieb am 6. April 2017 um 11:51:12 Uhr:

Genau andersrum wird ein Schuh draus: beim Diesel setzt die Verbrennung bei Verdichtung gleichzeitig im gesamten Brennraum ein

Sorry, aber das ist 100% falsch, bzw unmöglich, da am Ende des Verdichtungstaktes nur Luft im Brennraum enthalten ist. Erst mit Einspritzbeginn fängt der Kraftstoff an, sich beim Austritt aus der Düse zu entzünden und zu verbrennen - solange wie gefördert wird. Und je länger dies geschieht, um so mehr Leistung entsteht durch den höheren Druckanstieg der heißen Luft.

Das beim Benziner die Flammenfront von der ZK ausgeht...klar, aber das geschieht so schnell (im Vrgl zum Diesel), das man eher von einer Explosion, denn einer Verbrennung sprechen würde.

Die unterschiedlichen Laufgeräusche ergeben sich durch die verschiedenen Druckverläufe bei der Verbrennung. Einen großen Unterschied macht es auch, ob man es mit einem Vorkammer oder Direkeinspritzer Diesel zu tun hat. Mit dem mechanischen Geräuschen der alten Stempelpumpen hat das weniger zutun.

Aber die genauen Abläufe hier zu erläutern war nicht mein Ansinnen (würdest du wohl auch nicht verstehen, wenn es offensichtlich schon an den Grundprinzipien hapert, sorry).

Der TS wollte die grundsätzlichen Unterschiede wissen, nicht so Dinge wie Zündverzug, Förderbeginn, Fliehfraftregler,Reihen/Verteilerpumpen, Flach/Fall/Steigstromvergaser, K/KE, L/LH/LE Jettronik, Motronik, Monomotronik etc erklärt haben :-)

Es ist überwiegend das Verbrennungsgeräusch. Falls Dich das intensiver interessiert, empfehle ich die Lektüre dieser Dissertation zum Thema:

https://...he-digitale-bibliothek.de/.../1.pdf

Für den eiligen Leser: Seiten 21 und 22. Druckverläufe und Druckgradienten auf Seiten 90 u. 91.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 6. April 2017 um 22:59:24 Uhr:

 

Sorry, aber das ist 100% falsch, bzw unmöglich, da am Ende des Verdichtungstaktes nur Luft im Brennraum enthalten ist.

Nein keineswegs.

Man hat beim Diesel genau so Voreinspritzung wie man beim Benziner Vorzündung hat.

Beides ist uralt.

Voreinspritzung bzw. Vorzündung berücksichtigen den Zündverzug und sind so gewählt dass die Verbrennung möglichst im oberen Totpunkt beginnen soll. Nicht vorher aber auch nicht nachher.

Meines Wissens erfolgt die Verbrennung beim Diesel sogar schlagartiger was zum Wirkungsgrad positiv beiträgt. Denn desto fürher der hohe Verbrennungsdruck erreicht wird umso besser kann man diesen Druck ausnützen. Für das Geräusch ist eine schlagartige Verbrennung weniger günstig und wenn es zu schlagartig ist dann ist es eben klopfen.

Jeder Diesel auf dem Markt aktuell nageln, auch CR. dp/dt ist einfach zu groß. Bei CR kann man es besser kontrollieren, verliert aber Wirkungsgrad.

Je älter der Motor wird und umso mehr die Injektoren verschleißen umso schlimmer wird es. Bisher konnte ich kein Fahrzeuge treffen bei dem am Gerausch nicht erkennen konnte ob es Benzier o Diesel ist.

Zitat:

@gla schrieb am 7. April 2017 um 15:41:22 Uhr:

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 6. April 2017 um 22:59:24 Uhr:

 

Sorry, aber das ist 100% falsch, bzw unmöglich, da am Ende des Verdichtungstaktes nur Luft im Brennraum enthalten ist.

Nein keineswegs.

Man hat beim Diesel genau so Voreinspritzung wie man beim Benziner Vorzündung hat.

Beides ist uralt.

Und beides ist, entgegen Deiner Annahme, etwas Grundverschiedenes.

Die Voreinspritzung beim Diesel bedeutet, dass bereits vor der eigentlichen Haupteinspritzung eine kleine Kraftstoffmenge eingespritzt wird (Piloteinspritzung). Davon kann es eine oder auch mehrere geben.

Die Vorzündung beim Otto bedeutet, dass zu einem Zeitpunkt, bevor der Kolben OT erreicht, gezündet wird.

Zitat:

Voreinspritzung bzw. Vorzündung berücksichtigen den Zündverzug und sind so gewählt dass die Verbrennung möglichst im oberen Totpunkt beginnen soll. Nicht vorher aber auch nicht nachher.

Das ist jetzt grundlegend falsch. Beim Otto gibt es keinen (nennenswerten) Zündverzug. Die Flamme startet praktisch in dem Augenblick, in dem gezündet wird. Da die Flamme aber mit endlicher Geschwindigkeit durch den Brennraum brennt, braucht der Druck eine gewisse Zeit, um sein Maximum zu erreichen.

Die Verbrennung startet also deutlich vor OT. Der Zeitpunkt wird so gewählt, dass das Druckmaximum ca. 8 Grad nach OT anliegt.

Benziner:

Na sagen wir halt, die Vorzündung ist so dass der maximale Druck möglichst rasch nach dem oberen Totpunkt erreicht wird.

Das es gleich nach der Zündung zu brennen beginnt ist schon richtig, insofern ist meine Aussage oben etwas vereinfacht.

Diesel:

Im Prinzip das gleiche, statt Vorzündung eben Voreinspritzung.

Das man heute stufenweise einspritzt um Verbrennung und damit Abgase etc. zu steuern ist schon richtig.

Nur Voreinspritzung beim Diesel hat es schon lange vor der heutigen stufenweisen Einspritzung gegeben, das ist so uralt wie die Vorzündung.

Voreinspritzung und Vorzündung hat es schon vor dem 2. Weltkrieg gegeben und da konnte von einer stufenweisen Einspritzung noch sehr lange keine Rede sein.

Voreinspritung und heutige stufenweise Einspritzung zur Verbrennungssteuerung sind zwei grundverschiedene Dinge.

am 8. April 2017 um 7:11

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 6. April 2017 um 23:13:32 Uhr:

Es ist überwiegend das Verbrennungsgeräusch. Falls Dich das intensiver interessiert, empfehle ich die Lektüre dieser Dissertation zum Thema:

https://...he-digitale-bibliothek.de/.../1.pdf

Für den eiligen Leser: Seiten 21 und 22. Druckverläufe und Druckgradienten auf Seiten 90 u. 91.

Danke, cooler Link. Wieder was gelernt.

Grüße,

Zeph

Hier mal die Geräuschkulisse einer Reiheneinspritzpumpe.

Zitat:

@gla schrieb am 8. April 2017 um 08:11:50 Uhr:

Voreinspritung und heutige stufenweise Einspritzung zur Verbrennungssteuerung sind zwei grundverschiedene Dinge.

Inwiefern? Wo liegen die Unterschiede?

Insofern als die Voreinspritzung als soche uralt ist und nur der dem Verzug der Verbrennung Rechnung getragen hat.

Während die heutige stufenweise Einspritzung zu einer möglichst guten Steuerung der Verbrennung dient (Abgase etc.)

Damit will ich natürlich nicht sagen dass die heutige stufenweise Einspritzung nicht auch früher beginnt.

Aber die ursprüngliche und sehr alte Voreinsprizung hatte ausschließlich die Aufgabe den Verbrennungsverzug zu kompensieren.

Du musst mit den Begrifflichkeiten aufpassen. Gemeinhin versteht man unter Voreinspritzung eben jenes Einspritzen einer kleinen Kraftstoffmenge vor der Haupteinspritzung und nicht wie du den Einspritzbeginn vor OT.

Wenn das so ist, so wird der Begriff in neuerer Zeit so (auch) verwendet.

Den Begriff der Voreinspritzung hat es den 70igern, in meiner Mechanikerzeit auch schon gegeben.

Deshalb lege ich großen Wert auf die richtige Verwendung von (Fach-)Begriffen (wofür ich hier häufiger kritisiert werde, an meiner Einstellung aber nichts ändert), da anderfalls Verwirrung gestiftet wird.

Die Voreinspritzung wurde von Valfar ja bereits erklärt. Das, was Du meinst, ist der Spritzbeginn oder Förderbeginn oder Start der Einspritzung (SOI= Start of injection).

Da hat sich die Anwendung des Begriffs aber einfach gewandelt. Ich wäre mir sehr sich dass der Begriff der Voreinspritzung früher so verwendet wurde.

Zitat:

@Provaider schrieb am 7. April 2017 um 15:48:24 Uhr:

Bisher konnte ich kein Fahrzeuge treffen bei dem am Gerausch nicht erkennen konnte ob es Benzier o Diesel ist.

Schließe die Augen und sag mir, ob Du einen Selbstzünder oder einen Ottomotor hörst. ;) Klick.

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