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Unterdruckschlauch

Seat Arosa 6H
Themenstarteram 2. November 2016 um 21:13

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Antworten hier im Forum gelandet, aber so recht mag nichts passen oder ich verstehe es nicht, ist beides nicht ausgeschlossen. :-)

Seat Arosa 1.0 6H, Baujahr 1998, 126.000 km (Falls weitere Infos nötig sind reiche ich sie gern nach.)

Zur Situation: Im Kaltstart läuft alles super und er schnurrt und tut was er soll. Sobald er warm wird treten die Leerlaufprobleme auf von denen ich hier und anderswo schon gelesen habe. An der Kreuzung fällt die Drehzahl dann oft so tief, dass der Motor ausgeht, wenn ich Glück habe fängt er sich und läuft dann ruhig weiter.

Zur Lösung die eventuell keine ist: Nach Rücksprache mit dem Vorbesitzer haben wir den rechten (von vorn gesehen) dünnen Unterdruckschlauch der unten aus dem Luftfilter kommt abgezogen und siehe da, alles läuft. Ob kalt ob warm, der Arosa fährt und die Leerlaufprobleme sind vergessen.

Zur Frage: Was ist die Funktion dieses Schlauchs? Was könnte die wirkliche Ursache und was die bessere Abhilfe sein?

Über Tipps oder eine Erklärung würde ich mich sehr freuen, im Moment fehlt mir einfach die Idee wo ich anfangen soll.

 

6 Antworten

Es könnte sich um einen Schlauch zur last- und temperaturabhängigen Ansaugluftvorwärmung handeln.

Zur weiteren Aufklärung fehlen aber zunächst 2 Angaben:

- Motorkennbuchstaben des Motors

- wo führt der abgezogene Schlauch hin, d.h. wo ist das andere Ende aufgesteckt ?

Bei Lagebeschreibungen gilt übrigens immer "in Fahrtrichtung gesehen", d.h. links ist da wo bei einem Linkslenker das Lenkrad sitzt. Da ist es egal von wo man die Sache sieht.

Evtl. sieht es bei deinem Wagen ja so wie auf dem Foto aus und Du kannst den Schlauch identifizieren.

Ansonsten mache bitte selbst ein entsprechendes Foto und stelle es hier ein.

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Themenstarteram 3. November 2016 um 14:50

Danke für die Antwort Talker11112,

bei den Motorkennbuchstaben muss ich passen, da fehlen beide Schilder. Wenn du einen Tipp hast wo ich noch schauen könnte, tu ich das gern.

Der Schlauch den ich abziehe um die Leerlaufprobleme scheinbar zu lösen ist der rechts in deinem Bild, der zum Bremskraftverstärker.

Wir haben heute die beiden Schläuche und weiter bis in den Reglerkasten der zwischen Warm- und KaltluftStrom umklappt geprüft und da ist alles dicht bzw. tut seine Arbeit.

Dabei sind wir dahinter gekommen, dass das abziehen des oben genannten Schlauchs die Probleme nur verschleiert, aber nicht behebt. Durch das abziehen steigert der Motor die Drehzahl einfach um den fehlenden Unterdruck auszugleichen und daher fällt das schwanken oder absinken im Leerlauf nicht mehr so auf.

Ich werde, obwohl sie nicht verschmutzt erscheint mal die Drosselklappe reinigen und dann weiter sehen. Für weitere Denk- und Prüfanstösse bin ich dankbar.

Wenn Du das Serviceheft noch hast, sollte auch darin noch ein Aufkleber wie im Kofferraum sein. *)

Aufgrund des Baujahrs vermute ich, dass es sich wohl um AER oder ALL handelt.

Die Schläuche und der Reglerkasten gehören zur Ansaugluftvorwärmung zwecks Verbesserung des Motorlaufs in der Kaltlaufphase bei niedrigen Außentemperaturen.

Zur Vorwärmung wird Warmluft aus dem Motorraum oberhalb des Abgaskrümmers entnommen und im Luftfilter mit der von außen angesaugten Luft vermischt.

Dies erfolgt über eine per Thermoelement gesteuerte Regelklappe im Ansaugrohr für die Außenluft (Kaltluft).

Beim AER u. ALL Motor erfolgt das zusätzlich auch noch lastabhängig per Unterdruck.

Der Unterdruck kommt aus dem Unterdrucksystem des Fahrzeuges (Abzweig über ein Rückschlagventil im Schlauch vom Ansaugstutzen zum Bremskraftverstärker) und wird temperaturabhängig (Temperaturregler im Luftfilter, wo die beide Schläuche von unten mit dem roten bzw. schwarzen Winkelstück angeschlossen sind) zum Ventil der Regelklappe geleitet.

Du kannst die einzelnen Elemente folgendermaßen prüfen:

Regelklappe prüfen

  • Den Ansaugstutzen des Luftfilters ausbauen

Durch Saugen am Unterdruckanschluss (Hilfsschlauch verwenden)

Funktion und Leichtgängigkeit der Regelklappe prüfen.

Prüfen der Stellung der Regelklappe

Die Funktion des Thermoelementes lässt sich durch Einsprühen mit Kältespray prüfen.

Über +23 °C muss die Klappe den Warmluftanschluss verschließen

Unter +10 °C öffnet die Klappe den Warmluftanschluss

Temperaturregler prüfen

  • Ansaugstutzen i.O.
  • Motor kalt, max. handwarm
  • Unterdruckschläuche aufgesteckt
  • Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.

Die Regelklappe muss aufgezogen werden

  • Unterdruckschlauch vom Temperaturregler am Rückschlagventil der Unterdruckleitung zum Bremskraftverstärker abziehen.

Die Regelklappe muss nach max. 20 Sekunden ihre Ausgangslage eingenommen haben.

*) Edit

Die Motornummer („Motorkennbuchstabe“ und „laufende Nummer“) befindet sich auf der getriebeseitigen Stirnfläche des Zylinderblocks unterhalb des Kühlmittelreglergehäuses.

 

Themenstarteram 6. November 2016 um 19:37

Danke nochmals Talker1111, für Deine Unterstützung!

Die Reinigung der Drosselklappe zog sich etwas hin, da einer der vier Schraubenköpfe innen rund gedreht war. Dank Linksdreher ist sie nun getauscht und die Drosselklappe wieder blitzblank. Leider ohne eine Veränderung für das Leerlaufverhalten bei warmen Motor.

Den Temperaturregler im Luftfilter und die Regelklappe haben wir nach unseren Möglichkeiten geprüft. Der Sog an dem Schlauch zur Regelklappe wird schwächer je wärmer die Luft im Luftfilter ist und die Klappe selbst ist leichtgängig und verändert bei Temperaturänderungen ihre Stellung.

Dazu stelle ich mir folgende Frage zum Problemverständnis und zum Lernen: Könnte eine Fehlfunktion des Thermoreglers und/oder der Regelklappe denn das Leerlaufproblem überhaupt auslösen?

Das Problem ist nach wie vor, dass bei warmen Motor der Leerlauf zwei- bis dreimal so tief fällt, dass der Motor mindestens "ruckelt" und hin und wieder die Batterielampe dabei angeht und/oder im schlimmsten Fall der Motor abwürgt. Dann steht er wieder stabil bei ca. 800 Umdrehungen als wäre nichts passiert.

Wenn etwas an der Ansaug- und Regelklappenstrecke nicht stimmen würde, würde doch "nur" die falsche Luft (warm statt kalt oder umgekehrt) angesaugt werden und meine Abgaswerte nicht stimmen, aber doch kein Fehler im Leerlauf als Folge auftreten. Die Temperatur für das Mischungsverhältnis wird doch an einer anderen Stelle gemessen und vom Motor als Referenz genommen. Oder übersehe ich da etwas? Ich mags nur verstehen und mit Sohnemann dabei was lernen...

Das Leerlaufproblem lässt sich im Stand, für mich seltsamerweise, auch nicht nachstellen, bei egal welcher Temperatur. Ich muss dazu ein Stück fahren, da reicht schon ein Meter vor oder zurück, dann stottert er und verhält sich wie oben beschrieben, im Stand läuft er 1a und fällt nach dem Gas geben nie tiefer als 800 Umdrehungen.

Eine weitere Beobachtung habe ich noch gemacht. Im vierten oder einem anderen Gang eine Straße entlang rollen geht nur einen Moment lang, dann ist es plötzlich als würde die Motorbremse stärker einsetzen. Gebe ich leicht Gas "kullert" er wieder friedlich weiter.

Zur Motornummer bin ich noch immer nicht vorgedrungen, da auch zu fest gezogene Gleitbolzen an den Bremsen viel Zeit und Nerven gekosten haben bzw. noch kosten. Ein Serviceheft gibt es leider auch nicht mehr. Laut den Motorabbildungen die ich so finden konnten grenze ich es auch auf einen AER oder ALL ein. Die Drosselklappe ist laut Aufschrift mal getauscht worden und eine ALL Version.

Ich würde mich über weitere Tipps und Gedanken freuen.

Ich würde versuchsweise mal die komplette Vorwärmung stilllegen, d.h. die Klappe zur Warmluft in geschlossener Stellung arretieren und alle 4 Schlauchenden z.B. mit einer Schraube verschließen, damit keine Nebenluft gezogen wird. Das entspricht dann quasi dem Sommerbetrieb und kann das Ergebnis des folgenden Reparaturversuchs nicht verfälschen.

Tausche mal den Kühlmitteltemperaturgeber aus, der an deinem Problem Schuld sein könnte.

Da es ein Doppelgeber ist, bedeutet eine scheinbar korrekte Anzeige im Kombiinstrument nicht, dass auch das Motorsteuergerät die korrekte Temperaturinformation erhält.

Im kalten Zustand wird das Gemisch angefettet und es passt. Wenn der Geber dann aber bei Erwärmung dem Motorsteuergerät immer noch Kälte "vorgaukelt", ist das Gemisch für den warmen Motor zu fett. Das Abziehen des Schlauchs führt zu zusätzlicher Luft und das Gemisch stimmt dann wieder - zumindest etwas besser.

Themenstarteram 3. Dezember 2016 um 12:29

Da es den Kühlmitteltemperaturgeber in zwei verschiedenen Bauformen gibt (stumpfes Ende und spitzes Ende) hat es etwas gedauert und nach einem Motorbad noch einen neuen Zündtrafo benötigt. :-) Aber letztlich haben wir ihn getauscht, aber ohne Veränderungen am Standgasverhalten bei warmen Motor.

Nach etwas schnüffeln wo oder wie das Standgas überhaupt geregelt wird, sind wir auf die Steuereinheit an der Rückseite der Drosselklappe gestoßen und haben die Drosselklappe heute mal getauscht.

Ich hoffe ich erlebe keine Überraschung, aber nach einer Stunde Probefahrt mit warmen Motor und Stop&Go scheinen die Drehzahl Kapriolen verschwunden zu sein. Der Motor regelt sich nun je nach Temperatur sanft und gleichmäßig auf die ca. 800 Umdrehungen je nach Temperatur.

Drückt mir die Daumen und Danke für die Unterstützung!

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