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Todsünden Automatik

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 8. Juni 2014 um 11:41

Hallo,

mich täte mal interessieren was man bei der Automatik von Mercedes, besonders bei der 722.6 und 722.4 nicht machen sollte um möglichst lange damit eine Freude zu haben.

Ich habe in anderen Foren gelesen, dass z.B.: "aggressives Anfahren" oder häufige Schaltvorgänge, wie von D auf 2 bzw. 3 etc. schlecht für das Getriebe sind. Vielleicht gibt es ja einen Automatikexperten hier im Forum ...!?!

Danke schon mal!

 

Beste Antwort im Thema
am 11. Juni 2014 um 8:52

Im W-Modus ist die Wandlerschlupfzeit doppelt so hoch wie im S-Modus. Und speziell beim Anfahren im 2. Gang bleibt der Wandler so lange im Schlupf, bis die normale Kennkurve des 2. Ganges erreicht ist (um dann zügig weiter in die nächste Fahrstufe zu schlupfen).

Die Öltemperatur liegt dabei im vergleichbaren Fahrprofil ca. 30 % höher. Zudem ist der Abrieb der Kupplung deutlich erhöht, was sich natürlich in deutlich schmutzigerem Öl bemerkbar macht.

Beim Fahren im Normalmodus ist der Abrieb sehr gering und die Temperatur eher niedrig, womit bei regelmäßigen Ölwechseln "eigentlich" eine Spülung nicht erforderlich ist.

Ein ganz typischer Fall von Denksde ist der Fall des Anhängerbetriebs mit Pferden drin. Da denkst sich der Fahrer (resp. die Fahrerin :)), im W-Fahren werden die Gäule nicht so geschüttelt. Leider sind die Getriebe da nicht mehr allzu haltbar, weil die Kombination sommerliche Temperaturen+schwerer Anhänger+Langsamfahren+W-Modus die Öltemp. förmlich explodieren lässt und das Öl in Rekordzeit verschmutzt. Einen zugesotterten und überhitzten Wandler kann man dann nur noch wegwerfen. Da der Sotter sich im ganzen Getriebe verteilt, das Getriebe gleich hinterher. Nicht mehr zu sanieren.

Das gefühlte "hektischere" Fahren im Normalmodus ist zunächst ja richtig. Wer das so nicht haben will, braucht nur eine schwächere Motorisierung nehmen oder den Gasfuß filigraner einsetzen :):) --> wie Higgi

Ruckeln darf bei Gangwechseln im Normalmodus allerdings nicht vorkommen. Auch nicht bei kaltem Motor, weil hier die Motronik und die Getriebesteuerung spezielle Kennlinien abfahren (reduzierteres Drehmoment und längerer Schlupf beim Gangwechsel). Endekriterum ist lastabhängig das Erreichen einer Öltemp. von max. ca. 40 Grad.

Da diese Temperatur alleine durch Wandlerschlupf nicht schnell erreichbar ist, gibt es den Öl-Wasser-Wärmetauscher zum kleinen Wasserkreislauf des Motors. Leider ist dadurch im Fahrbetrieb das Öl nicht wirklich kühl zu halten; das Öl muss immer wärmer sein als das Wasser, damit eine Kühlwirkung eintritt. Im Normalmodus liegt sie bei ca. 90-110 Grad, auch bei forschem Fahren. Im W-Modus kann sie auf über ungesunde 150 Grad ansteigen - trotz Kühlung !!

Nach längerem W-Modus-Betrieb ist das Adaptionskennfeld der Getriebesteuerung neutralisiert. Damit sind beim Umschalten in Normalmodus die Schaltvorgänger gefühlt "etwas ruppig". Die Steuerung braucht einige Zeit, bis sie den gewünschten defensiven Fahrstil adaptiert hat.

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am 8. Juni 2014 um 11:41

Im W-Modus ist die Wandlerschlupfzeit doppelt so hoch wie im S-Modus. Und speziell beim Anfahren im 2. Gang bleibt der Wandler so lange im Schlupf, bis die normale Kennkurve des 2. Ganges erreicht ist (um dann zügig weiter in die nächste Fahrstufe zu schlupfen).

Die Öltemperatur liegt dabei im vergleichbaren Fahrprofil ca. 30 % höher. Zudem ist der Abrieb der Kupplung deutlich erhöht, was sich natürlich in deutlich schmutzigerem Öl bemerkbar macht.

Beim Fahren im Normalmodus ist der Abrieb sehr gering und die Temperatur eher niedrig, womit bei regelmäßigen Ölwechseln "eigentlich" eine Spülung nicht erforderlich ist.

Ein ganz typischer Fall von Denksde ist der Fall des Anhängerbetriebs mit Pferden drin. Da denkst sich der Fahrer (resp. die Fahrerin :)), im W-Fahren werden die Gäule nicht so geschüttelt. Leider sind die Getriebe da nicht mehr allzu haltbar, weil die Kombination sommerliche Temperaturen+schwerer Anhänger+Langsamfahren+W-Modus die Öltemp. förmlich explodieren lässt und das Öl in Rekordzeit verschmutzt. Einen zugesotterten und überhitzten Wandler kann man dann nur noch wegwerfen. Da der Sotter sich im ganzen Getriebe verteilt, das Getriebe gleich hinterher. Nicht mehr zu sanieren.

Das gefühlte "hektischere" Fahren im Normalmodus ist zunächst ja richtig. Wer das so nicht haben will, braucht nur eine schwächere Motorisierung nehmen oder den Gasfuß filigraner einsetzen :):) --> wie Higgi

Ruckeln darf bei Gangwechseln im Normalmodus allerdings nicht vorkommen. Auch nicht bei kaltem Motor, weil hier die Motronik und die Getriebesteuerung spezielle Kennlinien abfahren (reduzierteres Drehmoment und längerer Schlupf beim Gangwechsel). Endkriterum ist lastabhängig das Erreichen einer Öltemp. von max. ca. 40 Grad.

Da diese Temperatur alleine durch Wandlerschlupf nicht schnell erreichbar ist, gibt es den Öl-Wasser-Wärmetauscher zum kleinen Wasserkreislauf des Motors. Leider ist dadurch im Fahrbetrieb das Öl nicht wirklich kühl zu halten; das Öl muss immer wärmer sein als das Wasser, damit eine Kühlwirkung eintritt. Im Normalmodus liegt sie bei ca. 90-110 Grad, auch bei forschem Fahren. Im W-Modus kann sie auf über ungesunde 150 Grad ansteigen - trotz Kühlung !!

Nach längerem W-Modus-Betrieb ist das Adaptionskennfeld der Getriebesteuerung neutralisiert. Damit sind beim Umschalten in Normalmodus die Schaltvorgänge gefühlt "etwas ruppig". Die Steuerung braucht einige Zeit, bis sie den gewünschten defensiven Fahrstil adaptiert hat.

am 8. Juni 2014 um 13:07

Ich denke , positiv ist am ehesten eine schonende Fahrweise unter Vermeidung von Kick down und harten Schaltvorgängen mit großen Drehzahlsprüngen . Ich fahre auch stets im W - Modus unter Vermeidung des ersten Ganges und mit frühzeitigem Hochschalten . Weiterhin ist eine Getriebeölspülung mit Reiniger sehr wichtig - alle 60 000 km . Günstig ist auch sicher ein vorwiegender Langstreckenverkehr . Ich glaube , dB - Fuchs hatte einmal geschrieben , dass die Getriebe

auf eine Lebensdauer von 300 000 km ausgelegt sind . Die längste mir bekannte Lebensdauer liegt bei ca 800 000 km (vorwiegend Langstrecke) , ich selbst habe jetzt problemlose 372 000 km erreicht - es geht also unter günstigen Umständen auch länger...

am 8. Juni 2014 um 13:24

Ich fahre meinen E240, Bj. 2001, auch nur im W- Modus.

Geschaltet wird nie, ich benutze nur D.

Bei 60TKM wurde ein Ölwechsel gemacht, inzwischen sind ca. 250TKM drauf.

Das Getriebe funktioniert einwandfrei, ebenso wie alles andere.

An dem Auto wurde nie rumgebastelt, Wartungarbeiten regelmäßig ausgeführt.

Die letzte TÜV- Abnahme vor ein paar Wochen verlief ohne Beanstandungen.

Frei nach dem Motte "never change a runnig system". :D

  • Drehmoment im Moment des Schaltvorganges reduzieren
  • überflüssige Rückschaltvorgänge durch sanften Gasfuß vermeiden
  • manuelle Rückschaltungen nur bei Bergfahrten durchführen
  • regelmäßiger ATF-Wechsel
  • kleine Motorisierungen wählen

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel

Drehmoment im Moment des Schaltvorganges reduzieren

Überflüssig, imo. Macht er doch selbst viel besser als man das manuell je könnte.

Grüße Dirk

Hallo,

wenn es bei einer Automatik Todsünden gäbe wäre es eine sehr schlechte Automatik. Vielleicht kann man die Automatik hier und da etwas schonen, eine Todsünde gibt es sicher nicht.

Ausgenommen sei hier mal der Getriebeölwechsel, den man wirklich nicht vergessen sollte.

Grüße

Themenstarteram 8. Juni 2014 um 20:49

Danke für die Antworten!

Automatikölwechsel hab ich erst vor kurzem gemacht, ob die Vorbesitzer das auch gemacht haben, weiß ich nicht...Spülung mach ich keine, da das mit meinen Werkzeugen nicht wirklich funktioniert und eine Werkstätte kommt bei mir sicher nicht in Frage, denen vertraue ich meinen Benz nicht an (zu viele negative Erfahrungen).

Ich fahre eigentlich immer in S, hätte da auch noch keinen Unterschied zu W bemerkt?!? Was hätte das für einen Sinn? Bei Schaltgetrieben soll man ja nie mit dem 2 Gang anfahren, zwecks der Kupplung...?!

Grundsätzlich fahre ich sanft, aber beim E300 muss es ab und zu schon sein mal einen Sprint von 0-100, ist einfach schön :-), dieser Sound für einen Diesel und natürlich die Beschleunigung...

Beim E220 muss man einfach manuell herunterschalten, da er beim bergauf Fahren von selbst erst so spät herunter schaltet, dass man schon langsamer als schneller wird...

@Austro-Diesel: wie meinst du das mit dem Drehmoment reduzieren? kurz vorm Schalten vom Gas gehen oder wie? So mache ich es zumindest beim Warmfahren, Gas geben und dann kurz Gas leicht zurück und er schaltet hinauf, meinst du das?

 

Gruss

am 8. Juni 2014 um 23:51

Ohne Spülung bleibt die Hälfte des Alt -Getriebeöls halt im Wandler und vermischt sich wieder mit der neuen ATF , von den Dreckablagerungen ganz zu schweigen - wie sinnvoll ist das denn ?!? Nur weil dir selbst das nötige "Werkzeug" fehlt und du meinst , alles selbst machen zu müssen , verzichtest du auf sinnvolle Maßnahmen , das Leben deines Getriebes zu verlängern !?:confused: Vergleichbar , den Motorölwechsel ohne Ölfilterwechsel zu machen , weil man keinen Ölfilterschlüssel hat . Ich nehme an , du operierst dich auch selbst , schließlich kann man seinen Körper ja nicht einem Krankenhaus anvertrauen ...

Zitat:

Original geschrieben von Paul_Privat

...Spülung mach ich keine, da das mit meinen Werkzeugen nicht wirklich funktioniert und eine Werkstätte kommt bei mir sicher nicht in Frage, denen vertraue ich meinen Benz nicht an (zu viele negative Erfahrungen).

......

Gruss

Um diese Einstellung auch konsequent durchzuziehen, musst du, falls dein ATG den Geist aufgibt (was ich dir bestimmt nicht wünsche) auch selbst reparieren. Da könnte dir aber auch eine Menge Werkzeug und Equipment fehlen. Was machst du dann?

Zitat:

Original geschrieben von Paul_Privat

@Austro-Diesel: wie meinst du das mit dem Drehmoment reduzieren? kurz vorm Schalten vom Gas gehen oder wie? So mache ich es zumindest beim Warmfahren, Gas geben und dann kurz Gas leicht zurück und er schaltet hinauf, meinst du das?

Genau.

Je geringer die Drehmomentbelastung während des Drehzahlsprungs ist, desto geringer muss der Verschleiß auch sein. Außerdem kann man mit etwas Übung durch leichtes Lupfen ganz genau den Zeitpunkt des Schaltvorganges definieren.

Dirk, ich widerspreche dir hiermit. :D Es kann nicht egal sein, ob man mit 3/4 getretenem Gaspedal oder sanfter Beschleunigung durch die Gänge wechselt und wenn man schon die Beschleunigung spüren will, dann kann man zumindest mit der beschriebenen Technik dem Getriebe das Leben leichter machen. Dass das Getriebesteuergerät das Motormoment zum Schaltzeitpunkt reduziert kann ich mir zwar grundsätzlich vorstellen, hätte ich aber noch nicht deutlich gefühlt ... kann also nicht so dramatisch sein.

Nichts machen lässt sich gegen den normalen Wandler-Verschleiß bzw. der Wandlerüberbrückungskupplung. Die ist halt irgendwann mal fertig, ist aber erstaunlich selten das große Problem bei der BR 210.

Austro, die Motorsteuerung unterbricht eh im Schaltmoment, egal wie sehr Du auf dem Gas stehst. Das merkst Du nur dann, wenn etwas mit der Motorsteuerung nicht paßt, z.B. bei einer schlecht eingestellten Gasanlage. Dann gibt es keinen harmonischen Schaltvorgang mehr. Ja, das ist auch beim 210 alles vernetzt. Im Normalfall geht das so fix und reibungslos, daß Du da nichts von merkst.

Grüße Dirk

Zitat:

Original geschrieben von Paul_Privat

 

Beim E220 muss man einfach manuell herunterschalten, da er beim bergauf Fahren von selbst erst so spät herunter schaltet, dass man schon langsamer als schneller wird...

Gruss

Moin, das kann ich so nicht bestätigen. Je nach Stellung des Pedals schaltet meiner relativ zügig hoch oder runter. Ein minimaler Verlust der Geschwindigkeit beim hinauf fahren wird es immer geben.

Ich fahre immer im "S" Modus, als einzigen unterschied merke ich das der "W" Modus den ersten Gang auslässt.

S210 220CDI Avantgarde Autom. ø7,2l in der Stadt

Themenstarteram 9. Juni 2014 um 8:21

Wieso verbleibt im Wandler Öl, für das ist ja die Wandlerablassschraube da!?

Eine Getriebereparatur kann ich natürlich nicht selbst machen, aber alles was irgendwie selbst zu machen ist, wird auch selbst gemacht. Benötigtes Werkzeug besorge ich mir wenn ich es brauche, aber zwecks Spülung hab ich mich schon etwas umgehört und diese finden die meisten für nicht so wichtig (nebenbei habe ich gelesen, dass Ablagerungen durch das Spülen wo hinkommen können, wo sie dem Getriebe schaden können?!?), Hauptsache neues Öl und Filter ist drinnen (wenn auch ein bisschen ein Öl zurück bleibt). Aber du hast grundsätzlich schon recht, eine Spülung täte ihm schon gut...

Das ist das schöne bei der MB-Automatik, dass man den Schaltzeitpunkt so schön mit dem Gaspedal regeln kann, das geht bei BMW nicht, zumindest nicht so schön!

Wie wäre es, einmal mit dem wirklich Elemtaren Dingen zu beginnen, wie zum beispiel nicht im rollen von "D" auf "R" o. umgekehrt schalten u. erst auf "P" schalten wenn das FHz. steht?

Und bei "P" besonders in Gefälle/ Steigung die Feststellbremse benützen u. erst wenn das FHz. von der Feststellbremse "gehalten" wird (Feststellbremse betätigen, "Betriebsbremse lösen" = Fuß vom Bremspedal) den Wählhebel auf "P" schalten!

Das "entlastet" die Sperrklinke im ATG ganz ungemein.

Ölwechsel im ATG sind schon sinnvoll, ob das nach dem erstmaligen bei 60tkm wirklich alle 60tkm sein muß? Ein 80tkm intervall sollte auch reichen, wenn nicht z.B. viel mit Anhänger gefahren wird.

MfG Günter

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