Tram gegen Auto
Hallo Mitschrieber und -leser!
Aus br-online
Leider hab ich ned mehr Infos dazu, aber dennoch könnt ma drüber reden. Ich finds scho bissl merkwürdig, daß ma da dem Autofahrer ne Schuld gibt. Denn oft gibts halt dann ne Situation, wo man ja auch nicht mehr rückwärts kann. Naja seis drum. Es sollte auch als Warnung an alle gelten!
Hier nochmal der Text, falls der Link ned geht:
"Eine Berliner Gericht hat jetzt entschieden, dass bei einem Unfall zwischen einem Auto und einer Tram praktisch immer der Autofahrer Schuld ist.
Ein Autofahrer wollte links abbiegen und war deshalb auf die Tramgleise gefahren ist. Dort musste er den Gegenverkehr abwarten. Dann kam die Tram. Obwohl die Straßenbahn noch weit genug weg war und der Fahrer das Auto rechtzeitig sehen konnte, rammte er es und gab dem Autofahrer dann später die Schuld. Der zog dagegen vor Gericht.
Die Richter ließen den Autofahrer aber im Regen stehen. Auch wenn die Tram noch weit genug weg war und hätte bremsen können und das Auto sozusagen in einer "rechthaberischen Art" gerammt hat, trägt der Autofahrer eine Mitschuld.
Grundsätzlich gilt nämlich: Man darf nur auf Trambahngleise fahren wenn weit und breit wirklich keine Tram zu sehen ist. Sobald sich eine Bahn nähert, muss man von den Schienen verschwinden."
Beste Antwort im Thema
Ich sehe das Ganze anders:
Der Autofahrer will links abbiegen und muss den Gegenverkehr abwarten. Was soll er jetzt machen wenn von hinten eine Strassenbahn kommt??
Dann kommt es zum Zusammenstoss, obwohl der Fahrer der Trassenbahn genug Zeit gehabt hätte zu bremsen (von Notbremsung kann anscheinend keine Rede sein).
Da liegt die Schuld ausschliesslich bei der Strassenbahn (wenn man dem Bericht glaubt).
149 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Das zulassige Gesamtgewicht für LKW's (ausgenommen genehmigungspflichtige Schwertransporte) in Deutschland liegt bei 40 Tonnen. Somit ist in dem genannten Fall das positive Massenverhältnis weiterhin gegeben.
und 40 vs. (meinetwegen) 80t sieht dann immer noch super aus für die tram? die armen passagiere....
Bei den zitierten 76 bzw. 80 t reden wir aber schon von zwei Wagen. Die zuerst angesetzten 30-40 t treffen je nach Modell (und Besetzung) eher zu.
Bei einem derartigen Hindernis kann die Bahn u.U. entgleisen. Solange sie nicht umkippt - und die Wahrscheinlichkeit ist gering -, verursacht das vor allem immensen Sachschaden.
Düsentrieb, stimmt. Das Gewicht ist von mir für zwei Wagen angegeben. Das liegt daran, dass wir hier 70% der Zeit mit zwei Wagen fahren. Abends öfter mit nur einem, auf einer Linie zu 50% sogar mit drei Wagen - wobei der 3. dann "nur" 15 Tonnen wiegt.
Ihr dürftet in Essen auch noch dengleichen Wagentyp aus den 80ern haben, wie wir hier. War damals eine Einkaufsgemeinschaft mehrerer Verkehrsbetriebe.
In aller Regel bedeutet Entgleisen nicht umkippen- zumindest hier gab es noch keinen solchen Fall. Entgleisungen kommen ab und an mal vor - dabei springt mind. 1 Rad aus der Schiene. Da an einem Wagen (bei uns) 8 Achsen in 4 Drehgestellen sind, ist die Bahn meist noch stabil genug.
Ich hatte neulich auch so ne Situation mit der Trambahn in München.
Ich wollte links abbiegen, musste den Gegenverkehr abwarten.
Hinter mir (ich bin zunächst daran vorbeigefahren) stand eine Trambahn an der Haltestelle (zwischen den Fahrspuren je Richtung).
Was weiß denn ich, wann die losfährt? Soll ich da im Worst-Case 5 Minuten die Fahrspur blockieren, falls sich Tramfahrer begnadet loszufahren?
Das Abbiegen ist an dieser Stelle definitiv erlaubt. Vor mir ist auch einer abgebogen und Verkehrszeichen sagen nichts über ein Abbiegeverbot.
Um die Fahrspuren geradeaus freizuhalten habe ich mich eben zum Abbiegen dann auf die Tramgleise gestellt. Trambahn stand zu diesem Zeitpunkt noch immer an der Haltestelle (etwa 50m hinter mir).
Ich stand mitten auf den Gleisen um den Gegenverkehr abzuwarten, d.h. der Trambahnfahrer hat mich schon beim losfahren sehen MÜSSEN.
Die Trambahn hat sich dann langsam mit Gebimmel in Bewegung gesetzt und ist bis auf wenige cm an mein Fahrzeug herangefahren und hat nicht aufgehört zu bimmeln. Der Fahrer hat auch noch spastisch gestikuliert dabei. Ich dachte zunächst, dass der Fahrer stark betrunken sei und mich wegschieben will.
Zurückfahren ging leider nicht, da mir der intelligente Trambahnfahrer die Sicht nach hinten versperrt hat.
Es ist zu keiner Kollision gekommen, aber die Situation war sehr unangenehm. Bestimmt für alle Beteiligten.
Habe die Beiträge hier schon gelesen und weiß, dass ich an der Situation nicht ganz unschuldig bin (nächstes Mal fahre ich nicht auf die Gleise, sondern nehme einen kleinen Umweg in Kauf). Mich hätte eine Diskussion mit dem Tramfahrer auch interessiert, aber damit ist ja niemandem geholfen. Wenn er schon so blöd fährt, dann ist er sicher auch nicht für eine konstruktive Diskussion zu haben.
Meint ihr jetzt wirklich, dass ich in diesem Falle (einer bewussten Kollision, durch den Tramfahrer verursacht) auch eine Mitschuld zu tragen gehabt hätte?
Es wäre zu keinem Konflikt gekommen, wenn der Tramfahrer einfach noch bisschen an der Haltestelle gewartet hätte anstatt unnötig Energie und Nerven fürs Losfahren, Bremsen und Bimmeln zu verschwenden.
Soll sich ein Trambahnfahrer nicht auch defensiv verhalten und vorausschauend fahren?
Ich hatte auch eine Zeugin im Auto, eine Rechtschutzversicherung und gute Kontakte zu Medienvertretern habe ich ebenfalls, außerdem einen sehr guten auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwalt. Da wäre eine Lawine ins rollen geraten welche viel Aufwand (Zeit und Nerven) gekostet hätte.
Bin gespannt auf Meinungen. Wie gesagt, die Trambahn stand vor der Situation!!!
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
Was weiß denn ich, wann die losfährt? Soll ich da im Worst-Case 5 Minuten die Fahrspur blockieren, falls sich Tramfahrer begnadet loszufahren?
Schlicht und ergreifend: ja.
Zitat:
Original geschrieben von bits1011
Schlicht und ergreifend: ja.Zitat:
Original geschrieben von nugolf
Was weiß denn ich, wann die losfährt? Soll ich da im Worst-Case 5 Minuten die Fahrspur blockieren, falls sich Tramfahrer begnadet loszufahren?
Nein!
Die Tram hat ja ihre Gleise auf der Straße und ist somit ein Verkehrsteilnehmer wie alle anderen auch. Deshalb hat sie auch Blinker und sogar Bremslichter.
Aber Tramfahrer sind ohnehin ein aggressives Völkchen, da hat man auch als Bahnkunde oft genug Ärger mit. Viele sind nicht glücklich wenn sie andere nicht schädigen oder beleidigen können.
Zitat:
Original geschrieben von Incoming
Nein!
Die Tram hat ja ihre Gleise auf der Straße und ist somit ein Verkehrsteilnehmer wie alle anderen auch. Deshalb hat sie auch Blinker und sogar Bremslichter.
Eben nicht, Schienenfahrzeuge genießen in vielerlei Hinsicht Privilegien, weil sie an die Schienenwege gebunden sind. § 9 Abs. 1 S. 3 StVO ist eindeutig:
Zitat:
Wer nach links abbiegen will, darf sich auf längs verlegten Schienen nur einordnen, wenn er kein Schienenfahrzeug behindert.
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
Soll sich ein Trambahnfahrer nicht auch defensiv verhalten und vorausschauend fahren?
Soll er. Er hat aber auch einen Fahrplan, an dem er sich orientieren muss und wo im Zweifelsfall geprüft wird, warum dieser nicht eingehalten wurde, spätestens wenn sich Leute beim Verkehrsbetrieb beschweren, dass sie ihre Anschlüsse verpasst haben.
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
Ich hatte auch eine Zeugin im Auto, eine Rechtschutzversicherung und gute Kontakte zu Medienvertretern habe ich ebenfalls, außerdem einen sehr guten auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwalt. Da wäre eine Lawine ins rollen geraten welche viel Aufwand (Zeit und Nerven) gekostet hätte.
Wen soll das Nerven kosten außer dich? Ich kann dir auf den Kopf zusagen, dass die Stadt als Betreiberin der Straßenbahn bessere "Kontakte zu Medienvertretern" hat als du.
Unfälle mit Straßenbahnen sind immer übel, weil die Bahnen "nur" über den kommunalen Schadenausgleich versichert sind. Und da geht keine Stadt gerne hin und bettelt die anderen um Geld an, weil ein nugolf meint, er sei nur zu 40% an einem Unfall Schuld und nicht zu 60%.
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
und gute Kontakte zu Medienvertretern habe ich ebenfalls,
ach gottchen...und mit der bundeskanzlerin gehste wohl abends kegeln... 🙄
weißt du eigentlich wie lächerlich du dich machst, wenn du sowas in einer diskussion vorträgst? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
weißt du eigentlich wie lächerlich du dich machst, wenn du sowas in einer diskussion vorträgst? 🙄
BILD war wie immer dabei…
wow, viele beiträge...
also mal der reihe nach.
ich habe das schienenfahrzeug beim einfädeln auf die gleise nicht behindert.
ich stand da und letztlich hat mich die tram dann später behindert (und mir ein freimachen der gleise nach hinten nicht ermöglicht). die verkehrslage hat dazu geführt, dass ich dort eine ganze weile verweilen muss. in der zeit hätte ich vermutlich 50 autofahrer behindert.
ach die münchner verkehrsbetriebe nehmen den fahrplan sowieso nicht so genau. ;-)
es ging ja nicht um eine lange zeit, sondern eine gefühlte minute.
der trambahnfahrer hat es durch sein bimmelndes annähern noch weiter verschärft.
da hab ich mich natürlich nicht getraut gleich loszufahren und musste mich seelisch darauf vorbereiten gleich gerammt zu werden. und ich werde den teufel tun und blind in den gegenverkehr fahren.
zeit, geld und nerven hätte es im fall der fälle natürlich auch die mvg gekostet, immerhin hätten fahrer, fahrgäste und betreiber auch aufwand gehabt oder denkt ihr ich diskutiere da allein mit richter und staatsanwalt nach einem unfall?
unfälle mit schweren fahrzeugen sind immer unangenehm und sollten doch vermieden werden. ich fand ja die situation auch nicht angenehm aber der trambahnfahrer hat die situation mutwillig, fahrlässig und vorsätzlich herbeigeführt. das fand ich schon arg daneben von ihm, v.a. wenn man bedenkt wie viele unschuldige fahrgäste durch die situation belästigt wurden.
wer jetzt bessere kontakte zu medienvertretern hat sei mal dahingestellt und tut nichts zur sache.
hätte ich mal besser nicht erwähnt. wollte nur zum ausdruck bringen, dass das ne riesen aktion geworden wäre, wäre der trambahnfahrer wirklich vorsätzlich in mich reingefahren.
und von der politik hab ich nichts erwähnt. ansonsten hätte ich ja auch das recht auf meiner seite und könnte tun und lassen was ich will. gibt es genügend beispiele für. da geh ich aber mal nicht weiter drauf ein. wer sich etwas politisch interessiert wird wissen worauf ich anspielen könnte.
mir ging es um klärung der sachlage in der situation, also genug der verschleierungstaktik von den bildbit und bahnfahrer von magirus ulm. darauf wollte ich echt nicht hinaus!
das klingt fast nach "wir können nichts für unsere schlechte technik und deswegen müssen Sie nochmal 40 Minuten auf Ihren zug warten". :-D
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
...
also mal der reihe nach.
ich habe das schienenfahrzeug beim einfädeln auf die gleise nicht behindert.
ich stand da und letztlich hat mich die tram dann später behindert (und mir ein freimachen der gleise nach hinten nicht ermöglicht). die verkehrslage hat dazu geführt, dass ich dort eine ganze weile verweilen muss. in der zeit hätte ich vermutlich 50 autofahrer behindert.
...
Beim Einfädeln nicht, aber durch das Blockieren der Gleise!
Wie willst du denn die Gleise freimachen, indem du der Tram entgegen fährst?
Wenn du vorschriftsmäßig neben die Gleisen gewartet hättest, bis du gefahrlos abbiegen konntest, wäre es zu keiner vermeidbaren Behinderung gekommen.
Naja außer deiner gefühlten.
Zitat:
Original geschrieben von nugolf
ich fand ja die situation auch nicht angenehm aber der trambahnfahrer hat die situation mutwillig, fahrlässig und vorsätzlich herbeigeführt.
Nein, Du hast die Situation rücksichtslos herbeigeführt, in dem Du die Straßenbahn an der Weiterfahrt gehindert hast - obwohl Du gesehen hast, dass sie an der Haltestelle steht und in absehbarer Zeit die Stelle passieren würde, auf die Du Dich gestellt hast.
Zitat:
Original geschrieben von rolf39
Beim Einfädeln nicht, aber durch das Blockieren der Gleise!
Wie willst du denn die Gleise freimachen, indem du der Tram entgegen fährst?
Wenn du vorschriftsmäßig neben die Gleisen gewartet hättest, bis du gefahrlos abbiegen konntest, wäre es zu keiner vermeidbaren Behinderung gekommen.
Naja außer deiner gefühlten.
Werde ich das nächste Mal dann so machen.
Auch wenn ich es bisschen seltsam finde.
Dann warte ich eben neben den Gleisen, egal ob direkt ne Straßenbahn zu sehen ist oder nicht.
-ironie an-
Auch aus ökologischen Aspekten ist das echt schwachsinnig... warten im Berufsverkehr 40 Autos, 9 LKWs und 1 Bus weil eine Trambahn immer freie Fahrt haben muss... falls überhaupt eine kommt.
Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass so ne leise Straßenbahnglocke weniger stört als ne Autohupe (ich hab im ersten Moment gar nicht kapiert was das für ein Geräusch sein soll).
Ich kann mich nicht erinnern in der Fahrschule jemals so eine Situation besprochen zu haben.
Schienenverkehr klar, aber ne Straßenbahn ist ja eher ein beschränkter (hinsichtlich gleisgebundenheit ohne alleinnutzungsrecht und mangelndem eigenantrieb ohne fremdspeisung) Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr.
Die Tram kam übrigens von hinten, also mir nicht entgegen.
Verstehe auch, dass die Fahrer so eines Teils ziemlich genervt sein müssen.
-ironie ende und danke für die mehr oder weniger produktiven beiträge-
Zitat:
Original geschrieben von bits1011
Nein, Du hast die Situation rücksichtslos herbeigeführt, in dem Du die Straßenbahn an der Weiterfahrt gehindert hast - obwohl Du gesehen hast, dass sie an der Haltestelle steht und in absehbarer Zeit die Stelle passieren würde, auf die Du Dich gestellt hast.Zitat:
Original geschrieben von nugolf
ich fand ja die situation auch nicht angenehm aber der trambahnfahrer hat die situation mutwillig, fahrlässig und vorsätzlich herbeigeführt.
Ich habe die Situation nicht rücksichtslos, sondern leichtfertig herbeigeführt!!!
Und der Tramfahrer hätte sie vorahnen und vermeiden können.
Das ist ja der Knackpunkt an der Geschichte nach meiner Ansicht.
Wenn jeder so ne Egotour fährt (wie der Tramfahrer), dann sind die Zustände auf den Straßen doch nur noch chaotisch und die Unfallzahlen (und auch Personenschäden) steigen gravierend an. Das kann doch niemand ernsthaft wollen.
So viel zum Thema vorausschauendes Fahren bzw. §1 (1) StVO!