theoretische Frage zum Kat
Hallo Motortalk-ler,
als ich letztens mal so in alten Unterlagen stöberte kam mir ein Bild unter die Finger, unzwar das eines exemplarischen Motors mit Katalysator. Grafisch ist dargestellt, dass die Abgase aus dem Motor durch den Katalysator ins Endrohr wandern. Jetzt ist dick vor dem Katalysator eine Regelsonde eingezeichnet und nach dem Kat eine Monitorsonde, beide verbunden mit der Motorsteuerung. So ist es ja auch üblich.
Meine Überlegung war nun, ob es nicht möglich ist, den Katalysator mit nur einer Sonde zu betreiben. Diese Überlegung begründet sich wie folgt:
Der Kat löst ja eine chemische Reaktion aus (oder beschleunigt sie) bei dem die schädl. NOx Bestandteile in Wasser und CO² umgewandelt werden. Die Regelsonde bestimmt nun das Gemisch, damit Lambda annährend 1 -> beste Katalysatorwirkung. Monitorsonde kontrolliert Anhand zusammensetzung von Abgas den Arbeitsvorgang.
Frage:
Ist es nicht möglich, den Katalysator nur mit der Monitorsonde zu betreiben? Wenn ich weiß, welche chemischen Reaktionen im Kat stattfinden und wie das Endergebnis aussehen muss, reicht es mir doch, das Endprodukt Wasser+CO² zu betrachten, da muss ich doch nicht wissen, was vor dem Kat passiert, oder?
Würde mich in dieser Hinsicht gerne mal vernünftig belehren lassen, warum es ausgerechnet 2 Sonden sein müssen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Caravan16V
Der KAT ist in der Summe seiner Wirkungsweisen quasi eine Black Box.Zitat:
Original geschrieben von tacvbo
Ich hab immer noch nicht ganz gecheckt, warum der Kat unbedingt eine Regelsonde und eine Kontrollsonde (Monitorsonde) brauch, wenn doch die Kontrollsonde aufgrund von bekannten Kat-Parametern die Gemischregulierung vornehmen kann...
Im Katalysator sind saure Aluminiumoxide und/oder Zeolithe, welche unverbrannte Kohlenwasserstoffe zwischenspeichern. Ceroxide speichern hingegen Sauerstoff. Mit nur einer Nachkatsonde bekommst du lediglich ein zeitlich gefiltertes Signal, wieviel Sauerstoff gerade in den letzten paar Zyklen war. Die Vorkat-Sonde sieht das hingegen zeitnah und so kann die Motorsteuerung viel schneller und damit präziser regeln.
Im Detail am Beispiel: Luftmasse gerade 100g/s, Steuergerät fordert Lambda = 0.98 (fett) an. Schaut ins Kennfeld, findet eine Einspritzdauer von 10 ms. Spritzt 10ms ein, die Lambdasonde meldet aber "mager" als Sprungsonde bzw. 1.02 als Breitbandsonde. Also wird der Kurzzeittrim um 1-2% nach oben korrigiert und dann 10ms + 2% eingespritzt. Dadurch geht mehr Kraftstoff rein und es wird wieder geschaut, dass das Lambda endlich passt. Der Sauerstoffüberschuss aus dem letzten Fehlversuch wird temporär durch Ceroxid zwischengespeichert und in den nun folgenden Fettzyklen abgebaut. War dieser Zyklus tatsächlich fett, so baut sich gespeicherter Sauerstoff im Kat ab und es wird Kohlenwasserstoff absorbiert. Ist der Sauerstoffspeicher leer und/oder der Kohlenwasserstoffspeicher voll, so wird wieder auf mager umgestellt. Daher schwingt jede Lambdaregelung um Lambda=1 herum.
Ist der Katalysator ausgeglüht und der Sauerstoff kommt ungespeichert und zu schnell durch, so sieht die Monitorsonde diesen und kann dann den Fehler P0420 "catalyst efficiency below threshold " setzen. Du hast eine große Schwingung vor Kat und eine stark gedämpfte nach diesem. Zudem überwachen sich die Sonden gegenseitig und der Motor kann sicher sein, dass das Gemisch und damit die Abgastemperatur stimmt. Bei 200PS aus 2l nicht ganz unwichtig für Turbolader und Auslassventile.
Daher sieht man Fehler in der Gemischbildung wie Falschluft, undichte Turbolader oder Risse im Krümmer zuerst an den Adaptionswerten, denn diese sind ein Lernwert der Lambdaregelung. Stark positiv bedeutet, es muss praktisch mehr Kraftstoff rein wie im Kennfeld theoretisch erwartet worden ist, stark negativ ists genau umgekehrt.
Wenn ein einprägsames Beispiel hilfreich ist: Schmeiss aus einem Unternehmen alle "Controller" (Vorkatsonde) raus. Spart Geld, ne Menge sogar. Allerdings merkt dann der Vorstand erst beim Quartalsbericht (Nachkat), wenn was nicht ganz so läuft wie erwartet.
157 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Johann24
Mein besagter Mazda MX6 V6 hatte ohne Kat ca. 180 PS. Mit Kat waren plötzlich nur noch 163 PS im KFZ Brief eingetragen. Eine Anfrage bei Mazda hat dann ergeben, das der Kat tatsächlich 10% Leistung gefressen hat. Der Motor muss gegen einen enormen Staurückdruck ankämpfen und das kostet Leistung - hat nichts mit dem Gewicht des Kat zu tun.
Natürlich hat das mit dem Gewicht des KAT "direkt" nichts zu tun. Aber Du hast gar nicht verstanden, was ich Dir eigentlich klarmachen wollte. Nun gut, dann eben nochmal 🙄
Die ersten KATs waren von der Fertigung her eine mittlere Katastrophe. Die Wandstärken zwsichen den einzelnen Waben war extrem dick. Demzufolge hatte der KAT ein hohes Gewicht bei gleichzeitig geringem freien Querschnitt. Und daraus resultierte der hohe Staudruck der Uralt-KATs.
Heutige KATs sehen genau umgekehrt aus. Die Keramik ist superdünn, der freie Querschnitt sehr groß und der Staudruck daher äusserst gering. Bei Metall-KATs siehts sogar noch besser aus. Du kannst daher aufhören, die jahrzehnte alten ollen Kamellen nachzuplappern. Auf heutige Autos trifft Deine Theorie nicht mehr zu.
Aber gut, wenn Du eh nur das glaubst, was Dir Deine Werkstatt erzählt, dann bist Du hier im Technikbereich von MT sowieso falsch 😛
Gruss
Jürgen
@Johann
Wenn für dich nur wichtig ist, was dir deine Autowerkstatt mitteilt, so bist du hier reichlich falsch. Das bedeutet, du plapperst das nach, was man dir dort erzählt oder was du glaubst dort zu verstehen und eine Diskussion ist nicht möglich. Daher wären Argumente wie "die ersten Kats waren in den Abgastemperaturen begrenzt" sinnlose Zeitverschwendung.
Dein Gestänker gegen eine Einspritzanlage ist ebenfalls für die Füße. Richtig Leistung und spontantes Ansprechverhalten bekommst du nur mit einer Einspritzanlage zusammen mit einer sauberen Lambdaregelung. Bei Motorrädern war die Einführung der Einspritzung gegenüber Vergaser ein Quantensprung und erstaunlicherweise haben fast alle leistungsstarken Autos auch schon vor dem Kat eine Einspritzung gehabt. Oder wofür steht das GTI im Ur-Golf? Von geringeren Wartungskosten zu schweigen. Wer bei einem Vergasermotorrad je Zylinder einen Vergaser synchronisieren lassen muss und nach ca 10 Jahren sämtliche Membranen und verharzten Kleinteile der Mechanik austauschen/reinigen lassen muss ... das kostet.
Wenn du aus Prinzip keinen Kat und keine Einspritzung willst, dann fahre einen Youngtimer. Vorteil der Karren ist zudem ein geringes Gewicht, mit 4-5 Kreuzen statt Sternen im NCAP Crashtest spart das wenigstens Sprit.
@Caravan16V
@GaryK
Euer Gestänker ist nicht nachvollziehbar. Das technische Unwissen über Autotechnik in diesem Forum ist erschreckend hoch. Ist mir auch egal. Wer von nichts eine Ahnung hat wird in Werkstätten oder Fachwerkstätten ganz schnell abgezockt. Ist doch nicht mein Geld!!!!!!!
Noch einmal ganz langsam. Der Kat baut einen Gegendruck auf. Dieser Gegendruck ist für eine Leistungsminderung von ca. 10% verantwortlich. Aufgrund dessen steigt auch der Kraftstoffverbrauch um ca. einen Liter an. Der Kraftstoffverbrauch bezieht sich immer auf die Maximalleistung (vorhandene Leistung plus Verlustleistung Kat). Im KFZ-Brief ist die Verlustleistung des Kats nicht angegeben! In den beigelegten Betriebsanleitungen für Autos gibt es auch keine Hinweise darauf, das der Kat zu einem Kraftstoffmehrverbrauch führt. Es wird nur ein Mehrverbrauch beim Betrieb einer Klimaanlage aufgelistet.
Durch das Steuergerät wird geregelt ob der Benzinmotor mager oder fett laufen soll. Ist in diesem Forum auch schon richtig angedeutet worden. Bei einer Voll-Last = 100% Motorleistung, hat das Steuergerät den Motor voll auf fett gestellt!!!!!!! Der Kat ist dann raus aus der Regelung. Der Motor wird übertrieben ausgedrückt zur "Umweltsau"
Bei einem Diesel führt der Oxydationskatalysator auch zu einem Gegendruck. Durch diesen Gegendruck gibt es eine Leistungsminderung und einen erhöhten Kraftstoffverbrauch. Eine Diesel ohne Oxydationskatalysator braucht weniger Kraftstoff. Dies triff auch auf den Benziner mit Kat zu!!!!!!!
Wenn ich technische Fragen in einer Werkstatt stelle, dann bestimmt nicht bei der Kassiererin! Von einem oder mehreren KFZ-Meistern kann ich wohl technisches Wissen erwarten und nicht so ein blödes Gelaber wie es von Euch kommt.
Bevor Ihr den Mund aufmacht solltet Ihr Euch einmal richtig informieren wie ein Kat technisch arbeitet!!!
Zitat:
Original geschrieben von Johann24
Wenn ich technische Fragen in einer Werkstatt stelle, dann bestimmt nicht bei der Kassiererin! Von einem oder mehreren KFZ-Meistern kann ich wohl technisches Wissen erwarten und nicht so ein blödes Gelaber wie es von Euch kommt.
Bevor Ihr den Mund aufmacht solltet Ihr Euch einmal richtig informieren wie ein Kat technisch arbeitet!!!
Leider ist es heutzutage so, daß viele KFZ-Meister in den Werkstätten besser Angebote schreiben und teure Reparaturen an den Mann bringen können, als technisches Fachwissen vorzuweisen.
Und wenn man sich die Beiträge von Caravan16V und GaryK so durchliest, dann würde ich nicht behaupten daß es sich dabei um "blödes Gelaber" handelt, sondern die beiden wohl zu den technisch versiertesten Usern hier zählen dürften, gerade wenns ins Detail geht!
Grüße
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@Johann24:
Ich hab ne Weile als Entwickler am Motorenprüfstand gearbeitet bevor ich Sesselpupser insachen Sicherheit und Explosionsschutz geworden bin. Und dabei hab ich den lieben langen Tag nichts anderes gemacht als die Sachen, von denen ich Deiner Meinung nach keine Ahnung habe 😛
Aber gut, Du hast Recht und ich meine Ruhe 😁
Gruss
Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von Johann24
Für mich ist nur wichtig was mir meine Autowerkstatt mitteilt.
Sei da lieber kritisch. Die Kfz-Meister aus den Autowerkstätten könnten weit vom Stand der Technik entfernt sein. Ein nicht zu verallgemeinerndes Beispiel: ein ganz junger Meister der großen Kette mit den großen drei Buchstaben meinte vor einigen Tagen, dass der Einspritzdruck der aktuellen Common-Rail Motoren 10000 (zehntausend) Bar beträgt. Vielleicht bekommst du auch bzgl. Kat Infos solcher Qualität eines "Meisters". Autowerkstätten sind nicht unbedingt Quellen für Automobilwissen. Autowerkstätten tauschen meist Teile aus. Nur in wenigen sind echte Mechaniker zu finden. Warum man in Autowerkstätten etwas über Katalysatoren außer deren Einbau erfahren sollte ist mir nicht klar.
Zitat:
Original geschrieben von Johann24
Das technische Unwissen über Autotechnik in diesem Forum ist erschreckend hoch. Ist mir auch egal. Wer von nichts eine Ahnung hat wird in Werkstätten oder Fachwerkstätten ganz schnell abgezockt. Ist doch nicht mein Geld!!!!!!!
Oder wer glaubt ein Fachmann zu sein bekommt zu hören was er hören will und wird so schnell übern Tisch gezogen das er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.
Zitat:
Der Kat baut einen Gegendruck auf. Dieser Gegendruck ist für eine Leistungsminderung von ca. 10% verantwortlich.
Von deiner unverifizierten Prozentangabe abgesehen. Erkundige dich mal wie Motorenbauer einen Gegendruck im Abgastrackt gezielt zur Leistungserhöhung nutzen. Oftmals erreichen "Fachleute" die den lästigen Gegendruck im Abgastrackt beseitigen keine Mehrleistung sondern das Gegenteil. Oder gewinnen wenige PS Maximalleistung aber verlieren massiv im meistens genutzten mittleren Drehzahlbereich.
Ein Motor ist ein komplexes System in dem es nicht möglich ist irgendeinen Punkt zum Thema Leistung rauszuziehen, das beginnt Vorne bei der Luftansaugung und endet hinten beim Auspuff und egal was man dazwischen ändert hat es direkte Auswirkungen gegenüber dem Serienstand.
Zitat:
Es ist doch völlig egal ob andere Autos bei gleichem Hubraum mehr Leistung haben oder nicht.
Ich bezieh das auf Motoren des gleichen Herstellers. Zu seligen Vergaserzeiten hatten zb die 1,6er rund 70PS, mit Einspritzung stieg die Leistung schon mal auf 90-100PS und bei sportlicheren Motoren auf bis zu 115PS.Mit der Einführung des geregelten Kats sank zwar die Leistung aber in der Regel nur 1-2 Modelljahre. In der Zeit waren sich die Autobauer auch noch nicht sicher wie Vollgasfest der Kat sein würde. Also hat man halt auch die Leistung zurückgenommen um mit den Temperaturen in sicheren gefilden zu bleiben.
Zitat:
Bei einem alten 100 PS Motor der mit einem Kat nachgerüstet wurde, fällt die Leistung auf ca. 90 PS ab. Im KFZ Brief sind allerdings die 100 PS angegeben. In der Versicherung wird das Fahrzeug auch mit 100 PS geführt.
Bei welchem Hersteller?
ich hatte seinerzeit einen 1,6er Escord der ersten Generation mit geregeltem Kat. Den 1,6er gab es davor mit 79PS und Vergaser und 105PS mit Einspritzer. Díe Katversion dürfte also vom Einspritzer abgeleitet worden sein. Aber der Motor machte weder einen zugestopften Eindruck,was er müsste laut deiner Meinung zum Kat, noch hatte er einen erhöhten Verbrauch und vor allem standen die 90PS gut im Futter.😁 Er ging deutlich besser als ein 90PS Golf.
Ergo wurde eher die Leistung nach Unten optimiert um eine günstigere Versicherungseinstufung zu erzielen.Somit gehe ich davon aus das es schon damals Hersteller gab die nicht nur stumpf einen Kat drunterschraubten sondern Motoren darauf abstimmten.
Um mal wieder zum Thread zurückzukehren:
Ich hab immer noch nicht ganz gecheckt, warum der Kat unbedingt eine Regelsonde und eine Kontrollsonde (Monitorsonde) brauch, wenn doch die Kontrollsonde aufgrund von bekannten Kat-Parametern die Gemischregulierung vornehmen kann...
Was lange währt wird gut, also jetzt nicht die Geduld mit mir verlieren.
Und ich fänds geil, wenn wir diese sinnlose Diskussion über den Kat und den angeblichen Leistungseinbußen hier in diesem Thread sein lassen würden. Einer der sich für das Thema auch interessiert, muss sich erstmal durch fast 3 Seiten Gesülze wühlen (nicht nur inkompetentes Gesülze wohlgemerkt, damit sich hier niemand angegriffen fühlt), um überhaupt die Kernfragen und -antworten lesen zu können.
Zitat:
Original geschrieben von tacvbo
Um mal wieder zum Thread zurückzukehren:Ich hab immer noch nicht ganz gecheckt, warum der Kat unbedingt eine Regelsonde und eine Kontrollsonde (Monitorsonde) brauch, wenn doch die Kontrollsonde aufgrund von bekannten Kat-Parametern die Gemischregulierung vornehmen kann...
So "bekannt" sind die KAT-Parameter leider nicht. Siehe dazu meinen ersten Beitrag hier im Thread. Weiterhin schreibt GaryK, dass der KAT auch eine speichernde Funktion hat (zeitlicher Versatz von Ursache und Wirkung). Die Sonde nach dem KAT erkennt eine Situation und müsste darauf regeltechnisch reagieren obwohl die Situation vorne im Motor schonwieder eine ganz andere ist.
Der KAT ist in der Summe seiner Wirkungsweisen quasi eine Black Box.
Gruss
Jürgen
@Johann
Natürlich baut der Kat einen Gegendruck auf. Aber: der ist mittlerweile vernachlässigbar, war auch früher fast vernachlässigbar. Nicht vernachlässigbar war das damals enge Temperaturband der ersten Katalysatoren, was den Kat obenrum thermisch limitiert hat. Bei hohen Abgastemperaturen ist der Kat verreckt und Oberflächen wurden hydrothermal versiegelt. Seit Lanthan als Stabilisator des Aluminiumoxids hält der Kat auch höhere Temperaturen in Gegenwart von Wasserdampf aus ohne zu verrecken. Trotzdem ist jeder Katalysator ein Kompromiss aus 'nahe am Krümmer' um schnell auf Temperatur zu kommen und 'weit genug weg' um nicht ausgeglüht zu werden.
Du kannst Pumpverluste zudem gerne selbst abschätzen, Thermodynamik erstes Semester. Die Pumpleistung bei Gasen ist Volumenstrom mal Differenzdruck in m³/s bzw. Pascal. Zu Druckverlust und Differenzdruck siehe http://www.mb.fh-osnabrueck.de/.../Forschungsbericht_2008_S.46.pdf
Und da stehen bei 600m³/h bzw. 0.16 m³/s ganze 20 mbar bzw. 2000 Pa. Also 320 Watt Pumpverluste, Metallkatalysatoren mit einem Bruchteil dessen. Der Schalldämpfer kostet bereits mehr Leistung.
Beim Diesel kostet die innermotorische Entstickung Leistung. Statt den gesamten Kraftstoff nahe des OT maximal zerstäubt einzuspritzen und den Wirkungsgrad zu maximieren, wird der Kraftstoff seit spätestens Euro-4 zur Vermeidung von Stickoxiden mehrfach in kleinen Portionen eingespritzt, das Abgas der vorherigen Verbrennung wirkt wie ein interner Gasballast. Geht beim Common Rail nebst Piezo-Ventilen ganz gut, mit Pumpedüse so gar nicht. Der DPF kam parallel dazu. Das kostet Wirkungsgrad, nicht der DPF.
Aber der innermotorisch entstickte Diesel sorgt dafür, dass die Städte im Sommer nicht ozonisiert werden. Während ein Benziner bei Vollgas (fett) lediglich teilverbrannte Kohlenwasserstoffe und Stickoxide ausspuckt, bläst der Diesel fröhlich NOx hinten raus. Welche im Sommer die Ozonbildung katalysieren. Allerdings ist NOx auch ein Potenzmittel, möglicherweise 'stehen' deswegen viele Fahrer auf leistungsstarke Diesel und andere haben es nicht nötig. Siehe http://www.wiley.com/.../viagra.htm zur Funktionsweise. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Bevor Ihr den Mund aufmacht solltet Ihr Euch einmal richtig informieren wie ein Kat technisch arbeitet!!!"
Multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind. Terry Pratchett in "Eric".
"Dies triff auch auf den Benziner mit Kat zu!!!!!!!"
And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' Terry Pratchett in 'Maskerade'. Du hast deren sieben. Was sagt mir das? Also außer, dass du von Abgaskatalyse exakt gar keine Ahnung hast.
Und das wars in der Diskussion für mich. Hab keine Lust auf einen Stammtisch einzureden. Bei dem besteht wenigstens die Chance, dass dessen Holzwürmer ne freie Gehirnzelle zur Informationsverarbeitung haben.
Zitat:
Original geschrieben von Caravan16V
Der KAT ist in der Summe seiner Wirkungsweisen quasi eine Black Box.Zitat:
Original geschrieben von tacvbo
Ich hab immer noch nicht ganz gecheckt, warum der Kat unbedingt eine Regelsonde und eine Kontrollsonde (Monitorsonde) brauch, wenn doch die Kontrollsonde aufgrund von bekannten Kat-Parametern die Gemischregulierung vornehmen kann...
Im Katalysator sind saure Aluminiumoxide und/oder Zeolithe, welche unverbrannte Kohlenwasserstoffe zwischenspeichern. Ceroxide speichern hingegen Sauerstoff. Mit nur einer Nachkatsonde bekommst du lediglich ein zeitlich gefiltertes Signal, wieviel Sauerstoff gerade in den letzten paar Zyklen war. Die Vorkat-Sonde sieht das hingegen zeitnah und so kann die Motorsteuerung viel schneller und damit präziser regeln.
Im Detail am Beispiel: Luftmasse gerade 100g/s, Steuergerät fordert Lambda = 0.98 (fett) an. Schaut ins Kennfeld, findet eine Einspritzdauer von 10 ms. Spritzt 10ms ein, die Lambdasonde meldet aber "mager" als Sprungsonde bzw. 1.02 als Breitbandsonde. Also wird der Kurzzeittrim um 1-2% nach oben korrigiert und dann 10ms + 2% eingespritzt. Dadurch geht mehr Kraftstoff rein und es wird wieder geschaut, dass das Lambda endlich passt. Der Sauerstoffüberschuss aus dem letzten Fehlversuch wird temporär durch Ceroxid zwischengespeichert und in den nun folgenden Fettzyklen abgebaut. War dieser Zyklus tatsächlich fett, so baut sich gespeicherter Sauerstoff im Kat ab und es wird Kohlenwasserstoff absorbiert. Ist der Sauerstoffspeicher leer und/oder der Kohlenwasserstoffspeicher voll, so wird wieder auf mager umgestellt. Daher schwingt jede Lambdaregelung um Lambda=1 herum.
Ist der Katalysator ausgeglüht und der Sauerstoff kommt ungespeichert und zu schnell durch, so sieht die Monitorsonde diesen und kann dann den Fehler P0420 "catalyst efficiency below threshold " setzen. Du hast eine große Schwingung vor Kat und eine stark gedämpfte nach diesem. Zudem überwachen sich die Sonden gegenseitig und der Motor kann sicher sein, dass das Gemisch und damit die Abgastemperatur stimmt. Bei 200PS aus 2l nicht ganz unwichtig für Turbolader und Auslassventile.
Daher sieht man Fehler in der Gemischbildung wie Falschluft, undichte Turbolader oder Risse im Krümmer zuerst an den Adaptionswerten, denn diese sind ein Lernwert der Lambdaregelung. Stark positiv bedeutet, es muss praktisch mehr Kraftstoff rein wie im Kennfeld theoretisch erwartet worden ist, stark negativ ists genau umgekehrt.
Wenn ein einprägsames Beispiel hilfreich ist: Schmeiss aus einem Unternehmen alle "Controller" (Vorkatsonde) raus. Spart Geld, ne Menge sogar. Allerdings merkt dann der Vorstand erst beim Quartalsbericht (Nachkat), wenn was nicht ganz so läuft wie erwartet.
Gut erklärt, allerdings klingt es bei dir so als seien Stickoxid und NOx 2 verschiedene Stoffe!
Dabei stimmt das natürlich nicht!
NOx steht für Stickoxid mit verschiedenem Sauerstoffanteil, daher X anstelle einer konkreten Zahl.
Aber sonst: Top.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Von deiner unverifizierten Prozentangabe abgesehen. Erkundige dich mal wie Motorenbauer einen Gegendruck im Abgastrackt gezielt zur Leistungserhöhung nutzen. Oftmals erreichen "Fachleute" die den lästigen Gegendruck im Abgastrackt beseitigen keine Mehrleistung sondern das Gegenteil. Oder gewinnen wenige PS Maximalleistung aber verlieren massiv im meistens genutzten mittleren Drehzahlbereich.
Ja nicht ganz. Ein erwünschter Abgasgegendruck wird gerne bei Saugmotoren angestrebt um bei Teillast das Drehmoment anzuheben. Für die max. Leistungsausbeute ist dies aber nicht förderlich, da sollte der Abgasgegendruck immer nahe zu null sein.
Meine Anfrage zum Mehrverbrauch durch den Kat und dem Oxidationskatalysator habe ich in den letzten Jahren an mehrere verschiedene Fachwerkstätten gestellt. Die letzte Anfrage in dieser Richtung ist 2 Tage alt. Die letzte Antwort vor 2 Tagen, deckt sich in etwa mit der Antwort, als die ersten Kats auf den Markt kamen. Es mag sein, das es beim Kat einige technische Verbesserungen gegeben hat. Bei meiner Anfrage an einen KFZ-Meister (kein Geselle der vom Arbeitgeber zum Meister gemacht wurde) wurde mir genau das wieder bestätigt, was ich in diesem Forum mehrmals niedergeschrieben habe. Der Kat und Oxydationskat sorgt für einen Leistungsverlust und Mehrverbrauch. Bei Voll-Last geht der Kat aus der Regelung heraus, sonst keine 100% Leistung. Der Kat hält im Umweltschutz nicht das, was man erwartet hat.
PS: Früher gab es zum eingebauten Kat z. B. für BMW auch noch ganz normale Auspuffanlagen. Anscheinend sind einige BMW Fahrer auf dem Leistungsprüfstand gewesen. Auch hier hat man festgestellt, wenn der Kat gegen eine normale Auspuffanlage getauscht wurde, eine Mehrleistung von ca. 10% drin war. Dieses würde sich auch wieder mit meinen Anfragen decken.
Nicht das es wieder merkwürdige Anfragen gibt: Ich habe nie einen BMW mit Kat gefahren!!!!
Kaufe ich mir ein Auto ohne Kat, dann werde ich über die KFZ-Steuer abgestraft und darf Umweltzonen nicht befahren!