Überholen bei unklarer Verkehrslage

Hallo,

ich bin neu hier. Ich fahre eine YZF R125 2014 und habe seit ca. 2 Monaten meinen Führerschein.

Gestern fuhr ich in einer 50er Zone innerorts. Eine Frau vor mir fuhr konstant 30kmh, als ich zum überholen ausscheren wollte, fuhr sie ohne zu blinken auf ihr Grundstück. Nach Aussage des Polizisten habe ich Schuld, da ich bei unklarer Verkehrslage überholen wollte, würde einen Punkt und etwa 130€ Strafe bekommen. Da ich noch in der Probezeit bin, müsste ich ein Aufbauseminar machen, welches auch noch mit hohen Kosten verbunden ist. Die Frau ist der festen Überzeugung, dass sie geblinkt habe. Was man noch dazu sagen könnte: Die Straße war komplett leer, keine anderen Autos bzw. Passanten.

Kennt sich jemand mit dem Recht aus? Lohnt sich ein Einspruch?
Mein Motorrad, welches einen Totalschaden hat, ist Vollkasko mit 500€ Selbstbeteiligung versichert.

Danke für Antworten,

Viele Grüße Tim

Edit: Falls es im falschen Unterforum ist, tut es mir leid. Bitte verschieben!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von einsdreivier


...Hier viele verschiedene Szenarien und Urteile:

Und genau das ist der Knackpunkt, weshalb dieser Thread wie so viele mittlerweile im Nirwana unsinniger und endloser Diskussionen mit subtilen Beleidigungen enden wird.

Das ist nicht Deine Schuld TE...😉.

Ich fürchte, Du wirst keine befriedigenden Aussage hier bekommen können und musst (am besten mit Anwalt) schauen, was letztendlich dabei heraus kommt. Ich hoffe, Du bist wenigstens nicht verletzt worden.

Mir ist es im übrigen völlig unverständlich, wie man aufgrund der vorliegenden Erkenntnislage sofort die eine oder andere Aussage der Beteiligten bzw. auch der Polizei anzweifeln kann.

Von dem, was ich bisher gelesen habe, lässt sich nicht im Geringsten ableiten, wer hier Blödsinn erzählt oder wer nicht. Einzig der Unsinn, der hier im Thread zu lesen ist, lässt sich zweifelsfrei feststellen.

Wer kann denn sagen, ob nicht die Frau Recht hat und tatsächlich blinkte. Vielleicht hat der TE es einfach übersehen, weil er darauf konzentriert war, zu überholen? Oder eben genau umgekehrt? Wie kann man denn einfach sagen, dass die Polizei immer den Mopedfahrern die Schuld gibt? Weiß man, wie der TE sich nach dem Unfall verhalten hat? Fragen über Fragen.

Und dann dieser hier geäußerte Unsinn. Sorry, das macht wirklich keinen Spaß mehr.

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Allgemein, falls wieder mal jemand nen VU hat:

Fürs Gericht sind aber nicht nur Unfallfotos wichtig, sondern auch eine Videosequenz, wie die Fahrzeuge gerade stehen und ob die Warnblinker leuchten.

Im hier zu betrachtenden Fall könnte es sein, daß die Unfallverursacherin behauptet, sie habe sehr wohl geblinkt, aber leider ist wärend der Fahrt die Blinkerbirne ausgefallen, was sie nicht bemerken konnte, denn selbstverständlich hatte sie vor Fahrtantritt sämtliche Beleutungseinrichtungen überprüft.

Wird so argumentiert, dann ist es hilfreich für die eigene Position, wenn man ein Video vom Unfallort hat, wo man sehen kann, daß die Warnblinker alle leuchten.

Der Richter wird dann sehr dankbar sein, und diese Falschaussage entsprechend werten. Natürlich sollte der Unfallgegner vorher nichts von der Videoaufnahme wissen. Wir fertigen immer Unfallfotos an, ohne darauf hinzuweisen, daß der Fotoapparat gerade ein Video aufgenommen hat. Natürlich kann man auch diverse Fotos machen, damit auf einem dann gerade der leuchtende Blinker zu sehen ist. Dieses Foto wird dann natürlich dem Unfallgegner, bis zum Prozess, vorenthalten. 😁

Allerdings sind Videos besser, um einer eventuellen Einrede, das Foto sei manipuliert und das Blinkerleuchten nachträglich eingefügt, zu entgegnen. Fotos lassen sich wesendlich leichter fälschen, als eine längere Videosequenz.

Ähhh mal ne ganz andere Anmerkung dazu...
Man darf doch innerhalb geschlossener Ortschaften gar nicht überholen oder?

Ok anscheinend ist es nicht explizit verboten :-)
Aber unübersichtliche Verkehrslage könnte eben auch heißen Einfahrten, wo sie vielleicht einbiegen könnte usw...
halt uns mal aufn Laufenden, aber als Motorradfahrer von mir einen Tipp an dich:
Überhol einfach im Kaff kein Auto!
Könnte ja auch jemand aus nem Grundstück rausfahren und sieht dich nicht, weil er mit dir von rechts gar nicht rechnet. Und so langsam gurkende Autos führen immer was im Schilde ;-)
Also lerne, dich in Geduld zu üben, nur so überlebst du das Motorradfahren.

Zitat:

Original geschrieben von Peperonitoni


Ähhh mal ne ganz andere Anmerkung dazu...
Man darf doch innerhalb geschlossener Ortschaften gar nicht überholen oder?

Das wäre echt schlimm.

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Vermutlich wird/würde der TE die Schuld bekommen da man nach den Fakten:

Junger wilder Typ, mit frischen Schein auf dem Moped sicher direkt Rowdytum, Raserrei und unvorsichtige Fahrweise gepaart mit der Unerfahrenheit unterstellen wird/kann.
Da es dazu keine Zeugen gibt und das mit dem Überholen innerorts wegen Kindern, Ein-Ausfahrten usw. immer etwas kritisch ist und vom Verlauf her anscheinend der Unfallhergang nachvollziehbar ist.

Wenn du hast, nutze deine RSV und berate dich mit einem Anwalt.

Das mit dem Eigenschutz als Mopedfahrer zum Überleben gabs ja schon öfter nun und wäre halt zusätzlich ein Faktor lieber mal vom Gs zu gehen. 😉

Viel Erfolg, das du vielleicht die Chance hast eine Teilschuld der Autofahrerin rauszuschlagen.....das würde dir ja um einiges helfen.

Ich kann eine ähnliche Geschichte beisteuern, allerdings außerorts mit Traktor und überholendem PKW.
PKW überholt Traktor, der in dem Moment links in einen Feldweg abbiegt.
Aussage Traktorfahrer: Ich habe links geblinkt.
Aussage Autofahrer: Ich habe keinen Blinker gesehen, sonst hätte ich nicht überholt.
Ergebnis: 80% Schuld Traktorfahrer (wer andere Fahrspuren kreuzt muß gucken).

Gruß Metalhead

Ich denke auch, dass es auf eine mehr oder weniger hohe Teilschuld beider Beteiligter herauslaufen wird. Wobei das dem TE vermutlich nur insofern helfen wird, als er die Genugtuung hat die Unfallgegnerin ebenfalls baumeln zu sehen. 🙂

Aber mal was Grundsätzliches zu der Art wie auf solche Beiträge reagiert wird:

Ich wundere mich immer wieder über zwei Arten von reflexartigen Reaktionen: Die eine sucht danach dem TE unter allen Umständen in den Hintern treten zu wollen indem sie in sein Verhalten Fehler hinein interpretiert. Die andere nimmt die subjektive Darstellung des TE als objektive und unbestrittene Wahrheit und hetzt ihn voreilig in Auseinandersetzungen die er möglicherweise nicht gewinnen kann, weil die Gegenseite die Situation ganz anders erlebt hat und vielleicht glaubhafter belegen kann.

Wenn ich so eine Schilderung höre frage ich daher erst einmal "was davon kannst du beweisen bzw. durch Zeugen bestätigt bekommen"? Behauptungen sind von der Gegenseite genauso schnell bestritten wie von mir aufgestellt.

Ich kenne zum Beispiel aus eigenem Erleben ebenfalls die Situation dass ein Schleicher schon zwei Kilometer vor der geplanten Abbiegung Schritttempo fährt um dann aus heiterem Himmel ohne zu Blinken abbiegt. Aber ich kenne auch die, dass ich vorschriftsmäßig eine Abbiegung vorbereite und ein Heizer an mir vorbeiknallt, weil er für Verkehrshindernisse wie mich nicht vom Gas gehen will.

Wer die verlinkten Urteile mal ein bisschen quergelesen hat dem fällt auf, dass die Richter ihre Entscheidungen teilweise auf Details stützen, von denen kaum eines im vorliegenden Fall thematisiert wurde.

Eine Prognose zum Ausgang des Streits ist daher bei den wenigen vorhandenen Informationen mehr als unseriös.

@ Themenstarter
Glücklicherweise ist dir nichts passiert.
Es gibt so viele Heinis, die nicht blinken, das regt mich schon als Autofahrer auf.
Als Motorradfahrer ist das natürlich lebensgefährlich.

Ich sage ja immer, daß ich als Motorradfahrer immer mit der Dummheit er anderen rechnen muß.
Aber in diesem Fall hast du ja überhaupt keine Chance gehabt.

Hoffe mal, daß du nicht die Hauptschuld bekommst und die alte ihren Schaden selbst bezahlen muß.
Eigentlich müsste das der Richter so sehen, denn welchen Grund solltest du haben, zu überholen, wenn der Blinker links gesetzt war?

Du hast Rechtsschutz, dein Motorrad war versichert, also max. 500 EUR futsch, die du durch Verkauf der Einzelteile deiner Maschine oder der schrottreifen Maschine hoffentlich wieder reinholst, Leib und Leben intakt, keine Nachschulung.

Also alles gut und eine kostengünstige Lehre erhalten, die dich noch vorsichtiger / aufmerksamer werden lässt, wenn du nur 2 Räder unterm Hintern hast.

Ich drück Dir die Daumen!

Jo das stimmt, hab schon beides gehört, dass der Überholte, mal der Überholer, je nachdem...

Grundsätzlich ist aber richtig, wenn man sich beim Überholen Zeit lässt. Ich überhole mit dem Motorrad zum Beispiel nie in Ortschaften, wegen dem geschilderten Fall. Auch kann jemand aus einem Grundstück kommen und trifft dich Frontal usw.
Dann auf Landstraßen nie vor Abzweigungen, Kuppen, auch wenn ich locker vor der Kuppe vorbei komme, es könnte ja hinter der Kuppe einer mit eben so hohem Tempo kommen und der erwischt mich dann doch noch.
Vor Kurven auch nicht usw.
Man muss sich halt bissel am Riemen reißen, dann minimiert man das Risiko deutlich.

Trotzdem hat mich letztens eine Autofahrerin abgeräumt weil sie mich bei ihrem Abbiegevorgang nicht gesehen hat...(nur Sachschaden)

Also immer das schlimmste annehmen und das beste hoffen ;-)

Leider haben viele Autofahrer überhaupt kein Gefühl für das was sie da tun oder ihre Umgebung.
Ich kann immer nur mit dem Kopf schütteln, wenn Autofahrer an einer Kreuzung warten, wenn ein LKW noch meilenweit entfernt ist, bei einem Motorradfahrer aber rausziehen ... 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Vollgasfuzzi


Leider haben viele Autofahrer überhaupt kein Gefühl für das was sie da tun oder ihre Umgebung.
Ich kann immer nur mit dem Kopf schütteln, wenn Autofahrer an einer Kreuzung warten, wenn ein LKW noch meilenweit entfernt ist, bei einem Motorradfahrer aber rausziehen ... 🙄

Allerdings !

Und dann glotzen se noch in Facebook oder Whatsapp und so und konzentrieren sich nicht mehr aufs fahren.

Zitat:

Original geschrieben von Bloedbaer


Aber mal was Grundsätzliches zu der Art wie auf solche Beiträge reagiert wird:

Ich wundere mich immer wieder über zwei Arten von reflexartigen Reaktionen: Die eine sucht danach dem TE unter allen Umständen in den Hintern treten zu wollen indem sie in sein Verhalten Fehler hinein interpretiert.

Ja, das ist hier üblich. Da wird ein ganz anderer Hergang also vom TE geschildert konstruiert ("Kann es nicht sein, dass...) bei dem der TE möglichst schlecht dasteht und spätestens 3 Beiträge weiter wird der konstruierte Hergang als Fakt gesehen und auf dieser "neuen" Basis weiterdiskutiert.

Zitat:

Die andere nimmt die subjektive Darstellung des TE als objektive und unbestrittene Wahrheit und hetzt ihn voreilig in Auseinandersetzungen die er möglicherweise nicht gewinnen kann, weil die Gegenseite die Situation ganz anders erlebt hat und vielleicht glaubhafter belegen kann.

Ich tendiere eher zu dieser Ansicht, soweit der Inhalt nicht von vorneherein völlig unglaubwürdig ist. Etwas anderes als die Schilderung des TE hat man nicht, da muss man keine Dinge hinzudichten damit einem die Geschichte glaubwürdiger vorkommt. Bei Lügengeschichten entlarvt sich der Ersteller meist im Laufe der Diskussion durch Widersprüche etc. selbst.

Dass eine Diskussion fast immer subjektiv, also aus der Sicht des Erstellers, eröffnet wird, versteht sich von selbst.

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