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TÜV Bremsentest Haupt- und Nachprüfung

Themenstarteram 5. Oktober 2018 um 22:20

Hallo,

ich war beim TÜV. Eine Nachprüfung war notwendig, weil ich vorn links den Querlenker tauschen sollte, sowie hinten die Bremsschläuche.

In den Anhang habe ich mal das Bild der Bremswerte bei der Hauptprüfung (obere Tabelle) und das der Nachprüfung (untere Tabelle) gelegt.

Für mich sieht das im Vergleich erstmal wie zwei verschiedene Autos aus. (Ist es aber nicht!)

Oder ist es sowas ähnliches wie zwei verschiedene "Messbereiche" des Prüfstandes? So ähnlich wie bei einem Multimeter?

Aber die Messwerte müssten doch trotzden gleich (ähnlich) sein!?

Kann mir (uns) jemand die Tabellen erklären?

Vielen Dank!

Haupt-und-nachpruefung
Beste Antwort im Thema

Zitat:

@brunokoop schrieb am 6. Oktober 2018 um 07:13:22 Uhr:

Bei der unteren Messung wurde auch das Pedal nicht so heftig betätigt.

Ja, genau, da ist nur die Betätigungskraft des Bremspedals verschieden.

Kann man auch direkt selber nachrechnen:

Betätigung_Test1 / Betätigung_Test2 = Bremse-Min_Test1 / Bremse-Min_Test2

114/42*159=431

Bei dem Bremsentest wird einfach geschaut, ob die Kraft von Bremse-Ist > Bremse-Min ist. Bremse-Min wird dabei aus der Betätigungskraft berechnet.

Zitat:

Und dennoch haben die Räder in den Rollen blockiert.

Der extra Satz von wegen Blockieren der Räder betrifft immer nur den Test der Handbremse, da wird soweit gezogen, bis sie blockiert.

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Zitat:

@schreyhalz schrieb am 7. Oktober 2018 um 14:49:57 Uhr:

Zitat:

Warum hat sich bei der Nachprüfung das Verhältnis zwischen VA und HA so verschlechtert? Ist doch schon hart an der Grenze, oder?

Das Verhältnis hat sich praktisch gar nicht verändert! Vergleiche in der oberen und unteren Tabelle die "ist" Werte "Anteil % " ! Sind fast identisch und liegen jedesmal über den Mindestwerten.

Die zweite Messung weist für die Hinterachse eine Bremsleistung von 18.3% gegenüber vorher 23.8% aus, das ist fast 1/4 weniger.

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 7. Oktober 2018 um 14:49:57 Uhr:

Zitat:

Das liegt daran, dass er beim 2. Mal deutlich schwächer gebremst hat. Die Kraft geht zuerst stärker auf die Vorderachse.

falsch , siehe weiter oben

Was ist daran falsch?

Die Bremskraftverteilung vorn/hinten gibt bei geringem Bremsdruck mehr nach vorn, das Verhältnis ist über die Betätigungskraft aufgetragen nicht linear.

Themenstarteram 7. Oktober 2018 um 21:23

Zitat:

@gobang schrieb am 7. Oktober 2018 um 17:12:06 Uhr:

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 7. Oktober 2018 um 14:49:57 Uhr:

 

Das Verhältnis hat sich praktisch gar nicht verändert! Vergleiche in der oberen und unteren Tabelle die "ist" Werte "Anteil % " ! Sind fast identisch und liegen jedesmal über den Mindestwerten.

Die zweite Messung weist für die Hinterachse eine Bremsleistung von 18.3% gegenüber vorher 23.8% aus, das ist fast 1/4 weniger.

1) Das heist: Mit noch weniger Bremsdruck darf mein Prüfer gar nicht messen, sonst fällt meine Karre durch?

Zitat:

@gobang schrieb am 7. Oktober 2018 um 17:12:06 Uhr:

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 7. Oktober 2018 um 14:49:57 Uhr:

 

falsch , siehe weiter oben

Was ist daran falsch?

Die Bremskraftverteilung vorn/hinten gibt bei geringem Bremsdruck mehr nach vorn, das Verhältnis ist über die Betätigungskraft aufgetragen nicht linear.

2) Zumindest nicht proportional (wenn du recht hast).

3) Und warum prüften die Prüfer (es waren zwei verschiedene) denn nun meine Hinterachse mit so viel mehr Druck als meine Vorderachse ... bei beiden Prüfungen?

Achso so ... eben gerade WEIL so viel weniger Bremskraft nach hinten geleitet wird?

Ach ... und

4)

Wie prüfen (prüften) die Prüfer das Verhältnis Vorne/Hinten eigendlich VOR Zeiten von OBD? Gar nicht wirklich?

Zitat:

@bliff schrieb am 7. Oktober 2018 um 23:23:56 Uhr:

3) Und warum prüften die Prüfer (es waren zwei verschiedene) denn nun meine Hinterachse mit so viel mehr Druck als meine Vorderachse ... bei beiden Prüfungen?

Achso so ... eben gerade WEIL so viel weniger Bremskraft nach hinten geleitet wird?

Weil es völlig wurscht ist. Er braucht einen x-beliebigen Wert zwischen Mindestfußkraft und Blockiergrenze der Reifen, aus diesem rechnet das Programm aus ob die Bremswerte in Ordnung sind oder nicht.

Bremskraftverteilung ist bei solchen niedrigen Geschwindigkeiten fix (über Flächenverhältnis im Hauptbremszylinder zu Radbremszylinder). Regeleingriffe erfolgen bei Schrittempo nicht (Rollenprüfstände drehen meist mit ca. 6km/h)

In Vor-Bezugsbremskraftprüfungszeiten war die Verteilung rein Gefühl/Ermessen der Prüfer. Da gab's halt nur den geeichten Drucksensor im rechten Prüferfuß. :p

Die erste Zeit haben sogar die Prüfer über den HU Adapter geflucht, weil sogar 3 Jährige FZ bei den Bezugsbremskraftprüfungen durchfielen, obwohl die Bremse neuwertig war.

Davor wurde es nach "Gefühl" ermittelt. Wenn man voll in die Eisen gehen muß, und die Bremse bringt nur 80 anstatt 200, dann ist da was Faul. Das sieht man anschließend bei der Sichtprüfung. (verrostete Scheiben, festsitzende Klötze, oder wenn die Bremsflüssigkeit aus der Trommel tropft) Gleiches ist, wenn die Wirkung 80 links, und 250 rechts ist.

Themenstarteram 9. Oktober 2018 um 20:47

Vielen Dank für die vielen Beiträge. Es ist viel daraus zu erfahren.

Es ist jedoch bisher nicht geklärt, was die Ursache dafür ist, dass die zweite Messung hinten einen relativ starken Rückgang des Bremswertanteils anzeigt.

Zur Erinnerung:

Hauptuntersuchung: 76,2% zu 23,8%

Nachuntersuchung: 81,7% zu 18,3% (Minimum: 17,5)

Abhängigkeit des Bremswertanteils vorne/hinten:

Es kamen Bemerkungen zu seiner Abhängigkeit vom hydr. Druck wie auch von der Geschwindigkeit.

Abhängigkeit vom hydr. Druck:

- Es wurde gesagt, der vordere Anteil ist bei niedrigem Druck gößer. Das könnte eine Begründung sein, das bei mir bei der zweiten Messung (hier wurde mit niedrigerem Druck gemessen) der hintere Anteil geringer wird.

- Ich habe gelesen, dass es Anlagen gibt, die - umgekehrt - bei geringem hydr. Druck mehr Bremsanteil nach hinten geben. Dieses soll dem Komfort dienen, da dann das Fahrzeug nicht so "nickt". Das könnte bei mir so sein, da die hinteren Beläge ca. halb so lange halten wie die vorderen. Wenn das so ist, gibt es mir allerding zu denken, dass hier bei der zweiten Messung mit geringerem hydr. Druck der hintere Anteil kleiner wird?? (Doch noch Luft drin nach Schlauchtausch hinten?)

Abhängigkeit von der Geschwindigkeit:

"Bei diesen geringen Geschwindigkeiten auf dem Prüfstand findet keine Form der Regelung statt."

Auch hier stellt sich die Frage, warum sich dann der Anteil verringert bei der zweiten Messung.

Da bei den Messungen die jeweils nicht gemessene Achse ja still steht, denkt die Regelung ja, diese Achse blockiert, und gibt die volle Kraft auf die jeweils andere Achse.

Also muss sich die Verhältnismessung (Verteilung vorn/hinten) ja auch auf den jeweils betätigten Druck beziehen, und die Software rechnet dann aus.

Dieses sollte aber ja nichts an den oberen Überlegungen ändern!?

Naja, gleicher Prüfer? Der eine wiegt 70kg, der andere 120kg. Kiste Wasser im Kofferraum. Etwas anderer Luftdruck (Und damit Rollwiderstand auf der Rolle), bisschen Feuchtigkeit auf der Bremsscheibe, ... für so ein paar % Schwankung gibt es eine Menge möglicher Ursachen.

Das Nicken hat wenig mit der Bremskraftverteilung zu tun. Bremsverzögerung und Schwerpunktlage sind da die entscheidenden Faktoren. Je höher der Schwerpunkt und je stärker gebremst wird desto mehr verlagert sich das Gewicht auf die Vorderachse. Die ideale Bremskraftverteilung muss also bei wenig Bremsung deutlich mehr die Hinterachse nutzen und bei höherer Verzögerung Anteilig weniger.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 10. Oktober 2018 um 12:15:40 Uhr:

Naja, gleicher Prüfer? Der eine wiegt 70kg, der andere 120kg.

Waren zwei verschiedene. Hatten beide eher ähnliches Gewicht.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 10. Oktober 2018 um 12:15:40 Uhr:

Kiste Wasser im Kofferraum.

Was soll ich denn mit Wasser?? :rolleyes: Kommt doch aus dem Hahn. Aber die Kiste Bier war auch nicht drin. (Quasi gleicher Inhalt.)

Zitat:

@Moers75 schrieb am 10. Oktober 2018 um 12:15:40 Uhr:

... bisschen Feuchtigkeit auf der Bremsscheibe, ...

Schönster Sonnenschein, beide Tage.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 10. Oktober 2018 um 12:15:40 Uhr:

Etwas anderer Luftdruck (Und damit Rollwiderstand auf der Rolle)

Zwischen den beiden Terminen hat sich da wohl kaum was getan. (Ich war auch nicht dran.)

Zitat:

@Moers75 schrieb am 10. Oktober 2018 um 12:15:40 Uhr:

Das Nicken hat wenig mit der Bremskraftverteilung zu tun. <--> Je höher der Schwerpunkt und je stärker gebremst wird desto mehr verlagert sich das Gewicht auf die Vorderachse. Die ideale Bremskraftverteilung muss also bei wenig Bremsung deutlich mehr die Hinterachse nutzen und bei höherer Verzögerung Anteilig weniger.

Dann ja also doch!? Bei schwachem Bremsen wird das eine "Komfortbremsung" und wenn es ernst wird eben nicht mehr.

 

Ach ... Das war übrigens die gleiche TÜV-Station und der gleiche Rollenstand.

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