unnötig aufgeblähtes Produktportfolio bei den Dieseln
Ich habe mir gerade ein bisschen mit dem W212 Konfigurator gespielt und dachte ich traue meinen Augen nicht.
Aktuell werden an Diesel-Motorisierungen (4Matic gar nicht mitgezählt!) folgende angeboten:
- 200 CDI BE
- 220 CDI BE
- 220 CDI Edition BE
- 250 CDI BE
- 300 CDI BE
- 300 CDI Bluetec Hybrid
- 350 Bluetec
- 350 CDI BE
Das sind 8 Diesel-Varianten!
Als Marketingexperte bin ich selbstverständlich mit den Themen Diversifikation/Kundensegmentierung usw. vertraut.
Gleichwohl bin ich kein Freund ausuferender Modellpaletten sondern ein verfechter des Apple-Ansatzes "wenige Modellvarianten".
Die Erfahrung zeigt, dass zu viele Auswahl und Varianten keineswegs zu mehr Verkäufen führen, sondern nur zu Verwirrung.
Eine massive Straffung ist m.E. hier unerlässlich.
Ich würde folgendermaßen straffen:
- 200 CDI als Taxidiesel
- 220 CDI Edition BE als Leistungsschau: "wir können einen ausgewachsenen Executive Sedan mit Kleinwagen-Verbrauch bauen"
- 250 CDi als Powerdiesel für Dienstwagenfahrer die keinen V6 bestellen dürfen
- 300 CDI Hybrid weil Hybrid aus Imagegründen sein muss
- 350 CDI als starken Komfortdiesel
- 220 CDI: unnötig. Wem der 220 Edition zu sparsam ist, kann den 250 CDI nehmen
- 300 CDI: unnötig. Wer die Fahrleistungen will, kann 250 CDI oder 300 CDI Hybrid nehmen, wer einen V6 will, den 350 CDI
- 350 Bluetec: verbraucht durch die Harnstoffeinspritzung zu viel und ist zu teuer. Nur sinnvoll für den US-Markt, weil dort die Abgaswerte sein müssen. Braucht in Deutschland niemand.
Wie seht ihr das? Bin gespannt auf eure Meinung!
Beste Antwort im Thema
Ich kann die Ansichten mancher User nicht nachvollziehen. Ich hatte in den letzten Wochen einige Ersatzfahrzeuge, mein 350er stand leider öfters beim 🙂. Ich behaupte mal, dass ich jetzt schon ein paar Motorisierungen gefahren habe (und nicht nur 20km) und ein wenig Ahnung habe. Den 200CDI kenne ich nur aus der C-Klasse, 220CDI, 250CDI, 300CDI aus dem S212 und den 350CDI fahre ich jetzt ja auch schon eine Weile.
Der 200CDI ist, zumindest in der C-Klasse, ausreichend, macht zwar keinen großen Spaß, aber man hat auch nicht das Gefühl, völlig untermotorisiert zu sein. Im W/S212 kenne ich ihn nicht, denke aber, dass der Motor mit dem Gewicht des Fahrzeuges seine liebe Mühe haben könnte.
Der 220CDI geht schon ganz gut, ist natürlich keine Rennmaschine, aber völlig ausreichend. Fand die Maschine allerdings nicht so sparsam wie erwartet, liegt aber vielleicht auch daran, dass man die Maschine schon manchmal "treten" muss.
Vom 250CDI war ich total positiv überrascht. Das Fahrzeug ging richtig klasse zur Sache, Drehmoment ohne Ende, herrlich agil und auch zügig auf 200km/h. Zwar auch nicht soooo viel sparsamer als mein 350er, aber trotzdem ein Motor, der mir richtig Freude machte. Einziger Nachteil war die Geräuschentwicklung beim Beschleunigen, aber wenn das Teil mal Fahrt aufgenommen hatte, war von der Maschine nichts mehr zu hören. Super Teil.
Der 300CDI hat zwar die Ruhe des V6, aber ist mir persönlich zu träge und kommt einfach etwas "schwerfällig" rüber, da dann lieber einen 250er.
Der 350CDI ist klasse, genug Drehmoment und Leistung für alle Situationen. Mehr brauch man eigentlich nicht.
Aus meiner Sicht reicht der 220CDI völlig aus und mit dem 250CDI kann man sogar richtig Spaß haben. Alles darüber hinaus ist aus meiner Sicht Luxus, den man sich gönnen kann, aber nicht unbedingt benötigt, um ein klasse Fahrzeug zu besitzen.
115 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von CC5555
Jetzt muss ich doch mal meinen Senf dazugeben...Ich finde das Portfolio recht ausgewogen.
Der 200er ist für Leute, die von A nach B kommen wollen.
Der 220er stellt eine annehmbare Motorisierung dar, bei der auch das Überholen nicht ewig dauert.
Der 250 bietet kaum mehr. Er hätte den 220er lieber ersetzen als ergänzen sollen.
Der 300er ist für Genussmenschen, die 6 Zylinder wollen.
Und der 350er stellt etwas Dampf bereit für Fahrer, die es mühelos und zügig mögen. Dabei dürfte er gern etwas mehr Quark haben.Just an opinion...
Stefan
100% ACK
denke das man sich den 200 cdi oder 220 cdi schenken könnte genau so wie den 300 cdi (den ich selbst als 350 cdi gefahren bin).
zwei "schwache" motoren... wofür? der 300 cdi ist in bezug auf 250 cdi und 350 cdi weder fisch noch fleisch.
dafür lieber was in richtung 420 cdi auf den markt bringen... der fehlt dringend und zwar ab der e-klasse aufwärts.
letztendlich kommt es stark auf das fahrprofil an ob man den einen oder anderen motor als ausreichend sieht oder auch nicht.
persönlich finde ich das es "vernünftig" bei dem 250 cdi losgeht... fahre jedoch auch viel autobahn und will dann auch zügig fahren und überholen können.
Weil das Ganze hier doch etwas ausartet, mache ich hier mal temporär zu und überlasse Maßnahmen einem Marken-Kollegen.
Hallo zusammen,
nach einer sehr nötigen Wartungspause ist dieser Thread wieder offen.
Die Beiträge mit Anfeindungen zwischen MT-Nutzern oder Textteile mit Bezug darauf habe ich entfernt.
Wer glaubte, hier Privatfehden austragen zu müssen, wird Post von mir erhalten.
Alpha Lyrae
MT-Moderation
Dazu bekommst Du gleich mal eine PN von mir.😉
BTT:
Eins sollte doch klar sein. Der Hersteller baut Motoren, von denen er denkt, das er sie verkaufen kann. Nichts anderes ist im Interesse eines komerziell arbeitenden Unternehmens.
Wenn ein Hersteller feststellt, das eine Motorenbaureihe nicht läuft, und/oder unverkäuflich ist, wird er sie sehr zügig aus der Palette streichen.
Von daher denke ich, das es durchaus seine Berechtigung hat, eine gut aufgestelle Palett von Motoren zu haben, damit für jeden Kundengeschmack etwas dabei ist.😉
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Zitat:
Original geschrieben von teddy7500
Dazu bekommst Du gleich mal eine PN von mir.😉BTT:
Eins sollte doch klar sein. Der Hersteller baut Motoren, von denen er denkt, das er sie verkaufen kann. Nichts anderes ist im Interesse eines komerziell arbeitenden Unternehmens.
Wenn ein Hersteller feststellt, das eine Motorenbaureihe nicht läuft, und/oder unverkäuflich ist, wird er sie sehr zügig aus der Palette streichen.Von daher denke ich, das es durchaus seine Berechtigung hat, eine gut aufgestelle Palett von Motoren zu haben, damit für jeden Kundengeschmack etwas dabei ist.😉
Genau und da muss es eben auch die schwachen, nagelnden Brüllermotoren 200CDI und 220CDI geben, die der Schwob dann für 50000 aufwärts kauft und sich freut, dass er sooooviel Geld spart. Dabei verträgt er auch halbwegs, wenn ihn die Omma im Golf am Berg nimmt. Vor allem brauchen die ja nur 9 Liter Diesel. Das ist schon extrem wichtig weil der Schwob hat ja schon fürs Auto so viel bezahlt...
Immerhin hört man den Schwob dann schon von weitem und er kommt nicht so schnell angefahren 🙂 Da fühlt er sich wie in seiner Jugend, als er noch Stolz 200D /8 gefahren hat.
Gruß Pertel
Zitat:
Original geschrieben von teddy7500
Dazu bekommst Du gleich mal eine PN von mir.😉BTT:
Eins sollte doch klar sein. Der Hersteller baut Motoren, von denen er denkt, das er sie verkaufen kann. Nichts anderes ist im Interesse eines komerziell arbeitenden Unternehmens.
Wenn ein Hersteller feststellt, das eine Motorenbaureihe nicht läuft, und/oder unverkäuflich ist, wird er sie sehr zügig aus der Palette streichen.Von daher denke ich, das es durchaus seine Berechtigung hat, eine gut aufgestelle Palett von Motoren zu haben, damit für jeden Kundengeschmack etwas dabei ist.😉
Hallo,
da gebe ich Dir auf ganzer Ebene Recht.
Ein global tätiges Unternehmen kann natürlichauch einmal falsch liegen-das steht hier frei im Raum...
Das aber Mercedes-Benz nicht die Grundlagen der
Portfolio-Analysebeherrscht, das glaub ich auch nicht!
- Dog
- Star
- Cash Cow
...das sind die Produkte im Verkauf.
Und wenn wirklich etwas fehl schlägt, naja, dann wird schon reagiert. Prozesse in der Industrie soetwas fest zu stellen dauern i. Ü. auch unterschiedlich lange/kurz. Die Realisierung der Konsequenzen stellt sich ähnlich dar.
Grüße nanoman73