Traggelenk 300E Bj 1986
Hallo zusammen,
mein 300E hat vor einer Weile begonnen bei langsamer Fahrt Klopfgeräusche von sich zu geben. Meist trat das erst nach etlichen KM (30-40) auf und nicht im Kurzstreckenbetrieb. Seit einer längeren Tour an Silvester begleitet mich das Geräusch nun ständig, egal ob auf dem Supermarktparkplatz oder der Autobahn. Wenn man im Stand langsam das Lenkrad dreht, hat man das Gefühl als ob ein Zahn bei einem Zahnrad überspringt, da es leicht ruckt. Fasst man beim Einlenken an die Vorderräder spürt man das Rucken auch.
Also blieb mir nichts anderes übrig als Räder runter und nach dem Verursacher zu suchen. Die äußeren Spurstangen waren unauffällig. Daher habe ich das Traggelenk als nächsten verdächtigen auf der Liste. Zum testen habe ich den Querlenker mit einem Bock abgestützt und mit einem Montiereisen auf Spiel geprüft. Dabei habe ich festgestellt, dass es sich ganz leicht nach oben aus der Pfanne heben lässt (siehe Video). Ich gehe mal davon aus, dass das nicht so sein sollte. Oder ist es Quatsch wie ich getestet habe und die Prüfung für die Tonne?
Wenn jemand meinen Verdacht bestätigen könnte wäre das super. Denn dann würde ich meinem Wagen 2 Lehmförder Traggelenke spendieren und hoffen, dass die Geräusche weg sind.
Viele Grüße
Jörg
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20 Antworten
Hallo,
Das sind nach der Beschreibung eindeutig die traggelenke. Mit einer mobilen presse ist das schnell erledigt.
Da würde ich auch sagen eindeutig defekt! Ich habe die bei meinem vor Kurzem gewechselt und weder die alten noch die neuen hatten Höhenspiel. Warte da bloß nicht zu lange mit denn das kann während der Fahrt ausreissen und das ganze Rad klappt weg und die KArosserie schlägt auf die Straße auf. Die von Lemförder kosten auch nur rund 20 Euro für eine Seite. Problem ist eher der Wechsel.
Selber machen ist nicht schön aber es geht! Einige bauen den ganzen Querlenker aus und lassen die Gelenke an einer hydraulischen Presse auspressen. Danach muss aber die Spur neu eingestellt werden.
Wenn man sich letzteres sparen möchte kann man das auch im eingebauten Zustand machen. Am besten mit Presse. Einige Experten nehmen dafür den Hammer. Bei mir hats letztes mal nder Versuch mit dem Hammer jedenfalls nicht gefruchtet. Wenn du bei Youtube mal Traggelenk W124 suchst siehst du schon wie das ganze von statten geht.
Achtung: bei einigen Modellen sind die Gelenke geschweißt statt eingepresst. Vorher überprüfen!
Danke @mercedesstrichacht und @Pit.1989 für die Einschätzung. Keine Sorge, der Wagen wird bis zum Tausch nicht mehr bewegt und steht in der Garage. Zum Glück ist der Fuhrpark groß genug dass ich ausweichen kann und zur Arbeit fährt mich die S-Bahn.
Die Hammermethode habe ich mir auch angesehen, aber ich hätte mir jetzt auch die mobile Presse zugelegt. Das Paar Lehmförder Traggelenke kostet ja nur knapp über 90€, die mobile Presse habe ich für ca. 60€ gesehen. Damit kostet mich der Wechsel immer noch gerade die Hälfte, was laut anderen Forenbeiträgen in einer freien Werkstatt aufgerufen wird.
Verschweißt dürften die Traggelenke doch erst ab den 300-24V Modellen aufwärts sein, wenn ich mich da richtig informiert habe.
Und taugen die Lemförder Traggelenke etwas? Normalerweise kann man ja alle Fahrwerkskomponenten von der Firma bedenkenlos verbauen.
Lemförder Traggelenke kosten zum Einpressen plusminus 15€ pro Stück. Waren bisher immer ordentlich!
Presse vom @gullideggl bzw. altbenzallerlei in der Bucht ist gut.
Erst ab 200 PS aufwärts gibts die gepressten Traggelenke. Also bei dir nicht.
Hammer geht, Presse schont die Nachbarschaft und die Nerven (-:...Traggelenk vorher frosten.
Nummer zum Suchen:
Lemförder 1072602
LG
@Altekistebenz Genau die Teile hatte ich mir auf die Beobachtungsliste gesetzt! Und nach der Empfehlung sind sie jetzt bestellt. :)
Man achte darauf, das die Traggelenkkörper eine Kerbe oder einen Körnerschlag haben, der zur Bohrung im Querlenker ausgerichtet sein muss...
Danke für den Tipp! Ich werde nach den Markierungen Ausschau halten.
Das definitiv defekte Traggelenk auf der Fahrerseite ist seit Freitag gewechselt. Und das genau rechtzeitig, denn bei meinem W220 hat sich gestern das KI verabschiedet. Erst fiel nur die Hintergrundbeleuchtung teilweise aus, irgendwann war dann das ganze KI und alle Schalter im Innenraum dunkel. Die Zeiger im KI blieben einfach auf ihrer letzten Position stehen. Ist eine interessante Erfahrung so ganz ohne Tacho unterwegs zu sein. Jede Vorbeifahrt an einem Blitzerkasten wird zum Glücksspiel. Der Kofferraum geht auch nicht mehr auf, Follow Me Home gibt's auch nicht mehr. PDC ist ebenfalls tot. Dafür gehen die Scheinwerfer bei laufendem Motor nicht mehr aus. Irgendwie habe ich gerade Lust den Wagen gegen einen W126 zu tauschen. Da muss man sich wenigstens nicht mit defekten Trafos im KI rumschlagen, sondern tauscht wie bei W124 einfach die Birnen, wenn sie kaputt gehen. Früher war halt alles besser. :D
Aber ich schweife ab. Das Traggelenk hatte seine besten tage hinter sich. Es lies sich ohne Probleme 3-4mm aus der Pfanne anheben. Auch sonst war er sehr lommelig und trotz gut erhaltener Manschette war viel Dreck im Inneren. Das Altteil war ebenfalls von Lemförder. Ist Lemförder offizielle Zulieferer von MB oder wurden die schon vom Vorbesitzer getauscht?
Die empfohlene Presse von altbenzallerlei aus der Bucht war dabei auch sehr hilfreich. Das Aus- und Einpressen des Traggelenks war damit ein Kinderspiel. Nur die Halteschrauben wollte mir den Traggelenkwechsel vereiteln. Erst war die Alte schraube im Laufe der Jahre übel festgerostet und lies sich nur mit viel WD40 und noch mehr Gewalt lösen. Und beim Zusammenbau musste ich dann feststellen, dass Lemförder Material gespart und die 19er Mutter des Originals durch eine 18er Mutter ersetzt hat. Also kurz zum Baumarkt und den passenden Ringschlüssel besorgt. Damit konnte ich den Tausch fertigstellen.
Anbei noch ein paar Bilder der gelungenen OP.
Schlüsselweiten bei M10 (17 auf 16), M12 (19 auf 18), M14 (22 auf 21) und
bei M22 (32 auf 34) wurden geändert - leider!
Moin zusammen!
Ich muss diesen Thread mal einmal kurz wieder hervorkramen...
Bei meinem 260E ist rechts die Manschette vom Traggelenk gerissen, wie lange schon weiß ich nicht. Der TÜV hat vor einem Jahr nichts bemängelt, aber manchmal sind die ja auch blind.
Das Auto macht jetzt keine Kack oder knarz geräusche beim lenken.
Das einzige ist, dass er harten stößen vorne etwas mehr poltert als er wahrscheinlich sollte. Denke aber das liegt eher an den ausgeschlagen Stabigummis.
Da eben die ganze Vorderachse nicht mehr so frisch ist, wollte ich das ganze im Winter mal komplett revidieren. Im Moment habe ich schon so viel Zeit, Arbeit und Liebe ins Auto gesteckt, dass es mir gerwde eigentlich reicht und ich den Sommer eigentlich nur tanken wollte ;)
Meint ihr das reicht wenn ich das Traggelenk zusammen mit dem Rest im Winter mache oder ist akut Handlungsbedarf?
Einen schönen Tag euch allen und viele Grüße!!!
EDIT: Stabigummis natürlich, Nicht Querlenker! Habe das geändert. Wobei die Querlenkerbuchsen sicher auch bessere Tage gesehen haben, aber das ist noch im Rahmen...
Wenn es poltert liegt es oftmals an den Domlagern das Gummi reißt mit der Zeit ein.
Das Traggelenk ist mit dem richtigen Werkzeug schnell getauscht.
Eigentlich sollte man es machen, ist halt ein Glücksspiel.
Dann werde ich mir vielleicht nochmal überlegen ob ich die ganze Revision vorziehe. Finde es dumm jetzt nur das zu machen und den Rest dann später.
Mein Plan war: Querlenkerbuchsen, Traggelenke, Domlager, Stabigummis
Sollte sonst noch was? Braucht man noch mehr Spezialwerkzeug außer das zum ein- und auspressen?
Mein Gedankengang, warum man auch noch warten könnte war halt, dass der Ottonormal Autofahrer, der nicht einfach so aus spaß sein Auto hochebt, ja auch einfach fahren würde wenn es keine bedenklichen geräusche macht. Der weiß das ja gar nicht :)
Naja, Mal sehen... Auf jeden Fall vielen Dank schon Mal!
Zitat:
Mein Gedankengang, warum man auch noch warten könnte war halt, dass der Ottonormal Autofahrer, der nicht einfach so aus spaß sein Auto hochebt, ja auch einfach fahren würde wenn es keine bedenklichen geräusche macht. Der weiß das ja gar nicht :)
Der Ottonormalverbraucher merkt es, wenn er ein dreirädriges KFZ hat dessen 4. Rad im nicht mehr lieferbaren Kotflügel steckt...
Ach ja... Ich denke ich werde die Reparatur dann doch vorziehen. Kostentechnisch ist sie ja wirklich überschaubar wenn man selbst schraubt.
Müssen irgendwelche schrauben erneuert werden wenn die alten gut rausgehen? Meine sehen echt top aus, Rost gibt es da gar nicht