Umfrage Tempolimit--> ja oder nein?
Tempolimit ja oder nein
Hallo,
ich möchte mal dieses Thema mit einer Umfrage verknüpfen....generelles Tempolimit auf Autobahnen ja oder nein??
Da ich als Threadersteller keine Meinung vorgeben will,werde ich meine Position dazu in einem separaten Post schreiben....auf gehts😉
Ich bitte dabei um sachliche Postings zum Topic und keine Streitereien zu diesem durchaus kontrovers diskutierten Thema...
Grüße Andy
MT-Moderation
***Das Thema wurde geschlossen***
hier kann es weitergeführt werden--> Klick
Beste Antwort im Thema
Tempolimit ja oder nein
Hallo,
ich möchte mal dieses Thema mit einer Umfrage verknüpfen....generelles Tempolimit auf Autobahnen ja oder nein??
Da ich als Threadersteller keine Meinung vorgeben will,werde ich meine Position dazu in einem separaten Post schreiben....auf gehts😉
Ich bitte dabei um sachliche Postings zum Topic und keine Streitereien zu diesem durchaus kontrovers diskutierten Thema...
Grüße Andy
MT-Moderation
***Das Thema wurde geschlossen***
hier kann es weitergeführt werden--> Klick
127892 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Wilhelm_Grimm
Schweiz: TL=120 und strenge Kontrollen, die sichersten Autobahnen Europas.
Dänemark: TL=130, Platz 2
Niederlande: TL=120, Platz 3
England: TL=112, Platz 4
Schweden: TL=110, PLatz 5
Frankreich: TL=130 (bei Regen=100), Platz 6
Irland: TL=120, Platz 7
Deutschland - Platz 8 (nur Mittelfeld, wo wäre D mit einem TL das auch kontrolliert wird?)
[/list]
Tja, nur das z.B. Frankreich den Hauptteil ihres Verkehrs (weil Maut und aTL) über die Landstraßen abwickelt. Was im Endeffekt dazu führt, dass die Gesamtzahlen von Frankreich schlechter sind als unsere.
Was bringt es die Autobahn sicherer zu machen, wenn mehr Menschen auf der Landstraße sterben?
Nebenbei sollten auch Sachen wie z.B. Bevölkerungsdichte, Verkehrsdichte und Transitverkehr mit einbezogen werden. Das z.B. Dänemark wesentlich weniger Transitverkehr hat, damit logischerweise eine geringere Verkehrsdichte und damit im Endeffekt weniger Unfälle/Verletzte/Getöte, sollte völlig klar sein. Selbiges gilt auch für Niederlande, England, Irland, Schweden und Schweiz.
Zitat:
Original geschrieben von Focus_Xenon
Dänemark: 19 Tote
Deutschland: 645 Tote
Bitte bei derartigen Vergleichen auch die Anzahl und das Alter der zugelassenen Fahrzeuge berücksichtigen 😉 .
Wenn wir in Deutschland einen Fahrzeugbestand von nur 4 Mio. PKWs wie in der Schweiz (Stand 2008) hätten, würde sich die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen, aufgrund des signifikant geringeren Verkehrsaufkommens, auch auf einem ähnlich niedrigen Niveau befinden.
Gruß,
SUV-Fahrer
Zitat:
...getöteten Menschen, aufgrund des signifikant geringeren Verkehrsaufkommens...
...sollten Sachen wie z.B. Bevölkerungsdichte, Verkehrsdichte und Transitverkehr mit einbezogen werden. Das z.B. Dänemark wesentlich weniger Transitverkehr hat, damit logischerweise eine geringere Verkehrsdichte und damit im Endeffekt weniger Unfälle/Verletzte/Getöte, sollte völlig klar sein. Selbiges gilt auch für Niederlande, England, Irland, Schweden und Schweiz....
Wäre denn die höhere Verkehrsdichte, das mehr an Transit und die höhere Bevölkerungsdichte nicht gerade ein Argument FÜR ein (verkehrsabhängiges) Tempolimit?
Z.B. auf allen Strecken ohne verkehrsabhängiges Tempolimit sofort Tempo 130 einführen und dann die restlichen, noch nicht mit verkehrsabhängigen TL ausgerüsteten Strecken sukzessive nachrüsten und die 130er Schilder damit ersetzen...
Zitat:
Original geschrieben von Focus_Xenon
Dänemark: 19 Tote
Deutschland: 645 ToteDie Zahlen muss man mal wirken lassen. Mal ganz davon abgesehen das die weniger Autobahnen haben...
Da hast Du des Rätsels Lösung schon gefunden. Wo weniger Autobahnen existieren, da kommt es zwangsweise auch zu weniger Unfällen. Wenn wir alle Autobahnen in Landstraßen umwidmen würden, dann hätten wir exakt Null Tote auf der Autobahn.
In dem Link werden die schweizer ABen als die sichersten in Europa bezeichnet. Dies wird anhand der Verkehrsopfer pro gefahrenen Mrd. km definiert. Tatsächlich ist die Jahresfahrleistung in Deutschland zehn mal so groß wie in der Schweiz. Da die Bundesrepublik aber nicht zehn mal größer ist als die Schweiz, folgt daraus eine deutlich höhere Verkehrsdichte mit daraus zwingend resultierend mehr Unfällen. Du siehst also, eine Vergleichbarkeit ist hier in keiner Weise gegben.
Ähnliche Themen
@ autobahndriver
Verzeih, dass Du so lange auf meine Antwort warten musstest. Aber ich habe mich auf Deine Frage zur Monotonie ein wenig in der Fachliteratur (z.B. AccAnalPrev umgesehen. Leider (und das meine ich ehrlich!) habe ich keine mir zugänglichen, für Deutschland aussagekräftigen, Studien gefunden.
Denn generell halte ich internationale Vergleiche zwar für zulässig, allerdings werden dadurch regionale Besonderheiten (geographische und topographische Voraussetzungen, Zustand der Straßen und des KFZ-Bestandes, Qualität der Führerscheinausbildung, Überwachungsmaßnahmen) außer acht gelassen. Von daher ist die Frage von Wilhelm_Grimm berechtigt, wo Deutschland mit einem aTL stünde, berechtigt.
In anderen Ländern sind andere Maßnahmen erforderlich (der starke Rückgang der Unfallopfer in Spanien z.B. wird auf eine stärkere Überwachung und die Einführung eines Punktesystems zurückgeführt)
Deine geäußerte Vermutung, dass die hohe Zahl Getöteter in den USA auch auf die größerer Monotonie beim Fahren zurückzuführen ist, teile ich. Allerdings sind die geographischen Bedingungen in Deutschland gänzlich verschieden. Oder bist Du schon einmal 200 km am Stück gefahren, ohne ein einziges anderes KFZ zu sehen?
Die Ursachen für Unfälle, die auf "monotones Fahren" zurückzuführen sind, scheinen eher in beispielsweise zu wenig Schlaf oder nicht einhalten der notwendigen bzw. bei LKW-Fahrern vorgeschriebenen Pausen zu bestehen. Zudem führt monotones Fahren offenbar oft zu überhöhten Geschwindigkeiten.
Wie Du richtig erkannt hast, ist Geschwindigkeit ein (entscheidender) Risikofaktor für (die Schwere von) Unfälle(n). Dieser Risikofaktor kann durch die Einführung eines aTL reduziert werden.
Für andere Risikofaktoren sind andere Maßnahmen notwendig!
Selbstverständlich sollte für unser aller Mobilitätsbedürfnis im Straßenverkehr kein Menschenleben geopfert und auch kein Mensch bleibende Schäden davontragen. Diese von verschiedenen Gremien formulierte "Vision zero" sollte das Ziel sein.
Was die Schwerstverletzten betrifft: Richtig, hier fehlt eine genauere Analyse (s.a. mein Kommentar zu wolf24), allerdings gehe ich zunächst einmal empirisch davon aus, dass die Anzahl der Schwerstverletzten auf Autobahnen nicht unterrepräsentiert ist. Aber, wie gesagt, hier fehlen detailliertere Untersuchungen
Hinsichtlich sicherheitstechnisch schlechterer Fahrzeuge. Die einschlägigen Gremien (EURONCAP, ETSC, IRTAD) werden sicherlich keine schlechteren Sicherheitsmaßnahmen fordern, nur weil Deutschland endlich ein allgemeines Tempolimit eingeführt hat. Letztlich liegt es in der Hand der Verbraucher. Und Hersteller aus z.B. Frankreich, Schweden und Japan, deren Hauptabsatzmarkt nicht unbedingt Deutschland ist, zeigen, dass sie auch recht sichere Fahrzeuge bauen.
Im Übrigen habe ich mir noch einmal die hier schon öfter diskutierte Schrift des ACE durchgelesen. Leider fehlen Literaturangaben, einige Sachverhalte werden mangelhaft interpretiert und manche Punkte werden gar nicht diskutiert. Entscheidend (für mich) ist hierbei jedoch der Umstand, dass Geschwindigkeit als Risikofaktor anerkannt wird (im Gegensatz zu manchen Diskussionspartnern hier).
Eine flächendeckende Telematik auf Autobahnen hätte vermutlich ähnlich positive Effekte auf die Verkehrssicherheit, wie ein allgemeines Tempolimit. Allerdings ist letzteres deutlich schneller und kostengünstiger umzusetzen. Zudem werden einige positive Effekte eines Tempolimits durch Telematik nicht erreicht (weniger Emissionen auf bei Telematik unlimitierten Strecken, Einfluss auf die Fahrzeugentwicklung, positiver Einfluss durch "speed generalisation" auch auf Landstraßen). Andererseits hat Telematik den Vorteil, dass der Verkehr bei lokalen Ereignissen (Stau, Unfälle, Bauarbeiten, Witterung) spezifisch gesteuert werden kann.
Ich hielte daher eine Kombination aus allgemeinem Tempolimit auf Autobahnen und Ausbau der Telematik in Ballungszentren, auf überlasteten Strecken oder an Autobahnkreuzen für sinnvoll!
So hätten wir schnell positive Effekte und könnten die Mittel für Telematiklösungen an den neuralgischen Punkten gezielt einsetzen.
Im Übrigen: allgemeines Tempolimit heißt natürlich nicht, dass das selbständige Denken abgeschafft werden kann.
@ 3l-auto-ja:
Auf die "fundierte Widerlegung" der Vorteile (Sicherheit, Umwelt, Verkehrsfluss) eines allgemeinen Tempolimits bzw. durch Studien belegte Nachteile warte ich noch. Was Deine OT-Frage zum Überholverbot für LKW betrifft: Das hätte auf AB mit 2 Fahrspuren je Richtung für PKW sicherlich Vorteile hinsichtlich Reisegeschwindigkeit und Sicherheit. Andererseits würde dadurch die Monotonie (die, wie oben erwähnt, oft bei Einführung eines allgemeinen Tempolimits für PKW befürchtet wird) für die LKW-FahrerInnen zunehmen, wenn sie über mehrer 100 km immer den gleichen Auflieger vor sich sehen. Mit entsprechenden Assistenzsystemen (Tempomat mit Abstandswarnung und automatischer Bremse, Spurhalteassistent) und baulichen Maßnahmen (Rüttelstreifen) ließe sich dieses ggf. steigende Risiko jedoch möglicherweise überkompensieren.
@ wolf24:
Zitat:
3. Auf dem gesamten AB-Netz in D verunfallten jedoch ca. 600 Personen tödlich. Davon wie längst dargestellt, können maximal ca. 150 Verunglückte auf unlimitierte ABen zurückgeführt werden. Aber selbst bei denen ist nicht klar und nachweisbar, ob sie überhaupt schneller als mit der Richtgeschwindigkeit unterwegs waren. Die Datenaufzeichnungen sind insofern nämlich sehr unbefriedigend!
Zum Glück sind es inzwischen "nur" noch 500 Personen. Aber wie kommst Du darauf, dass nur etwa 1/4 der Opfer auf unlimitierten Autobahnabschnitten verunglücken? Wie schon öfter dargestellt, sterben in dem etwa 1/3 limitierter Autobahnabschnitte auch etwa 1/3 der Opfer und 2/3 auf den unlimitierten Strecken.
Was die (für eine Beurteilung ob ein allgemeines Tempolimit den Unfall verhindert oder die Folgen gemildert hätte) nicht ausreichende Aufzeichnung und Analyse betrifft, hast Du vollkommen recht. Verschwörungstheoretiker könnten jetzt annehmen, dies sei auch nicht gewollt... 😉
Noch eine Frage: Da Du ja öfter den "Hypostress" als mögliche Unfallursache erwähnst. Hast Du dazu ggf. Literatur, die auf den Verkehr und Unfallursachen in Deutschland anwendbar ist? (Wie Du oben gelesen hast, bin ich dazu leider nicht fündig geworden)
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
... Tatsächlich ist die Jahresfahrleistung in Deutschland zehn mal so groß wie in der Schweiz. Da die Bundesrepublik aber nicht zehn mal größer ist als die Schweiz, folgt daraus eine deutlich höhere Verkehrsdichte mit daraus zwingend resultierend mehr Unfällen. Du siehst also, eine Vergleichbarkeit ist hier in keiner Weise gegben.
komisch nur, in Holland ist die Verkehrsdichte auf Autobahnen noch höher als in D und trotzdem weniger Verkehrstote.
Sind die Holländer halt doch die talentierteren Autofahrer. 😉
D: 12550 km Autobahnen
NL: 2360 km Autobahnen
NL : D = 1 : 5,3
D: 217 Milliarden gefahrene km auf BAB
NL 54 Milliaren km
NL : D = 1: 4,1
Deutschland hat zwar 5 mal mehr Autobahn km als NL, es werden aber nur 4 mal mehr BAB km gefahren.
Zitat:
Original geschrieben von SUV-Fahrer
Bitte bei derartigen Vergleichen auch die Anzahl und das Alter der zugelassenen Fahrzeuge berücksichtigen 😉 .Zitat:
Original geschrieben von Focus_Xenon
Dänemark: 19 Tote
Deutschland: 645 ToteWenn wir in Deutschland einen Fahrzeugbestand von nur 4 Mio. PKWs wie in der Schweiz (Stand 2008) hätten, würde sich die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen, aufgrund des signifikant geringeren Verkehrsaufkommens, auch auf einem ähnlich niedrigen Niveau befinden.
Gruß,
SUV-Fahrer
Viel mehr als das Alter ist die Fahrzeuganzahl, die Anzahl der km und Fahrzeuge pro km zu berückscihtigen. Wo nix los ist, passieren auch keine tödlichen Unfälle 😉
Zitat:
Original geschrieben von SUV-Fahrer
Viel mehr als das Alter ist die Fahrzeuganzahl, die Anzahl der km und Fahrzeuge pro km zu berückscihtigen. Wo nix los ist, passieren auch keine tödlichen Unfälle 😉
Holland hat auf Autobahnen eine um 25% höhere Verkehrsdichte als Deutschland, dafür aber um fast 60% weniger Verkehrstote pro 1 Milliarde gefahrener km.
Dein Argument ist also nicht unbedingt schlüssig... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Wilhelm_Grimm
komisch nur, in Holland ist die Verkehrsdichte auf Autobahnen noch höher als in D und trotzdem weniger Verkehrstote.
Sind die Holländer halt doch die talentierteren Autofahrer. 😉
Es gibt auf der Erde über 50 Staaten mit einem Autobahnnetz. Alle diese Staaten haben ein aTL, mit einer Ausnahme, und das ist die BRD. Nun mag es sein, daß es unter diesen Staaten zwei oder drei gibt, deren ABen geringfügig sicherer sind als die in D. Gleichzeitig sind die ABen der überwiegenden Mehrzahl dieser Länder z.T. erheblich unsicherer als in D.
Nun zu behaupten, die wenigen Länder die sicherer sind, sind dies wegen des aTL, wärend dutzende trotz aTL unsicherer sind, ist in meinen Augen unredlich.
Zitat:
Original geschrieben von Wilhelm_Grimm
Holland hat auf Autobahnen eine um 25% höhere Verkehrsdichte als Deutschland, dafür aber um fast 60% weniger Verkehrstote pro 1 Milliarde gefahrener km.Zitat:
Original geschrieben von SUV-Fahrer
Viel mehr als das Alter ist die Fahrzeuganzahl, die Anzahl der km und Fahrzeuge pro km zu berückscihtigen. Wo nix los ist, passieren auch keine tödlichen Unfälle 😉Dein Argument ist also nicht unbedingt schlüssig... 😉
Das hängt damit zusammen, daß die Holländer mehr damit beschäftigt sind, ihre Wohnwagen zu ziehen 😉
*duckundweg*
Zitat:
Original geschrieben von Wilhelm_Grimm
Wäre denn die höhere Verkehrsdichte, das mehr an Transit und die höhere Bevölkerungsdichte nicht gerade ein Argument FÜR ein (verkehrsabhängiges) Tempolimit?Z.B. auf allen Strecken ohne verkehrsabhängiges Tempolimit sofort Tempo 130 einführen und dann die restlichen, noch nicht mit verkehrsabhängigen TL ausgerüsteten Strecken sukzessive nachrüsten und die 130er Schilder damit ersetzen...
Also doch wieder ein aTL, ohne Sinn und Verstand - nein, danke. Das was du und andere hier fordern ist die Methode "wie machen ein aTL, wird schon was nützen!" ohne, das überhaupt mal überprüft wird, ob es überhaupt diesen nutzen hat. Das ist nicht nur meiner Meinung nach völliger Blödsinn.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Denn generell halte ich internationale Vergleiche zwar für zulässig, allerdings werden dadurch regionale Besonderheiten (geographische und topographische Voraussetzungen, Zustand der Straßen und des KFZ-Bestandes, Qualität der Führerscheinausbildung, Überwachungsmaßnahmen) außer acht gelassen. Von daher ist die Frage von Wilhelm_Grimm berechtigt, wo Deutschland mit einem aTL stünde, berechtigt.
Wir (also wir hier im Thread) HABEN diese zahlen aber nunmal nicht, wo Deutschland mit einem aTL stehen würde. Es könnte was bringen, es könnte aber auch nichts bringen. Es könnte hier positive Effekte bringen (z.B. weniger Tote auf der BAB), anderswo aber negative (mehr Tote auf der Landstraße).
Es ist (da sind wir uns jawohl alle einig) ein komplexes Themengebiet, das man nicht mit einem Satz ala "wer langsamer fährt, baut keinen Unfall" abhandeln kann, ich glaube darüber sollten wir uns doch hier langsam (auch Grabenübergreifend) einig sein.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
In anderen Ländern sind andere Maßnahmen erforderlich (der starke Rückgang der Unfallopfer in Spanien z.B. wird auf eine stärkere Überwachung und die Einführung eines Punktesystems zurückgeführt)
Dinge, wie z.B. schon seit Jahren wie selbstverständlich haben und auch funktionieren.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Deine geäußerte Vermutung, dass die hohe Zahl Getöteter in den USA auch auf die größerer Monotonie beim Fahren zurückzuführen ist, teile ich. Allerdings sind die geographischen Bedingungen in Deutschland gänzlich verschieden. Oder bist Du schon einmal 200 km am Stück gefahren, ohne ein einziges anderes KFZ zu sehen?
Das ist mir selbst in den abgelegensten Gegenden in den USA nicht passiert. Dennoch ist das Fahren dort einfach nur nervend und ermüdend. Es hat aber nicht nur was mit der Montonie zu tun, da spielen auch Faktoren wie z.B. schlechtere Fahrwerke/Bremsen der fahrzeuge eine Rolle (der Prius wird in den USA z.B. grundsätzlich nur mit Trommelbremsen hinten ausgeliefert, bei uns in Europa sind Scheibenbremsen rundum Standard). Womit wir im Endeffekt in Deutschland durch das fehlende TL dafür sorgen, dass ganz Europa bessere Fahrzeuge bekommt - überspitzt gesagt, aber im Endeffekt ist es so.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Die Ursachen für Unfälle, die auf "monotones Fahren" zurückzuführen sind, scheinen eher in beispielsweise zu wenig Schlaf oder nicht einhalten der notwendigen bzw. bei LKW-Fahrern vorgeschriebenen Pausen zu bestehen. Zudem führt monotones Fahren offenbar oft zu überhöhten Geschwindigkeiten.
Zu wenig Schlaf hat mit Problemen wie Monotonie gar nichts zu tun. Monotonie bedeutet ja nicht, dass man einschläft. Man ist eben die eine entscheidende Sekunde abgelenkt (Umgebung, Radio, Navi - whatever), wo man das Bremsmanöver schon hätte einleiten können, stattdessen fährt man unverändert weiter. Auch das ist eben Monotonie, wenn auch nicht so extrem wie Sekundenschlaf o.ä.
Der Punkt ist: Jeder Mensch hat seine Wohlfühlgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit, wo er konzentriert und aufmerksam fährt, ohne sich selbst zu überschätzen. Diese geschwindigkeit ist aber für JEDEN und erst recht für JEDES auto anders. Wenn wir von oben einen Deckel aufsetzen, werde alle die darüber liegen eben Probleme bekommen. Das muss nicht zwangsläufig zum Unfall führen, aber es KANN und solange es dafür keine handfesten Untersuchungen gibt, kann man solange diskutieren wie man will - ob ein aTL nutzt oder nicht, wissen wir nicht.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Wie Du richtig erkannt hast, ist Geschwindigkeit ein (entscheidender) Risikofaktor für (die Schwere von) Unfälle(n). Dieser Risikofaktor kann durch die Einführung eines aTL reduziert werden.
DAS ist eben der Trugschluss, der so nicht gilt. Die Anzahl der Unfälle >130km/h sind schon heute verschwindend gering (habe ich schon mehrfach hier vorgerechnet, keine Lust das nochmal zu tun), als das diese Änderung mit all den oben genannten Gefahren wirklich zu einer Verbesserung führt. Durch die Reduzierung des Risikofaktors Geschwindigkeit kommen eben andere Risikofaktoren wie Monotonie oder Schlechtere Bremsen/Fahrwerke zum tragen.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Selbstverständlich sollte für unser aller Mobilitätsbedürfnis im Straßenverkehr kein Menschenleben geopfert und auch kein Mensch bleibende Schäden davontragen. Diese von verschiedenen Gremien formulierte "Vision zero" sollte das Ziel sein.
Nett, aber schlichtweg Utopie. Selbst im Flugverkehr, wo >99% Computergesteuert ist kommt es immer wieder (wie man sieht) zu Unfällen und Verletzten/Toten. Wir sollten aufhören in einer rosaroten Scheinwelt zu leben und stattdessen mit der Realität klarkommen.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Was die Schwerstverletzten betrifft: Richtig, hier fehlt eine genauere Analyse (s.a. mein Kommentar zu wolf24), allerdings gehe ich zunächst einmal empirisch davon aus, dass die Anzahl der Schwerstverletzten auf Autobahnen nicht unterrepräsentiert ist.
Wovon du ausgehst, geht mir am Arsch vorbei - um das mal jetzt so hart auszudrücken. Gerade auf der BAB ist die Anzahl der Toten in den letzten Jahren übermäßig stark zurück gegangen. Warum sollte das für Verletzte/Schwerverletzte anders sein?
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Hinsichtlich sicherheitstechnisch schlechterer Fahrzeuge. Die einschlägigen Gremien (EURONCAP, ETSC, IRTAD) werden sicherlich keine schlechteren Sicherheitsmaßnahmen fordern, nur weil Deutschland endlich ein allgemeines Tempolimit eingeführt hat. Letztlich liegt es in der Hand der Verbraucher. Und Hersteller aus z.B. Frankreich, Schweden und Japan, deren Hauptabsatzmarkt nicht unbedingt Deutschland ist, zeigen, dass sie auch recht sichere Fahrzeuge bauen.
Und warum sind diese Autos aus Frankreich, Schweden und Japan so sicher gebaut und warum werden im Vergleich zu den USA (s. beispiel Prius oben) die Autos besser gebaut? Weil man sie eben auch nach Deutschland verkauft und da ein Kunde eben auch (völlig legitim) das Auto am Limit bewegen kann und darf. Die Sicherheitsmaßnahmen per se werden sicherlich nicht schlechter, aber man kann eben ein paar € durch eine schlechtere Fahrwerksabstimmung und/oder Bremsen sparen. Kapitalistisch gesehen ist das sogar ein Muss!
Nebenbei: Gerade in letzter Zeit werben viele Hersteller (auch für nur im Ausland verkaufte Modelle) mit der Fahrwerksentwicklung in Deutschland. Das sollte uns doch eher stolz machen, als diesen Wettbewerbsvorteil aufzugeben.
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Im Übrigen habe ich mir noch einmal die hier schon öfter diskutierte Schrift des ACE durchgelesen. Leider fehlen Literaturangaben, einige Sachverhalte werden mangelhaft interpretiert und manche Punkte werden gar nicht diskutiert. Entscheidend (für mich) ist hierbei jedoch der Umstand, dass Geschwindigkeit als Risikofaktor anerkannt wird (im Gegensatz zu manchen Diskussionspartnern hier).
Dann zitieren wir doch mal ein paar interessante Auszüge 🙂
Zitat:
Erfahrungen der DEKRA-Unfallforschung zeigen dagegen, dass die Unfallschwere auf Autobahnen nicht unbedingt mit zunehmender Geschwindigkeit ansteigt. Vielmehr kommt es gerade bei niedrigeren Geschwindigkeiten zu einer Häufung schwerer Unfälle. Dies lässt sich auf das erhöhte Unfallrisiko bei dichtem Verkehr sowie in Baustellenbereichen zurückführen.
Soso, war das nicht noch eines der Hauptargumente? Die Unfallschwere nimmt mit höhere geschwindigkeit zu? 🙂
Zitat:
Eine Studie zu Transporterunfällen hat zudem gezeigt, dass die Unfallfolgen der untersuchten Unfälle mit einer Ausgangsgeschwindigkeit von über 130 km/h in ähnlicher Form auch bei einer niedrigeren Ausgangsgeschwindigkeit aufgetreten wären.
Rund ein Drittel aller polizeilich registrierten Unfälle auf Autobahnen außerhalb von Baustellen ereignen sich in Streckenabschnitten mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung. Dieser Anteil entspricht dem Anteil aller Streckenabschnitte mit Geschwindigkeitsbegrenzung.
Eine erhöhte Unfallgefahr auf Streckenabschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ist damit nicht nachweisbar. Auch die Unfallursache Geschwindigkeit zeigt hier keine Auffälligkeiten. In allen Bereichen ist die Geschwindigkeit (beziehungsweise nicht
angepasste Geschwindigkeit) für 40 bis 50 Prozent aller Unfälle ursächlich.
Interessant 😉
Interessant ist danach auch der Graph mit dem Rückgang der Todesopfern auf Autobahnen zwischen 1970 und 2002: Deutschland mit -86% an 3. Stelle hinter Frankreich (-87%) und Großbritanien (-90%). Und das wo doch gerade in letzter Zeit die Richtgeschwindigkeit aufgrund der höheren Fahrzeuggeschwindigkeit viel mehr übertroffen wird und die Verkehrsdichte immer mehr zunimmt. Interessant....
Zitat:
Durch gleichmäßige Fahrweise werden sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch das Unfallrisiko gesenkt. Diese Erkenntnisse sind wissenschaftlich hinreichend untersucht und anerkannt. Ebenfalls unstrittig ist, dass eine auf die Verkehrsdichte abgestimmte Geschwindigkeitsbegrenzung zu einer solchen Verstetigung führt. Es gibt aber eine eindeutige Abhängigkeit zwischen Verkehrsdichte und erforderlicher Geschwindigkeit, um möglichst viele Fahrzeuge in möglichst kurzer Zeit bei stetigem Verkehrsfluss durch einen bestimmten Streckenabschnitt zu bekommen. Mit einer fixen Geschwindigkeitsbegrenzung kann dies nur selten beziehungsweise nur begrenzt gelingen. Fehlt bei hoher Verkehrsdichte eine angepasste Geschwindigkeitsbegrenzung, so kommt es durch dichtes Auffahren, häufige Spurwechsel und daraus resultierende Geschwindigkeitsschwankungen zu einer für die Umwelt negativen Zunahme an Abgasen und von Feinstaub. Parallel dazu steigt das Unfallrisiko und die Gefahr von Staubildung nimmt zu.
Eine fixe oder eine fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung kann hier keine effektive Abhilfe schaffen.
Genau das, was wir immer sagen: Fix ist blöd 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Nun zu behaupten, die wenigen Länder die sicherer sind, sind dies wegen des aTL, wärend dutzende trotz aTL unsicherer sind, ist in meinen Augen unredlich.
wird eher daran liegen, dass die entfernungen geringer sind und man (z.b.) "gesammt-holland" locker innerhaln eines tages schafft. aber tue dir mal hamburg-münchen an, 5 mal die woche.
wobei es noch nicht mal hh-muc sein muss - ist mein arbeitsplatz 100km weg, brauche ich (mit autobahnzubringer, etwas stadt usw.) mit gen.tl. eine gute stunde in eine richtung, "arbeite" also 8+2 stunden. je grösse also die entfernung zum arbeitsplatz wird, desto grösser wird das risiko der übermüdung... und wir haben nunmal grössere entfernungen zu bewältigen als die schweizer.
was soll ein gen.tl. gutes bringen? ausser, dass pkw genau so übermüdet wie der reisebus das stauende nicht mitbekommt und mit der "geringen" aufprallgeschwindigkeit da reinfährt - das aber um ein vielfaches mehr als es ohne 24/7/365-gen.tl. war.
stelle mir das grad so vor: die bekanntermassen grosszügiger ausgebaute dreispurige d-ab, nacht, regen, zwei rote lichter (und sonst nichts) vor dir (aber nicht unmittelbar, sondern etwas weiter weg). dazu das monotone dieselbrummen... und der scheibenwischer.
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Es gibt auf der Erde über 50 Staaten ... Nun mag es sein, daß es unter diesen Staaten zwei oder drei gibt, deren ABen geringfügig sicherer sind als die in D.
Es sind dumerweise mehr als nur zwei oder drei, Deutschland ist im europäischen Umfeld allenfalls Mittelmaß. Man muss sich ja nicht immer nur mit den Schlechtesten messen.
Und von wegen "geringfügig", 60% mehr Verkehrstote pro 1 Milliarde AB km ist bedenklich, aber sicher nicht geringfügig.
Zitat:
Nun zu behaupten, die wenigen Länder die sicherer sind, sind dies wegen des aTL, wärend dutzende trotz aTL unsicherer sind, ist in meinen Augen unredlich.
Was können wir von diesen "wenigen" Ländern lernen? Was wäre redlich?
Hmmmm,
welches Land hat wohl den höchsten Transitverkehr?
Fliest dies in eine Statistik ein?
Warum sind Landstrassen gefährlicher als ABs?
Fragen über Fragen🙄
Gruss TAlFUN
Zitat:
Original geschrieben von turbocivic
wird eher daran liegen, dass die entfernungen geringer sind und man (z.b.) "gesammt-holland" locker innerhaln eines tages schafft. aber tue dir mal hamburg-münchen an, 5 mal die woche.Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Nun zu behaupten, die wenigen Länder die sicherer sind, sind dies wegen des aTL, wärend dutzende trotz aTL unsicherer sind, ist in meinen Augen unredlich.wobei es noch nicht mal hh-muc sein muss - ist mein arbeitsplatz 100km weg, brauche ich (mit autobahnzubringer, etwas stadt usw.) mit gen.tl. eine gute stunde in eine richtung, "arbeite" also 8+2 stunden. je grösse also die entfernung zum arbeitsplatz wird, desto grösser wird das risiko der übermüdung... und wir haben nunmal grössere entfernungen zu bewältigen als die schweizer.
was soll ein gen.tl. gutes bringen? ausser, dass pkw genau so übermüdet wie der reisebus das stauende nicht mitbekommt und mit der "geringen" aufprallgeschwindigkeit da reinfährt - das aber um ein vielfaches mehr als es ohne 24/7/365-gen.tl. war.
stelle mir das grad so vor: die bekanntermassen grosszügiger ausgebaute dreispurige d-ab, nacht, regen, zwei rote lichter vor dir. dazu das monotone dieselbrummen... und der scheibenwischer.
Das einzige wirklich sinnvolle Argument das in D gegen ein generelles Tempolimit zählt, ist der Umstand, dass die Premiummarken der Deutsche Automobilindustrie den Mythos der unlimitierten "Autobahn" benötigen.
Alles andere ist Wunschdenken von allen, die eben gerne auch mal etwas schneller fahren (mach ich ja auch gerne mal).
Aber rational spricht mehr für als gegen ein aTL. Die Zeit wird uns aber ohnehin einholen, Schonung von Ressourcen ist angesagt, hohe Motorisierung verliert an Bedeutung, alternative Abtriebskonzepte orientieren sich nicht an Spitzengeschwindigkeiten, wir stehen an der Schwelle eines neuen Zeitgeistes.
Das, was uns heute so wichtig erscheint, schier unmöglich zu ändern, wird übermorgen schon ganz anders aussehen...