Übers Ohr gehauen?

Hiho zusammen,

ich habe letzte Woche eine Fazer S2 gebraucht gekauft. Leider von Privat.
Lauf Verkäufer war die Maschine 100% ok. Ein Bekannter hat eine Probefahrt gemacht und Nichts festgestellt. Da ich selber erst heute den Führerschein bekommen habe konnte ich die Probefahrt nicht selber machen.

Letzte Woche Freitag bin ich dann mit der Fazer in der Fahrstunde gefahren, bei der Gefahrenbremsung leuchtete auf einmal die ABS Lampe und das Vorderrad hat blockiert. Also die Maschine in die Werkstatt gebracht.

Es hat sich herausgestellt, dass irgendein ABS Teil defekt ist, Kostenpunkt 2300 € O_O

Die Werkstatt behauptet, dass der Fehler nicht erst in den letzten Tagen aufgetreten ist.

MEine Frage ist nun ob ich den Verkäufer in Regress nehmen kann trotz Privatkauf.

Vielen Dank schonmal

Beste Antwort im Thema

Man hatte mir im BT mal erklärt, ABS wäre idiotensicher.
Also, bei Gefahrenbremsungen fällt es manchmal aus?
Und die Reparatur kostet - wieviel?
Unglaublich.
Und eine immer immer grössere Anzahl von Leuten
glaubt, sie bräuchten das unbedingt, weil sie ohne in
akuter Lebensgefahr schwebten - die Macht der Suggestion.

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Ich bin wie immer bösgläubig und beschreibe jetzt mal die Geschichte, wie ich sie mir vorstelle. Alle Namen sind frei erfunden.
Da ist der Calle, der hat ein Motorrad mit ABS. Bei einem Reifenwechsel fällt der ausführenden Werkstatt (AMängel) bei einer Probefahrt auf, dass das ABS nicht richtig funktioniert. Eine vorsichtige Schätzung der Werkstatt AMängel beläuft sich auf runde 2.000 Euro Reparaturkosten. Oh je, denkt sich Calle, die Kohle habe ich als Auszubildender nicht, die Karre muss weg.
Es folgt also ein verlockendes Inserat auf das der Fahranfänger ohne Führerschein, nennen wir ihn Dirk, auch sofort anspringt. Da der Dirk nicht fahren kann (sorry, „darf“), hat er den Zombie dabei. Ein alter Hase, für den Motorräder ALLES sind, nur mit ABS kennt er sich nicht aus. Deshalb erfolgt auf der Probefahrt keine Notbremsung bis in den Regelbereich des ABS.
Das freut den Calle, der natürlich den Kaufvertrag bereits vorbereitet hat. Da steht drin, „Verkauf unter Ausschluss jeder Gewährleistung wie gesehen und Probe gefahren“. So wechselt das Möp und das Geld den Eigentümer und den Besitzer.
Der stolze Dirk macht nun damit seine Fahrstunde, in der festgestellt wird, dass da irgendwas mit dem ABS nicht stimmt. Flugs fährt er mit dem Teil zu Alex (die Werkstatt seines Vertrauens). Der Alex sieht das Gleiche wie der AMängel am Anfang schon und reibt sich bereits die Hände. ABS kaputt, Reparatur kostet 2.000 Takken.

Nun ist guter Rat teuer. Der Dirk müsste jetzt den AMängel finden, um beweisen zu können, dass der Fehler schon lange da war und der Calle ihn somit beschissen hat. Da könnte ein lückenloses Scheckheft, eine Rechnung vom Reifenwechsel oder sonstiger Service sehr hilfreich sein. Wenn der Calle schlau war und betrügen wollte, gibt es aber praktisch keine Unterlagen. Die Karre hat sozusagen neue Reifen schon immer drauf gehabt. Und der Ölwechsel wurde immer selbst gemacht. Wenn der Dirk schlau ist, wird er versuchen, an der Historie der Karre was rauszufinden.
Nun ärgert sich der Dirk, dass er nicht beim Sammler gekauft hat.

... und wenn ich heute noch Lust habe, schreibe ich noch die strafrechtliche Variante mit erwerbsmäßigem Betrug, Hausdurchsuchungen und dass der Dirk dann sein Geld lange nicht zurück hat.

Ich halte es für Unsinn, sofort nach arglistiger Täuschung zu schreien. Wer sagt denn, dass der TE den Fehler nicht selbst verursacht hat, nachdem er das Motorrad gekauft hat? Genau dafür ist ein Kaufvertrag da, um klar zu regeln, wer wann für das Fahrzeug verantwortlich ist. Und wenn noch eine Probefahrt gemacht wurde, ist das Thema aus meiner Sicht erledigt.

Was mich wundert ist, dass wir hier auf Seite 3 sind und noch niemand die naheliegende Frage gestellt hat - was an dem Bock soll den bitte in der Reparatur 2.300 Euro kosten? DAS halte ich für Mumpitz...

Die Story hinkt in dem Punkt, dass ABSe entweder 100% funktionieren oder wegen des kleinsten Fehlers beleidigt den Betrieb einstellen und nur noch die dazugehörige Leuchte nervös vor sich hinblinken lassen.

Und es ist auch nicht so wie bei der Sitzerkennungsbelegungsmatte, die man mit nem Widerstand austricksen kann. Hier prüft die Steuerung einen ganzen Haufen an Sensoren bei jedem Start.

Ich vermute stark, dass der Fehler erst bei der Regelbremsung aufgetreten ist, wahrscheinlich der Ersten, die sie in Ihrem Leben machen musste.

Ansonsten sind wir bei Manipulation und im Strafrecht.

Zitat:

Original geschrieben von MSchoeps


Was mich wundert ist, dass wir hier auf Seite 3 sind und noch niemand die naheliegende Frage gestellt hat - was an dem Bock soll den bitte in der Reparatur 2.300 Euro kosten? DAS halte ich für Mumpitz...

Den Gedanken hätte ich an sich auch, bloß kenne ich den Fall, in dem eine Zeitschrift eine Kawasaki (Z 750, glaube ich) getestet hat, war wohl ein Langzeittest, und sie haben die Werkstatt dann die Bremsleitungen turnusmäßig wechseln lassen. Das hat dann, ich meine, um die 2000 Euro kosten sollen oder sogar gekostet.

Dank ABS waren das etliche Einzelleitungen.

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Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Und es ist auch nicht so wie bei der Sitzerkennungsbelegungsmatte, die man mit nem Widerstand austricksen kann. Hier prüft die Steuerung einen ganzen Haufen an Sensoren bei jedem Start.

Austricksen kann man das schon - aber dann würde die Lampe gar nicht mehr leuchten. Ansonsten, wenn ein Fehler vorhanden war, hätte sie leuchten müssen. Hab ich schon geschrieben: Beides geht nicht: Vorhandener Fehler ohne brennende Birne.

Übrigens: Den Trick mit dem Kurzschließen kennen die TüVler. Beliebter ist natürlich, daß man einfach die Birne abzwickt. Deshalb achten die sehr darauf (zumindest bei meinem Kumpel in der Auto-Werkstatt), daß die Lichter mit der Zündung an- und mit dem Motor ausgehen. Aber, wie gesagt, beim TE kanns das nicht gewesen sein, sonst wär das Licht nicht auf einmal angegangen.

Und: So langer der TE seinen Hintern nicht in die Werkstatt bewegt und mal fragt, WAS es denn eigentlich war und wie der Freundliche drauf kommt daß der Schaden schon länger vorliegt, können wir hier nur im Nebel rumstochern. Und da hab ich keinen Bock drauf. Also, TE, Du bist am Zug - falls Du noch da bist.

ich hab mir das letzte mal mein ABS selbst wunderbar geschossen!
gestartet und dann hin und hergeschoben! und immer mit Vollem Lenkereinschlag und wechsel!
da konnte das ABS die Drehzahl von vorne nach hinten nicht vergleichen!... - Störung!
Einmal Resett und gut!!

Alex

Zitat:

Original geschrieben von Ramses297


Den Gedanken hätte ich an sich auch, bloß kenne ich den Fall, in dem eine Zeitschrift eine Kawasaki (Z 750, glaube ich) getestet hat, war wohl ein Langzeittest, und sie haben die Werkstatt dann die Bremsleitungen turnusmäßig wechseln lassen. Das hat dann, ich meine, um die 2000 Euro kosten sollen oder sogar gekostet.

Dank ABS waren das etliche Einzelleitungen.

Daran kann ich mich erinnern, aber da stand wohl auch dabei, dass man deutlich günstiger dran gewesen wäre, wenn man einfach auf (eh bessere) Stahlflexleitungen gewechselt hätte. Wer natürlich blind überall Originalteile einbauen lässt, zahlt eben drauf. Ich habe gerade eine neue Abgasanlage auf Kulanz bekommen, die kostet eigentlich 2.300 Euro. Wer ist so blöd, wenn das von z.B. von Akrapovic auch für 1.500 gibt?

Zitat:

Original geschrieben von Ramses297



Zitat:

Original geschrieben von MSchoeps


Was mich wundert ist, dass wir hier auf Seite 3 sind und noch niemand die naheliegende Frage gestellt hat - was an dem Bock soll den bitte in der Reparatur 2.300 Euro kosten? DAS halte ich für Mumpitz...
Den Gedanken hätte ich an sich auch, bloß kenne ich den Fall, in dem eine Zeitschrift eine Kawasaki (Z 750, glaube ich) getestet hat, war wohl ein Langzeittest, und sie haben die Werkstatt dann die Bremsleitungen turnusmäßig wechseln lassen. Das hat dann, ich meine, um die 2000 Euro kosten sollen oder sogar gekostet.

Dank ABS waren das etliche Einzelleitungen.

Z1000 war's... 😁 bei 48.000km werden laut Kawa-Inspektionsplan alle Bremsleitungen gewechselt... herzlichen Glückwunsch...

Zitat:

Original geschrieben von WorldEater666


Z1000 war's... 😁 bei 48.000km werden laut Kawa-Inspektionsplan alle Bremsleitungen gewechselt... herzlichen Glückwunsch...

Passiert das ohne Vorwarnung, dann fördert es sicher die Kundenbindung an die Marke! 😉

Obwohl, was ich hier schon lesen mußte... da gibt es sicher welche, die sagen, das wäre ihnen ihr Motorrad halt wert. 🙄🙂🙄

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Hier prüft die Steuerung einen ganzen Haufen an Sensoren bei jedem Start.

Tja, nur was prüft die? Auch wieder nichts weiter als Widerstandswerte. Und beim Anfahren, ob die Geschwindigkeitswerte plausibel sind.

Wie du richtig bemerkt hast; Druckmodulatoren usw. können ausfallen. Die Firmware hat keine Möglichkeit, das im Voraus zu erkennen.

Zitat:

Original geschrieben von Ramses297



Zitat:

Original geschrieben von WorldEater666


Z1000 war's... 😁 bei 48.000km werden laut Kawa-Inspektionsplan alle Bremsleitungen gewechselt... herzlichen Glückwunsch...
Passiert das ohne Vorwarnung, dann fördert es sicher die Kundenbindung an die Marke! 😉
Obwohl, was ich hier schon lesen mußte... da gibt es sicher welche, die sagen, das wäre ihnen ihr Motorrad halt wert. 🙄🙂🙄

Im Fall bei der Zeitschrift kam es ohne Vorwarnung... 😁 Und das, wo man meinen könnte, daß die sich bei Ihrem Dauertest auch mal mit dem Inspektionsplan ausseinandersetzen... 😉

Als Privatmensch kann man sich noch damit behelfen, daß man evtl. auf ne freie Werkstatt zurückgreift und das nicht beim Vertragshändler machen lässt.

stellt sich für mich im Moment die Frage:
warum meldet sich der TE nicht mehr!- dann schau ich mal:
2 Themen erstellt
seit 4 Wochen da
und dann noch ein Thema dass für Zündstoff sorgt!

ich denke wir können hier auf keine Antworten mehr hoffen...- SCHADE

Alex

@k2: Coole Geschichte.
Sollte ich mich angesprochen fühlen? 😁

Wie auch immer... eine Frage bleibt offen: Warum geht Dirk nicht gleich zu Alex ("der Werkstatt seines Vertrauens"😉, sondern erstmal zu AMängel? 😁

Zitat:

Original geschrieben von CalleGSXF


@k2: Coole Geschichte.
Sollte ich mich angesprochen fühlen? 😁

Wie auch immer... eine Frage bleibt offen: Warum geht Dirk nicht gleich zu Alex ("der Werkstatt seines Vertrauens"😉, sondern erstmal zu AMängel? 😁

Ich denke da solltest du nochmal nachlesen. 😉

Dirk geht tatsächlich erstmal zu Alex, muss aber auch AMängel finden, damit die bestätigen können, dass Calle von dem Schaden gewusst haben muss. (Gerade weils ja Calles Stammwerkstatt ist)

Die Hersteller von ABS Systemen lassen sich im Einzelverkauf ihre Teile vergolden.

Ein aktelles Steuergerät von Bosch kostet einzeln 1400 € wenn ich es einfach so für eine 990er KTM kaufen möchte. Zusammen mit den restlichen Teilen kostet das ABS System an einer 990 SMT etwa 2500 € wenn man damit z.B. eine 990 SM ohne ABS nachrüsten will.

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