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Theorie zum (Phantom)Stau auflösen

Themenstarteram 20. Mai 2014 um 11:04

Guten Tag zusammen,

ich versuche jetzt mal irgendwie halbwegs strutkturiert einen Gedanken von mir zu verfassen und wünsche mir Meinungen und Anregungen dazu.

A Hinlänglich bekannt: Unterschreitung der Sicherheitsabstands führt dazu, dass der Hintermann ggf. stärker bremst, als es nötig ist. Halten mehrere Fahrzeuge hintereinander nicht genügend Abstand, so kommt irgendwann einer zum Stillstand. => Aufffahrunfall Gefahr und Stau.

Aus A folgt im Umkehrschluss: Einhaltung des Sicherheitsabstands ist eine gute Vorbeugung gegen Stau.

Genau daraus leite ich mir ab, dass es doch sinnvoll sein könnte, in einem schon entstandenen Stau ruhig mal 30-80 Meter Abstand zum Vordermann einzuhalten (solange der Verkehr etwas fließt), dass man das Tempo erstmal sanft verringern kann, wenn der vorausfahrende Verkehr zum Stillstand kommt oder wieder langsamer wird. Man agiert dann sozusagen als Puffer und schafft es gegebenenfalls, dass der rückwärtige Verkehr gar nicht halten muss, sondern (langsam) weiterfahren kann und man entgeht somit dem Dominoprinzip, dass wieder einer nach dem anderen stehen bleiben muss.

Ich handhabe das meistens so in einem Stau, es bringt zwar meistens nicht viel, da man alleine relativ wenig erreicht (vor allem wenn hinter einem wieder im 3m Abstand "gedrängelt" wird), aber für mich ist es so wesentlich entspannter.

Fragen dazu:

1. Was meint ihr zu der Theorie?

2. Wo sind die Nachteile?

3. Wie ist es zu erklären, dass sich Hintermänner aufregen und Lichthupe geben, wenn man im zähfließenden Verkehr (Durchschnittsgeschwindigkeit < 25km/h) eine etwas größere Lücke zum Vordermann entstehen lässt. Ich mein ob man jetzt 3 - 6 Sekunden früher oder später anhalten muss, ist doch letztenendes auch egal. Oder übersehe ich hier irgendwas?

So viel mal dazu

Gruß

Beste Antwort im Thema
am 20. Mai 2014 um 11:29

Zitat:

Original geschrieben von MrTall

… dass es doch sinnvoll sein könnte, in einem schon entstandenen Stau ruhig mal 30-80 Meter Abstand zum Vordermann einzuhalten …

So mache ich das schon seit 20 Jahren und fahr völlig entspannt, auch im zähen Verkehr. Bislang hat sich noch keiner hinter mir aufgeregt.

Was noch besser geht: einfach auf die rechte Spur wechseln und mit den LKW mitschwimmen. Die sind so träge, dass ich unterm Strich sogar schneller bin als die mittlere und linke Spur, wo abwechselnd Vollgas und Vollbremse herrschen.

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am 20. Mai 2014 um 11:29

Zitat:

Original geschrieben von MrTall

… dass es doch sinnvoll sein könnte, in einem schon entstandenen Stau ruhig mal 30-80 Meter Abstand zum Vordermann einzuhalten …

So mache ich das schon seit 20 Jahren und fahr völlig entspannt, auch im zähen Verkehr. Bislang hat sich noch keiner hinter mir aufgeregt.

Was noch besser geht: einfach auf die rechte Spur wechseln und mit den LKW mitschwimmen. Die sind so träge, dass ich unterm Strich sogar schneller bin als die mittlere und linke Spur, wo abwechselnd Vollgas und Vollbremse herrschen.

Themenstarteram 20. Mai 2014 um 11:54

Bei mir hat sich erst am Sonntag ein Mercedes Fahrer tierisch aufgeregt, 3 x Lichthupe und wildes wedeln mit den Händen.

Ich hab festgestellt, dass es rechts meistens nur schneller geht, wenn die Linke in die mittlere Fahrspur mündet und dies der Grund für den Stau ist.

Hier nächster Ansatz: Reißverschluss beachten! AM ENDE der Strecke Reißverschlussmäßig einordnen. Das blicken immer noch ca 60% der fahrenden Bevölkerung nicht und ich weiß nicht warum nicht =(

Zitat:

Original geschrieben von MrTall

Oder übersehe ich hier irgendwas?

Die grenzenlose Dummheit des Menschen.

Gruß Metalhead

Zitat:

Was noch besser geht: einfach auf die rechte Spur wechseln und mit den LKW mitschwimmen. Die sind so träge, dass ich unterm Strich sogar schneller bin als die mittlere und linke Spur, wo abwechselnd Vollgas und Vollbremse herrschen.

Das mache ich auch immer mit der selben Erfahrung. Ist auch viel entspannter. :)

Aber das liegt nicht unbedingt an der Trägheit der LKWs sondern daran, dass die LKW Fahrer eben so Abstand und den Verkehr am laufen halten. Vorausschauendes Fahren eben...

Der Nachteil ist, dass es aufgrund der Vielzahl an "Teilnehmern" des Staus niemals zu deinem Vorschlag kommen wird.

Mir wurde mal ein Vorschlag unterbreitet, der auch leider zu viele VT involviert und deswegen nie funktionieren kann.

Rote Ampel:

Wenn diese Ampel auf Grün wechselt fahren ALLE Leute GLEICHZEITIG los.

Schöne Idee. Da kämen auch richtig viele Leute über die Ampel bevor sie wieder rot wird. Klappt aber nicht :-)

 

 

 

 

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Themenstarteram 20. Mai 2014 um 12:38

Zitat:

Original geschrieben von pokalgolf

Der Nachteil ist, dass es aufgrund der Vielzahl an "Teilnehmern" des Staus niemals zu deinem Vorschlag kommen wird.

Mir wurde mal ein Vorschlag unterbreitet, der auch leider zu viele VT involviert und deswegen nie funktionieren kann.

Rote Ampel:

Wenn diese Ampel auf Grün wechselt fahren ALLE Leute GLEICHZEITIG los.

Schöne Idee. Da kämen auch richtig viele Leute über die Ampel bevor sie wieder rot wird. Klappt aber nicht :-)

.

aber bei der Ampel hast du das Problem mit dem Sicherheitsabstand. Beim Stau muss das ja nich jeder machen, reicht ja wenn das pro Spur jeder 50. macht und der Rest den Sicherheitsabstand respektiert.

Bestes Wunschszenario im Bezug auf Ampel & Stau: Übergeordnetes Verkehrssystem erkennt die Lage und übernimmt die Fahrzeugsteuerung der einzelnen VT und behebt somit das "relativ überschaubare" Szenario und entzwickt es. Aber ich glaube davor haben wir eher autonom fahrende Autos, dann hat es sich sowieso erledigt.

Die Leistungsfähigkeit einer Ampel würde nahezu verdoppelt, wenn der an z.B. 5.Stelle stehende einfach 40 Meter Abstand zum 4. lassen würde und dann normal losfahren, wenn die Ampel auf Grün umspringt.

An der Ampel hätte er mit normalem Abstand zum 4. aufgeschlossen, ebenso seine Hinterleute.

Bei längeren Grünphasen könnte sogar der 10. das Selbe machen und käme noch rüber.

Das klappt aber nicht, leider.

am 20. Mai 2014 um 17:04

Zitat:

Original geschrieben von MrTall

Bei mir hat sich erst am Sonntag ein Mercedes Fahrer tierisch aufgeregt, 3 x Lichthupe und wildes wedeln mit den Händen.

Ich finde die Reaktion des Mecedes Fahrers zwar etwas übertrieben, kann aber einen gewissen Frust schon nachvollziehen.

Denn oft ist es ja so, dass du z.B. deine 80 m Abstand zum Vordermann hältst und auf der Spur rechts oder links neben dir dichter Verkehr ist. Der Fahrer links/ rechts vor die sieht dann seine Chance ein paar Autos zu überholen und zieht vor dir rein. Wenn ein paar Leute so deinen 80m-Abstand praktisch auffüllen, sind du und der Mercedes Fahrer plötzlich deutlich weiter hinten im Stau als nötig.

Damit bist du dann vllt entspannter gefahren, der Mercedes Fahrer kommt aber (wenn auch nur marginal) später an.

Zitat:

Original geschrieben von birscherl

Was noch besser geht: einfach auf die rechte Spur wechseln und mit den LKW mitschwimmen. Die sind so träge, dass ich unterm Strich sogar schneller bin als die mittlere und linke Spur, wo abwechselnd Vollgas und Vollbremse herrschen.

Die sind nicht träge, die haben das nur, was dem TE grade eingefallen ist, schon vor Jahren erkannt.

am 20. Mai 2014 um 17:57

Wenn ich die Beschleunigung eines Pkw mit der eine Lkw vergleiche, ist der Lkw durchaus träge. Und da die Lkw-Fahrer nicht wie die Bekloppten aufs Gas latschen können, sobald 100 m vor ihnen frei ist, ist deren Fahrweise insgesamt träger.

am 20. Mai 2014 um 18:01

Echt? Obwohl er meist die dreifache Länge eines PKW"s hat! :);)

Zitat:

Original geschrieben von birscherl

Wenn ich die Beschleunigung eines Pkw mit der eine Lkw vergleiche, ist der Lkw durchaus träge. Und da die Lkw-Fahrer nicht wie die Bekloppten aufs Gas latschen können, sobald 100 m vor ihnen frei ist, ist deren Fahrweise insgesamt träger.

Täusch dich man nicht wie schnell ein LKW beschleunigen kann, wenn er will. Auch unter LKW Fahrern gibt es ungeduldige die Beschleunigen/bremsen/beschleunigen.

am 20. Mai 2014 um 18:11

Zitat:

Original geschrieben von warnkb

Die Leistungsfähigkeit einer Ampel würde nahezu verdoppelt, wenn der an z.B. 5.Stelle stehende einfach 40 Meter Abstand zum 4. lassen würde und dann normal losfahren, wenn die Ampel auf Grün umspringt.

An der Ampel hätte er mit normalem Abstand zum 4. aufgeschlossen, ebenso seine Hinterleute.

Bei längeren Grünphasen könnte sogar der 10. das Selbe machen und käme noch rüber.

Das klappt aber nicht, leider.

Die Logik erschließt sich mir gerade nicht. OK, er muss an der Ampel nicht erneut losfahren dadurch schaffen es vielleicht 2-3 mehr Fahrzeuge.

Aber die 40 Meter nach hinten lassen in meinen Augen den vermeintlichen Vorteil wieder einstellen. Wir haben so eine Ampel, ca. 200 Meter hinter einem Kreisverkehr. Wenn da jetzt jeder 5. einen Abstand von 40 Meter lassen würde, hätten wir in diesem Kreisverkehr regelmässig kompletten Stillstand.

Selbst wenn Deine Theorie stimmt, mag es für die Ampel stimmen, aber die ist ja nicht allein auf weiter Flur.

Und schlußendlich müssen alle mitspielen. Das hängt ja schon daran, dass es viel zu viele Schlafmützen an Ampeln gibt, weil die jede Pause nutzen, auf ihrem Smartphone Mails zu checken und dadurch die Grünphase verpassen.

 

Und zum Thema LKW:

Es mag verantwortungsvolle Fahrer geben. Aber auch genausoviele Idioten, deren primäres Ziel es ist, die TÜV-Plakette des Vordermannes ohne weitere Hilfen entziffern zu können.

am 20. Mai 2014 um 18:24

Zitat:

Original geschrieben von MrTall

1. Was meint ihr zu der Theorie?

2. Wo sind die Nachteile?

3. Wie ist es zu erklären, dass sich Hintermänner aufregen und Lichthupe geben, wenn man im zähfließenden Verkehr (Durchschnittsgeschwindigkeit < 25km/h) eine etwas größere Lücke zum Vordermann entstehen lässt. Ich mein ob man jetzt 3 - 6 Sekunden früher oder später anhalten muss, ist doch letztenendes auch egal. Oder übersehe ich hier irgendwas?

1. Das macht schon Sinn...

2. Der Stau wird unverhältnismäßig länger (würde das jeder machen oder auch nur 10 %). Außerdem fahren wie beschrieben von links und rechts einem andere Verkehrsteilnehmer regelmäßig die Lücke zu. Das mit der Länge und dem Zufahren fällt dann speziell an Auf- und Abfahrten ins Gewicht.

Abfahrten können von Hintermännern nicht genutzt werden, an Auffahrten drängen sich viele Auffahrer rein, man reicht sich also selbst kontinuierlich nach hinten.

3. Siehe 2.

Übrigens habe ich auch schon oft genug LKW-Fahrer erlebt, die sich extrem aufgeregt haben, auch Busfahrer. Die sind träge, aber wenn sie rollen, dann rollen sie und wollen nicht, dass einer in die Lücke vorne reinfährt...

Ich versuche schön gleichmäßig zu rollen, halte etwas mehr Abstand als die anderen, aber eben nicht zu viel und schon gar nicht an Auf- und Abfahrten. Klappt dann eigentlich wunderbar, auch mit dem Hintermann.

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