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Totalausfall SBC-Bremse

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 18. August 2010 um 17:33

Hallo,

aktuell bin ich in Spanien im Urlaub und mein Dad fährt hier einen in Spanien zugelassenen W211 (aus Deutschland).

Baujahr 03/2003. Ist ein E 220cdi, Elegance mit Automatik und SBC-Bremse. Gestern war ich mit meiner Familie (Frau und 2 Kindern) unterwegs bin ca. 40 gefahren und wollte bremsen. Dann im KI rote Beleuchtung mit Meldung "Bremse Defekt, bitte anhalten!" -> Schock nur wie. Vormir ein Auto was rückwärts auc der Parklücke fährt. Ich Bremse voll durchgedrückt bis zum Bodenblech mit Null Bremswirkung (der Hydrauchlische Scutzkreislauf war für micht NICHT zu spüren). Ich schnell die Automatik in N-Stellung geschaltet und voll auf die Fussfeststellbremse gedrückt. Glücklicherweise konnte ich ausweichen und zum Stillstand kommen. Zuvor mit 130 km auf der Autobahn unterwegs ;-( Nicht vorzustellen wenn sowas ein paar Meter vor einer Zahlstelle oder in der Stadt passiert und Jemand vor dem Auto herüberläuft oder auf der Küstenstraße den Berg herunter ;-(

Auto haben wir abschleppen lassen zu einer Mercedes Niederlassung in Benissa.

Mir ist aufgefallen, dass die SBC-Pumpe an der SBC-Einheit nicht mer funktionierte. Auch nach Motor aus und ein Fehler weiterhin vorhanden. Auch bei Motor und Zündung aus bei Tritt auf die Bremse sofrot Fehlermedlung, jedoch dann mit der Meldung: "Bremsfehler, verlängerter Bremsweg -> Motor einschalten. Nach Einschalten des Motor´s dann "Bremse Defekt, Bitte anhalten!" Gang an der Automatik lies sich nicht einlegen. Also kein herausschalten aus P! Nur nach mehrmaligem Versuchen konnte ich dann auf "N" Schalten um das Auto auf den Abschlepper hochziehen zu lassen.

Heute wurde bei Mercedes den ganzen Tag nach dem Fehler gesucht. Es scheint die komplette SBC-Einheit defekt zu sein. Morgen wird die spanische MB NL versuchen MB Madrid zu komtaktieren um das weitere Vrogehen zu besprechen.

Leute ich kann Euch versichern, als im KI die Warnmeldung kam und KEINE Bremswirkung war ich mal geschockt!

Kann ich davon ausgehen dass die Einheit und die Arbeitszeit komplett von Mercedes Benz getragen wird?

Wie oben geschrieben ist der W211 BJ. 03/2003 und hat ca. 62T km.

Gruß

Sven

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,

mal ein paar Details zur SBC-Bremse und zum Not-Bremskreis:

Die Pedalanlage unterscheidet sich zunächst nicht von der einer modernen "normalen" Bremse. Ein Dual-Bremszylinder kann zwei Hydraulikreise bedienen und der Pedalweg und die Geschwindigkeit mit der das Pedal getreten wird werden elektrisch/elektronisch erfasst.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Bremse wird jedoch vom Pedal kein Hydraulikdruck zur Bremsbetätigung erzeugt, sondern Steuereinheit und Hochdruckpumpe regeln den Bremsdruck autonom, "brake by wire" sozusagen. Die Hydraulik am Pedal wird lediglich verwendet, um am Pedal den aufgebauten Bremsdruck zu simulieren und dem Fahrer damit eine Rückmeldung und ein Bremsgefühl zu vermitteln. Hinter der Hochdruckpumpe gibt es bei SBC nicht wie üblich zwei voneiander unabhängige Bremskreise (vorne links/hinten rechts + vorne rechts/hinten links), sondern vier.

Not-Bremskreis: Der Dual-Bremszylinder der Pedalanlage ist mit seinen zwei Hydralikleitungen über zwei 3/2-Wegeventile von den beiden Bremskreisen der Vorderräder entkoppelt. Diese Ventile stellen stromlos durch Federrückstellung die Verbindung zum Not-Bremskreis her. Im normalen Betrieb werden sie elektrisch betätigt und verbinden die Pedalanlage mit der SBC-Bremse. Sie können also sowohl von der SBC-Steuereinheit gezielt angesteuert werden als auch bei einem Fehler automatisch schließen. Sogar bei einem Totalausfall der elektrischen Anlage, da sie wie gesagt stromlos in Ausgangslage fahren und die Verbindung zum Not-Bremskreis herstellen.

Dieses System kann als 100% ausfallsicher betrachtet werden. In allen bekannte Fällen von Ausfall der SBC-Einheit konnte auch eindeutig nachgewiesen werden, dass der Not-Bremskreis hergestellt wurde und einwandfrei funktionierte.

Im Not-Bremskreis gibt es nun zwei Einschränkungen:

1: Die Bremsanlage wirkt ausschließlich auf die Vorderräder. Das ist kein wirkliches Problem, da im Mittel eh nur etwa 20% der Bremskraft auf die Hinterräder übertragen werden. Man müsste schon verdammt viel Pech haben, dass ein Ausfall der SBC-Anlage ausgerechnet in einer Notsituation auftritt wo just in diesem Moment eine Vollbremsung mit maximaler Bremswirkung und Fahrzeugstabilität erforderlich ist.

2: Sehr viel gravierender ist, dass Fahrzeuge mit SBC keinen herkömmlichen Bremskraftverstärker haben. Der Not-Bremskreis ist lediglich eine 1:1 Hydraulikverbindung vom Hauptbremszylinder zu den Bremszylindern der Vorderradbremsen. Zwar sind die erforderlichen Bremskräfte niedriger als die einer herkömmlichen Anlage mit ausgefallenem Bremskraftverstärker (hier muss man zusätzlich die Stahlmembrane des toten BK-Verstärkers mit bedienen), trotzdem sind die aufzubringenden Pedalkräfte enorm hoch, das muss man fairerweise eingestehen.

Mercedes begründete seinerzeit die Berichte über die angeblich nicht vorhandene Bremswirkung nach SBC-Ausfall damit, dass die Fahrer von der Situation und den plötzlich notwendigen hohen Pedalkräften überrascht waren und nicht kräftig genug aufs Pedal getreten waren. Das kann durchaus plausibel sein, da unerfahrene Fahrer in Notsituationen selbst bei intakter Bremsanlage (und unabhängig von der Fahrzeugmarke) zu langsam und zu schwach aufs Pedal treten. Nur aus diesem Grund gibt es den Brems-Assystenten und schließlich ist das die erste und wichtigste Übung bei jedem Fahrsicherheitstraining: Bei Notbremsungen blitzschnell, beherzt und mit aller Kraft (bei Automatikfahrzeugen sogar mit beiden Füßen) aufs Premspedal zu latschen. Das muss man üben!

Und in jedem Fall dürfte der Ausfall der SBC eine maximale Schreck- und Stresssituation sein in der blitzschnell Stresshormone ausgeschüttet werden die auch die Wahrnehmung verändern. Da wird eine Sekunde gefühlt plötzlich zu einer halben Ewigkeit, die Bremswirkung, die gemessen am Pedaldruck weit weniger stark ist als erwartet, wird als quasi nicht vorhanden empfunden.

Vermutlich liegt hier also das größte Problem in Ausfallsituationen der SBC. Allerdings ist ja aber auch nicht jeder Mensch gleich kräftig. Meine zierliche Ehefrau z.B. hat mal gerade 47 kg Körpergewicht. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie im Notfall die erforderlichen Bremskräfte aufbringen könnte. (Obwohl man dann natürlich wieder argumentieren könnte, dass eine E-Klasse sowieso ein Männerauto ist :D ).

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Heftige Geschichte, gibt einem echt zu denken...

Scheckheftgepflegt, und dann sowas.

Ich werde jetzt auf jeden Fall meine Feststellbremse testen, die benutze ich nie.

So als "letzter Anker", wenn nichts mehr geht...

Echt heftisch sowas. Unser 270 CDI hat unseres Wissens auch noch die erste Anlage, hat jetzt knapp 115 TKM runter und ich frage mich allen ernstes wann die magische Grenze der Bremsungen erreicht ist, damit die Anlage mal erneuert wird. Kann mir schlecht vorstellen, dass bei unserem Fahrprofil (überwiegend Überland, aber auch Stadt) die 2XX.XXX noch nicht ereicht sind.

Bzgl Abremsen des Fzg. ohne Bremse:

Beim Schalter ganz klar manuell runterschalten, am besten so, dass der ganz nicht zu gering gewählt wird. Weiß jetzt nicht, was passiert, wenn man bei 150 km/h in den 2. Gang zurückschaltet? Also wenns keine Notsituation ist, dann der Reihe nach zurückschalten, natürlich schon bis knapp in den roten Bereich drehen lassen.

Beim Automat, hab grad selbst mal an meinem 204er ausprobiert:

Tempo 100 (leere Landstraße!!):

Automatik auf N und Feststellbremse = kaum bis null Bremswirkung!

Automatik manuell runterschalten, auch wieder nicht zu schnell, wobei die Automatik ja ein Überdrehen verhindert = Bremsleistung naja.

Egal wie man es macht, man hat nen Bremsweg, der dem eines ICE nahe kommt

Also ich wünsche niemanden solch eine Situation.

Kann auch nicht beurteilen, ob und warum die hydraulische Funktion der Bremse nicht funktioniert hat....

PS: Bin echt erstaunt, wie schwach die Feststellbremse ausgelegt ist, ist es nur bei Automaten so sehr schwach oder auch bei Schaltwagen? Bei meinem Stilo da kannste aber noch mit 40 km/h die Reifen hinten abradieren (ist aber auch gefährtlich, Stichtwort "schleudern").

am 22. August 2010 um 9:26

Habe mal eine Frage mein 270 CDI macht beim öffnen des Fahrzeugs Qwitsch Geräusche aus dem Motorraum seit 3-4 Monaten schon, war beim :) die haben mir ein Update gemacht an der SBC Anlage, auf die frage ob da was nicht stimmt mit dem Bremssystem sagte der Werkstatmeister das alles in Ordnung sei ??? Qwitschen ist aber immer noch da und ich glaube das es von der SBC kommt.

Hat jemand von euch schon so etwas gehabt ??

am 22. August 2010 um 9:37

irgend eine druck/spannfeder die quitscht beim sbc druckaufbau ... ?

 

steve

am 22. August 2010 um 9:42

Wenn jetzt wieder unser aller Freund hier aufschlägt, dann wandere ich aus.

am 22. August 2010 um 9:46

Zitat:

Original geschrieben von Steve_A6quattro

irgend eine druck/spannfeder die quitscht beim sbc druckaufbau ... ?

 

steve

Beim abgestelltem Motor wenn ich das Bremspedal durchdrücke habe ich auch ein Qwitschen aber nicht so eins wie beim öffnen des Fahrzeugs das ist ein lang andauerndes Qwitschen und manchmal habe ich die Meldung SBC-H nicht verfügbar siehe Betriebsanleitung ??? kommt nur dieser Text im KI Kein rotes Batterie Zeichen oder was Ähnliches nur diese Meldung.

am 22. August 2010 um 9:48

Zitat:

Original geschrieben von mcaudio

Wenn jetzt wieder unser aller Freund hier aufschlägt, dann wandere ich aus.

wenn meinst du mit aller Freund :confused:

am 22. August 2010 um 9:55

Das möchte ich jetzt nicht sagen. Die Meisten wissen wen ich meine, ich will ja keine schlafenden Hunde wecken.;)

Ist aber auch nicht böse gemeint.

am 22. August 2010 um 9:57

Hallo Andrej,

da kann normal nichts Quietschen. Am Bremspedal ist nichts was quietschen kann.

am 22. August 2010 um 10:01

Ich werde mal es aufnehmen dann kannst dich vom dem Gegental Überzeugen ich kann es mir auch nicht erklären wie so das ist und MB kann auch nichts dazu sagen außer abwarten.

welche Rolle spielt die Zusatzbatterie für die SBC?

liegt der Ausfall auch an einer ungenügenden Batteriespannung?

am 22. August 2010 um 19:44

Zitat:

Original geschrieben von PiekeWat?

welche Rolle spielt die Zusatzbatterie für die SBC?

liegt der Ausfall auch an einer ungenügenden Batteriespannung?

Bei ungenügenden Batteriespannung wird es am KI deutlich angezeigt Rotes Batterie Zeichen mit dem Text Werkstadt aufsuchen

Zitat:

Original geschrieben von smattmueller

Hallo,

aktuell bin ich in Spanien im Urlaub und mein Dad fährt hier einen in Spanien zugelassenen W211 (aus Deutschland).

Baujahr 03/2003. Ist ein E 220cdi, Elegance mit Automatik und SBC-Bremse. Gestern war ich mit meiner Familie (Frau und 2 Kindern) unterwegs bin ca. 40 gefahren und wollte bremsen. Dann im KI rote Beleuchtung mit Meldung "Bremse Defekt, bitte anhalten!" -> Schock nur wie. Vormir ein Auto was rückwärts auc der Parklücke fährt. Ich Bremse voll durchgedrückt bis zum Bodenblech mit Null Bremswirkung (der Hydrauchlische Scutzkreislauf war für micht NICHT zu spüren). Ich schnell die Automatik in N-Stellung geschaltet und voll auf die Fussfeststellbremse gedrückt. Glücklicherweise konnte ich ausweichen und zum Stillstand kommen.

 

Gruß

Sven

Also ich habe mal gelernt, dass das einrasten der Feststellbremse oder Handbremse unweigerlich dazu führt, dass das Fahrzeug nicht mehr gesteuert werden kann und nur noch in der Lage ist, über die Achsen zu schieben.

Meine Erfahrungen bei Fahrsicherheitstrainings bestätigen das.

Entweder wird hier getrollt oder die Abläufe wurden hier nicht ganz richtig wiedergegeben.

Ich kann auch nur davon abraten im Falle eines Falles die Feststellbremse zu nutzen.

Ich würde auch strengstens davon abraten, das mit der Feststellbremse auszuprobieren. Wenn die Hinterachse blockiert, ist es extrem schwierig, das Auto unter Kontrolle zu halten. In einer Kurve nahezu unmöglich. Auf jeden Fall muß dabei der Entriegelungshebel gezogen bleiben, damit man die Feststellbremse dosieren kann. Auch hier ist die Fußfeststellbremse gegenüber dem normalen Handbremshebels ganz klar im Nachteil. Der Handbremshebel ist einfach intuitiv zu bedienen.

Auf der anderen Seite: Was willst Du im Notfall machen, wenn die Fußbremse tatsächlich keinerlei Wirkung zeigt? Klar, zur Not irgendwo seitlich "anlehnen". Aber diese Bremswirkung wird wohl kaum grösser sein, als die der Feststellbremse.

Gruß

Achim

Bevor ich die Feststellbremse trete probiere ich das hier :D

 

Fußbremse alt

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