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Tuningkit

BMW X1 E84

Hallo,

Bin heute auf folgendes gestossen.

KLICK

angeblich 40PS mehr bei einem z.b. x1Xdrive20d

Das ganze für 199,-

Was kann man davon halten? Es wird ja nichts auf das Steuergerät programmiert. Einfach gesteckt Einbauzeit ca. 15min.

Skeptische Grüße.

Beste Antwort im Thema

Hallo Martin, und alle anderen,

es ist wirklich interessant, wieviele Halbwahrheiten, Halbwissen, Keinwissen und totaler Unsinn hier verbreitet werden.

Also mal kurz zum Eingangsthema: Kann eine kleine Box tatsächlich die Leistung erhöhen? Ja sie kann! Die Frage ist nur, wie gut und wie nachhaltig!

Tatsächlich, wie Martin schreibt, wird dem Steuergerät ein niedrigerer Raildruck "vorgegauckelt". Da von diesem Wert, aber div. Kennlinien in der DDE abgeleitet und berechnet werden, verändert sich direkt proportional dazu auch der Ladedruck. Es verändern sich auch noch diverse andere Parameter, die aber nicht direkt zur messbaren Drehmomentänderung beitragen. Genau diese sind es jedoch, die unter bestimmten Umständen dazu führen, das der Motor bzw. die DDE eher in das Notprogramm gehen. Dazu gehören u.a. diverse Drücke und Temperaturwerte.

Grundsätzlich ist eine solche Leistungsänderung (eigentlich ist es eine Drehmomentänderung, die Leistung ist der errechnete, bzw. ausmulitplizierte Wert von Drehmoment x Drehzahl), durchaus ohne Schäden am Triebwerk und dem DPF möglich, allerdings nur, wenn Rail- und Ladedruck nicht zu stark erhöht werden. Ansonsten leiden die Injektoren, die Dichtungen und die Hochdruckpumpe unter erhöhtem Verschleiß.

Tatsächlich sind der 118d und 120d Motor im E87 absolut identisch, das Steuergerät benutzt geringfügig flachere Kennlinien für Rail- und Ladedruck. Lader, Abgassystem und Motor sind gleich. Beim 116d waren ein Lader ohne VTT (variable Turbinengeometrie) verbaut und noch ein paar andere Bauteile im Ansaugtrakt, Krümmer etc.

BMW Performance Parts bietet übrigens auch das Chiptuning des 120d an (+40 Nm), hierbei wird das Steuergerät umprogrammiert (erhöhter Rail- (ca +50 bar) und Ladedruck (ca +0,2bar) und der größere Ladeluftkühler und der größere Kühlermotor vom 123d verbaut.

Die Tuningboxen dieser Welt für Dieselmotoren werden alle am Railsensor angeschlossen, so auch die Kiste von "Tuningkit".

Ich werde, sozusagen von Berufs wegen 🙂, eine solche Box bestellen und dann hier von den Mess- und Erfahrungswerten berichten.

Grundsätzlich kann man auch unterstellen, dass ein Minderverbrauch immer dann möglich ist, wenn bei gleicher zugeführter Energie (Diesel)-Menge die Leistung höher ist. Soll heißen --> gleiche Gaspedalstellung = höhere Beschleunigung --> gleiche Beschleunigung = niedriger Gaspedalstellung = niedrigerer Verbrauch.
Wenn also mit gleichen Beschleunigungswerten und Drehzahlen gefahren wird, wie vor dem Tuning, ist der Verbrauch tatsächlich in etwa proportional zur Erhöhung des Raildrucks niedriger (in %). Leider gibt man aber auch mehr Gas, weils ja Spaß macht.

So, das war eine, hoffentlich nicht zu akademische Klarstellung.
Bis bald mit etwas mehr Info.

24 weitere Antworten
24 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von juz71



Zitat:

Original geschrieben von Fliegenfranz


ACHTUNG - FINGER WEG VON SO EINER BOX!!!

Generell ist das Versprechen von Leistungssteigerung bei Minderverbrauch unseriös.
Seriöse Anbieter geben für die Mehrleistung feste Werte an, hier liest man die schwammige Formulierung "...bis zu...%"

AC Schnitzer verbaut auch eine solche Box. Also auch unseriös?! Das ganze für 2600 Euro. Kann ich mir nicht vorstellen.

falsch zitiert...Das "unseriös" bezog sich nicht auf die Box als solche sondern auf das Versprechen einer Leistungssteigerung bei gleichzeitigem Minderverbrauch.

Zitat:

Original geschrieben von Fliegenfranz


falsch zitiert...Das "unseriös" bezog sich nicht auf die Box als solche sondern auf das Versprechen einer Leistungssteigerung bei gleichzeitigem Minderverbrauch.

Das verspricht sogar BMW direkt bei ihrem Performancekit. Mehr Leistung bei weniger Verbrauch.

Zumind. wars dazumal bei meinem 320d so.

Mit den meisten Tuningmaßnahmen spart man Sprit...wenn man die Leistung nicht abruft, sondern genauso fährt wie vorher 🙄

Wenn ich mit dem 30d genauso fahre wie mit dem 20d, ist der 30d auch der sparsamere 😉

Sicherlich. Aber dieser Intention folgt nur eine Minderheit jener Fahrzeugbesitzer, die ihre Fahrzeuge tunen (lassen).

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Sicherlich. Aber dieser Intention folgt nur eine Minderheit jener Fahrzeugbesitzer, die ihre Fahrzeuge tunen (lassen).

Deshalb die Smilies 😁

Hallo,

bei dieser Art von "Tuning" wird nur der Raildrucksensor verstimmt und dem Steuergerät ein zu geringer Druck vorgetäuscht.
Somit regelt die DDE den Raildruck nach und in Summe hat man dann z.B. 5% mehr Raildruck. Bei gleichen Einspritzzeiten (die ändern sich ja in keinster Weise ändern) ergibt das dann in Summe mehr Einspritzmenge.
Bei einer Vollastbeschleunigung, wo normalerweise der Ladedruck und somit die Frischluftmenge die limitierende Größe ist bringt mehr Einspritzmenge genau gar nichts. Der Motor wird stark rauchen was man zwar von aussen nicht sieht (DPF) aber die Regenerationsintervalle werden sicher kleiner und der Verbrauch steigt.
An der stationären Vollast (z.B. bei v-max) steigt die Leistung sicher, hier ist genug Frischluft vorhanden und in Summe mit der größeren Einspritzmenge ergibt das mehr Leistung.

Meiner Meinung nach völliger Mist, wer sowas verbaut hat keine Ahnung von modernen Dieselmotoren. Also Finger weg.

Schöne Grüße
Martin

Hallo Martin, und alle anderen,

es ist wirklich interessant, wieviele Halbwahrheiten, Halbwissen, Keinwissen und totaler Unsinn hier verbreitet werden.

Also mal kurz zum Eingangsthema: Kann eine kleine Box tatsächlich die Leistung erhöhen? Ja sie kann! Die Frage ist nur, wie gut und wie nachhaltig!

Tatsächlich, wie Martin schreibt, wird dem Steuergerät ein niedrigerer Raildruck "vorgegauckelt". Da von diesem Wert, aber div. Kennlinien in der DDE abgeleitet und berechnet werden, verändert sich direkt proportional dazu auch der Ladedruck. Es verändern sich auch noch diverse andere Parameter, die aber nicht direkt zur messbaren Drehmomentänderung beitragen. Genau diese sind es jedoch, die unter bestimmten Umständen dazu führen, das der Motor bzw. die DDE eher in das Notprogramm gehen. Dazu gehören u.a. diverse Drücke und Temperaturwerte.

Grundsätzlich ist eine solche Leistungsänderung (eigentlich ist es eine Drehmomentänderung, die Leistung ist der errechnete, bzw. ausmulitplizierte Wert von Drehmoment x Drehzahl), durchaus ohne Schäden am Triebwerk und dem DPF möglich, allerdings nur, wenn Rail- und Ladedruck nicht zu stark erhöht werden. Ansonsten leiden die Injektoren, die Dichtungen und die Hochdruckpumpe unter erhöhtem Verschleiß.

Tatsächlich sind der 118d und 120d Motor im E87 absolut identisch, das Steuergerät benutzt geringfügig flachere Kennlinien für Rail- und Ladedruck. Lader, Abgassystem und Motor sind gleich. Beim 116d waren ein Lader ohne VTT (variable Turbinengeometrie) verbaut und noch ein paar andere Bauteile im Ansaugtrakt, Krümmer etc.

BMW Performance Parts bietet übrigens auch das Chiptuning des 120d an (+40 Nm), hierbei wird das Steuergerät umprogrammiert (erhöhter Rail- (ca +50 bar) und Ladedruck (ca +0,2bar) und der größere Ladeluftkühler und der größere Kühlermotor vom 123d verbaut.

Die Tuningboxen dieser Welt für Dieselmotoren werden alle am Railsensor angeschlossen, so auch die Kiste von "Tuningkit".

Ich werde, sozusagen von Berufs wegen 🙂, eine solche Box bestellen und dann hier von den Mess- und Erfahrungswerten berichten.

Grundsätzlich kann man auch unterstellen, dass ein Minderverbrauch immer dann möglich ist, wenn bei gleicher zugeführter Energie (Diesel)-Menge die Leistung höher ist. Soll heißen --> gleiche Gaspedalstellung = höhere Beschleunigung --> gleiche Beschleunigung = niedriger Gaspedalstellung = niedrigerer Verbrauch.
Wenn also mit gleichen Beschleunigungswerten und Drehzahlen gefahren wird, wie vor dem Tuning, ist der Verbrauch tatsächlich in etwa proportional zur Erhöhung des Raildrucks niedriger (in %). Leider gibt man aber auch mehr Gas, weils ja Spaß macht.

So, das war eine, hoffentlich nicht zu akademische Klarstellung.
Bis bald mit etwas mehr Info.

Hallo nochmal,

die DDE regelt egal ob Kastl dazwischen oder nicht immer auf z.B. 800bar Raildruck (Sensorwert). Im ungetunten Fall sind dann auch tatsächlich 800 bar im Rail, im getunten Fall sinds dann eben z.B. 850bar. Alle anderen motorrelevanten Größen ändern sich selbstverständlich nicht! Wie denn auch. Der Sensor liefert in beiden Fällen 800bar? Alle Lernfunktionen jetzt einmal aussen vor, sonst wirds wirklich kompliziert.

Zum Thema gleicher Motor bei x18, x20d. (x!=Allrad in diesem Fall🙂
Schaut einmal ins WebETK (einfach googeln), dann seht ihr was da alles unterschiedlich ist.

Thema Verbrauch:
gleiche Gaspedalstellung = höhere Beschleunigung => Es wird auch mehr eingespritzt, also keine Hexerei.
gleiche Beschleunigung = niedriger Gaspedalstellung => Du gleichst (vereinfacht) mit dem Gaspedal den verdrehten Raildruck aus 🙂

Verbrauch runter heißt einfach Wirkungsgrad rauf.

Würde man durch dieses Kastl real wirklich den Verbrauch reduzieren, würde jeder BMW serienmässig mit vertrimmten Raildrucksensor ausgeliefert 🙂

Zitat:

Original geschrieben von zmaier


Hallo nochmal,

die DDE regelt egal ob Kastl dazwischen oder nicht immer auf z.B. 800bar Raildruck (Sensorwert). Im ungetunten Fall sind dann auch tatsächlich 800 bar im Rail, im getunten Fall sinds dann eben z.B. 850bar. Alle anderen motorrelevanten Größen ändern sich selbstverständlich nicht! Wie denn auch. Der Sensor liefert in beiden Fällen 800bar? Alle Lernfunktionen jetzt einmal aussen vor, sonst wirds wirklich kompliziert.

Zum Thema gleicher Motor bei x18, x20d. (x!=Allrad in diesem Fall🙂
Schaut einmal ins WebETK (einfach googeln), dann seht ihr was da alles unterschiedlich ist.

Thema Verbrauch:
gleiche Gaspedalstellung = höhere Beschleunigung => Es wird auch mehr eingespritzt, also keine Hexerei.
gleiche Beschleunigung = niedriger Gaspedalstellung => Du gleichst (vereinfacht) mit dem Gaspedal den verdrehten Raildruck aus 🙂

Verbrauch runter heißt einfach Wirkungsgrad rauf.

Würde man durch dieses Kastl real wirklich den Verbrauch reduzieren, würde jeder BMW serienmässig mit vertrimmten Raildrucksensor ausgeliefert 🙂

Hallo Zmaier,

ohne hier die Hosen runterzulassen: wir können das ganze auch etwas präziser machen. Der Begriff "WebETK" signalisert mir, das wir vermutlich bei der gleichen Company arbeiten.... 🙂

Im E87 (und nur davon sprach ich) sind diverse Antriebskomponenten (Bremsscheiben hinten etc.) unterschiedlich. Der Motor, die Motorperipherie, die DDE, die Kühlung, Abgasanlage und DPF sind laut ETK identisch (N47D20U0 --> N47D20O0). Ein Kollege von E hat mir das auch bestätigt.
Es gibt sogar die "inoffizielle" Möglichkeit über das ******notebook das Steuergerät umzuflashen. (Selber gesehen, wird zu bestimmten - hier nicht genannten 🙂 - Gelegenheiten auch gemacht!) Das Gleiche galt übrigens auch bei den 6-Zylinder Diesel (525d zu 530d --> N57D30U0 und N57D30O0)

Du hast natürlich recht, dass die DDE den Raildruck regelt. Es wird aber über einen Drucksensor im Rail der Wert an die DDE zurückgeführt. Und genau hier greift das "Kastl" ein, in dem es den gemessenen Wert nach unten verändert. Die DDE meint also 1200bar zu fordern, bekommt aber nur 1150bar zurückgemeldet, damit wird also der Druck erhöht, bis 1200 zurückgemeldet werden. Effektiv liegen dann aber z.B. 1250 bar an. Damit im Abgas Lambda 1 erreicht wird, muß nun folgerichtigt die zugeführte Menge Luft erhöht werden, da die Verbrennung sonst zu fett wäre. Dies wiederum geschieht über die Erhöhung des Ladedrucks (geht bei einem Turbo ja nicht anders), da die Raildruck-Kennlinie in der DDE als adaptiver Messwert geführt wird. Dies geschieht aber nur unter bestimmten Rahmenbedingungen und auch nur bis +/- 8% der Kennlinien (nicht der Leistung!). Darüber hinaus würde das Steuergerät in ein Notprogramm wechseln. Das Ganze funktioniert auch nur deshalb, weil Lambda über eine Sonde nach dem Lader gemessen wird und nicht im Auslass der einzelnen Zylinder, daher wirkt die Regelung auf das ganze Rail inkl aller Injektoren und nicht auf den einzelnen Injektor. Beim 118d sind beiden Werte Raildruck max: 1200bar, Ladedruck max: 2400mbar; beim 120d Raildruck max. 1400bar, Ladedruck max: 2800mbar. Diese Werte bei 20° C Ansauglufttemperatur und und 900mbar Luftdruck. Bei anderen Luftbedingungen regelt der Luftmassenmesser entsprechend über die Kennlinien andere Drücke.

Da tatsächlich innerhalb der oben angegebenen Grenzen und Rahmenbedingungen der Wirkungsgrad steigt, kann eine Verbrauchsoptimierung erreicht werden. Das gilt natürlich nur bei gleicher Fahrweise. Ob dies alles bei einer 199,-€ Carbon-Box 🙂 funktioniert, wäre halt zu überprüfen. Möglich ist es schon.

Und BMW hat tatsächlich beim 120 d den Rail-/Ladedruck verändert (mit anderen Injektoren und anderen Modifikationen etc. 🙂) daher hat der Motor ja nun auch 135kw gegenüber 130kw beim Vorgänger. Leichte Übung, mehr oder weniger.... 🙂

Nix für ungut, wir können das gerne weiterführen 🙂

Hallo,

da hast du Recht, ich bin einer der vielen Kollegen die bei E, genauer bei EA6 (=Dieselmotorenentwicklung) arbeiten.
Deshalb werde ich hier auch nicht mehr verraten.

118d!=120d, wers nicht glaubt schaut im ETK nach. Ist hier frei verfügbar http://de.bmwfans.info/parts/catalog/

"Damit im Abgas Lambda 1 erreicht wird"
Dieselmotoren haben im Normalbetrieb immer Lambda>1, sprich Luftüberschuss! Lambda=1 gibts beim Otto.

"Dies wiederum geschieht über die Erhöhung des Ladedrucks (geht bei einem Turbo ja nicht anders)
Mann kann auch AGR reduzieren?

Dies geschieht aber nur unter bestimmten Rahmenbedingungen und auch nur bis +/- 8% der Kennlinien (nicht der Leistung!). Darüber hinaus würde das Steuergerät in ein Notprogramm wechseln. Das Ganze funktioniert auch nur deshalb, weil Lambda über eine Sonde nach dem Lader gemessen wird und nicht im Auslass der einzelnen Zylinder, daher wirkt die Regelung auf das ganze Rail inkl aller Injektoren und nicht auf den einzelnen Injektor.
Was hat das ganze mit einem einzelnen Injektor zu tun. Ich versteh die Argumentation nicht. Sorry, aber das ganze hier ist ziemlich wirres Zeugs.

"Bei anderen Luftbedingungen regelt der Luftmassenmesser entsprechend über die Kennlinien andere Drücke."
🙂 Wunderbar, im Ernst sowas kann man nicht schreiben, das ist einfach falsch.

Nix für ungut, hier ist Schluss für mich.

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