Toleranzen beim Anzugsdrehmoment

Guten Tag,
beim Nachziehen der Radschrauben habe ich mir die Frage gestellt, wie groß die Toleranzen beim Anzugsdrehmoment sind, da zum Nachziehen der Radmuttern häufig ein Kreuzschlüssel oder ein semiprofessioneller, nicht genau kallibrierter Drehmomentschlüssel verwendet werden. Wie weit kann das Anzugsdrehmoment generell unter- bzw. überschritten werden, ohne dass technische Probleme durch lose bzw. überspannte Schrauben auftreten?

50 Antworten

Zitat:

@hans12345678 schrieb am 14. März 2024 um 10:48:07 Uhr:


meine persönliche Zusammenfassung: immer egal , 10 Prozent
Natürlich gibt es Bei Flugzeugschrauben sehr genaue Anweisungen, ist aber nicht Thema

Wurden wohl bei der Boeing-Türabdeckung nicht befolgt 😁

Ich sach' ja, schmieren/fetten nur wenn der Konstrukteur die Anweisung gibt 😉 scnr.

Zitat:

@UTrulez schrieb am 14. März 2024 um 03:07:29 Uhr:


Alle 20 Schrauben waren so fest. Die Räder kommen demnächst runter und die Schrauben weg. Die Felgen werde ich wohl auch nicht wieder benutzen. Letztere sind zum Glück ungepflegte Rotzfelgen 😉

Ok, das Radkreuz hat schonmal den Test bestanden 😉 ... yep, Schraub neu. ACK

Das Radkreuz ist ohne Witz minimal verbogen. Aber ja, super Qualität - habe ich vor einigen Jahren bei ATU gekauft.

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Ich habe so ein Fall mal ander gelöst ... machtig an beiden Schenkel des Radkreuzes gedrückt/gezogen und dann einen Kumpel mit einem fetten Fäustel beherzt auf die freie Nuß ("Achse"😉 schlagen lassen. Es gab einen knall und ich lag 3m weiter an der Wand 😁 ... Bolzen aber gelöst 🙂

Also bist du ein "Schlag-Schrauber".😁

Im wahrsten Sinne des Wortes ... aber auch fast KO-Schlag-Schrauber 😁

"Problem" damals sicher das "umgekehrte" Muskel-Masse-Verhältnis 😁 ... das hätte, da in der Wirkung nicht erwartet, auch "ins Auge" gehen können.

Radschrauben/Muttern IMMER trocken und ohne Öl,Fett oder Sonstigem verwenden! Wenn vorhanden, grundsätzlich vorher entfernen. Das verändert das Anzugsverhalten und Löseverhalten.

https://blog.febi.com/tipps-zum-sicheren-anziehen-von-radschrauben/

Gruß, der.bazi

Zitat:

@mecco schrieb am 11. März 2024 um 21:34:45 Uhr:


Normalerweise werden Schrauben eh leicht geölt geliefert oder ist das bei Radschrauben anders?

Wie dem auch sei, ob trocken, geölt oder gefettet ist nicht so wichtig. Hauptsache nicht verrostet! Mit verrosteten Schrauben bekommt man Räder nicht vernünftig fest.

Zitat:

@Rockville schrieb am 13. März 2024 um 19:08:53 Uhr:


Ah, interessant, man hat die Abbildung auf der Packung mal geändert. Eine Version zeigt nur einen behandelten Zentrierring der Radnabe, die andere zeigt den ganzen Bremsscheibentopf eingeschmiert. Welches ist wohl die neuere Version? Richtig ist jedenfalls nur eine.

Ganz unabhängig von dem Bild gibt es nur eine richtige Variante, wenn man der Logik folgt.

Felgen rosten nicht auf der Auflage fest. So etwas gibt es nicht, dass ist eine komische Laienvorstellung davon, wie Rost funktioniert. Der einzige existierende Prozess, bei dem so etwas passiert, wie Laien es sich unter „festbacken“ zweier paralleler Flächen vorstellen, ist das Reibschweißen, wo man zwei Metalle durch starke Rotation so erhitzt, dass sie zusammenschmelzen. Das passiert sicherlich nicht an der Radnarbe, und sowieso würde das mit der Paarung Stahl/Aluminium nicht funktionieren.

Das, was die Felgen beim Radwechsel ungewollt festhält ist der Zentrierring, welcher durch Rost „aufblüht“ und nicht mehr durch das Loch passt. Deswegen wird logischerweise nur die Zentrierung eingeschmiert.

Was ein einschmieren der kompletten Narbe noch macht: die Wirkung der Schrauben deutlich runtersetzen. Auch hier haben Laien wieder eine falsche Vorstellung davon, wie Schrauben funktionieren: sie sind keine Bolzen, die Querkräfte aufnehmen, sondern „pressen“ die beiden Flächen durch Zug zusammen und sorgen so für eine Reibschlüssige Verbindung. Wer nun die Oberfläche fettet, senkt massiv die Reibung. Wird in 99% der Fälle gut gehen, aber ist von Prinzip nichts anderes als die Schrauben mit 70% zu wenig Drehmoment anzuziehen. Der Zentrierring wird es vermutlich halten, aber Sinn der Sache ist das nicht.

Danke für die „kleine Zusammenfassung“.

Es gibt ja einige Threads zu diesem Themenkreis „Rad/Radwechsel“ und dem notwendigen Basiswissen drumherum
+Drehmoment an Radschrauben
+Radschrauben Ölen ja/ nein
+Flächenpressung und Scheerkräfte zwischen Felge und Radnabe
+Nabenzentrierung
allerdings sind die Informationen dazu eben auch in diverse Beiträge zerstückelt und dazu noch oft nicht ausdiskutiert, so das dann verschiedenste Meinungen ohne wirklich erkennbare „Richtigkeit“ stehen bleiben.

Für neue Fragesteller ohne Kenntnisse in diese Richtung ist es schwierig bis nahezu unmöglich sich Informationen aus alten Beiträgen zusammenzustellen.
Auf der anderen Seite ist es für erfahrenere Forenmitglieder schon lästig dieses Basiswissen immer und immer wieder in neuen Threads zu wiederholen und zu erklären.

Eigentlich gehörte sowas wie eine kleine „Datenbank“ mit verifiziertem Basiswissen zum Thema oben angepinnt.
Sowas wie FAQ Listen.

Bei Öl ja/nein wirst Du nichts verifizieren können. Es gibt für beide Geschmacksrichtungen genügend erfahrene Schrauber, die auf jeweils eine davon schwören.

Zum „Öl“
Klug wäre es bspw. sich als Hilfesuchender Newbee an den Herstellerempfehlungen zu orientieren, statt an meist unüberprüfbaren Erfahrungsberichten, die oft auch noch pauschal Herstellerübergreifend angewendet werden.

Man sollte aber doch zumindest durch ein Forum lernen können, welche Zusammenhänge da beim „Ölen“ und auch „nicht Ölen“ für die Radbolzen und Felgen auftreten.
Dann hat man für seine Entscheidung wenigstens eine vernünftige Basis…..
Aber da sind wir schon wieder mitten im „bösen Thema“ 😁

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 16. März 2024 um 14:58:25 Uhr:


an den Herstellerempfehlungen zu orientieren

Mit Vorsicht zu genießen, beste Beispiele die sog. Lifetime-Füllung vom Getriebeöl oder Longlife-Intervalle beim Motoröl. Der Hersteller orientiert sich mit seinen Empfehlungen immer an einem relativ kurzen Zeitraum innerhalb dessen er in irgendeiner Form für irgendwelche Schäden verantwortlich gemacht werden könnte. Jenseits der üblichen Garantie-Zeiträume und -Laufleistungen interessiert ihn nicht, was mit der Karre los ist.

Zitat:

@Gankuhr schrieb am 16. März 2024 um 09:27:20 Uhr:


Der Zentrierring wird es vermutlich halten, aber Sinn der Sache ist das nicht.

Alles richtig, was du geschrieben hast, nur beim Zentrierring bin ich nicht ganz einverstanden. "Halten" könnte der Zentrierring bei lockeren Schrauben nur Kräfte, die direkt auf ihn einwirken, also z.B. die Radlast senkrecht nach unten.

Nicht halten kann er relative Drehbewegungen zwischen Rad und Radnabe. Wer also mit gefettetem Bremsscheibentopf eine Vollbremsung macht, bei dem könnte sich das Rad gegenüber der Bremsscheibe bzw. gegenüber der Radnabe verdrehen. Und dann werden die Radschrauben auf Scherung beansprucht, wofür sie nicht gemacht sind.

Zitat:

@der.bazi schrieb am 16. März 2024 um 09:02:59 Uhr:


https://blog.febi.com/tipps-zum-sicheren-anziehen-von-radschrauben/

Das Foto ist lustig. Radschrauben anziehen, wenn die Schraubenabdeckungen noch drauf sind. 😛
Und mal wieder der übliche Fehler: "Abmaße der Schraube". Gemeint sind die Maße bzw. die Abmessungen. Abmaße sind Abweichungen vom Soll-Maß.

Zitat:

@Rockville schrieb am 16. März 2024 um 19:22:01 Uhr:


Das Foto ist lustig. Radschrauben anziehen, wenn die Schraubenabdeckungen noch drauf sind.

Für mich sind das keine Schraubenkappen.

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