Unterhaltskosten über längere Zeiträume
Liebe Gemeinde!
Was mich interessieren würde, sozusagen aus aktuellem Anlaß (s.u.), was Ihr überblicksmäßig für Eure Autos an U-Kosten (aufs Jahr gerechnet) über längere Zeiträume ausgegeben habt. (Ohne Steuern, also von Pflegemitteln, Öl, Bremsen, Reifen bis hin zu echten Reparaturen - aber ohne Unfallgeschichten.)
Mein 290er kommt nun doch in die Jahre (knapp 400000km) , und da ist es nicht der Motor, sondern alle möglichen anderen Dinge, von Vorderachse über Klimakompr., zu Spannrolle, Viscolüfter, Wasserpumpe und und und; in diesem Jahr sind das bis jetzt 2400,- - ja ich weiß unvernünftig, aber ich trenne mich nun mal sehr schwer von Dingen, und das ist nicht nur beim Auto so; außerdem, rein psychologisch: Gerade das viele Investiert-Haben verführt natürlich dazu, die nächste 'kleinere Sache' auch noch machen zu lassen, nach dem Motto: 'Ich gebe doch mein Auto nicht wegen 200,- auf ... ', aber die hinteren Gummilager (weit über 200,-) warten bereits ... .
Zu meinen Werten - ohne das im einzelnen aufzuschlüsseln: Auf die vergangenen 9 Jahre berechnet 1440,- pro Jahr und als Prognose: Ich denke, daß ich (schätzungsweise erheblich?) über Euren Werten (also einem allgemeinen Mittelwert) liege, bin aber auch 320000km gefahren.
Wenn Ihr Spaß habt, könnt Ihr ja mal berichten,
Mit Dank, AEn
Beste Antwort im Thema
Hallo AEn ,
Das wird von Fahrzeug zu Fahrzeug stark wechseln , je nach Motorisierung , Pflege , Wartung und fahrerischem Umgang mit dem Fahrzeug . Unsere Baureihe ist jetzt 10 - 17 Jahre alt , da fallen auch beim zuverlässigsten und langlebigsten Fahrzeug Kosten für eine Grundüberholung an , die eben nur alle 10 Jahre aufgebracht werden müssen , dann ist wieder mind . 10 Jahre Ruhe ! Dazu zähle ich z. B. den Ersatz der Brems - und Hydraulikleitungen .
In diesem Alter muss man mit dem Austausch so ziemlich aller Verschleißteile
rechnen , die noch im Original - Auslieferungszustand sind (z. B Anlasser , Lima, Turbo , falls vorhanden) , dazu kommt noch der "turnusmässige" Austausch der "üblichen" Verschleißteile wie Bremsen oder Keilrippenriemen .
Kostspielig wird die Geschichte , wenn alles auf einmal kommt - dann braucht man halt Reserven !
Mal mein eigenes Fahrzeug als Beispiel genommen : Ich habe diese Motorisierung u.a. deswegen gewählt , weil ich mir von ihr von vorneherein eine große Langlebigkeit und Zuverlässigkeit versprochen hatte . Und ich wurde nicht enttäuscht !🙂 Mechanisch war das ein Ausbund an Zuverlässigkeit und selbst der Rost hielt sich in engen Grenzen . Details kannst du meinen einschlägigen Threads entnehmen .
Aber irgendwann ist auch das langlebigste Teil am Ende seiner Lebensspanne angelangt - und die war bei mir dank sorgfältiger Pflege ,
Wartung und vor allem schonendem fahrerischen Umgang mit dem Material
ungewöhnlich lang . Beispiel : Meine bruchlosen ,aber angerosteten Federn
habe ich des Rostes wegen nach 322 000 km und fast 15 Jahren gewechselt , ebenso wie Federspeicher und Dämpfer . Meine Bremsscheiben halten seit 10 Jahren und > 200 000 km ; wenn sie nach weiteren 10 - 15 000 km im Herbst die Mindestdicke erreicht haben werden , werden ich auch sämtliche Bremsen erneuern . Meine Hydraulik - und Bremsleitungen waren
jetzt ebenfalls korrodiert - zu ihrem Ersatz musste leider auch die Hinterachse ausgebaut werden . Meine Batterie ist auch schon 7 Jahre alt
, funktioniert zwar noch einwandfrei , aber im Herbst wird auch sie erneuert ,
da ich im Winter kein Startrisiko eingehen will . Innerhalb eines halben Jahres
wurden auch neue Premium - WR und SR fällig und eine Rost - Grundsanierung und - Konservierung incl . Ersatz eines Kotflügels und Reparatur der Heckklappe incl. Schweissarbeiten bei ausgebauter Scheibe
lag auch noch an . Das alles hat schon ein paar Scheinchen gekostet...
War von mir aber letztendlich einkalkuliert , da ich mein Fahrzeug eh' auf Dauer behalten will , es ja von Beginn an gut kenne und mit einigem Grund glaube , jetzt auch wieder einige Jahre Ruhe zu haben . Außerdem lag es nie über meinen Verhältnissen : Ich konnte es damals auf einen Schlag bezahlen und muß auch heute nicht nach den billigsten Ersatzteilen in der Bucht suchen .
Nach meinem Kalkül rechnet sich die Langzeitnutzung eines solchen Fahrzeugs über 15 - 30 Jahre trotz eines erheblichen Erhaltungsaufwandes
gegenüber den grotesken Wertverlusten von mehreren Neuwagen in der gleichen Zeit mehr denn je .
Zu deinem Fahrzeug : Der Motor hält ewig ! Wie lange es das Getriebe macht , hängt davon ab , wie es bisher behandelt wurde und und ob es gespült worden ist /werden wird . Für die übrigen Verschleißteile gilt oben Gesagtes . Rostschutz ist Pflicht für eine Langzeitnutzung .
Mein Rat : Wenn er in gutem Zustand ist , behalt ihn und investiere ! Zuverlässiger ist ein "moderner" Mercedes auch nicht - im Gegenteil ! Bei deinem Motor fährst du noch nach 500 000 km mit der alten Steuerkette ,
beim OM 651 kannst du schon bei 100 000 km mit dem Austausch rechnen .
Das Ganze ist im Grunde eine Frage des aktuellen Zustandes und der von dir geplanten Nutzungsdauer .
19 Antworten
Ich glaub DSD hat den Sinn dieses Threads schon richtig verstanden, er und ich parken glaube ich in derselben Garage.
Hallo,
es kann sein, daß meine Replik etwas (zu) scharf war; wenn ich Dich verletzt haben sollte: Sorry, dann nehme ich das selbstverständlich zurück - bloß 'Schreiberling' ist allgemein sehr abschätzig gemeint. Und:
Generell ist es (nach meiner Wahrnehmung) ein spezifisch deutsches Anliegen, sich mit Lust im Negativen zu suhlen und in jeder Suppe noch das Bruchstück eines Haares zu entdecken (wahrscheinlich WEIL wir in einem der reichsten Länder der Erde zu leben verdammt sind) - und das auch noch als intellektuelle Großtat verkauft wird. (Man muß nur einen Tag lang die deutsche 'Qualitätspresse' durchgesehen haben; s. dazu auch momentan die vorher erwartbare absurde Diskussion um: WM und Deutschlandfahnen)
Meine Antwort hat natürlich abgesehen von den absolut berechtigten Klagen über gravierende technische Mängel, von denen hier allenthalben berichtet wird.
Das war der Hintergrund meiner wohl etwas zu 'direkt' geratenen Antwort - alles wieder gut!
Na ja , das war sicher ein Mißverständnis , zu den "lobhudelnden Schreiberlingen" - was den 210er anbelangt - zähle ich mich ja selbst , und mit mir selbst gehe ich auch nicht abschätzig , sondern höchstens ironisch um !😎😉😛