Umweltverschmutzung durch Kfz-Werkstatt
guten Tag,
Ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich habe folgendes Problem ich arbeite derzeit als Azubi in einer Werkstatt und bin noch in der Probezeit. Allerdings fiel mir schon auf das auf Umweltvorschriten nicht geachtet wird. Öl was daneben läuft oder kühlerfrostschutz werden einfach in den Gulli entsorgt oder über die Straße. Ich bin bei weitem kein Öko Typ, aber das mit dem Öl ins Grundwasser und Gulli geht garnicht. Das ist ein Ländlicher Ort wo Grundwasser benötigt wird. Außerdem lässt der TÜV Prüfer erhebliche Mängel an den Autos der Werkstatt durchgehen.
Jetzt frage ich mich natürlich wie gehe ich vor. Angesprochen habe ich das Thema mit dem Öl schon indirekt aber das interessierte niemanden.
Ich habe natürlich auch Angst die Ausbildung zu verlieren. Also wie kann ich vorgehen?
Handwerkskammer informieren mit der Bitte mir einen neuen Platz zu organisieren?
Polizei informieren?
Bis nächstes Jahr warten und dann woanders bewerben und fristlos kündigen wegen eben diesen Gründen?
Aber in einem Jahr da wird sicherlich noch 1-2 Liter Öl da landen wenn nicht sogar mehr.
Ich hoffe jemand kennt sich aus und kann mir helfen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
PS: ... ich hoffe jedem hier ist klar, dass z.B. auch die samstägliche Autowäsche zu Hause im Hof mangels Ölabscheider nicht zulässig ist.
Wäscht du dein Auto mit Oel? Was sollte an einer Wäsche mit klarem Wasser unzulässig sein? Bei Regen müssen doch auch nicht alle ihren PKW unter ein geschlossenes Dach parken.
Man kann es auch übertreiben.
73 Antworten
Es gäbe schon nettere Worte, die man nehmen könnte 🙂
Es wäre eher eine Sonderzahlung zum Überbrücken der Zeit drin, die gebraucht wird, um möglichst weit weg einen ersten Job als Geselle zu finden. Das zu Verlangen könnte einem aber glatt als strafbare Handlung ausgelegt werden. Das wäre sozusagen suboptimal.
Als Azubi den Helden zu geben, das mag von außen spaßig anzusehen sein. Für den Betroffenen ist das in so einer kleinen Klittsche aber nicht zu empfehlen.
Grüße
Ich fasse mal zusammen, was ich hier so aufgeschnappt habe, nachdem ich fast den ganzen Thread durchgelesen habe.
Es gibt drei Lager von Meinungen:
1. Diejenigen, die sagen:
Scheiss auf Vorschriften (Umweltvorschriften), Augen zu und durch, denn sonst kriegst Du keinen Fuss mehr auf den Boden. Nach der Ausbildung kannst Du machen, was Du willst.
2. Diejenigen, die noch weiter gehen und sagen:
Das Arschloch ist der Anschwärzer, egal wie Recht er hat. Gewissen ist Luxus. Dreckschweine können machen, was sie wollen, wer Azubi ist und Gewissen zeigt, fliegt.
3. Die, die Gewissen haben und wissen, dass Regeln für ALLE gelten.
Die sagen, dass das mitgeteilt werden muss, koste es, was es wolle, und es sei ja nicht so schlimm, wenn man dann persönlich leiden muss.
Ich sage:
Die Wahrheit liegt natürlich irgendwo dazwischen.
Ich persönlich habe großen Respekt vor Leuten wie dem TE, ganz besonders in so jungen Jahren.
Leute, die sich von Anfang an Gedanken machen, nicht nur DASS, sondern auch WARUM man die Regeln unserer Gesellschaft einhalten sollte. Darum von mir schon mal ein "Daumen hoch" für die Courage.
Das zeigt, dass nicht alle hierzulande als rücksichtslose Dreckschweine erzogen werden, sondern ein Gewissen haben und mitdenken.
ABER:
An Stelle des TE wäre ich auch sehr vorsichtig. So vorsichtig, wie ein V-Mann sein muss, wenn er im Bereich "Organisierte Kriminalität" arbeitet.
Nichts anderes sind Seilschäften nämlich, die kriminelles Verhalten (auch von Werkstätten) decken, das muss jedem klar sein. Wer Dreckschweine schützt, ist selbst eines.
Solange man also nicht sicher ist, welche Folgen das haben kann, gilt tatsächlich der Selbstschutz.
Immer aber gilt:
Bitte nicht andere verurteilen, die sich vielleicht garnicht bewust falsch verhalten (Vorsatz ist natürlich etwas anderes, da würde mir auch die Galle überlaufen).
Also:
Erstmal würde ich jetzt mein Maul tatsächlich eine Weile halten!
Wenn ich JETZT die Sache woanders erzähle, gibts Ärger im Betrieb, und dann ist klar, dass ICH das war.
Also Mund halten, mindestens ein paar Monate lang, bis Gras drüber gewachsen ist.
Inzwischen kann ich ja Beweise sammeln, aber bitte GAAAANZ unauffällig.
Und damit sind wir beim Kern der Sache:
BEWEISE!
Ohne die geht garnichts.
Behaupten kann man, was man will.
Aber bei Aussage gegen Aussage gewinnt IMMER der Betrieb, denn der hat mehr Leute, die "genehme" Aussagen machen.
@TE:
Gewissen in allen Ehren, aber unbedingt Ball flach halten. Menschen sind nicht blöde, die riechen Abweichler in den eigenen Reihen, auch und besonders, wenn es sich um Reihen von Arschlöchern handeln sollte (was nicht sicher ist).
Du kannnst ohne echte Beweise überhaupt nichts erreichen, das muss Dir klar sein.
Solange alle behaupten können, dass das Quatsch ist, wird nichtmal jemand den Gulli üntersuchen.
Also, denke in jeder Situation scharf nach, ob das, was Du da siehst, tatsächlich ein Beweis für schlechtes Umweltverhalten ist.
Oder ob vielleicht die Möglichkeit besteht, dass Du Dich irrst oder übertreibst.
DAS ist nämlich das, was die meisten vergessen:
sie gehen davon aus, dass sie selbst richtig liegen und die anderen falsch.
Und hinterfragen ihre eigene Haltung nicht.
Für sie sind die Grauzonen (die nicht beweisbar sind) schon tiefschwarz.
Vermeide bitte Realitätsverlust.
Wie auch immer, nur handfeste Beweise zählen. Und selbst, wenn man die festhält, muss man sicher sein, dass sich niemand auf einen "bedauerlichen Einzelfall" rausreden kann.
Mein Tip:
Mund halten (so weh es tut), stillhalten und sammeln. Und ganz am Ende, wenn ich SICHER bin, belastbare Beweise zu haben, erst dann eskaliere ich. Wenn überhaupt.
Aber NICHT VORHER! - Vielleicht garnicht.
Denn es KANN immer sein, dass ich falsch liege. Und dann habe ich mein Leben versaut.
DAS wäre dann dumm gelaufen.
k-hm
...ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber es gibt hier bestimmt Leute, die in den letzten Monaten diese Doku-Soaps "Goldrausch in Alaska" und "Goldrausch in Südamerika" auf D-max gesehen haben.
Ein Kettenbagger, Radlader, etc., wie sie dort zu sehen sind hat etliches an Kraftstoff, Motoröl, sonstigen Schmierstoffen und mehrere hundert Liter Hydrauliköl drin. Außerdem arbeitet das Hydrauliksystem mit Drücken von bis zu 300bar...
Bei all den Schäden, Lecks, aufgerissenen Tanks und sonstigen Sauereien, die zu sehen waren... das dürften tausende Liter an Öl gewesen sein, die dort nur während der Dreharbeiten vor laufender Kamera im Boden Alaskas & Südamerikas versickert sind.
Auffangwannen, etc. hab ich da so gut wie nie gesehen, wenn se z.B. wieder mal bei den abenteuerlichen, teils äußerst dummen Manövern Hydraulikleitungen abgerissen haben... da gab es Szenen ala man fährt mit der Leckage so schnell wie möglich weiter während das Öl literweise aus dem Leck sprüht/spritzt um die Maschine aus dem unwegsamen Gelände raus zu bekommen bevor der Hydrauliktank leer ist.
Wer sich schon wegen ein paar Litern Motoröl in einer Werkstatt genötigt fühlt den Aufstand zu proben... vielleicht mal an die dort zuständigen Umweltbehörden wenden... ggg
Und nur weil andere die Umwelt versauen ist es ok, wenn wir das auch tun?
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Zitat:
@Bytemaster schrieb am 5. September 2015 um 11:40:07 Uhr:
Und nur weil andere die Umwelt versauen ist es ok, wenn wir das auch tun?
Hallo,
Da gibt es aber schon Unterschiede. Für Bagger, Lkw´s und andere Maschinen die vorwiegend auf unbefestigtem Gelände eingesetzt werden benutzt man biologisch abbaubares Hydrauliköl.
http://www.ravenol.de/.../ravenol-bio-hydraulikoel-hees-46.html
Somit hält sich die Umweltverschmutzung in Grenzen.
Gruß BSCom
Da fragt man sich doch, warum das Öl nicht auch bei PKW eingesetzt wird ? Man stelle sich vor, Ölwechsel mitten auf der Straße. Kannst gleich ins nächste Gulli ablassen.
Mehr noch: Alle Vorwürfe gegen die Werkstatt wären mit einem Schlag vom Tisch. Kein Denziantentum. Friede, Freude, Eierkuchen.
war bestimmt ein "Grüner Punkt" drauf 😁
Jemand anzuschwärzen der dein Brot zahlt ist richtig ehrenlos!
Pack deine Eier und rede mit Ihm das er versucht das zu ändern, aber hinter seinem Rücken geht garnicht!
Zitat:
@Kawasaki2008heizer schrieb am 6. September 2015 um 10:39:01 Uhr:
Jemand anzuschwärzen der dein Brot zahlt ist richtig ehrenlos!Pack deine Eier und rede mit Ihm das er versucht das zu ändern, aber hinter seinem Rücken geht garnicht!
Tja, und wenn er(der Arbeitgeber) nun keine Lust hat, was an den Zuständen zu ändern ? Machst dann mit bei der Schweinerei ?
Ich sag ja, für Aussenstehende ist es leicht, sich eine Meinung drüber zu bilden. Wenn man selber in der Lage wäre wie der TE, sähe es plötzlich ganz anders aus.
Zitat:
@Kawasaki2008heizer schrieb am 6. September 2015 um 10:39:01 Uhr:
Jemand anzuschwärzen der dein Brot zahlt ist richtig ehrenlos!Pack deine Eier und rede mit Ihm das er versucht das zu ändern, aber hinter seinem Rücken geht garnicht!
Was ist das denn für ein Quatsch?
Der gibt mir Kohle, weil das seine verdammte Schuldigkeit ist, denn ich schaffe schließlich für ihn.
Geben und Nehmen. Das ist ein Arbeits-, also eine Art Geschäftsverhältnis, nicht mehr und nicht weniger.
k-hm
Anstelle des Threaderstellers würde ich mich weigern, diese Verschmutzungen selbst zu begehen. Du kannst den Dreck zusammenkehren, aber in den Gulli schütten soll ihn ein anderer. Und ich würde ganz klar sagen, dass ich niemandem etwas Böses will, aber selbst auch die Regeln kenne und einhalte. Es ehrt Dich, dass Dir der Umweltschutz wichtig ist und dass Du die Regeln einhältst. Das kann man von Dir auch erwarten. Man kann von Dir aber nicht verlangen, dass Du Deine eigene Existenz aufs Spiel setzt. Märtyrer machen die Welt nicht besser. Das deutlichere Zeichen kannst Du setzen, indem Du immer wieder darauf hinweist, dass hier wider besseres Wissen die Regeln gebrochen werden. Die Leute müssen das Gefühl bekommen, dass sie sich aktiv die Hände schmutzig machen und damit auch den Betrieb und letztendlich ihren Arbeitsplatz gefährden! Wenn der Laden dicht gemacht wird, verlieren alle ihren Job. Kapieren die das denn nicht?
Noch ein Tipp: Nach Abschluss der Ausbildung studierst Du Umweltwissenschaften, fängst beim örtlichen Ordnungsamt an und dann wird der Laden richtig schön aufgeräumt und plattgemacht. Im ländlichen Bereich spricht sich zwar viel rum, aber auch dort gilt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Den Triumph würde ich mir nicht nehmen lassen.
Bei der Gelegenheit dann bitte gast356 und die anderen Mitläufer gleich mitentsorgen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass in Deutschland die Tugend des Duckmäusertums nichts mehr so ausgeprägt ist. War wohl ein Irrtum. Schade.
sehr realistisch
Handwerkskammer meldet sich per Mail seit über eine Woche nicht, keine Ahnung ob es dir interessiert oder nicht.
Aber meine Entscheidung steht, ich werde die Sache weiter verfolgen, Beweise sammeln und dann der Polizei und dem Umweltamt dies mitteilen.
Bzgl. Land: ich komme aus einen komplett anderen Kreis Gebiet wie die Firma. Ich fahre täglich 35-40 Minuten und 35km pro Strecke.
Nichts mit Nähe und allem.
Nur so am Rande.
Wieso ich die Ausbildung dort mache? Im Praktikum sah alles vorbildlich aus, aber so? Das kann ich einfach nicht mit meinem Charakter vereinbaren.
Löblich aber wie gesagt, halte Dich intern bedeckt. Bitte dann beim Umweltamt um eine anonyme Handhabung der Angelegenheit. Man muss Schwierigkeiten ja nicht sehenden Auges heraufbeschwören 😉