Teurere Helme inwiefern "besser"?
Hallo,
ich habe einen Noname-Klapphelm für 70 EUR, der die UN/ECE-22-05 Norm erfüllt.
Ein Helm von Shoei kostet locker das sechsfache und erfüllt auch nicht mehr als diese Norm.
Da ich noch nie einen Premium Helm besessen habe, meine Frage: Kann mir jemand sagen, in welchen Belangen die Premium Helme besser sind?
Haltbarkeit ist sicher ein wichtiger Grund. Für mich wäre der aber nicht ausschlaggebend, da ich mir für das Geld für einen Shoei 15 Jahre lange alle 2 Jahre einen neuen Noname-Helm kaufen kann. Und ich denke nach 15 Jahren ist auch ein Shoei reif für die Mülltonne.
Mich würde das wirklich interessieren, denn es steht wieder ein Helmkauf an und im Fachhandel vor Ort war ich zuletzt vor 15 Jahren 🙂 . Ich kaufe immer bei Amazon aus der Ferne nach den Produktrezenssionen und der beschriebenen Funktionalität und Optik.
Vielleicht entgeht mir ja etwas 🙂
Beste Antwort im Thema
Helmkauf im Internet - Kacke, weil man kann sie nicht ausprobieren. Auch bei Louis Probefahrt mit Helm möglich, sehr wichtig. Helm muss passen und angenehm zu tragen sein, da der FahrerTräger bei unpassendem Helm unaufmerksam und unkonzentriert wird. Zweimal die Woche zum Baggersee oder in´s EDEKA mit dem Fuffziger-Roller- da mag es schleichen, aber nicht bei Runden 30 Minuten mit einem Motorrad.
Die ECE-Norm schreibt sehr genau die Prüfpunkte bei der Schlagprüfung vor - manche einige viele No-Name-Helme sind genau dort verstärkt. Soeit zur Norm. Marken-Helme sid da wesentlich besser aufgestellt, jeder ernsthafte Hersteller hat eigene Prüflabore und Entwicklungsabteilungen.
Visier - wesentlicher Kitikpunkt. Verzerrungsfrei, kratzfest, beschlagfrei sollte es sein.
Belüftung, Stabilität/Aerodynamik bei höheren Gechwindigkeiten, Verschluss-System, usw., usw.
23 Antworten
Helme bis 80 € wurden mal von MOTORRAD getestet. Ist zwar schon ein paar Tage
her, aber eigentlich noch brauchbar:
http://www.motorradonline.de/.../278709
Zitat:
@Beaster77 schrieb am 3. Juli 2015 um 16:23:59 Uhr:
Probefahrt bei Louise bedeutet: Helm kaufen und innerhalb von 24h Rückgabe mit Geld.Das heißt, bei nem 500,- Helm musst du die 500,- erstmal über den Ladentisch schieben.
Unabhängig vom ansonsten gültigen Umtausch Recht.
Das hat mich auch überrascht. Habe heute Helme für 1500 EUR gekauft 😉
Mein Fazit: Die teureren Helme sind leichter und leiser. Ansonsten konnte ich bei meinem Test keine gravierenden Unterschiede feststellen. Bei den Klapphelmen vielleicht noch, dass die Klappe problemlos mit einer Hand geöffnet und geschlossen werden kann, ohne den Helm auf der Schulter abstützen zu müssen.
Für mich ist es für meine Situation den Aufpreis nicht wert. Vor allem wenn ein Ersatzvisier (Ein einfaches Stück Plastik) so viel kostet wie ein günstiger Noaname Helm. Da zeigt sich für mich einfach, dass Preis und Leistung in keinem vernünftigen Verhältnis mehr stehen.
Ich denke, alle paar Jahre einen neuen Helm für 100 EUR ist für mich besser als einen für 500 und dann muss ich auf den aufpassen wie auf ein rohes Ei.
Mal abgesehen von dem Komfort-Vorteilen wie Lautstärke, Materialqualität und Verarbeitung geht es, wie gesagt, auch hauptsächlich nur noch darum die Norm zu erfüllen.
Wie du bereits gesagt hast, billige Helme tun das ebenso wie teure.
ABER
Es wurde bereits gesagt das billige Helme meist nur auf diese Test hin gebaut werden, also an diesen Stellen beispielsweise verstärkt werden o.ä. Nun ist ein Umfall eher selten unter Laborbedingungen zu Gange, und daher geb ich für meinen Helm doch gerne etwas mehr aus.
UND
Die "aktuelle Norm" ist glaub ich 10 jahre alt? HIC-Wert (Head-Injury-Criterion) von 2400 und g-Wert von 275 sind erlaubt. Bereits die Hälfte (HIC 1200 und g-Wert 130) der Werte reicht allemal für ne tödliche Kopfverletzung. Es geht also nicht nur darum, drunter zu kommen, sondern meiner Meinung auch WEIT drunter zu kommen. Und da sind mMn die teureren Helme doch noch weiter vorne.
Dennoch ist ein billiger Helm immernoch deutlich besser als keiner
Zitat:
@BlackCatzchen schrieb am 3. Juli 2015 um 21:53:41 Uhr:
Die "aktuelle Norm" ist glaub ich 10 jahre alt? HIC-Wert (Head-Injury-Criterion) von 2400 und g-Wert von 275 sind erlaubt. Bereits die Hälfte (HIC 1200 und g-Wert 130) der Werte reicht allemal für ne tödliche Kopfverletzung. Es geht also nicht nur darum, drunter zu kommen, sondern meiner Meinung auch WEIT drunter zu kommen. Und da sind mMn die teureren Helme doch noch weiter vorne.
Dazu würde ich gerne mal einen seriösen Vergleichstest lesen, der das belegt. Bis dahin vertraue ich den Statements von Louis und Polo in dem
verlinkten Artikel.Ähnliche Themen
Klar, kein Thema
Da du auf Motorrad verlinkst, gehe ich davon aus, dass du das als seriöse Quelle gelten lässt?
Ist sogar ein Jahr neuer als dein Artikel (2010 statt 2009), in wiefern sich da jetzt was geändert hat kann ich nicht sagen.
Aber man sieht dass es Hersteller gibt, die deutlich unter den geforderten Werten liegen (BMW, Schuberth)
Aber ich muss dir zu Gute halten, es gibt auch teure Hersteller die weniger gut abschneiden, wie beispielsweise Shoei.
Wobei dann wieder irgendwann zu diskutieren ist, ab wann ein Helm als "teuer" gilt. Ich finde 400 Euro für einen Helm zum Beispiel sehr gut vertretbar, allerdings informiere ich mich dann auch vorher, um dann wirklich ein Spitzenmodell zu erhalten und um eben NICHT nur für den Namen zu zahlen.
Hat einer von Euch mal einen Helmtest gesehen? So richtig in Natura? Ich schon. Zwar "nur" an der Hochschule, aber da habe ich eines gelernt: Schon eine minimal anders geformte Birne und der Helm mit den schlechtesten Prüfstandswerten ist u. U. der beste Helm für das Biomaterial.
Das mit dem an den entscheidenen Stellen verstärkten Billighelm ist auch nur ein Märchen. Es wurde und wird zwar immer und immer wieder wiederholt, aber es stimmt trotzdem nicht. Käme ein Doof von Marketingheini oder Monetenzähler bei einem Hersteller auf so eine Schnapsidee, würde sich jeder Konstrukteur weigern. Was einen simplen Grund hat: Eine gleichmäßig stabile Helmschale ist einfacher und damit billiger zu produzieren.
So (siehe Anhang) sieht ein ursprünglich mehrere hundert Euro teurer Helm aufgesägt aus. Übrigens nach dem Unfall. Mit der Rückseite (also im Bild rechts) ist dieser Helm unmittelbar unter der Windschutzscheibe so hart auf den Rand der Motorhaube aufgeschlagen, daß die mehrlagige Struktur der Haube an seiner stabilsten Stelle erheblich eingedrückt wurde (nach Zeugenschätzung 5 bis 10 cm tief). Vom späteren Aufschlag auf der Straße kamen noch heftige Schrammen auf dem Helm hinzu.
Ich hatte zwar neben etlichen anderen Verletzungen u. a. eine verletzte Halswirbelsäule (die wurde ja auch nicht durch den Helm geschützt), aber nicht die Spur einer Kopfverletzung. Nicht einmal eine leichte Gehirnerschütterung. Nix. Allerdings habe ich das Auto massiv eingedrückt (nicht nur mit dem Kopf), was einiges an Verletzungen verursachte und die 19 m Flug mit unsanfter Landung waren auch nicht ohne.
Der Aufbau des Helmes war banal und entsprach dem seit Jahrzehnten unveränderten (!) Stand der Technik. Außen eine ABS-Schale und innen expandiertes Polystyrol, dazu ein bißchen Schaumstoff und Stoff und fertig. So wie jede Nuss-Nougat-Creme Nutella genannt wird, kennt man das weiße Polystyrol meist auch nur unter einem Markennamen: Styropor. Die Materialien sind also billiges Zeugs und die Konstrukion ist lächerlich. An so einem Helm ist nichts Dolles dran. Übrigens war der Helm ein eigentlich teurer von UVEX, den ich lediglich als Auslaufmodell sehr billig gekauft hatte. Ein "echter" Billighelm wäre im Aufbau nicht anders gewesen.
Bei teuren Markenhelmen sind irrwitzige Margen drin, das ist alles. Die sind NICHT besser im Sinne von sicherer. Das Innenfutter mag nobler sein, das Dekor edler, dazu Gimmicks wie Sonnenblende und evtl. hat sich der Hersteller auch bei der Aerodynamik mehr Mühe gegeben, aber nach aller Erfahrung ist es eher Zufall, wie gut ein Helm mit der Aerodynamik des Mopeds harmoniert oder nicht. Ein- und derselbe Helm kann auf einem Moped laut und einem anderen leise sein. Selber schon erlebt. Je nach Moped und Sitzposition wird so ein Helm schließlich unterschiedlich angeströmt.
Ich habe lieber zwei Helme, um am Sonntag nicht den vom Samstagsregen noch nassen oder beim akuellen Wetter noch verschwitzten Helm aufsetzen zu müssen. Die armen Kerle mit den Luxusmurmeln - die müssen sich das feuchte Teil auf die Birne packen! Ich nehme einfach einen anderen Helm. Ich habe ja auch nicht nur eine Hose, eine Jacke und eine Brille.
Gruß Michael
Zitat:
@BlackCatzchen schrieb am 3. Juli 2015 um 22:53:03 Uhr:
Klar, kein ThemaDa du auf Motorrad verlinkst, gehe ich davon aus, dass du das als seriöse Quelle gelten lässt?
Ist sogar ein Jahr neuer als dein Artikel (2010 statt 2009), in wiefern sich da jetzt was geändert hat kann ich nicht sagen.
Aber man sieht dass es Hersteller gibt, die deutlich unter den geforderten Werten liegen (BMW, Schuberth)
Aber ich muss dir zu Gute halten, es gibt auch teure Hersteller die weniger gut abschneiden, wie beispielsweise Shoei.Wobei dann wieder irgendwann zu diskutieren ist, ab wann ein Helm als "teuer" gilt. Ich finde 400 Euro für einen Helm zum Beispiel sehr gut vertretbar, allerdings informiere ich mich dann auch vorher, um dann wirklich ein Spitzenmodell zu erhalten und um eben NICHT nur für den Namen zu zahlen.
??
Ich kenne den Artikel. Jedoch ist in dem Test kein Helm günstiger als 300 EUR. Also nicht der Vergleich, den ich meinte.
Ein Preis ist immer virtuell. er ergibt sich aus: Dem Marktsegment, den Preisen der Konkurrenz, der Verbraucherstudie, dem Lifecycle des Produktes, den Herstellungskosten, und schliesslich den Margen der Zwischenhändler. Ungefähr in dieser Reihenfolge.
Im Hochpreissegment wird nach Herstellerprestige gekauft. Das ergibt sich aus: Werbeaufwand, Tests in Fachzeitschriften, Verwendung "edler" Materialien, Kundenservice...in der Reihenfolge...
Im Basis-Segment, welches für den TE Relevant ist, wird nach Preis gekauft. Da findet sich eine bunte Mischung aus: Neuen Mitbewerbern mit Kampfpreisen,
ehemalige Markenprodukte am Ende des Lifecycles, Flops. Um den Preis zu drücken, wird das Produkt nicht beworben. Auch die Materialien und der Kundenservice leiden. Zu den Tests sag' ich mal nix..😁
Ideal wäre es, in diesem Segment einen neuen Mitbewerber zu kaufen, der ernsthaft versucht sich einen Namen zu machen, indem er schon auf Qualität
und Kundenservice setzt, und seine Margen gering hält um schnell aufzusteigen...oder eben ein Enf-of-Life produkt, das noch ein wenig von dem Material und Kundenservice des Premiumherstellers profitiert.
Ich meine es im Motorrad-Magazine gelesen zu haben, dass UN/ECE-22-05 Norm nur zwei Helme aus der Vorserie bei dem Test verlangt. Der Hersteller kann selbst auswählen, welche. Danach wird die Serienproduktion überhaupt nicht kontrolliert.
Ich war mit dem €100 Airoh Helm glücklicher als mit dem €600 Schuberth, der Airoh ist aber kaputt gengen. Ich hab die Visierhaltung kaputt gemacht. Jetzt habe ich einen €400 Schark Helm aus Carbon, aber eigentlich nur wegen der Optik und einigen pfiffigen Features (für Brillen und Ventilation) die Schuberth nicht hat. Schark ist auch leiser mit geschlossenen Visier als Schubertz, pfeifft aber wenn er offen ist. Es landen auch die Insekten im Helm, egal ob offen oder geschlossen. Das war beim Airoh oder Schuberth nicht so.
Daher würde ich meinen Preis spielt an sich keine Rolle.