Transport Gasflasche mit der Dachbox?

Hallo zusammen,

erstmal ein großes Lob an das engagierte Forum. Ich habe hier schon den ein oder andern informativen Thread mit verfolgt.

Bei diesem Thema konnte ich bisher wenig (sinnvolles) recherchieren und daher würde ich mich freuen ein paar alternative Meinungen zu hören.

Ausgangssituation: Wir planen eine fünf wöchige Campingreise quer durch Italien. Zum Kochen verwenden wir einen zweiflammigen Cadac Gasherd.

Bzgl. der Gasflaschen tendiere ich aufgrund der Dauer des Urlaubs und Preis / Leistungsverhältnis zu einer 5kg Propangasflasche, wie man sie in jedem Baumarkt bekommt. 5kg Gas sollten nach meiner Berechnung dicke ausreichen.
Alternativ gäbe es noch die R907 von Campingaz mit 2,7kg Füllung. Das wäre im Prinzip ok, allerdings könnte es sein, dass die Füllung nicht ganz reicht und man müsste diese dann in Italien tauschen (sollte aber easy sein).

Was mir nun aber wirklich Sorge bereitet ist, wie in aller Welt transportiert man eine Gasflasche am besten auf langen Strecken (Family on board). In jedem Beitrag steht, man solle nur kurze Strecken damit fahren und dann alles gut belüftet, die Flasche hinter dem Fahrersitz stellen, etc....

So weit so gut, aber das fällt für uns komplett flach, weil a) hinter dem Beifahrersitz meine Tochter sitzen wird und b) wenn überhaupt nur im Kofferraum Platz ist.

Wir haben für den alten Meriva noch eine Dachbox aufgebaut und nun stellt sich natürlich die Frage, warum eigentlich die Gasflasche nicht ordentlich verzurrt dort oben transportieren.

Damit wäre zumindest das Thema Gasaustritt während der Fahrt unproblematisch.

Allerdings habe ich keine Ahnung ob das überhaupt erlaubt ist und natürlich stellt sich selbstredend die Frage, was passiert bei einem Auffahrunfall? Explodiert die Flasche in so einem Fall (vermutlich, ja...)

In dieser Logik dürfte dann allerdings niemand eine Gasflasche an Board haben, denn ein Auffahrunfall kann ja jederzeit passieren (auch wenn die Flasche im Kofferraum oder hinter dem Fahrer liegt).

Zusammenfassend also:

Lösung 1:
Sicherheitshalber lieber die kleinere Campingaz Flasche kaufen und diese im Kofferraum sicher lagern.

Oder

Lösung 2:
Egal, wenn ein Unfall passiert geht das Ding eh hoch und somit ist es in der Dachbox sicherer und im Prinzip ist es dann auch egal, ob die R907 oder die 5kg Flasche mit dabei ist.

Ich freue mich auf Eure Einschätzung! Danke vorab!

Bernd

53 Antworten

Zitat:

@4Takt schrieb am 20. Juli 2021 um 11:06:08 Uhr:


Naja, vielleicht hätte ich das Video ansehen sollen, aber nachdem ich als erstes Bild direkt den Crashtest gesehen hatte, habe ich nicht weitergeguckt, weil in solchen Videos immer polemisiert wird.

Dann ist es um der Glaubwürdigkeit (der eigenen) Willen immer angebracht, über gar nicht Gesehenes auch keinen verächtlichen Kommentar abzugeben.

Die ADAC Videos polemisieren eigentlich nicht, sondern zeigen vernünftig und anschaulich, wie sich vernünftige (!!!!) Autofahrer verhalten sollten. Wenn das anders empfunden wird, dann liegt das ausschließlich am Betrachter.

Zitat:

@4Takt schrieb am 20. Juli 2021 um 10:48:07 Uhr:


Ich dachte, da kommt ein Filmchen über deine Art des Verzurrens, weil ich sehen wollte, wo du die Gurte verankerst aber nein, es kam nur ein Panik erzeugender Crashtest.

Naja, wenn das Filmchen Panik erzeugt, möchte ich nicht wissen was passiert, wenn du echte Unfallbilder der Rennleitung sehen würdest....
Egal wie, eine Gasflasche gehört nicht in die Dachbox, sondern gesichert ins Auto (oder Anhänger).
Dem TE einen schönen und erholsamen Urlaub in Italien und möglichst ohne Lockdown.

Beim Unfall wird's allgemein spektakulär, Ladungssicherung hin oder her.
Dabei ist Ladungssicherung im allgemeinen nicht so ausgelegt, dass sie im Falle eines Unfalls halten muss, das verlangt der Gesetzgeber nämlich auch gar nicht.
So ist es zwar theoretisch tatsächlich möglich, eine 11kg- Gasflasche mit einem tatsächlichen Gewicht von 24Kg in der Dachbox zu transportieren, wenn man sie denn stehend transportieren könnte.
Aus eigenem Interesse sollte man sowas allerdings unterlassen, wenn man sich die windige Konstruktion "Dachbox" so ansieht.

Ansonsten fordert der Gesetzgeber lediglich, dass Ladung in Brems- und Ausweichsituationen zu halten hat und zwar mit 80% der Gewichtskraft nach vorne, sowie mit 50% zu den Seiten und nach hinten.
Formschluss ist besser als Kraftschluss, also die Gasflasche einfach nach ganz vorne im Kofferraum stellen und mit dem restlichen Reisegepäck zustapeln.

Wurde ja schon viel gesagt, trotzdem: Ich transportiere eine 5Kg Stahl-Flasche in der Reserveradmulde. Da ist dann schon mal eine Öffnung nach unten drin (mit Stopfen, den kann man rausnehmen), zudem ist der Kofferraumboden drüber und auf dem dann das weitere Gepäck - beim Kombi mit Sicherung, bei der Limo ohne weitere Sicherung. Ob die Reserveradmulde bei kleineren Fahrzeugen (mit kleineren Rädern) ausreicht, weiß ich nicht - müsste man probieren. Es ist immer ein zusätzlicher Risikofaktor (nur eine nicht vorhandene Gasflasche kann garantiert nicht explodieren), aber ich denke so ist das kalkulierbar. Ich will aber noch ergänzen, dass bei den meisten der Fahrten noch ein Wohnwagen dranhängt, weshalb ich mir bzgl. Auffahrunfällen und der Gasflasche dann gar keine Sorgen mehr mache. Und für Rückfrage: Im Wohnwagen ist nur eine Gasflasche, sonst passt die Stützlast nicht mehr.

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Bei uns fährt die 5Kg und auch die 11Kg Gasflasche in der Heckgarage mit, mit Spannguten an den Garage-bars verzurrt, und zwar an der nach vorne gerichteten Wand. Die Garage hat einen zusätzlichen Gassensor, der auf die "Alarmzentrale" des Wohnraumes aufgeschaltet ist.

Für mich ist das ungefähr das Maß an Sicherheit, was man an einen Transport solcher Flaschen stellen sollte. Bisschen weniger ist ok, bisschen mehr auch. Aber Dachbox finde ich jetzt keine so gute Idee.

Gruss
Jürgen

Bei Overlandern seh ich das nicht gerade selten, dass sie Gasflaschen aufm Dach transportieren. Diese sind dann aber meist stabilen Aluboxen verstaut, die dann nochmal extra auf dem Dachgepäckträger verzurrt sind. In so eine labbrige Dachbox würde ich keine Gasflasche mitfahren lassen, da hätte ich selbst viel zu viel Bedenken wenn es zu brenzligen Situationen kommt.

Mal völlig unabhängig davon, dass so ein schweres "Geschoss" da oben allein aus physikalischen Gründen nix zu suchen hat.....

So eine Dachbox hat eine Maximalbelastung.
Ein Dach hat eine Maximalbelastung.
Die Dachträger haben eine Maximalbelastung.

Dazu kommt dann noch die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit.

All das erfährt wohl meist genauso viel Aufmerksamkeit wie das Gewicht des beladenen Wohnwagens oder Wohnmobils.

Ich würde es ebenso machen wie hier schon beschrieben: eine kleine Gasbuddel (5kg oder R907) in der Ecke des Kofferraums verzurren und gut. Die kleine blaue CG-Buddel fällt zudem bei Kontrollen auch nicht gleich ins Auge, wenn dann noch übriges Gepäck im Auto verstaut ist. Sollte der Meriva keine Zurrpunkte im Kofferraum haben kann man den Spanngurt sicherlich auch um die Rückenlehne des Sitzes legen und die kleine Buddel so sichern.

Wenn ich mit dem Caddy eine Flasche hole, stell ich die immer zwischen Rücksitzbank und Beifahrersitz und mach dazu das Schiebefenster nen Spalt auf. Das wird bei dir auf Langstrecke mit Gepäck dennoch kaum möglich sein.

Zitat:

@Badland schrieb am 21. Juli 2021 um 08:37:40 Uhr:


..und mach dazu das Schiebefenster nen Spalt auf..

Wozu?

Zitat:

@PIPD black schrieb am 21. Juli 2021 um 08:33:09 Uhr:


Mal völlig unabhängig davon, dass so ein schweres "Geschoss" da oben allein aus physikalischen Gründen nix zu suchen hat.....

So eine Dachbox hat eine Maximalbelastung.
Ein Dach hat eine Maximalbelastung.
Die Dachträger haben eine Maximalbelastung.

Dazu kommt dann noch die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit.

All das erfährt wohl meist genauso viel Aufmerksamkeit wie das Gewicht des beladenen Wohnwagens oder Wohnmobils.

Ich würde es ebenso machen wie hier schon beschrieben: eine kleine Gasbuddel (5kg oder R907) in der Ecke des Kofferraums verzurren und gut. Die kleine blaue CG-Buddel fällt zudem bei Kontrollen auch nicht gleich ins Auge, wenn dann noch übriges Gepäck im Auto verstaut ist. Sollte der Meriva keine Zurrpunkte im Kofferraum haben kann man den Spanngurt sicherlich auch um die Rückenlehne des Sitzes legen und die kleine Buddel so sichern.

Unsere Dachbox hat eine maximal Belastung von 50kg.
Der Plan war nicht wie in anderen Beiträgen erwähnt, eine 11kg Gasflasche (ca. 23kg Gesamtgewicht) zu transportieren, sondern eine 5kg (ca. 11kg Gesamtgewicht) oder als kleinere Alternative eine R907 (ca. 6,4 kg Gesamtgewicht).
Die Thule Dachbox bietet die Möglichkeit die Gasflasche mit einem Spanngurt direkt auf dem Dachträger zu verzurren, somit wäre auch sichergestellt, dass der Schwerpunkt des Gewichts nicht im vorderen Bereich liegt und die Flasche nicht herumkullern kann.

ABER! Wie schon dargestellt, auch ich sehe das durchaus kritisch, da man im Falle einer Vollbremsung nur schwer abschätzen kann, wie der Aufprall abgefangen wird, bzw. ob die Dachbox hält, etc. ...

Daher nochmals um alle zu beruhigen: Wir machen das nicht!

Was den Transport im Kofferraum betrifft: Die Möglichkeit die Flasche dort zu verzurren funktioniert sicherlich, nur dann geht eben auch viel wertvoller Platz verloren.

Die Alternative mit mehreren kleinen Gaskartuschen zu starten finde ich dieser Logik folgend gut und spart uns zudem den teueren Kaufpreis der R907 als nächst kleinere professionelle Lösung.

An dieser Stelle nochmals Danke an alle für die wertvollen Beiträge. Denke, dass der Thread auch vielen anderen dabei helfen wird, sich eine geeignete Lösung für den Transport zu überlegen.
Mir hat's jedenfalls sehr geholfen!

Zitat:

@4Takt schrieb am 21. Juli 2021 um 09:20:06 Uhr:



Zitat:

@Badland schrieb am 21. Juli 2021 um 08:37:40 Uhr:


..und mach dazu das Schiebefenster nen Spalt auf..

Wozu?

Wozu wohl. Damit das Gas im Falle einer Leckage raus kann. Gut, das Gas ist schwerer als Luft, von daher ist das nur eine halb gute Lösung. Man muss halt drauf vertrauen, daß durch die Verwirbelungen des Fahrtwindes das Gas sich nicht im Fußraum absetzt.

Während des Stillstandes bringt ein offenes Fenster in der Tat nicht wirklich was.

Gruss
Jürgen

Mann, Mann, Mann, Manche haben auch noch Angst, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte.

Ja es gibt 10.000 Eventualitäten, die passieren könnten, doch was passiert praktisch?

In so manchem Urlaub in südlichen Ländern habe ich gesehen wie man da mit Gasflaschen umgeht, die werden locker, nichtmal angeschnallt in sengender Hitze auf Kleintransportern von Kneipe zu Kneipe und Haushalt zu Haushalt gefahren. Die werden an Gastankstellen von Jedermann befüllt bis zum Geht nicht mehr, da kümmert sich kein Mensch um irgendwelche Vorschriften, vielleicht gibt es die in manchen Ländern auch gar nicht und es passiert nie irgendwas, oder so selten, dass nichts bekannt wird.

Aber bei uns wird bis zum i-Tüpfelchen darüber diskutiert was alles passieren könnte, wenn hätte, täte, Fahrradkette.

Klar ist Vorsicht geboten und man sollte keinesfalls zu leichtsinnig damit umgehen, aber man kann auch alles bis ins Unendliche übertreiben.

Also "Fenster auf" finde ich jetzt auch übertrieben und bringt vermutlich auch nichts.
Die Karren sind ja per se nicht dicht und haben auch noch Zwangslüftungen.
Ladungssicherung und gut ist.

Zitat:

@Haubenzug schrieb am 21. Juli 2021 um 17:33:05 Uhr:


Also "Fenster auf" finde ich jetzt auch übertrieben und bringt vermutlich auch nichts.
Die Karren sind ja per se nicht dicht und haben auch noch Zwangslüftungen.
Ladungssicherung und gut ist.

Ich glaube, da bezog man sich eher auf den Transport im normalen PKW im hinteren Fußraum.

Gruss
Jürgen

Wenn ich Gasflaschen mit dem Auto hole, fahre ich nur deswegen los. Das heißt soviel wie das die Gasflasche nie länger als 20 - 30Min im Auto bleibt.

Im Wohnmobil ist der Gaskasten eh nach unten entlüftet, da kann ich die Flasche auch direkt vorschriftsmäßig verzurren.

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