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Tipps für Sardinien

Harley-Davidson FXS Softail
Themenstarteram 22. April 2015 um 6:11

Hallo zusammen,

die diesjährige Saisoneröffnungstour geht am Freitag nach Sardinien...

Hat jemand noch einen "Insider"-Tipp, z. B. schöne Strecke, gutes Restaurant oder "muss man gesehen haben"?

Danke und Gruß

Brus

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. Mai 2015 um 11:38

Hallo zusammen,

zurück aus Sardinien ein paar Worte zur Insel und einem Motorradtrip dort hin:

Kurven, Kurven und noch mehr Kurven bestimmen das Straßenbild auf Sardinien. Der Asphalt hat durchweg gut bis sehr gute Qualität, teilweise mit Rennstreckenqualität, was dazu führt, dass der eigene Gummiverbrauch bei flotterer Fahrweise wesentlich stärker zunimmt, als man das gewohnt ist (Reifenhändler mit gängigen Größen für Motorrädern sind aber vorhanden).

Von malerischer Küstenstraße im Norden und Süden bis Gebirgszüge mit Serpentinen und Kehren bekommt man auf Sardinien alles geboten.

Die Tankstellendichte war trotz gegenteiliger Behauptungen auch Inland im sehr gut. Allerdings haben diese wesentlich seltener auf als geschlossen und man sollte immer ein paar Geldscheine für die 24 Std-Tankautomaten parat halten (kein Wechselgeld!!!).

Bei der Streckenlänge sollte man noch zurückhaltender sein, als bei Ausfahrten in den Bergen. Es fehlt wirklich an Geraden zwischen den Kurven. Hinzu kommt, dass die Kurven nicht "logisch" sind oder einen Rhythmus wie in anderen Ländern haben.

Zu den Kurven kommen wirklich häufig Tiere auf oder an der Fahrbahn. Katzen, Hunde, Ziegen, Schafe, Kühe und Pferde sind uns begegnet und wenn immer ein Warnschild auftaucht, kann man auch tatsächlich davon ausgehen, dass hinter der nächsten Kurve etwas die Straße versperrt...

Kontrollen muss man eigentlich nicht befürchten. Wir haben zwar eine gesehen, aber das übliche Fahrverhalten der Sarden deutet darauf hin, dass diese nicht gezielt und häufig durchgeführt werden. Grundsätzlich scheinen Verkehrsregeln und dazugehörige Beschilderungen nur Empfehlungen für Weicheier zu sein. Auf der Landstraße bei erlaubten 50 km/h, ausgeschildetem Überholverbot und durchgezogener Linie wird man bei eigener Geschwindigkeit von 92 km/h von jedem Auto überholt... Ich bin im Leben noch nie so häufig von Autofahrern überholt worden, wie auf Sardinien...

Die häufigen Aussagen, dass Sardinien teuer sein soll, kann ich überhaupt nicht bestätigen!!! Vielleicht lag es auch an der Vorsaison... Man merkt aber an den vielen geschlossenen Hotels, Restaurants und Bars, dass noch Vorsaison war.

Bei dem Wetter hatten wir alles dabei von Regen bis Sonnenschein. Zu meist war es heiter mit 22-26 Grad. Fährt man etwas später als wir (letzte Aprilwoche), soll das Wetter noch stabiler und durchweg sehr schön sein.

Als Standort hatten wir uns Arbatax an der Ostküste in der Mitte der Insel ausgesucht, um eine möglichst zentralen Ausgangspunkt zu haben. Trotzdem kann man kaum den Norden und Süden der Insel wegen der Größe erreichen... War aber für die Ausflüge in die Berge ideal.

Insgesamt würde ich immer wieder nach Sardinien fahren, vielleicht mit einem Hotelwechsel, um die Insel komplett kennen zu lernen....

Sollte man einen tag aussetzen wollen, kann ich nur eine Bootsleihe empfehlen, um sich die teilweise karibischen Strände mal vom Wasser aus anzuschauen. Auf Sardinien braucht man bis 40 PS keinen Führerschein und das Schlauchboot mit Hartrumpf hat für 90 Euro Tagesmiete wirklich Spaß gemacht!!!!

Gruß Brus

P.S.: Nächstes Frühjahr geht es vermutlich in die Pyrenäen...

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Kein Tipp, aber gute Fahrt.

 

Treffer

Tipps habe ich leider keine, wäre aber gerne selbst dabei, vielleicht klappt’s ja nächstes Jahr.:cool:

Wünsch euch ne tolle Zeit und dass ihr nicht wieder bis nach Andalusien ausweichen müsst.;)

Gruß HD100

War gerade auf Sardinien, hast ne PN. Gruß Klaus

Themenstarteram 22. April 2015 um 7:58

Danke, Wettervorhersage ist sehr gut... :cool:

Herbst wäre noch ein Platz für Dolomiten und ein Abstecher nach Faak frei.... Natürlich mit gutem Wetter Garantie ;):D

Gruß Brus

Zu den Dolomiten möchte ich unbedingt heuer mal wieder ne Tour machen, das würde passen.

Wir schaffen da schon was;), Saison hat ja gerade erst begonnen…

Gruß HD100

Moin ihr Sonnensüchtigen,

Gern schreibe ich mal meine Eindrücke von Sardinien nieder: Wer mit dem Gedanken spielt, die Insel mit der Harley zu besuchen, sollte Eins sein mit seinem Möppi, auch das Kratzen der Trittbretter oder der Fußrastenanlage sollte einem nicht fremd sein. Die Sarden sind zügige Autofahrer mit ihrem italienischem Temperament und überholen, wo es kaum noch geht. Meist geht gar nichts, dann hat man als ungeübter Möppifahrer schnell einen Schwanz von 30 Autos hinter sich.

Sardinien ist eine Granitinsel und wunderschön. Häufig von niedrigem, dichtem und hübsch blühendem Buschwerk überwuchert. Der schöne Eindruck wird täglich von lauten Knallen getrübt. Es sind Jäger, die täglich auf der Jagd nach Wildschweinen sind. An einer Passstraße musste ich einmal anhalten, da fünf von diesen Tieren die Straße einfach nicht verlassen wollten. Sie sehen nicht so aus wie unsere Wildschweine, eher wie verwilderte, leicht behaarte kleine Hausschweine.

Passstraße? Ja richtig! Sardinien hat hohe Berge die im Winter schneebedeckt sind. Autofahrer haben bei einer Verkehrskontrolle in den Wintermonaten Schneeketten vorzuzeigen, ohne die wird’s teuer. Überhaupt ist Sardinien eine teure Insel, aber liebeswert und wunderschön. Wer die richtigen Ecken befährt, kann durch Bergdörfer kommen, in denen Esel und Karren noch Hauptverkehrsmittel sind.

Mir hat es der Norden um Palau besonders angetan. Eine Fähre setzt nach Isola Maddalena rüber, eine von vielen kleinen Inseln in einem riesigen Naturgebiet. Hier wird viel gesegelt und an den Grenzen des Naturschutzgebietes gefischt, denn die heftigen Wellen, die der Mistral (Mittelmeerwind) verursacht, werden von der Inselwelt gebrochen und man hat eine paradiesische Wasserwelt vor Palau.

Eine kleine Besonderheit bietet die Mittelmeerinsel: Wer gut essen möchte macht einen Stopp an sogenannten „ house – farmen“. Hier kommt man in den Genuss wahres sardisches kulinarisches zu erleben.

Keine Angst vor den Straßen, aber bitte mit Vorsicht und Respekt an eine völlig neue, auch für Italien nicht typische Kurvenwelt herangehen.

Gruß Klaus

Wo ist denn diese mondähnliche Landschaft nochmal? Auf der linken Seite der Insel, wenn man auf die Karte guckt?

Moin Lucky,

was wirklich Mondähnliches ist uns nicht begegnet. Einzig die gut ausgebaute SS125 im Osten der Insel erinnert in den Hochlagen an eine Mondlandschaft. Dazu ist jedoch einiges an Phantasie notwendig. Gruß Klaus

Auch mal den "Casu Marzu" probiert???..:cool:

am 24. April 2015 um 18:24

Hi Brus,

Extrem gut fand ich Costa Verde + Costa del Sud. Kann man super befahren.

Hab gut 3/4 der Insel in 2 Urlauben (allerdings mit Auto) erfahren. Richtig mies ist es nirgendwo.

Bestes Eis und Schokozeugs hatte ich in Santa Margherita di Pula (zw. Chia und Pula) : Eisdiele am Marktplatz.

Gute Fahrt

Gruss

Butch

Themenstarteram 8. Mai 2015 um 11:38

Hallo zusammen,

zurück aus Sardinien ein paar Worte zur Insel und einem Motorradtrip dort hin:

Kurven, Kurven und noch mehr Kurven bestimmen das Straßenbild auf Sardinien. Der Asphalt hat durchweg gut bis sehr gute Qualität, teilweise mit Rennstreckenqualität, was dazu führt, dass der eigene Gummiverbrauch bei flotterer Fahrweise wesentlich stärker zunimmt, als man das gewohnt ist (Reifenhändler mit gängigen Größen für Motorrädern sind aber vorhanden).

Von malerischer Küstenstraße im Norden und Süden bis Gebirgszüge mit Serpentinen und Kehren bekommt man auf Sardinien alles geboten.

Die Tankstellendichte war trotz gegenteiliger Behauptungen auch Inland im sehr gut. Allerdings haben diese wesentlich seltener auf als geschlossen und man sollte immer ein paar Geldscheine für die 24 Std-Tankautomaten parat halten (kein Wechselgeld!!!).

Bei der Streckenlänge sollte man noch zurückhaltender sein, als bei Ausfahrten in den Bergen. Es fehlt wirklich an Geraden zwischen den Kurven. Hinzu kommt, dass die Kurven nicht "logisch" sind oder einen Rhythmus wie in anderen Ländern haben.

Zu den Kurven kommen wirklich häufig Tiere auf oder an der Fahrbahn. Katzen, Hunde, Ziegen, Schafe, Kühe und Pferde sind uns begegnet und wenn immer ein Warnschild auftaucht, kann man auch tatsächlich davon ausgehen, dass hinter der nächsten Kurve etwas die Straße versperrt...

Kontrollen muss man eigentlich nicht befürchten. Wir haben zwar eine gesehen, aber das übliche Fahrverhalten der Sarden deutet darauf hin, dass diese nicht gezielt und häufig durchgeführt werden. Grundsätzlich scheinen Verkehrsregeln und dazugehörige Beschilderungen nur Empfehlungen für Weicheier zu sein. Auf der Landstraße bei erlaubten 50 km/h, ausgeschildetem Überholverbot und durchgezogener Linie wird man bei eigener Geschwindigkeit von 92 km/h von jedem Auto überholt... Ich bin im Leben noch nie so häufig von Autofahrern überholt worden, wie auf Sardinien...

Die häufigen Aussagen, dass Sardinien teuer sein soll, kann ich überhaupt nicht bestätigen!!! Vielleicht lag es auch an der Vorsaison... Man merkt aber an den vielen geschlossenen Hotels, Restaurants und Bars, dass noch Vorsaison war.

Bei dem Wetter hatten wir alles dabei von Regen bis Sonnenschein. Zu meist war es heiter mit 22-26 Grad. Fährt man etwas später als wir (letzte Aprilwoche), soll das Wetter noch stabiler und durchweg sehr schön sein.

Als Standort hatten wir uns Arbatax an der Ostküste in der Mitte der Insel ausgesucht, um eine möglichst zentralen Ausgangspunkt zu haben. Trotzdem kann man kaum den Norden und Süden der Insel wegen der Größe erreichen... War aber für die Ausflüge in die Berge ideal.

Insgesamt würde ich immer wieder nach Sardinien fahren, vielleicht mit einem Hotelwechsel, um die Insel komplett kennen zu lernen....

Sollte man einen tag aussetzen wollen, kann ich nur eine Bootsleihe empfehlen, um sich die teilweise karibischen Strände mal vom Wasser aus anzuschauen. Auf Sardinien braucht man bis 40 PS keinen Führerschein und das Schlauchboot mit Hartrumpf hat für 90 Euro Tagesmiete wirklich Spaß gemacht!!!!

Gruß Brus

P.S.: Nächstes Frühjahr geht es vermutlich in die Pyrenäen...

Klasse Bericht Brus, so wie Du die Insel beschreibst habe ich sie kennengelernt. Sie ist ein echtes Möppiparadies, aber die zuweilen nicht einschätzbaren Kurven lassen schnell die eigenen Grenzen erkennen.

Nochmals danke für den Bericht, ganz großes Kino. Gruß Klaus

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