toller klang in 93 schritten

Saab 9-3 YS3F

hifi in der sport limousine
eine hilfestellung zur klanglichen aufwertung aller 9-3 II

anlagenzusammensetzung ab werk

(je nach ausstattung)

  • radio-haupteinheit von clarion (in mittelkonsole hinter klima-panel), integrierter verstärker für 10cm breitbandlautsprecher, tongenerator, empfang und wiedergabe von medien-, telefon- oder warnsignalen
  • AMP1 von pioneer (unter fahrersitzschiene bei limousine, beim cabrio unter der linken, hinteren seitenscheibe), 2 x 30 + 1 x 14 watt @ 4 ohm, max. 20 A
  • AMP2 von pioneer (im linken kofferraumseitenteil), 2 x 80 watt @ 4 ohm
  • cd-spieler- und/oder wechsler von clarion
  • antennenverstärker von FUBA (bei limousine in rechter c-säule, beim cabrio in rechter a-säule)
  • breitbänder in amaturenbrett von pioneer, 3.5", 4 ohm
  • breitbänder in hutablage und center von pioneer, 4", 4 ohm
  • tieftöner in türen von pioneer, 6.5", 2 ohm
  • tieftöner in hutablage von pioneer, 6x9", 4 ohm
  • hochtöner in amaturenbrett und hutablage von pioneer, 1", 4 ohm

grundlagen

zuerst einmal die gute nachricht: saab hat sich bei der gestaltung der werksanlagen neuester technik bedient und diese sinnvoll und durchdacht ein- bzw. umgesetzt. so basiert die komplette kommunikation der einzelnen komponenten (modulares
system) auf einem optischen ring-bus (O-BUS), an welchem eine vielzahl von geräten angeschlossen werden kann. der vorteil liegt in
der schnellstmöglichen datenübertragung, die zudem völlig störunanfällig ist. keine potentialunterschiede, keine
einstreuungen und (fast) keine beschränkungen durch das leitende material. über ein lichtleitkabel wird gesendet, über ein weiteres wird empfangen.

wie bei besseren anlagen üblich, bekommt jeder lautsprecher nur das für ihn zutreffende frequenzband serviert. dieses konzept
zieht sich von der einstiegsanlage entertainment 70 bis zum infotainment premium 300. dass dies notwendig ist, hat jeder schonmal am
eigenen leib zu spüren bekommen, nämlich dann, wenn lautsprecher bei höheren lautstärken zu kratzen beginnen, mechanische
geräusche von sich geben und wenig später vielleicht sogar einen spulentod sterben (oft wird vom "übersteuern" gesprochen). dies geschieht, wenn der lautsprecher versucht töne zu erzeugen, die er bauartbedingt nicht mehr in hörbaren schall umwandeln kann. mechanische überbelastung, überhitzung und ein späteres ableben sind die folgen. dem begegnet man mit hochpassfiltern (nur hohe frequenzen könne passieren), die die tiefen, für den lautsprecher eventuell gefährlichen frequenzen herausfiltern. im tiefton-bereich ist es natürlich umgekehrt, so dass ein subwoofer (tieftonlautsprecher) keine überflüssigen hohen töne wiedergibt, was ihn ortbar machen würde.

so sinnvoll diese frequenzteilung auch ist, so gründet in ihr das größte problem, wenn es um eine nachrüstung der werksanlage geht. da jeder lautsprecher und verstärker anders klingt und eingestellt werden muss, bräuchte man für eine effektive nachrüstung ein vollbandiges, also ungefiltertes signal. jedoch ist es nach meinem heutigen kenntnisstand (noch) nicht
möglich, dieses der werksanlage zu entlocken. da über die lichtleitkabel des o-bus nicht nur ein audio-signal übermittelt
wird, genügt es nicht, einen einfachen D/A-wandler anzuschließen, es müsste ein interface geschaffen werden.

die einzig verbleibende möglichkeit ist die nutzung der vorhandenen lautsprechersignale, die mit hilfe eines sogenannten high-low-adapters wieder auf ein cinch-signal zurückgewandelt werden müssen. es versteht sich von selbst, dass zur vermeidung
von verlusten auf eine höchstmögliche qualität solch eines konverters wert gelegt werden sollte. generell leiden nämlich all
diese konverter unter pegelabfällen im hoch- und tiefsttonbereich, deren ausprägung mit steigender qualität abnehmen, ebenso wie rauschanfälligkeit und andere kleine übel. ich habe mich hierbei für den xetec usc entschieden, wovon letztlich mehrere den weg in meinen 9-3 finden werden. eine gute alternative wäre auch der demnächst erscheinende helix acc.

mit der idee zur gewinnung eines signals haben wir ein problem gelöst und stehen zugleich vor dem nächsten: wo abgreifen?
denn wie eingangs erwähnt, liegt nirgendwo ein vollbandiges signal an. daher sollte man sich zuerst fragen, wofür man das signal überhaupt benötigt. die meisten werden sagen: "vollerer klang, satte wiedergabe oder einfach: mehr bass!". besitzer das sound-system 70 stehen spätestens hier vor dem aus. die billig-quäken in amaturenbrett und hutablage werden nach durch hochpassfilter unten hin frühzeitig ausgeblendet, so dass sich daraus kein nützliches signal für einen subwoofer generieren lässt. natürlich kann man die wiedergabe nach unten
hin trotz dieser umstände durch ergänzung eines subwoofers etwas (!) abrunden, allerdings ist das zu erwartende ergebnis weder
den arbeits-, noch den finanziellen aufwand wert. so bleibt in diesem fall eigentlich nur der griff zu dem ab werk
angebotenen upgrade-kit (verstärer 2 für türboxen/center oder verstärker 3 plus 6x9"-lautsprecher), um dort das benötigte signal abzugreifen.

besitzer des sound-system 150 haben hier bessere karten, da diese zumindest über die kickbässe in den türen verfügen. dort, genauer gesagt am dazugehörigen verstärker unter der linken sitzschiene des fahrersitzes, kann man ein wunderbares kickbass-signal abgreifen. dieses lässt mit seiner bandbreite von 60 bis 250 hz zwar ebenso den tiefsten basskeller vermissen, ist aber durchaus brauchbar, um der bass-wiedergabe gehörig auf die sprünge zu helfen. mit dem sound-system 300 gibt es schließlich keinerlei probleme, denn dort
steht am verstärker 3 (im linken kofferraum-seitenteil) ein wirkliches bass-signal von 20 bis 90 hz zur verfügung.

ähnlich verfährt man mit allen anderen benötigten signalen, soll heißen, man greift sie dort ab, wo sie anliegen. dafür werden im idealfall (ausgangssystem infotainment 300) drei high-low-adapter benötigt: einer für die bässe, einer für die kick-bässe und einer für hoch/mittelton. momentan bin ich mir noch nicht sicher, ob auch die zusätzlichen hochtöner des infotainment 300 aktiv angesteuert werden, bin mir aber ziemlich sicher, dass sie mittels eines kondensators parallel zu den mitteltönern angeschlossen sind.

schnell und einfach mehr bass für infotainment 300

bei dem system kann man sich die ab werk vorhandene digitalendstufe im kofferraum-seitenteil zu nutze machen, indem man statt den beiden 6x9"-lautsprechern einen subwoofer mit doppelschwingspule (2 x 4 ohm) anschließt. die 2 x 80 watt sinus ergeben summiert auf ein chassis also 160 watt, die durchaus ausreichend sind.

trotzdem empfehle ich ein wirkungsgradstarkes gehäuseprinzip und wirkungsgradstarke subwoofer. bassreflex und bandpass-konstruktionen bieten sich also an. als chassis sollte ein 20er oder 25er zum einsatz kommen. der grund hierfür ist der mangelhafte dämpfungsfaktor der digitalendstufe und die damit mangelnde kontrolle über einen lautsprecher. je kleiner ein chassis, desto weniger gegenspannung indiziert es durch nachschwingen und umso weniger belastet es den verstärker.

auf keinen fall einen subwoofer parallel zu den vorhandenen 6x9"-lautsprechern anschließen, da sich dann der gesamtwiderstand halbiert, was auf lange zeit zu schäden an der endstufe führen kann.

ob man den subwoofer selbst baut oder fertig kauft ist letztlich geschmackssache. das problem bei dieser lösung ist der fehlende einfluss, der eigentlich nur durch die konstruktion genommen werden kann. entweder es klingt oder eben nicht. leider hat man keine möglichkeit, die endstufe separat in der lautstärke zu regeln.

subwoofer in der reserveradmulde

ich habe mich bei der nachrüstung für eine dezente umsetzung entschieden. daher sollte der subwoofer in die reserveradmulde, wo er keinen platz wegnimmt. je älter ich werde, umso mehr freue ich mich über bordwerkzeug und das pannenhilfeset. nicht dass ich es schon einmal benötigt hätte, aber das eigene sicherheitsbedürfnis steigt und somit auch der wunsch nach diesen tools.

also musste der subwoofer drumherum gebaut werden. die reserveradmulde selbst in mindestens genauso hügelig wie zuvor bei meinem primera, von deutschen verhältnissen sind wir da meilenweit entfernt:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_01.jpg

daher besorgte ich mir im elektro-markt große pappen, um mit viel schneiderei die form abgreifen zu können, was von "bingo" beaufsichtigt wurde:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_00.jpg
http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_02.jpg

nach vielen ausbesserungen sieht das ganze dann so aus:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_03.jpg

nun kann das bordwerkzeug wieder rein, um weitere umrisse zu liefern:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_04.jpg

zwischenzeitlich staunt man dann, dass selbst kleine styropor-abstandshalter numeriert sind:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_05.jpg

und nicht nur ich staunte:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_06.jpg

das fertige ergebnis sieht dann aus wie folgt und kann bequem auf eine holzplatte übertragen werden:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_07.jpg

hier die provisorische werkbank in schwieger-vaters scheune 😁

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_08.jpg

ein paar stunden später waren die teile dann fertig. handwerklich ginge es sicherlich perfekter, doch habe ich das beste aus meiner 15-euro-stichsäge herausgeholt. fehlende präzission wurde dann mit dem gleichteuren exzenter-schleifer angepasst. als material kam durchweg 18mm starkes birke-multiplex zum einsatz:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_09.jpg

danach folgten erste klebungen mit wasserfestem ponal-holzleim:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_10.jpg

allesamt trockneten wir dann in der sonne:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_11.jpg

statt dem üblichen bassreflexrohr habe ich mich aus platzgründen für einen port aus holz entschieden. damit kann man volumen sparen, indem gehäusewände genutzt werden, zudem spart er zusatzkosten in form der bassreflexrohre. weiterhin macht man sich die physik zu nutze, denn je weiter eine reflexöffnung am gehäuserand liegt, um so kürzer kann sie ausfallen. der port wurde aus 10mm starkem birke-multiplex gefertigt.

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_12.jpg

um strömungsgeräusche zu vermeiden, wurde alle kanten des ports abgerundet. der port selbst wurde mit pattex extreme montage-kleber verklebt:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_13.jpg

der port ist 3 x 15 cm groß und hat eine gesamtlänge von 37 cm. das verbleibende netto-gehäusevolumen nach abzug des port-volumens und der chassis-verdrängung liegt bei ca. 20 litern. diese abstimmung ist passgenau für den woofer meiner wahl, den hertz hx 250 d. die berechnung selbst wurde mit winISD durchgeführt. im auto sieht das dann so aus:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_14.jpg

passend dazu gibt es natürlich noch eine abdeckplatte. den woofer-ausschnitt säge ich erst, wenn der woofer angekommen ist (momentan nicht lieferbar).

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_15.jpg

über das ganze kommt ein 10mm starke mdf-platte, welche die originale bodenplatte ersetzen wird. sicher hätte man auch löcher in die originalen platten sägen können (für subwoofer & reflex-port), allerdings traue ich mir das bei einem (noch) leasing fahrzeug nicht. die platte wird letztlich mit klettband befestigt. die originale bodenplatte hängt leider an den scharnieren der rückbank, weswegen hinten die sitzflächen- und lehnen komplett ausgebaut werden müssen ... das habe ich noch nicht geschafft.

antrieb für subwoofer

als antrieb für den subwoofer kommt eine oft unterschätzte endstufe zum einsatz: eine steg qm 240.1. trotz ihrer fast winzigen abmessungen liefert diese analoge (!) endstufe kräftige 440 watt an 2 ohm (sinus). auch an 2 ohm verfügt sie noch über einen hohen dämpfungsfaktor von > 250. diese maximalleistung erreicht sie dank schaltnetzteil immer, also egal ob nur 11 oder sogar 14,4 volt anliegen. dank hohem wirkungsgrad genügt eine 40A-absicherung, was hohe folgekosten bei der verkabelung spart.

vorschau

im laufe der nächsten monate geht es hier folgendermaßen weiter: die lautsprecher in türen und heck werden ausgetauscht. dabei werden die tür- und 6x9"-lautsprecher von einem kräftigen 4-kanal-verstärker angetrieben, der sein signal am amp2 unter dem fahrersitz abgreifen wird. die hinteren 10er mitteltöner sowie die hochtöner bleiben am serienmäßigen clarion-radio. die vorderen 10er und hochtöner werden getauscht und zur besseren ansteuerung aktiv von einer weiteren 4-kanal-endstufe angetrieben. optional könnte aber auch ein hochwertiges 2-wege-system (10cm) an einer 2-kanal-endstufe betrieben werden. grundsätzlich ist der klang einer anlage sehr stark vom einbau abhängig. hier werde ich zeigen, wie man auch der serienanlage mehr entlocken kann.

fragen, hinweise und anregungen sind willkommen. weitere details zu den werksanlagen kann ich dank vorhandenem WIS gerne liefern. weitere bilder folgen nächste woche, dann sind endstufe und converter angekommen und ich habe urlaub 😁

Beste Antwort im Thema

hifi in der sport limousine
eine hilfestellung zur klanglichen aufwertung aller 9-3 II

anlagenzusammensetzung ab werk

(je nach ausstattung)

  • radio-haupteinheit von clarion (in mittelkonsole hinter klima-panel), integrierter verstärker für 10cm breitbandlautsprecher, tongenerator, empfang und wiedergabe von medien-, telefon- oder warnsignalen
  • AMP1 von pioneer (unter fahrersitzschiene bei limousine, beim cabrio unter der linken, hinteren seitenscheibe), 2 x 30 + 1 x 14 watt @ 4 ohm, max. 20 A
  • AMP2 von pioneer (im linken kofferraumseitenteil), 2 x 80 watt @ 4 ohm
  • cd-spieler- und/oder wechsler von clarion
  • antennenverstärker von FUBA (bei limousine in rechter c-säule, beim cabrio in rechter a-säule)
  • breitbänder in amaturenbrett von pioneer, 3.5", 4 ohm
  • breitbänder in hutablage und center von pioneer, 4", 4 ohm
  • tieftöner in türen von pioneer, 6.5", 2 ohm
  • tieftöner in hutablage von pioneer, 6x9", 4 ohm
  • hochtöner in amaturenbrett und hutablage von pioneer, 1", 4 ohm

grundlagen

zuerst einmal die gute nachricht: saab hat sich bei der gestaltung der werksanlagen neuester technik bedient und diese sinnvoll und durchdacht ein- bzw. umgesetzt. so basiert die komplette kommunikation der einzelnen komponenten (modulares
system) auf einem optischen ring-bus (O-BUS), an welchem eine vielzahl von geräten angeschlossen werden kann. der vorteil liegt in
der schnellstmöglichen datenübertragung, die zudem völlig störunanfällig ist. keine potentialunterschiede, keine
einstreuungen und (fast) keine beschränkungen durch das leitende material. über ein lichtleitkabel wird gesendet, über ein weiteres wird empfangen.

wie bei besseren anlagen üblich, bekommt jeder lautsprecher nur das für ihn zutreffende frequenzband serviert. dieses konzept
zieht sich von der einstiegsanlage entertainment 70 bis zum infotainment premium 300. dass dies notwendig ist, hat jeder schonmal am
eigenen leib zu spüren bekommen, nämlich dann, wenn lautsprecher bei höheren lautstärken zu kratzen beginnen, mechanische
geräusche von sich geben und wenig später vielleicht sogar einen spulentod sterben (oft wird vom "übersteuern" gesprochen). dies geschieht, wenn der lautsprecher versucht töne zu erzeugen, die er bauartbedingt nicht mehr in hörbaren schall umwandeln kann. mechanische überbelastung, überhitzung und ein späteres ableben sind die folgen. dem begegnet man mit hochpassfiltern (nur hohe frequenzen könne passieren), die die tiefen, für den lautsprecher eventuell gefährlichen frequenzen herausfiltern. im tiefton-bereich ist es natürlich umgekehrt, so dass ein subwoofer (tieftonlautsprecher) keine überflüssigen hohen töne wiedergibt, was ihn ortbar machen würde.

so sinnvoll diese frequenzteilung auch ist, so gründet in ihr das größte problem, wenn es um eine nachrüstung der werksanlage geht. da jeder lautsprecher und verstärker anders klingt und eingestellt werden muss, bräuchte man für eine effektive nachrüstung ein vollbandiges, also ungefiltertes signal. jedoch ist es nach meinem heutigen kenntnisstand (noch) nicht
möglich, dieses der werksanlage zu entlocken. da über die lichtleitkabel des o-bus nicht nur ein audio-signal übermittelt
wird, genügt es nicht, einen einfachen D/A-wandler anzuschließen, es müsste ein interface geschaffen werden.

die einzig verbleibende möglichkeit ist die nutzung der vorhandenen lautsprechersignale, die mit hilfe eines sogenannten high-low-adapters wieder auf ein cinch-signal zurückgewandelt werden müssen. es versteht sich von selbst, dass zur vermeidung
von verlusten auf eine höchstmögliche qualität solch eines konverters wert gelegt werden sollte. generell leiden nämlich all
diese konverter unter pegelabfällen im hoch- und tiefsttonbereich, deren ausprägung mit steigender qualität abnehmen, ebenso wie rauschanfälligkeit und andere kleine übel. ich habe mich hierbei für den xetec usc entschieden, wovon letztlich mehrere den weg in meinen 9-3 finden werden. eine gute alternative wäre auch der demnächst erscheinende helix acc.

mit der idee zur gewinnung eines signals haben wir ein problem gelöst und stehen zugleich vor dem nächsten: wo abgreifen?
denn wie eingangs erwähnt, liegt nirgendwo ein vollbandiges signal an. daher sollte man sich zuerst fragen, wofür man das signal überhaupt benötigt. die meisten werden sagen: "vollerer klang, satte wiedergabe oder einfach: mehr bass!". besitzer das sound-system 70 stehen spätestens hier vor dem aus. die billig-quäken in amaturenbrett und hutablage werden nach durch hochpassfilter unten hin frühzeitig ausgeblendet, so dass sich daraus kein nützliches signal für einen subwoofer generieren lässt. natürlich kann man die wiedergabe nach unten
hin trotz dieser umstände durch ergänzung eines subwoofers etwas (!) abrunden, allerdings ist das zu erwartende ergebnis weder
den arbeits-, noch den finanziellen aufwand wert. so bleibt in diesem fall eigentlich nur der griff zu dem ab werk
angebotenen upgrade-kit (verstärer 2 für türboxen/center oder verstärker 3 plus 6x9"-lautsprecher), um dort das benötigte signal abzugreifen.

besitzer des sound-system 150 haben hier bessere karten, da diese zumindest über die kickbässe in den türen verfügen. dort, genauer gesagt am dazugehörigen verstärker unter der linken sitzschiene des fahrersitzes, kann man ein wunderbares kickbass-signal abgreifen. dieses lässt mit seiner bandbreite von 60 bis 250 hz zwar ebenso den tiefsten basskeller vermissen, ist aber durchaus brauchbar, um der bass-wiedergabe gehörig auf die sprünge zu helfen. mit dem sound-system 300 gibt es schließlich keinerlei probleme, denn dort
steht am verstärker 3 (im linken kofferraum-seitenteil) ein wirkliches bass-signal von 20 bis 90 hz zur verfügung.

ähnlich verfährt man mit allen anderen benötigten signalen, soll heißen, man greift sie dort ab, wo sie anliegen. dafür werden im idealfall (ausgangssystem infotainment 300) drei high-low-adapter benötigt: einer für die bässe, einer für die kick-bässe und einer für hoch/mittelton. momentan bin ich mir noch nicht sicher, ob auch die zusätzlichen hochtöner des infotainment 300 aktiv angesteuert werden, bin mir aber ziemlich sicher, dass sie mittels eines kondensators parallel zu den mitteltönern angeschlossen sind.

schnell und einfach mehr bass für infotainment 300

bei dem system kann man sich die ab werk vorhandene digitalendstufe im kofferraum-seitenteil zu nutze machen, indem man statt den beiden 6x9"-lautsprechern einen subwoofer mit doppelschwingspule (2 x 4 ohm) anschließt. die 2 x 80 watt sinus ergeben summiert auf ein chassis also 160 watt, die durchaus ausreichend sind.

trotzdem empfehle ich ein wirkungsgradstarkes gehäuseprinzip und wirkungsgradstarke subwoofer. bassreflex und bandpass-konstruktionen bieten sich also an. als chassis sollte ein 20er oder 25er zum einsatz kommen. der grund hierfür ist der mangelhafte dämpfungsfaktor der digitalendstufe und die damit mangelnde kontrolle über einen lautsprecher. je kleiner ein chassis, desto weniger gegenspannung indiziert es durch nachschwingen und umso weniger belastet es den verstärker.

auf keinen fall einen subwoofer parallel zu den vorhandenen 6x9"-lautsprechern anschließen, da sich dann der gesamtwiderstand halbiert, was auf lange zeit zu schäden an der endstufe führen kann.

ob man den subwoofer selbst baut oder fertig kauft ist letztlich geschmackssache. das problem bei dieser lösung ist der fehlende einfluss, der eigentlich nur durch die konstruktion genommen werden kann. entweder es klingt oder eben nicht. leider hat man keine möglichkeit, die endstufe separat in der lautstärke zu regeln.

subwoofer in der reserveradmulde

ich habe mich bei der nachrüstung für eine dezente umsetzung entschieden. daher sollte der subwoofer in die reserveradmulde, wo er keinen platz wegnimmt. je älter ich werde, umso mehr freue ich mich über bordwerkzeug und das pannenhilfeset. nicht dass ich es schon einmal benötigt hätte, aber das eigene sicherheitsbedürfnis steigt und somit auch der wunsch nach diesen tools.

also musste der subwoofer drumherum gebaut werden. die reserveradmulde selbst in mindestens genauso hügelig wie zuvor bei meinem primera, von deutschen verhältnissen sind wir da meilenweit entfernt:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_01.jpg

daher besorgte ich mir im elektro-markt große pappen, um mit viel schneiderei die form abgreifen zu können, was von "bingo" beaufsichtigt wurde:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_00.jpg
http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_02.jpg

nach vielen ausbesserungen sieht das ganze dann so aus:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_03.jpg

nun kann das bordwerkzeug wieder rein, um weitere umrisse zu liefern:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_04.jpg

zwischenzeitlich staunt man dann, dass selbst kleine styropor-abstandshalter numeriert sind:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_05.jpg

und nicht nur ich staunte:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_06.jpg

das fertige ergebnis sieht dann aus wie folgt und kann bequem auf eine holzplatte übertragen werden:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_07.jpg

hier die provisorische werkbank in schwieger-vaters scheune 😁

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_08.jpg

ein paar stunden später waren die teile dann fertig. handwerklich ginge es sicherlich perfekter, doch habe ich das beste aus meiner 15-euro-stichsäge herausgeholt. fehlende präzission wurde dann mit dem gleichteuren exzenter-schleifer angepasst. als material kam durchweg 18mm starkes birke-multiplex zum einsatz:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_09.jpg

danach folgten erste klebungen mit wasserfestem ponal-holzleim:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_10.jpg

allesamt trockneten wir dann in der sonne:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_11.jpg

statt dem üblichen bassreflexrohr habe ich mich aus platzgründen für einen port aus holz entschieden. damit kann man volumen sparen, indem gehäusewände genutzt werden, zudem spart er zusatzkosten in form der bassreflexrohre. weiterhin macht man sich die physik zu nutze, denn je weiter eine reflexöffnung am gehäuserand liegt, um so kürzer kann sie ausfallen. der port wurde aus 10mm starkem birke-multiplex gefertigt.

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_12.jpg

um strömungsgeräusche zu vermeiden, wurde alle kanten des ports abgerundet. der port selbst wurde mit pattex extreme montage-kleber verklebt:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_13.jpg

der port ist 3 x 15 cm groß und hat eine gesamtlänge von 37 cm. das verbleibende netto-gehäusevolumen nach abzug des port-volumens und der chassis-verdrängung liegt bei ca. 20 litern. diese abstimmung ist passgenau für den woofer meiner wahl, den hertz hx 250 d. die berechnung selbst wurde mit winISD durchgeführt. im auto sieht das dann so aus:

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_14.jpg

passend dazu gibt es natürlich noch eine abdeckplatte. den woofer-ausschnitt säge ich erst, wenn der woofer angekommen ist (momentan nicht lieferbar).

http://hertz-infarkt.de/9_3/2005_07_02_gehaeuse_15.jpg

über das ganze kommt ein 10mm starke mdf-platte, welche die originale bodenplatte ersetzen wird. sicher hätte man auch löcher in die originalen platten sägen können (für subwoofer & reflex-port), allerdings traue ich mir das bei einem (noch) leasing fahrzeug nicht. die platte wird letztlich mit klettband befestigt. die originale bodenplatte hängt leider an den scharnieren der rückbank, weswegen hinten die sitzflächen- und lehnen komplett ausgebaut werden müssen ... das habe ich noch nicht geschafft.

antrieb für subwoofer

als antrieb für den subwoofer kommt eine oft unterschätzte endstufe zum einsatz: eine steg qm 240.1. trotz ihrer fast winzigen abmessungen liefert diese analoge (!) endstufe kräftige 440 watt an 2 ohm (sinus). auch an 2 ohm verfügt sie noch über einen hohen dämpfungsfaktor von > 250. diese maximalleistung erreicht sie dank schaltnetzteil immer, also egal ob nur 11 oder sogar 14,4 volt anliegen. dank hohem wirkungsgrad genügt eine 40A-absicherung, was hohe folgekosten bei der verkabelung spart.

vorschau

im laufe der nächsten monate geht es hier folgendermaßen weiter: die lautsprecher in türen und heck werden ausgetauscht. dabei werden die tür- und 6x9"-lautsprecher von einem kräftigen 4-kanal-verstärker angetrieben, der sein signal am amp2 unter dem fahrersitz abgreifen wird. die hinteren 10er mitteltöner sowie die hochtöner bleiben am serienmäßigen clarion-radio. die vorderen 10er und hochtöner werden getauscht und zur besseren ansteuerung aktiv von einer weiteren 4-kanal-endstufe angetrieben. optional könnte aber auch ein hochwertiges 2-wege-system (10cm) an einer 2-kanal-endstufe betrieben werden. grundsätzlich ist der klang einer anlage sehr stark vom einbau abhängig. hier werde ich zeigen, wie man auch der serienanlage mehr entlocken kann.

fragen, hinweise und anregungen sind willkommen. weitere details zu den werksanlagen kann ich dank vorhandenem WIS gerne liefern. weitere bilder folgen nächste woche, dann sind endstufe und converter angekommen und ich habe urlaub 😁

426 weitere Antworten
426 Antworten

hi,

ich habe mal eben eine laienfrage. kann man um die gesamte signalbandbreite zu bekommen einfach das signal, bei der 150 watt version von saab, vom kickbass (tür) und signal (ablage) zusammenzwirbeln?? dann an einen high-low adapter ---> verstärker ---> 6x9" magnat 3 wege in die hutablage.

ich möchte keinen hifi tempel, sondern einfach ein bissel mehr klang (vor allem bass) aber ohne sub.

sorry, vielleicht läufts dem elektriker bei dem gedanken eiskalt den rücken runter 😰

gruß

ken

Nein, das einfache Zusammenführen funktioniert nicht. Es gibt jedoch Geräte, die das Zusammenführen sowie auch eine High-Low-Wandlung durchführen (JL Audio CleanSweap, Rockford Fosgate 3.sixty, Alpine PXE-H650, JBL was weiß ich....). Allerdings wird dir das die etwa 500 EUR vermutlich nicht wert sein!? Magnat-Lautsprecher sind auch nicht so das Gelbe vom Ei.....

Eine halbwegs denkbare Lösung wäre das Abzweigen des Basssignales an den Kickbässen sowie das separate Abzweigen des Signales von der Hutablage. Beide könnten dann über eine Bi-Amping-fähige Frequenzweiche einem geeigneten 6x9"-Chassis (mit mordsmäßigem Wirkungsgrad) zugeführt werden. Allerdings würden sich dann durch die Impedanzverschiebung Lautstärkeunterschiede ergeben und die serienmäßigen Verstärker wären bei Parallelschaltung überfordert bzw. bei Reihenschaltung zu Leistungsschwach.

danke für die antwort!! stimmt 500 euro sind mir das nicht wert. dann verzichte ich wohl doch auf ein wenig kofferraum und klemm meinen sub doch dran.

gruß aus heidelberg

Mal wieder etwas in eigener Sache.....
Ich trenne mich derzeit von meiner bisherigen Fotoausrüstung und einigen Computerteilen - vielleicht ist ja für den ein oder anderen etwas Passendes dabei!?
=> http://shop.ebay.de/merchant/groovebastard

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http://hertz-infarkt.de/heresy/heresy3.htm

vorsorglicherweise wurden beide Boxen mit einem 32A CEE Anschluß versorgt .... das sind nicht im Ernst deine Lautsprecherkabel 😁
http://hertz-infarkt.de/heresy/heresy3_12.jpg

Doch ... MIT Terminator 2 Bi-Wire 😉

MIT ist Marktführer im Bereich Impedanz-/Phasenkorrigierter Kabel und bietet hierfür Lösungen in jeder Preisklasse (etwa 100 bis 10.000 EUR je Kabel). Der Unterschied ist deutlichst (!) hörbar. Lässt sich die Quelle der Musikreproduktion sonst eindeutig auf die Lautsprecher reduzieren, so schwebt die Musik mit den MIT-Kabeln völlig losgelöst im Raum. Hinzu kommen der musikalische (also warme) Hoch-/Mittelton und der vehemente, aber dennoch bestens konturierte Bass. Ja, Kabel klingen ... und wie! Aber keine Sorge: auch ich hatte "Glück" 😉 Statt 680 EUR musste ich für mein Kabel dank EBAY nur 130 EUR berappen. Angesichts der unerwartet hohen Klangverbesserung ein absolutes Schnäppchen.

Dessen ungeachtet könnte meine Rotel-Endstufe an 1 Ohm abartige Leistung liefern ... etwa 500 Watt pro Kanal. Die Kabel könnten also durchaus in die Not kommen, hohe Ströme weiterleiten zu müssen. Effektiv wird das aber nicht passieren, da meine neuen La Scala II einerseits freundliche 8 Ohm haben und andererseits einen mit 105 dB unerreicht hohen Wirkungsgrad (liefern also bereits an 1 Watt 105 dB in 1 m Abstand).

Die La Scala II habe ich just heute in Potsdam abgeholt ... zumindest etwa 65%. Soll heißen, dass jetzt Pi x Daumen 110 kg der insgesamt 170 kg bei mir sind (ohne Verpackung 80 kg je Lautsprecher) - für die komplette Ladung war selbst unser riesiger Passat Variant zu klein, so dass morgen eine zweite Fahrt nach Potsdam erfolgen wird 😁
http://hertz-infarkt.de/extern/La_Scala_II_2008_12_22_Ankunft.jpg

Die Wohnung ist auch grad im Umbau, damit letztlich alles passt (die 3-Wege-Vollbereichs-Hörner wollen einen Mindest-Hörabstand von etwa 4 Metern) ... das wird ein Spaß!*

* ein Satz, den man von Nachbarn in diesem Zusammenhang vermutlich nicht hören wird

Saab 9-3 Linear 1.8t, Bj. '03, 67Tkm: 8500,- €
Ein Irrer, der über Jahre hinweg schonmal die wichtigsten Fragen zum Hifi-Einbau abklärt: UNBEZAHLBAR!!!
😉

Mal im Ernst, ich habe wirklich noch nie eine dermaßen ausführliche und fundierte Umbau-Story gelesen. Dazu grobe Mengen aussagefähiger Bilder, ein fehlerfreies Deutsch und eine gesunde Portion schräger Humor, da darf sich die Mehrheit mal 'ne dicke Scheibe abschneiden.

*lobhudel-modus AUS 😁

Soooo, und jetzt mal zu den Fakten: Voraussichtlich werde ich ab kommender Woche Saab-Fahrer sein, Daten siehe oben. Der Wagen steht schon seit gut einem Jahr beim Händler auf'm Hof und soll jetzt endgültig weg. Der böse Verkäufer hat mich also zum Kauf gezwungen.
Saab war bislang nicht in meiner engeren Wahl, aber man lernt ja nie aus. Drin gesessen hab ich gestern, Probefahrt fällt wahrscheinlich aus. Jaja, im Normalfall würde ich never ever ein Auto "blind" kaufen, aber der Verkäufer beim Händler ist nun mal ein langjähriger Kumpel von mir. Glaubt's mir einfach, er hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte... 😎

Die letzten Tage habe ich folglich hier im Forum verbracht, um mal zu gucken wie auf elegante Weise Musik in den Schweden kommt. NEIN, ich habe nicht im entferntesten vor, einen vergleichbaren Aufwand zu treiben wie der Hertzkasper. Dennoch isses natürlich Gold wert, wenn jemand die FAQs schonmal in EINEM Beitrag zusammenfasst. So wie ich das bislang verstanden habe, macht es Saab dem highfidelen Fahrer ja nicht gerade einfach, was Einbaupositionen und Kompatibilität mit anderen Komponenten angeht. Willkommen im Saab-Universum...

Meine Umbau-Erfahrung beschränkt sich auf einen 3er-Golf, den ich im Rahmen meiner Möglichkeiten aber ganz ordentlich hinbekommen habe... *denk
Voraussetzung war die vollständige Erhaltung des Laderaums. Als einziges Zugeständnis habe ich auf's Ersatzrad verzichtet, um 2 Endstufen in der Mulde unterbringen zu können. Ein 25er-JL-Audio spielt im geschlossenen Gehäuse im Kofferraum-Seitenteil, vorne kicken 16er in den Türen (die mit viel Liebe gedämmt wurden), im Armaturenbrett und an den A-Säulen erfreute mich ein Altec-Lansing 10er-Kompo.

Sowas ähnliches soll im Laufe der nächsten Monate auch im Saab Einzug halten. Hochwertiges 10er-Kompo vorne, 16er in großzügig gedämmten Türen vorne, kleiner audiophiler Sub im Kofferraum-Seitenteil, das ganze befeuert von einer 4-Kanal Endstufe für 10er+16er, dazu eine weitere Endstufe für den Sub. Die serienmäßige Elektronik des 150er-Hifi-Systems (ohne Navi) soll so weit erhalten bleiben, an Stelle des CD-Players soll aber ein aktueller MP3-Tuner verbaut werden. Also unter'm Strich ein Spar-Einbau. Passt doch hervorragend zur "Linear"-Ausstattung... 😁

So, das ist mal vorab der grobe Plan für ein Auto, das ich noch nicht mal endgültig erworben habe... *g
Falls Euch da bislang ein grober Fehler aufgefallen ist, dann bitte ich um Hinweise und Korrektur.

Ansonsten wünsche ich allerseits unfallfreie Fahrt!

Olli

@hertzkasper:

Ist zwar irgendwie off-topic aber deine heimische Vor/Endkombi ist ja die SP-Edition oder?
Da hast Du ja noch länger Garantie als die erweiterte für bestimmte Motoren eines bekannten
schwedischen Autobauers!😉
Schön zu sehen, dass jemand auch zu Hause anständiges Hifi-Gerät zu stehen hat , der soviel Zeit ,
Arbeit und wohl auch Euros in den Klang seines Fahrzeugs steckt!😁

Gruß aus Berlin

Und es geht doch !!
Durch das bisher gelesene war ich etwas abgeschreckt als es darum ging in meinen Saab 93 BJ 2006 eine Anlage einzubauen.
Da das originale Radio aus meiner Sicht nicht zu gebrauchen ist halfen mir nur wenige Tipps hier.
Mein Ziel:
- ordentlicher Sond
- eine gescheite Bühne
- Tiefbass (soweit wie sich Schalldruck in einer Limo machen lässt ohne Subwoofer im Fahrgastraum)

Der Weg:

1. Da das original Radio nicht ausgebaut werden kann (Auto springt dann nicht mehr an) wurde der vorhandene CD-Player unterhalb der Klimaanlagen-Bedieneinheit abgemeldet (Saab) ausgebaut und eine Lichtleiterschlaufe an das Ende des Lichtleiters angehängt
(selber gemacht, Saab Techniker hat gestaunt).
(Kein Fehlermeldungen alles funktioniert)

2. Ein 1-din Radio in den vorhandenen Din Schacht des CD Players eingebaut.
Zündplus vom Zigarettenanzünder und Dauerplus von der Batterie gezogen (dabei gleich Stromkabel für Verstärker mitziehen)

3. Hochtöner ins Amaturenbrett (in die original Abdeckung versenkt)

4. Tief-Mitteltöner in die Türen eingebaut

5. Verstärker in der Reserveradmulde

6. Subwoofer mit Bassreflexgehäuse (30 Liter) in den Kofferraum, der ist so gross, ich hab immer noch genug Platz.

Ergebnis:
3 Tage arbeit und ein geniales Ergebnis

@ tefte

klingt net mal so schlecht.
stell doch mal bitte ein paar pic´s von deinem umbau rein.

bin bestimmt nicht der einzige den das interessiert...

guß, duck

Ok angehängt ein paar Bilder.
1. Ausgebaute Mittelkonsole man sieht die vom Stecker befreiten Enden des Lichtleiters.
2. Tür links ohne Verkleidung
3. Aufbau für den Mitteltöner in der Tür
4. Tür mit Speaker
5. Konsole fast fertig (fehlt noch der Rahmen)

Mehr Fotos habe ich nicht.

eines vergessen

Zitat:

Original geschrieben von tefte


Und es geht doch !!
.
.
.
Der Weg:
.
.
.
Ergebnis:
3 Tage arbeit und ein geniales Ergebnis

Sag ich doch ... ist technisch ja letztlich die gleiche Lösung wie in meinem Fall, nur dokumentarisch komprimiert 😁

Infos zu den Komponenten wären noch nett. 88er Pioneer ist soweit klar ... und der Rest? Sieht mir ebenfalls nach Rainbow-Lautsprechern aus!? Und welcher Sub? Zu welcher Musik? Höreindrücke? Spielweise?

btw: auch der hertzkasper war in 2009 auch nicht untätig....

Augangssituation: eine doch "recht ordentliche Anlage", in welche über die Jahre rund 6k EUR flossen. Nun höre ich fast ausschließlich elektronische Musik und dabei auch noch Mitschnitte unserer Parties in unterschiedlichsten Qualitäten. Als Folge daraus war ich ständig am Nachregulieren der Anlage, um diese dem jeweiligen Musikmaterial anzupassen. Aufgrund der Komplexität war ich meist am Ziel, noch bevor die Konfiguration beendet war. Immer häufiger schlichen sich Zweifel ein: "du fährst hier eigentlich unangemessen große Werte spazieren". Nun ist "eigentlich" nicht umsonst ein Mülleimerwort, was die Tendenz dieser Aussage schon erkennen lässt. Denn man kennt ja das Potential seiner Anlage und erschrickt plötzlich, wie selten man dieses vollkommen ausreizen und genießen kann. Es entsteht ein schlechtes Gewissen: "bedarf es wirklich einer derartigen Anlage, um adäquat unterhalten zu werden? Wie oft komme ich überhaupt in den Genuss dieses erhabenen Investition? Wäre weniger vielleicht auch ausreichend?". Fragen über Fragen.....

Um es kurz zu machen: ich habe mich von meiner kompletten Anlage mit Ausnahme eines Kondensators sowie des Subwoofers getrennt! Der Verkauf erfolgte ausschließlich über einschlägige HiFi-Foren. Innerhalb von lediglich zwei Wochen war alles vergriffen und der hertzkasper etwa 3k EUR reicher. Abzüglich der Investitionen in das nun verbaute Equipment werden also 2k EUR "Gewinn" übrig bleiben 🙂

Erste freudige Überraschung im Rahmen der Rückrüstung: meine Crimp-Zange hat sich wiedergefunden. Diese hing am Magneten des Subwoofers und war samt diesem im Bandpass verbaut 😁
http://saab93.de/hertzkasper/2009_stage1_11.jpg

Ziel 2009

Viel Klang für wenig Geld bei maximaler Alltagstauglichkeit, einfachem (Anlagen-)Handling und Spaß für alle Insassen. Denn oft musste ich mir Klagen gefallen lassen, warum denn von hinten keine Musik komme!? Ebenfalls wichtig war ein geringer Stromverbrauch. Die bisher immerhin 12A Ruhestrum hatten doch die ein oder andere Tiefentladung zur Folge. Die Lösung: eine Mehrkanal-Endstufe samt Subwoofer-Fernbedienung als Basis, Ergänzung eines Rearfills (Hecklautsprecher), keine Laufzeitkorrektur, passive Frequenzweichen und 2 statt 3-Wege-Front. Here we go....

Qual der Wahl

Es sollte vor allem günstig werden, u.a. da es mir mittlerweile mehr Spaß macht, mit kleinen Investitionen große Klanglandschaften zu erwandern. Neulich habe ich bei einem Freund sogar eine "Anlage" ohne Verstärker verbaut ... der hertzkasper wird eben alt 😁 Zum Test wurden jedenfalls gleich mehrere Kandidaten in der Bucht geschossen:
Canton QS 2.160 - 70 EUR (Testsieger in diversen Zeitschriften)
Emphaser ECP26XT3 - 80 EUR (ebenfalls hier und da Testsieger ... pegelfest!)
Infinity Kappa 693.5i - 30 EUR (ähm ja ... weil's preiswert war)

Mein Vater hat ein älteres Emphaser-System verbaut (an einer Helix-Endstufe). Ich selbst habe meine (eigene) Car-HiFi-Karriere in 1999 mit dem Canton RS2.16 an einer Helix-Endstufe begonnen. Daher hatte ich keinerlei Bedenken bezüglich dieser beiden Systeme, an der sich in Foren die Geister scheiden.

Fehlte noch eine...

Endstufe

Auswahlkriterien: Verbaubarkeit im Kofferraum-Seitenteil, Pegelfernbedienung für den fünften Kanal, guter Klang und möglichst viel Leistung. K.O.-Kriterium war in diesem Fall die Größe aufgrund derer fast alle besseren Mehrkanalendstufen ausschieden. Über Suchanzeigen kam ich in den Genuss einer noch unbenutzten (!) 5G900 MK2 der bereits in 2006 liquidierten deutschen Schmiede XETEC. Mit 300 EUR zwar 100% über meiner anfänglichen Preisvorstellung, aber durchaus angemessen. Immerhin lag der Neupreis bei über 900 EUR, der Klang ist über alle Maßen erhaben und mit 4x110 + 1x360 Watt steht sie äußerst gut im Futter (die MK2-Versionen profitieren dabei von ihrem stärkeren Netzteil). Mehr ist in diesem Winzlings-Format nicht zu haben! Wie auf den folgenden Bildern zu sehen, habe ich die Pegelfernbedienung erneut in die amerikanische Version des Getränkehalters integriert ... mit Hilfe meines Lieblings-Baustoffes, der CD-Hülle.
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Kabel

Da ich bisher symmetrisch verkabelt hatte, musste natürlich auch ein neues Cinch-Kabel beschafft werden. Um Aufwand zu sparen und trotzdem sämtliche Einstellungen über das Radio vornehmen zu können, fiel meine Wahl auf ein 6-Kanal-Kabel von Audison.
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Bilder vom Verlegen spar ich mir mal. Die restlichen Kabel, also Strom und Lautsprecher blieben aus Bequemlichkeit unangetastet. Anstatt hier einzugreifen und neu zu verlegen, kommen die mittlerweile erforderlichen Passiv-Frequenzweichen eben in den Kofferraum. Lediglich die Hochtönerkabel habe ich in diesem Zusammenhang neu verlegt und noch weiter von eventuellen Störquellen entfernt.

Einbau der Endstufe

Um Endstufe, Kondensator und NAVI in das Seitenteil zu bekommen, war mal wieder etappenweises Heransägen an die optimale Form erforderlich, wobei sogar Aussparungen für die Rückleuchtenfassungen berücksichtigt werden mussten. Das Endstufen-Rack wurde dabei mit etwa 5° Neigung gefertigt, um eine bessere Endstufenkühlung zu erwirken und den Platz optimaler nutzen zu können. Den Anstrich habe ich meiner (Halb-)Schwester zu verdanken....
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Subwoofer in der Reserveradmulde

Freudestrahlend nahm ich die Metabo-Tischkreissäge meiner Mutter zur Kenntnis, die bisher lediglich Kaminholz bearbeiten durfte und nun durch mich samt Präzisionssägeblatt und nachgerüsteten Anschlägen erstmals ihrer wahren Bestimmung nachgehen konnte 😁 Das war auch gut so, hatte doch der Holz-Zuschnitt von TOOM zwischen 1 und 3mm (!) Abweichung :/
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Vor dem Sägen heißt es MESSEN ... soweit klar! Dass die Umsetzung letztlich so brisant würde, hätte ich selber nicht gedacht. Der zu verbauende 15"-RCF-Woofer passt eigentlich gar nicht so recht, kollidiert mit der Plastikschraube in der Reserveradmulde (im Bild links unten) und nimmt mit 17,3cm Gesamthöhe die komplette zur Verfügung stehende Tiefe in Anspruch.
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Ebenfalls wichtig zu wissen: die Reserveradmulde ist NICHT eben, sondern wird zur Fahrzeugmitte hin tiefer. Um die spätere Deckplatte waagerecht im Kofferraum verlaufen zu lassen, ist mittig (grün) eine etwa 10mm starke Erhöhung erforderlich, um die gleiche Höhe zu erreichen, wie die hinteren Auflagepunkte (gelb).
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Durch diese Maßnahme verschenkt man leider massig Einbautiefe ... bis zu 4cm!
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Damit der Subwoofer überhaupt passt, muss wenigstens die Verschraubung um 180° gedreht werden. Denn mein Ziel war es, diese beizubehalten und das Gehäuse über die serienmäßige Reserveradschraube im Fahrzeug zu fixieren. Diese Maßnahme war allerdings noch nicht 100%ig ausreichend und so musste ich noch die Gehäuseschrägen in die Planung einbeziehen, um den Woofer durch leicht konzentrische Montage mit NULL Millimetern "Spiel" in das Gehäuse zu bekommen .... puhh!!!
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Die Positionierung war somit gelöst, aber schließlich muss der Subwoofer durch seine Polkernbohrung auch atmen können, was sich nur durch Herabsetzen des Gehäusebodens realisieren ließ. Also wurde aus MDF eine zweite Bodenplatte angefertigt, die auch gleich die vorhin erwähnte mittige Erhöhung von etwa 10mm besorgen würde. Dafür habe ich die 19mm starke Platte mittels Exzenterschleifer mittig um 9mm beraubt und sie somit an den "Kurvenverlauf" der Reserveradmulde angepasst.
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Die beiden Platten bilden gemeinsam den Gehäuseboden samt neuer Aussparung zum "Atmen", die auch gleich die Verschraubung um 18mm herabsenkt und somit 1 (!) Millimeter Spiel zum Subwoofermagneten verschafft.
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Lohn der Mess-Akribie: ein millimetergenaues Aufliegen an allen (!) Punkten im Kofferraum. Das Gehäuse könnte fast ohne Verschraubung im Kofferraum liegen 🙂
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Mal wieder stellte sich die Frage nach einem geeigneten "Zirkel" um den 352mm-Kreis anzeichen zu können. Gut, dass es Lebensmittelhauben gibt...
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Sitzt, wackelt NICHT und hat (seitlich) KEINE Luft 😁
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Für den guten Klang ging es nun an das Verstreben (grün). Gut zu sehen ist die konzentrische Wooferposition aufgrund derer an den rot markierten Stellen Einschraubgewinde anstatt Einschlagmuttern zum Einsatz kommen mussten.
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Apropos konzentrisch: selbst die komplette Reserveradmulde liegt NICHT mittig ... das ist mir auch erst während des Bauens bewusst geworden. Ihr könnt ja mal die seitlichen Ränder nachmessen ... ihr werdet staunen 😁
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Komplettiert wird das Konstrukt durch seitliche Klappen, um an die darunter auslaufenden Kabel des Frontsystems samt der später dort verbauten Frequenzweichen zu kommen.
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Et voilà...
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Natürlich folgen noch ein Teppich-Überzug sowie ein Wooferschutz. Hierzu sammle ich derzeit noch Ideen ... auf jeden Fall werden passgenaue Schienen (Kanthölzer) auf dem Kofferraumboden das Herumrutschen von Bierkästen verhindern ... natürlich passgenau für 11er und 20er Kästen 😁

Das Radio

Nachdem bei meinem alten Clarion scheinbar der Tuner defekt war und es Störgeräusche produzierte, habe ich mir direkt das neue Clarion DXZ788RUSB geleistet. Optisch zwar kein Brüller, aber mit tollem Bedienkonzept ("handschuhtauglich"😉, superbem Klang und USB-Funktionalität. Zudem lassen sich Display und Tasten in 728 Farben einstellen, worunter auch ein Saab-Grün zu finden ist. Letztlich hat sich mein altes Clarion zwar als völlig intakt herausgestellt (später mehr dazu), aber aufgrund der USB- und Farb-Vorzüge habe ich das Neue direkt behalten. Solch ein 16GB-USB-Stick lässt sämtliche Silbermedien schnell in Vergessenheit geraten, zumal das Browsen beim Clarion recht gut gelöst ist und auch während der Wiedergabe nach anderen Stücken gesucht werden kann.
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Die Hecklautsprecher

Hinten kommen die Infinity Kappa 693.5i für besagte 30 EUR zum Einsatz. Diese sind erstaunlich audiophil abgestimmt und überzeugen durch einen dezenten, natürlichen Klangcharakter ohne den bei vielen 6x9"-Systemen typischen Bläh-Bass. Überraschenderweise bilden sie somit einen idealen Rearfill, zumal Hoch- und Mitteltonpegel perfekt auf den Hutablageneinbau unter Winkel abgestimmt sind. Hut ab... ich habe allerdings vorsorglich noch ein Kappa 1.5CS ersteigert - mal sehen, ob die Variante aus drei einzelnen Lautsprecher (wie ab Werk) nicht vielleicht noch besser klingt!?

Die Frontlautsprecher

Hier herrscht momentan noch großes Testen.
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Im Vergleich wurden das Emphaser ECP26XT3 und Canton QS2.160 gehört. Derzeit sind meine alten Lanzar MWS6.5 als TMT verbaut. Für absolute Beurteilungen ist es noch zu früh, daher mal ein allgemeiner...

Klangeindruck

Gigantische Enttäuschung nach der ersten Inbetriebnahme 🙁 Ein breiiger, unpräziser Bass ohne jeglichen Punch. Kühle, gefühllose Mitten und dazu ein kratziger, vorlauter Hochton. Schreck lass nach... tief deprimiert verließ ich den Einbauort mit Pi x Daumen eingestellter Anlage. An den darauffolgenden Tagen gewann das Klangbild mit jeder weiteren Hörstunde an Leben und Natürlichkeit. Und da fiel es mir ein: die Endstufe ist ja neu und hat 3 Jahre keinen Strom gesehen. Klar, dass die sich erstmal einspielen muss.

Mittlerweile ist ein Monat vergangen. Das Klangbild hat jene audiophilen Züge erreicht, die man von der XETEC erwarten würde. Dabei klingt die Stufe typisch "deutsch": mit absolut dynamischen, präsenten Mitten. Dazu ein eher schlanker, knackiger Bass mit scharfen Konturen. Obenrum wird sehr gut aufgelöst und dreidimensional abgebildet. Alles in allem Helix-like bzw. HXA-like (wer die Serien kennen sollte!?).

Und darin liegt wohl auch das Problem. Alle Komponenten haben einen ähnlichen Klangcharakter. Vom Radio über die Cinchkabel, die Endstufe, die (Hochton-)Lautsprecherkabel bis hin zu den Lautsprechersystemen. Allesamt sind sie von der dynamischen, präsenten Sorte mit hellem, schlankem Grundcharakter und engagiertem Hochton. In Summe ergibt dies leider einen viel zu vorlauten Hochton und zu schlanke Bässe. Letztere machen zwar vor allem bei höheren Lautstärken aufgrund ihres knackigen Charakters Spaß, dürften meiner Meinung nach aber fetter klingen. Erst wenn der EQ am Radio entsprechend eingestellt ist, ergibt sich der (von mir) gewünschte Klang (80 Hz auf +12/Q3 und 12.5 kHz auf -2/Q1).

Ich würde daher weder dem Canton-, noch dem Emphaser-System zuviel Hochton andichten wollen, es ist hier schlichtweg die Summe der Komponenten. Mit einem selbstgebasteltem Spannungsteiler habe ich die Hochtöner unabhängig von der Frequenzweiche um 6dB abgesenkt ... 8dB wären wahrscheinlich noch besser gewesen. Beide Systemen haben dafür einen vorzüglichen Tieftonbereich, wobei das Canton überraschenderweise noch voller klingt und ebenfalls mächtige Pegel schiebt.

Wirklich positiv überrascht bin ich vom Rearfill, der sich völlig nahtlos in das Klanggeschehen einfügt, somit quasi nicht auszumachen ist und wirklich nur dem Raumeindruck dient. Erst auf der Rückbank nimmt man ihn (logischerweise) wahr. Geholfen hat hierbei übrigens auch die Laufzeitkorrektur, die nun natürlich auf die kompletten Systeme, statt auf einzelne Chassis wirkt und auf einen Punkt mittig zwischen den Vordersitzen justiert ist.

Der Bass ist klanglich super, was bei einem PA-Chassis im geschlossenen Gehäuse nicht anders zu erwarten war. Hochpräzise und trocken kickend, dabei vollmundig, aber ohne jegliche Fettleibigkeit. Meilenweit vom typischen GTI-Crashkid-Wumm-Wumm entfernt 😁 Allerdings ist der Bass "nur da" ... läuft quasi "nur" mit ... eher unspektakulär. Dass es also letztlich nicht so körperhaft klingt wie erwartet, dürfte der digitalen Arbeitsweise des fünften Xetec-Kanales geschuldet sein.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: bei "normaler" Musik klingt die Anlage wirklich exzellent! Tests mit Sara K und Rebecca Pidgeon bewirkten ordentliche Gänsehaut, nicht zuletzt aufgrund der sehr livehaftigen Spielweise der Xetec. Vor allem die Canton-Hochtöner zaubern dabei sehr authentische Stimmen. "Meine" Musik lebt hingegen von einem anderen Setup, welchem ich mich in den nächsten Schritten (wieder) annähern werde.

Probleme und Lösungsansätze

Den vorlauten Hochton werden Carpower DT-284S entschärfen, die sich nach ersten Tests wirklich unheimlich gut anhören - eigentlich noch symphatischer als meine vorherigen Morel ... wer hätte das gedacht!?

Auch die passive Frequenzaufteilung gilt es zu optimieren. Das Canton-System trennt beispielsweise bei 4kHz/12dB - zu hoch für die Lautsprecherpositionen im 9-3 II, wie sich beim Hören recht schnell offenbart. Das Musikgeschehen spielt deutlich zu tief und klebt zu sehr an den Seiten, da der Tieftöner doch verdammt viel Mittelton übernimmt. Abhilfe werden die Carpower-Weichen CDN-2X bringen, die bei 2kHz mit wahlweise 6 oder 12dB trennen.

Für hoffentlich noch mehr Bassausbeute habe ich mir testweise die Emphaser ECP66-Kick besorgt - äußerst stattliche Kickbässe, die entgegen der Herstellerangaben natürlich auch den Mittenbereich bedienen (können). Sollten diese zu trocken spielen (macht mir nach ersten Tests fast den Eindruck), könnte ich mir noch Tests mit Eton (A2), Audio System (EX/HX) und Ground Zero vorstellen.

Die Xetec muss leider wieder weichen. Eine Entscheidung, die durch das quasi "geschenkte" Abgreifen einer Audison LRX1.400 für lediglich 166 EUR beschleunigt wurde. So gut die 5G900 MK2 auch ist, so wenig passt sie zu meinem Musikgeschmack. Die anderen vier Kanäle wird eine Steg QM105.4 (230 EUR) übernehmen. Alles in allem also trotzdem noch überschaubare Investitionen. Die alten Steg sind untenrum sehr kräftig und im Hochton zurückhaltend - also genau das, was ich bräuchte. Ohne NAVI dürften die beiden zudem (mit etwas Geschick) in das Kofferraum-Seitenteil passen.

Zusammenfassung

Die Rückrüstentscheidung war letztlich die Richtige! Der Klang ist natürlich nicht linear auf Geld umzurechnen, so dass die erhebliche Esparnis lediglich geringe absolute Klangeinbußen zur Folge hat. Mit Hilfe der soeben geschilderten letzten Tauschungen wird das Projekt ein sehr erfolgreiches Ende finden. Die Vorteile sind zahlreich:

  • deutliche Reduzierung des Stromverbrauches !!! - merkt man sofort am Kaltstartverhalten (zuvor immerhin 12 A RUHEstrom)
  • voll nutzbarer Kofferraum
  • deutliche Gewichtsreduzierung
  • abhängig vom Quellmaterial teilweise sogar angenehmerer Sound durch Rearfill und die Impulstreue des geschlossenen Subwoofergehäuses
  • unerschöpfliches Musikarchiv dank USB
  • keine Meckerei der Fondpassagiere wegen fehlendem Rearfill
  • Erweiterungsmöglichkeiten (BlueTooth)

Kurze Zwischeninfo: ich komme der Endlösung näher 😁

Steg QM105.4 und Audison LRX1.400 wurden samt Kondensator und Navi erfolgreich im Seitenteil verbaut. Ordentliche Bilder folgen sobald die provisorische Verkabelung einem amtlichen Stripptease gewichen ist. Hier mal aus Ausblick:

http://saab93.de/hertzkasper/2009_stage2_01.jpg
http://saab93.de/hertzkasper/2009_stage2_02.jpg
http://saab93.de/hertzkasper/2009_stage2_03.jpg

Nach dem ersten Einschalten war ich baff: es ist beinahe unglaublich, was die kleine Audison mit dem Subwoofer anstellt! Der Winzling hat ein klasse Rhythmusgefühl und klingt drei Nummern größer als er es tatsächlich ist. Die 1.400 verleiht dem Tiefton sehr viel Körperhaftigkeit und produziert einen vollmundigen, präzisen Punch - klasse! Man möchte sagen: saftig! Da ist plötzlich (wieder) fühlbarer Druck, der über den Digitalkanal der Xetec schlichtweg zu Tief(st)tonbrei verkommen war. Da liegen wirklich WELTEN zwischen den beiden Konzepten. Der Klangcharakter erinnert an meine vorherige Zapco C2K-9.0 und gefällt mir unterm Strich besser als die zwischenzeitlichen Steg K2.04 bzw. DLS A6 ... aber letztlich ist natürlich die Kette entscheidend. An einem fett klingenden Subwoofer wären vermutlich wieder die anderen Beiden im Vorteil. Das Schönste daran: die Audison war mit lediglich 166 EUR ja quasi geschenkt 🙂

Erst jetzt wird deutlich, wie gut der RCF-Woofer mit seinem neuen Gehäuse harmoniert. Dieser saubere "Veranstaltungs-Bass" im Fahrzeug ... herrlich! Im Summe klingt das sogar merklich besser als mein Bandpass zuvor - natürlich bei reduziertem Output und Tiefgang.

Am Frontsystem fällt der Unterschied momentan noch geringer aus, hier spielten die vier analogen Xetec-Kanäle bereits auf hohem Niveau. Untenrum liefert die Steg etwas mehr Druck, spielt dafür aber in den höheren Lagen nervöser...wenn man das überhaupt so sagen kann!? Insgesamt klingt die Steg jedoch gefälliger und liefert eine authentischere Räumlichkeit. Die anspringende Dynamik und der präsente Mittelton der Xetec gefallen ebenfalls, können mitunter aber auch etwas zu aufgesetzt wirken und die Langstreckentauglichkeit schmälern. Nunja ... das sind zumindest erste Tendenzen 🙂

Denn gleichzeitig habe ich ja auch ein Paar Phonocar 2/738 verbaut und der Wechsel auf die neuen Carpower-Hochtöner DT-284S steht ebenfalls noch aus. Ich weiß noch nichtmal, ob die Phonocar drin bleiben!? So wirklich kann ich keinen Unterschied zu meinen Unterschied zu meinen annähernd 20 Jahre alten Lanzar MWS6.5 ausmachen!? Im Gegenteil: die Lanzar erscheinen präziser. Die Emphaser ECP-66 Kick lagen ebenfalls zum Test parat, passen aber nicht in die Einbauplätze :/

Interessanter Effekt am Rande: selbst mit den vermeintlich fett klingenden Phonocar an der ebenso fetten Steg ergibt sich ein gegenüber dem Werkssystem deutlich schlankerer und präziserer Sound. Bleibt die Frage: wo fängt eigentlich ein fetter Klangcharakter an? 😁

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