Unterhaltskosten für "Exoten" ?
Hallo,
ich suche schon seit einiger Zeit einen Opel Lotus Omega. Einen Kanditanen hätte ich mittlerweile gefunden. Was mich jedoch wundert ist, dass ich keine Infos über Versicherungsklasse oder Kfz-Steuer finden kann. Ich habe bei http://www.autokostencheck.de/Opel/ gesucht aber da sind nur die normalen Modelle gelistet und auch längeres Stöbern im Internet brachte kein Ergebnis. Kann ich irgendwo die Infos finden ?
Danke,
Peter
Beste Antwort im Thema
Exoten fahren heißt quasi alles über das Auto selbst in Erfahrung bringen - oder einen passenden Auto-Experten dafür zu bezahlen, dass er das tut. Es ist quasi ein eigenes Hobby, die Informationen zu besorgen, die die Werkstätten brauchen, um dann sinnvoll mit dem Auto umzugehen. Du solltest mindestens mal das Reparatur Manual bekommen und einen Teilekatalog mit Nummern.
Kfz-Steuer - hat Kester schon geschrieben. Rechne mal mit 36x16 = ca. 576 EUR im Jahr. Kurz: Peanuts für den Youngtimer-Freund.
Versicherung - ist individuell. In der Regel wird ein Vergleichsmodell gesucht, was noch nah rankommt in Alter und PS-Leistung. Hier kommt es extrem drauf an, was du versichern willst:
Haftpflicht - nur die ist Pflicht (versichert Schäden an anderen Personen, Sachen, Autos, die du beim Gebrauch des Autos anstellen könntest) dürfte recht billig sein. Wie bei alten Porsche oder Ferrari. Denn das Risiko ist nicht so hoch, dass du damit beim Sonntagsausflug andere beschädigst. Denn dein Baby trägt ja dann auch Wunden davon. Und die werden teuer.
Teilkasko: - nicht verpflichtend. Versichert im wesentlichen Diebstahl. Also je nach Wiederbeschaffungswert. Wenn das eine
Versicherung macht, dann gehen auch die Preise noch. Umso besser dein Auto vor fremden Zugriff geschützt ist, umso billiger wird das.
Vollkasko: - nicht verpflichtend. DAS wird der springende Punkt. Versichert selbstverschuldete Schäden an deinem Auto (fremdverschuldete sind ja von der Haftpflicht des Gegners abgedeckt, wenn er ermittelbar und versichert ist). Da etliche Teile sehr teuer wieder zu beschaffen sein werden (spezielle Karosserieteile ringsrum) wird das eher hoch sein. Ist immer begrenzt durch den Wiederbeschaffungswert.
Reiche Leute (und dazu solltest du zählen mit einem Lotus Omega) brauchen keine Teilkasko oder Vollkasko, die sind ihre eigene Versicherung. Und können ggf. den Verlust des Autos verschmerzen.
Reparaturen:
Hier zerlegt man für Exoten gedanklich das Auto in seine Einzelteile und muss die Zulieferer rausbekommen. Und dann die Volumenmodelle, wo die gleichen Komponenten verbaut waren.
Wenn ich mal von Wikipedia zusammenfassen darf:
Grundmotor: Opel C30SE, verändert als C36GET
http://www.c36get.de/
6-Gang-Schaltgetriebe von ZF, baugleich Corvette C4
Fahrwerk von Lotus überarbeitet
Bremsanlage von AP
Karosserie: Plattform Opel Omega A
* Kotflügelverbreiterungen
* voluminösen Stoßstangen
* Luftauslässe in der Motorhaube
* großer Heckspoiler verändert.
* hinteren Radläufe wie Omega-Evo 500
Ich denke, du brauchst dann nicht nur einen Spezialisten, sondern halt mehrere:
* einen für die HU (sollte vorher abgesprochen sein, ob die den in ihrer Sollwerte-Datenbank finden)
* einen für Karosserie - der sollte dann auch Teile selbst herstellen können aus Karosserieblech und Lack
* einen für Motor und Getriebe - Erfahrung an Corvette C4 zahlt sich aus, ZF hat auch eigene Werkstätten
* einen für Inspektionen - da kann man sich umhören, ob eine Opel Werkstatt dazu bereit ist
* Lotus Händler/Werkstätten sind ja selten, aber auch mal eine Rückfrage wert, ob die sich dessen annehmen
* und lokale Youngtimer-Spezialisten
* Lotus Classic Abteilung (dann auf englisch)
* Opel Classic Parts
Teileversorgung: hier geht man dann halt immer auf die Konstruktion.
Reifen: nach den Reifendaten
Bremsscheibe: nach Durchmesser, Stärke, Aufnahme an der Nabe (Lochkreisdaten)
Bremsbeläge: Bremsenlieferarnt, Breite, Höhe
Zündkerzen, Filter: muss man alles selbst wissen, oft von den alten Teilen abgelesen oder aus einem Teilekatalog für dieses Spezialmodell
weitere Teile: halt immer wieder über Recherchen
Sehr oft geht es also um Informationen, die man braucht. Dafür gründen Betroffene oft Clubs/Vereine. Z.B. könnte es einen Opel Youngtimer Club oder Lotus Club in deiner Umgebung geben.
www.lotus-club-deutschland.de
wenn die auch einen Opel mit aufnehmen. Lotus war ja nur zwischendruch mal bei GM.
HSN/TSN (Herstellerschlüsselnummer, Typschlüsselnummer) -> weiß ich nicht, ob es das für dein Auto gibt. Und wenn dann wäre interessant: HSN von Opel oder von Lotus? Steht im Fahrzeugschein. Unbedingt schauen bei Autokauf.
Volumenmodelle haben eine Typzulassung vom KBA (Kraftfahrtbundesamt) und damit auch eine Herstellerschlüsselnummer und Typschlüsselnummer. Der Hersteller sammelt dabei für die Zulassung dieses Fahrzeug//typs// quasi einmal ringsrum alle wesentlichen Konstruktionsdaten und hinterlegt einen Datensatz beim KBA. (Kostet viel, aber macht ja der Hersteller). Die Zulasung der Einzelfahrzeuge hat dann eine Referenz auf diesen Generaldatensatz und ist einfach. Der Hersteller steht dafür gerade, dass die einzelnen produzierten Fahrzeuge zu dem Generaldatensatz passen. Sobald ein Lotus Omega auch HSN/TSN hätte (sieht man in den Zulassungspapieren) wird es etwas einfacher. Damit hat das Auto nämlich mal eine Typ-Identität.
Exoten sind aber häufig in Einzelzulassung zugelassen worden. D.h. es gibt diesen Datensatz nicht beim KBA, sondern es gibt Berge von Papier. Ein Prüfingenieur ist quasi einmal ums ganze Auto gelaufen, hat alle zulassungsrechtlichen Sachen gecheckt und dokumentiert und gegen die StVZO geprüft (ist recht aufwendig, wenn man nicht die Zulassungssachen der Einzelteile liefern kann, aber das konnte Oepl/Lotus ja). Der Hersteller hat dann alle weiteren Fzg. über dieses Papier zugelassen. Dieses Papier solltest du dir mit geben lassen. Überhaupt: jedes Papier um das Auto ist Gold wert.
Generell kann man gleich bei Kauf des Fahrzeugs schon nach dem Ordner fragen, der dazu gehört. Denn da findne sich viele interessante Informationen drin: alte Rechnungen haben Teilenummern von Verschleißteilen und so weiter. Ist der Ordner nicht dabei, wird dein Aufwand beträchtlich höher.
Geld: Hier bezahlst du oft andere für die Recherche-Zeit. Und viele werden sich da auch gleich gar nciht ranmachen, es ist dein Hobby, nicht ihrs. Es ist also sehr von Vorteil, wenn du die Recherchen um Reparaturen oder Inspektionen selbst abdecken kannst. Die grundsätzlichen Arbeiten können dann reicht günstig sein, aber das Knowhow/Soll-Werte/Anleitungen/Konstruktionsunterlagen musst du liefern.
Bei keiner Sache rund ums Auto kannst du davon ausgehen, dass es einfach so funktioniert (Ausnahme: evt. Waschanlage, ggf. Steuer). Alles andere (Zulassung, Reparaturen, Kauf, Verkauf, Ersatzteile, HU/AU) muss vorher mit den Leuten vereinbart werden, ob sie sich dessen anehmen, was du an Informationen und Teilen lieferst, was die recherchieren und an Teilen bestellen. Tankstelle: schon eine Aussage über z.B. E10-Freigabe wirst du dafür in der Regel nciht bekommen. Aber die Frage stellt sich wohl auch hoffentlich nciht. :-)
Zitat:
Kann ich irgendwo die Infos finden ?
Genau das ist die entscheidende Frage um Exoten! :-)
Auf ebay gibt's recht viel an Informationen/Automobilia zum Lotus Omega:
http://www.ebay.de/.../i.html?_from=R40&%3B_nkw=Lotus+Omega
Da kann man mal 1000 EUR in die Hand nehmen (eine eher kleine Summe in der Auto-Liga) und sich die wesentlichen Unterlagen mal bestellen (Teilekatog, Werkstatthandbuch, sowas halt). So als Start ins Hobby. Sparsame Naturen machen sich Kopien/Scannnen alles in hoher Auflösung und verkaufen die Originale wieder (quasi zum gleichen Preis). Das kostet dann effektiv fast nix und gibt einem einen guten Eindruck.
Vorteil: es gibt weit exotischere Autos als einen Lotus Omega. Ggü. den echten Exoten ist der ja quasi noch Mainstream. Wer auf ebay noch Informationen und auch recht viele Teile einfach so gegen Geld kaufen kann, hat eigentlich keinen Exoten. :-)
Und wenn Autorecherche heute noch nicht dein Hobby ist, wird es das zwangsläufig mit dem Youngtimer. :-) Was sich gut macht: technischer Hintergrund als (Maschinenbau)-Ingenieur oder vergleichbar, gern auch handwerklich: Maschinenschlosser, Mechaniker, Heizungsbauer, Elektriker, was in die Richtung. Oder Kohle und passende Leute.
Neben dem Youngtimer an sich, hat man dann noch ein Teilelager. Halt was man mal brauchen könnte, solange es die Sachen noch zu kaufen gibt. Und muss sich drauf einstellen, dass etliche Einzelteile auch erst in Einzelherstellung bei Bedarf angefertigt werden. Z.B. eine bestimmte Stoßstange mit der Originalform in GFK nachgebaut wird. Andere haben auch noch 1-2 Ersatzfahrzeuge gleichen Typs in der Garage (Schlachtautos), um selbst die Teileversorgung abzudecken. Sind dann halt auch gebrauchte Teile. Funktionsteile kann man daraus nehmen, Verschleißteile in der Regel nicht. Aber Verschleißteile werden auch länger hergestellt.
Das Kostenniveau der Verschleißteile wird schon beträchtlich sein für den Lotus Omega, aber nciht unbezahlbar.
Wertverlust: Das ist der Punkt, wo der optimistische Fahrer/Besitzer eines besonderen Youngtimers mit kleiner Stückzahl hofft, dass eine Wertsteigerung über die Jahre rauskommt. Zwischendruch entscheidet halt: was hat man selbst bezahlt (Liebhaberpreis oder Schnäppchen),was hat man zwischendurch investiert (und das kann beträchtlich sein), und findet man wieder Käufer zum höheren Preis.
Für Leute mit Geld gibt's so Sachen wie Meilenwerk oder andere Youngtimer/Oldtimer-Garagen/Werkstätten. Da lässt man dann alles machen und sieht das Auto hauptsächlich nur noch als Wertanlage. Für Leute mit hohem Einkommen ist das ggf. ein interessanter Weg. Lieber andere bezahlen als die eigene Zeit zu opfern. Denn Leute mit hohem Einkommen verdienen pro Stunde mehr als die Leute, die sich um die alten Autos kümmern.
5 Antworten
Direkt bei (d)einer Versicherung anrufen, da werden sie geholfen 😉 😁 .
Moin,
Steuern berechnen sich nach Hubraum wie bei jedem anderen Auto auch - Multiplikator ist die Steuerklasse Euro1 oder Euro2 - das steht in den Papieren - Ich denke aber er wird nur Euro1 haben - d.h. je 100ccm rund 16€.
Versicherung ist in diesem Fall eine Sache des Verhandelns bzw. der Youngtimerversicherung - deren Bedingungen sind z.T. recht individuell - das kannst du erfragen.
Reifen kannst du per Portal ermitteln, Wartung und Co. wird nen Guten Euro kosten, weil da nicht jeder ran sollte. Also musst du dich da nach nem Spezialisten umsehen.
MfG Kester
Sehr gut erhaltene Omega Lotus sind sehr rar und selten zu finden.
Wenn man einen in guten Zustand findet muss man mit einem fünfstelligen Eurobetrag rechnen.
Steuer und Versicherung sind ebenfalls nicht gerade günstig.
Von den Kosten für Wartung und Reparaturen will ich erst gar nicht reden, die sind astronomisch.
Moin,
Die Steuern sind auch nicht höher als bei einem anderen Auto mit 3.7L Hubraum. Ein Jeep Cherokee 4.0 wäre z.B. genauso teurer wie ein Mercedes E420.
Grade weil er ein rares Liebhaberstück ist - lässt er sich bei einem Spezialversicherer sehr günstig versichern - den muss man ja nicht beim Direktversicherer unterbringen ;-) Ich trauere jedenfalls den Versicherungskonditionen, die ich bei meinem Porsche 924 hatte extrem nach.
MfG Kester
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Exoten fahren heißt quasi alles über das Auto selbst in Erfahrung bringen - oder einen passenden Auto-Experten dafür zu bezahlen, dass er das tut. Es ist quasi ein eigenes Hobby, die Informationen zu besorgen, die die Werkstätten brauchen, um dann sinnvoll mit dem Auto umzugehen. Du solltest mindestens mal das Reparatur Manual bekommen und einen Teilekatalog mit Nummern.
Kfz-Steuer - hat Kester schon geschrieben. Rechne mal mit 36x16 = ca. 576 EUR im Jahr. Kurz: Peanuts für den Youngtimer-Freund.
Versicherung - ist individuell. In der Regel wird ein Vergleichsmodell gesucht, was noch nah rankommt in Alter und PS-Leistung. Hier kommt es extrem drauf an, was du versichern willst:
Haftpflicht - nur die ist Pflicht (versichert Schäden an anderen Personen, Sachen, Autos, die du beim Gebrauch des Autos anstellen könntest) dürfte recht billig sein. Wie bei alten Porsche oder Ferrari. Denn das Risiko ist nicht so hoch, dass du damit beim Sonntagsausflug andere beschädigst. Denn dein Baby trägt ja dann auch Wunden davon. Und die werden teuer.
Teilkasko: - nicht verpflichtend. Versichert im wesentlichen Diebstahl. Also je nach Wiederbeschaffungswert. Wenn das eine
Versicherung macht, dann gehen auch die Preise noch. Umso besser dein Auto vor fremden Zugriff geschützt ist, umso billiger wird das.
Vollkasko: - nicht verpflichtend. DAS wird der springende Punkt. Versichert selbstverschuldete Schäden an deinem Auto (fremdverschuldete sind ja von der Haftpflicht des Gegners abgedeckt, wenn er ermittelbar und versichert ist). Da etliche Teile sehr teuer wieder zu beschaffen sein werden (spezielle Karosserieteile ringsrum) wird das eher hoch sein. Ist immer begrenzt durch den Wiederbeschaffungswert.
Reiche Leute (und dazu solltest du zählen mit einem Lotus Omega) brauchen keine Teilkasko oder Vollkasko, die sind ihre eigene Versicherung. Und können ggf. den Verlust des Autos verschmerzen.
Reparaturen:
Hier zerlegt man für Exoten gedanklich das Auto in seine Einzelteile und muss die Zulieferer rausbekommen. Und dann die Volumenmodelle, wo die gleichen Komponenten verbaut waren.
Wenn ich mal von Wikipedia zusammenfassen darf:
Grundmotor: Opel C30SE, verändert als C36GET
http://www.c36get.de/
6-Gang-Schaltgetriebe von ZF, baugleich Corvette C4
Fahrwerk von Lotus überarbeitet
Bremsanlage von AP
Karosserie: Plattform Opel Omega A
* Kotflügelverbreiterungen
* voluminösen Stoßstangen
* Luftauslässe in der Motorhaube
* großer Heckspoiler verändert.
* hinteren Radläufe wie Omega-Evo 500
Ich denke, du brauchst dann nicht nur einen Spezialisten, sondern halt mehrere:
* einen für die HU (sollte vorher abgesprochen sein, ob die den in ihrer Sollwerte-Datenbank finden)
* einen für Karosserie - der sollte dann auch Teile selbst herstellen können aus Karosserieblech und Lack
* einen für Motor und Getriebe - Erfahrung an Corvette C4 zahlt sich aus, ZF hat auch eigene Werkstätten
* einen für Inspektionen - da kann man sich umhören, ob eine Opel Werkstatt dazu bereit ist
* Lotus Händler/Werkstätten sind ja selten, aber auch mal eine Rückfrage wert, ob die sich dessen annehmen
* und lokale Youngtimer-Spezialisten
* Lotus Classic Abteilung (dann auf englisch)
* Opel Classic Parts
Teileversorgung: hier geht man dann halt immer auf die Konstruktion.
Reifen: nach den Reifendaten
Bremsscheibe: nach Durchmesser, Stärke, Aufnahme an der Nabe (Lochkreisdaten)
Bremsbeläge: Bremsenlieferarnt, Breite, Höhe
Zündkerzen, Filter: muss man alles selbst wissen, oft von den alten Teilen abgelesen oder aus einem Teilekatalog für dieses Spezialmodell
weitere Teile: halt immer wieder über Recherchen
Sehr oft geht es also um Informationen, die man braucht. Dafür gründen Betroffene oft Clubs/Vereine. Z.B. könnte es einen Opel Youngtimer Club oder Lotus Club in deiner Umgebung geben.
www.lotus-club-deutschland.de
wenn die auch einen Opel mit aufnehmen. Lotus war ja nur zwischendruch mal bei GM.
HSN/TSN (Herstellerschlüsselnummer, Typschlüsselnummer) -> weiß ich nicht, ob es das für dein Auto gibt. Und wenn dann wäre interessant: HSN von Opel oder von Lotus? Steht im Fahrzeugschein. Unbedingt schauen bei Autokauf.
Volumenmodelle haben eine Typzulassung vom KBA (Kraftfahrtbundesamt) und damit auch eine Herstellerschlüsselnummer und Typschlüsselnummer. Der Hersteller sammelt dabei für die Zulassung dieses Fahrzeug//typs// quasi einmal ringsrum alle wesentlichen Konstruktionsdaten und hinterlegt einen Datensatz beim KBA. (Kostet viel, aber macht ja der Hersteller). Die Zulasung der Einzelfahrzeuge hat dann eine Referenz auf diesen Generaldatensatz und ist einfach. Der Hersteller steht dafür gerade, dass die einzelnen produzierten Fahrzeuge zu dem Generaldatensatz passen. Sobald ein Lotus Omega auch HSN/TSN hätte (sieht man in den Zulassungspapieren) wird es etwas einfacher. Damit hat das Auto nämlich mal eine Typ-Identität.
Exoten sind aber häufig in Einzelzulassung zugelassen worden. D.h. es gibt diesen Datensatz nicht beim KBA, sondern es gibt Berge von Papier. Ein Prüfingenieur ist quasi einmal ums ganze Auto gelaufen, hat alle zulassungsrechtlichen Sachen gecheckt und dokumentiert und gegen die StVZO geprüft (ist recht aufwendig, wenn man nicht die Zulassungssachen der Einzelteile liefern kann, aber das konnte Oepl/Lotus ja). Der Hersteller hat dann alle weiteren Fzg. über dieses Papier zugelassen. Dieses Papier solltest du dir mit geben lassen. Überhaupt: jedes Papier um das Auto ist Gold wert.
Generell kann man gleich bei Kauf des Fahrzeugs schon nach dem Ordner fragen, der dazu gehört. Denn da findne sich viele interessante Informationen drin: alte Rechnungen haben Teilenummern von Verschleißteilen und so weiter. Ist der Ordner nicht dabei, wird dein Aufwand beträchtlich höher.
Geld: Hier bezahlst du oft andere für die Recherche-Zeit. Und viele werden sich da auch gleich gar nciht ranmachen, es ist dein Hobby, nicht ihrs. Es ist also sehr von Vorteil, wenn du die Recherchen um Reparaturen oder Inspektionen selbst abdecken kannst. Die grundsätzlichen Arbeiten können dann reicht günstig sein, aber das Knowhow/Soll-Werte/Anleitungen/Konstruktionsunterlagen musst du liefern.
Bei keiner Sache rund ums Auto kannst du davon ausgehen, dass es einfach so funktioniert (Ausnahme: evt. Waschanlage, ggf. Steuer). Alles andere (Zulassung, Reparaturen, Kauf, Verkauf, Ersatzteile, HU/AU) muss vorher mit den Leuten vereinbart werden, ob sie sich dessen anehmen, was du an Informationen und Teilen lieferst, was die recherchieren und an Teilen bestellen. Tankstelle: schon eine Aussage über z.B. E10-Freigabe wirst du dafür in der Regel nciht bekommen. Aber die Frage stellt sich wohl auch hoffentlich nciht. :-)
Zitat:
Kann ich irgendwo die Infos finden ?
Genau das ist die entscheidende Frage um Exoten! :-)
Auf ebay gibt's recht viel an Informationen/Automobilia zum Lotus Omega:
http://www.ebay.de/.../i.html?_from=R40&%3B_nkw=Lotus+Omega
Da kann man mal 1000 EUR in die Hand nehmen (eine eher kleine Summe in der Auto-Liga) und sich die wesentlichen Unterlagen mal bestellen (Teilekatog, Werkstatthandbuch, sowas halt). So als Start ins Hobby. Sparsame Naturen machen sich Kopien/Scannnen alles in hoher Auflösung und verkaufen die Originale wieder (quasi zum gleichen Preis). Das kostet dann effektiv fast nix und gibt einem einen guten Eindruck.
Vorteil: es gibt weit exotischere Autos als einen Lotus Omega. Ggü. den echten Exoten ist der ja quasi noch Mainstream. Wer auf ebay noch Informationen und auch recht viele Teile einfach so gegen Geld kaufen kann, hat eigentlich keinen Exoten. :-)
Und wenn Autorecherche heute noch nicht dein Hobby ist, wird es das zwangsläufig mit dem Youngtimer. :-) Was sich gut macht: technischer Hintergrund als (Maschinenbau)-Ingenieur oder vergleichbar, gern auch handwerklich: Maschinenschlosser, Mechaniker, Heizungsbauer, Elektriker, was in die Richtung. Oder Kohle und passende Leute.
Neben dem Youngtimer an sich, hat man dann noch ein Teilelager. Halt was man mal brauchen könnte, solange es die Sachen noch zu kaufen gibt. Und muss sich drauf einstellen, dass etliche Einzelteile auch erst in Einzelherstellung bei Bedarf angefertigt werden. Z.B. eine bestimmte Stoßstange mit der Originalform in GFK nachgebaut wird. Andere haben auch noch 1-2 Ersatzfahrzeuge gleichen Typs in der Garage (Schlachtautos), um selbst die Teileversorgung abzudecken. Sind dann halt auch gebrauchte Teile. Funktionsteile kann man daraus nehmen, Verschleißteile in der Regel nicht. Aber Verschleißteile werden auch länger hergestellt.
Das Kostenniveau der Verschleißteile wird schon beträchtlich sein für den Lotus Omega, aber nciht unbezahlbar.
Wertverlust: Das ist der Punkt, wo der optimistische Fahrer/Besitzer eines besonderen Youngtimers mit kleiner Stückzahl hofft, dass eine Wertsteigerung über die Jahre rauskommt. Zwischendruch entscheidet halt: was hat man selbst bezahlt (Liebhaberpreis oder Schnäppchen),was hat man zwischendurch investiert (und das kann beträchtlich sein), und findet man wieder Käufer zum höheren Preis.
Für Leute mit Geld gibt's so Sachen wie Meilenwerk oder andere Youngtimer/Oldtimer-Garagen/Werkstätten. Da lässt man dann alles machen und sieht das Auto hauptsächlich nur noch als Wertanlage. Für Leute mit hohem Einkommen ist das ggf. ein interessanter Weg. Lieber andere bezahlen als die eigene Zeit zu opfern. Denn Leute mit hohem Einkommen verdienen pro Stunde mehr als die Leute, die sich um die alten Autos kümmern.