Tesla Ladesäulen für alle?
Guten Tag zusammen, ich habe als Elektroneuling (BMW i3) eine Frage an die Erfahrenen. Soweit ich mich durch das Forum gelesen habe soll eine (Schnell)ladung von Fremdfahrzeugen wie z. B. dem i3 an einem Tesla Supercharger nicht möglich sein. Für alle öffentlichen Ladesäulen in Deutschland die vor dem 14.12.2017 errichtet wurden gilt das. Wie aber ist es seither? Gibt es neuere Tesla Säulen und sind diese LSV (Ladesäulenverordnung) konform mit Standardsteckern ausgerüstet und für jedermann zugänglich?
OpenAirFan
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So blöd, wie das klingt: Es sieht ganz danach aus, als hätte die DE-Autolobby einen "Standard" dank besserer Vitamin B durchgeboxt, der einzig das Ziel verfolgt nicht zu funktionieren und die Ladeinfrastruktur zu verhindern. Als oberste Aufgabe hat man sich zum Ziel gesetzt, etwas zu "standardisieren" was zu TESLA garantiert inkompatibel ist.
Und weil das nicht reichte, hat man die Ladesäulenverordnung durchgeboxt und verlangt, dass alle öffentlich zugänglichen Ladestationen mindestens Typ 2 und CCS anbieten müßten. Schätze die "Gesetzesbringer" haben sich vor TESLA-Häme fast totgelacht, weil somit deren Lader quasi nicht mehr öffentlich sind, sondern zur "SEKTE" degradiert werden.
Es ist ein wenig , als wenn der große Rudolf Diesel zum Judas erklärt worden wäre und mit dem Narrenschiff Deutschland verlassen müsse.
Ich denke der Ausdruck "Bananenrepublik" wäre für solch Kaschperltheater echt zu billig! Man hat eine Mondrakete betriebsbereit und schwört aber konsequent auf die Überlegenheit des Heißluftballons!
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Zitat:
Absurd ist doch nur, das Tesla 2012 (oder früher) in Europa angefragt hat, was der Ladestandard ist.
DC-mid war der einzig genormte Stecker, der höhere Leistungen abgeben konnte.
Also hat man sich dafür entschieden, da Chademo zu klobig ist/war/sein wird.Erst als das Superchargernetzwerk gewisse Ausmaße angenommen hatte, haben die deutschen Autohersteller den
DC-high Standard zur Norm durchgedrückt, als der Stecker noch nicht mal genormt war.
Wer in den 70er/80er Jahren gefragt hätte, hätte auch noch verbleites und schwefelhaltiges Normal- oder Superbenzin als Standard-Antwort bekommen. Danach dann bleifreies Normal- oder Superbenzin, aber noch nicht schwefelarm. Und seit Beginn der 2000er Jahre in der EU dann praktisch schwefelfreies (<10 ppm) Benzin und Diesel. Und inzwischen: Super E10 mit bis 10% Bio-Ethanol, was Anfang der 2000er noch kein Standard war, und heute Super E5 nur noch als Kompatibilitätssorte. Die technische Entwicklung dreht sich halt weiter. Nicht nur bei den Standard-Kraftstoffen, sondern auch beim Standard-Ladeanschluss. Eine Antwort von 2012 muss 2018 nicht mehr gelten. Und der Blick in die Fläche hätte ja leicht gezeigt: kein anderer hat DC-Mid-Ladesäulen aufgebaut gehabt, aber ein i3 oder e-Golf/e-Up hatten früh schon CCS-Inlets. Aber Tesla hat eben in der EU sehr lange (selbst nach der EU-Entscheidung für CCS) an DC Mid weiter festgehalten (tun sie ja bis heute noch), während Tesla z.B. in China nach Bekanntgabe schneller auf den lokalen DC-Anschluss GB/T Part 3 auch an seinen chinesischen Superchargern und Fahrzeug-Inlets der Fahrzeuge für den Markt China wechselte.
Es ist nun mal das Los des Technik-Pioniers, ab und an auch mal in Sackgassen zu landen, falls sich der Mainstream in eine andere Richtung entwickelt. Und in anderen Fällen wird der Technik-Pionier eben doch zum Trendsetter, dem viele Andere folgen. Das wollte nur bisher keiner für DC Mid via Typ2 in der von Tesla tüchtig aufgebohrten=gepimpten Variante..
An sich wollte doch Tesla der Hersteller sein, der auch seine bereits verkauften Autos noch lange aktuell hält. Dann könnten sie das hier mal beweisen. So viele Model S/X sind ja in der EU seit Beginn noch nicht ausgeliefert als dass man da nicht doch irgendwie ein CCS-Upgrade anbieten könnte. Da muss Tesla halt überlegen, wie sie das an den Karosserien unterbekommen.
Zitat:
@Grasoman schrieb am 19. Juni 2018 um 03:53:08 Uhr:
Eine Antwort von 2012 muss 2018 nicht mehr gelten.
Wenn du das so siehst, muss CCS also auch nicht bleiben.
Zitat:
Und der Blick in die Fläche hätte ja leicht gezeigt: kein anderer hat DC-Mid-Ladesäulen aufgebaut gehabt, aber ein i3 oder e-Golf/e-Up hatten früh schon CCS-Inlets.
Ich liebe deine Antworten.
Seit wann wird der i3 nochmal gebaut? Der Verkauf begann in Deutschland am 16. November 2013.
Seit wann wird der e-Golf nochmal gebaut? 02/2014
Seit wann wird der e-Up nochmal gebaut? Ende 2013
Zitat:
Aber Tesla hat eben in der EU sehr lange (selbst nach der EU-Entscheidung für CCS) an DC Mid weiter festgehalten (tun sie ja bis heute noch), während Tesla z.B. in China nach Bekanntgabe schneller auf den lokalen DC-Anschluss GB/T Part 3 auch an seinen chinesischen Superchargern und Fahrzeug-Inlets der Fahrzeuge für den Markt China wechselte.
Merkst du den Unterschied?
Nur in Deutschland wurde der Anschluß nach Aufbau der ersten Supercharger festgelegt.
Zitat:
Es ist nun mal das Los des Technik-Pioniers, ab und an auch mal in Sackgassen zu landen, falls sich der Mainstream in eine andere Richtung entwickelt.
Komisch, ich halte 10.000 Ladepunkte nicht als Sackgasse.
Während der europäische standard 4-8 Ladepunkte pro Ladeplatz bekommt, rüstet Tesla aktuell auf und 20 Ladepunkte pro Ladeplatz ist der neue "Standard".
Zitat:
Und in anderen Fällen wird der Technik-Pionier eben doch zum Trendsetter, dem viele Andere folgen. Das wollte nur bisher keiner für DC Mid via Typ2 in der von Tesla tüchtig aufgebohrten=gepimpten Variante..
Ja, stattdessen lieber CCS, mit integrierter Möglichkeit, Steuern auf den Fahrstrom zu erheben.
Nein Danke.
Zitat:
An sich wollte doch Tesla der Hersteller sein, der auch seine bereits verkauften Autos noch lange aktuell hält. Dann könnten sie das hier mal beweisen.
Ich hoffe und erwarte, das Tesla in absehbarer Zeit einen CCS ---> Tesla Adapter bringen wird.
Dann können Tesla Fahrzeuge an folgenden Steckern Laden:
- Schuco (230V)
- CEE blau (230V)
- CEE rot 16A (400V)
- CEE rot 32A (400V)
- Typ 2 bis 22kW (oder 16,5kW bei aktuellen Fahrzeugen)
- Tesla Supercharger bis 135kW
- Chademo mit Adapter
- und hoffentlich bald CCS mit Adapter.
Das nenne ich aktuell und vielfältig.
Zitat:
So viele Model S/X sind ja in der EU seit Beginn noch nicht ausgeliefert als dass man da nicht doch irgendwie ein CCS-Upgrade anbieten könnte. Da muss Tesla halt überlegen, wie sie das an den Karosserien unterbekommen
Glaubst du? Oder denkst du nur an Deutschland.
Ich sage nur Norwegen und Niederlande.
https://ecomento.de/.../Alleine 2017:
- Die Verkaufszahlen des Tesla
Model Sverbesserten sich
im vergangenen Jahrin Europa nach Berechnungen von JATO Dynamics um 30 Prozent auf
16.132 Einheiten.
- Auch das 2015 gestartete Elektroauto-SUV Tesla
Model Xfand 2017 vergleichsweise viele Käufer in Europa: Mit
12.000 Einheitenlag der Absatz...
Und nur mal zur Übersicht:
http://www.geileartikel.de/.../
Du verlangst also, dass die am meisten verkaufenden Hersteller (BYD, Tesla, BAIC und Nissan) ihre Anschlüsse ändern, weil die Deutschen für ihre irgendwann mal kommenden Fahrzeuge und Ladesäulen einen anderen Standard gewählt haben?
Auch wenn Offtopik und Antwort gerne per PN:
Und das lustige ist, das du von Tesla erwartest/verlangst, dass sie ihre Anschlüsse an die nachträglich beschlossene Lösung angepassen soll.
Verlangst du auch Nachrüstungen der Diesel durch die deutschen Autobauern?
@Grasoman,
du hast das aus Sicht der "Behörden" gut dokumentiert, ich zweifle die Fakten auch nicht an. Das Problem ist nur, weder das "Amt" noch der "Amtsmann" haben ein Elektroauto was gerade geladen werden will.Der Autofahrer steht mit seinem Karren vor der nicht funktionierenden Säule und hängt in der Hotline-Warteschleife (wie gesagt, nicht bei TESLA!!!!)
Also ist die Sicht des "Amts" vollig irrelevant. Deine Aussagen klingen genau nach dem, was den geneigten E-Autofahrer (oder gewollten) so derart auf die Palme bringt: Die Säulenbetreiber müssen, der E-Autobesitzer muss... und wenn nicht, hat er Pech gehabt!
Derzeit ist es eben mit dem am meisten verbreiteten Auto (LEAF) eben so: er hat eben Pech gehabt, ist ja seine Schuld, dass ewr sich kein deutsches E-Auto gekauft hat. Golf GTE- die Nummer 2 in NL! Ups ist doch wohl kein deutsches Auto?
Was mich aufregt ist, man hat einen Standard durchgedrückt, der keiner ist mit dem Ergebnis eines klobigen CCS-Steckers, der zu selten funktioniert, gegen einen Standardstecker, der flächendeckend verfügbar wäre mit 120kW!!!!
Das ist etwas anderes, als wenn man von den "bestehenden" TESLA-Ladern fordert, DC-Trennung nachzurüsten.
Das ist nichts anderes, als zwei Schütze nachzubauen, macht jeder Elektrikerlehrling!
Man will hierzulande nicht akzeptieren, dass man den Zug schlicht verpennt hat und versucht es weiter mit kräftigem Bremsen - jedenfalls aus Sicht der E-Autonutzer.
Und da das noch nicht reicht, wird das einzige funktionierende System - TESLA zur Sekte degradiert - und wehe da ist kein Schild dran "Dies ist ein Sektenlader, sie befinden sich hier in der illegalen Halbwelkt"
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Zitat:
Wenn du das so siehst, muss CCS also auch nicht bleiben.
Nein, natürlich nicht. Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein CCS V2.0 irgendwann geben. Vermutlich abwärtskompatibel oder mit einem Adapter auch für Fahrzeuge des heutigen "CCS Typ2 V1.0".
Nichts hält ewig in der Technik, selbst das Rad wurde dutzendfach neu erfunden mit immer anderen Nuancen.
Zitat:
Komisch, ich halte 10.000 Ladepunkte nicht als Sackgasse.
Während der europäische standard 4-8 Ladepunkte pro Ladeplatz bekommt, rüstet Tesla aktuell auf und 20 Ladepunkte pro Ladeplatz ist der neue "Standard".
Ich schon. Die Investition eines Privatunternehmens kommt auf lange Sicht gegen die Macht und Geldmittel eines Staates oder Staatenverbundes oder gegen die Finanzkraft aller seiner Konkurrenten nicht an. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Tesla in Europa seine Supercharger auf CCS umrüstet. Das ist relativ billig und tut auch keinem Weh außer ein paar wenigen Early Adoptern, die halt dann mit Adapternutzung ins Gras beißen. Die Tesla Roadster Nutzer haben auch keinen Zugriff auf die Supercharger trotz 53 kWh im Akku. Auch da mussten Early Adopter von Fahrzeugen in kleiner Stückzahl damit leben, dass der Fortschritt an ihnen vorbeiging.
Optional werden ihnen ggf. Upgrades der Inlets zu saftigen Preisen angeboten.
Steuern auf jeglichen Strom, also auch "Fahrstrom", sind längst da, egal mit welcher Steckerform. Siehe: Stromsteuer, siehe die Abgaben und Umlagen auf Strom, Mehrwertsteuer mit ihren vielen versch. Sätzen. Davor schützt keine Steckerform.
Steckervielfalt, wo Tesla alles laden kann: die Konkurrenz nimmt halt entweder CHAdeMO oder CCS und immer Tesla SC raus, kann sonst aber auch an allen Steckerstandards laden.
Unter anderem für diese Modelle wird das genau so aussehen:
Gibt's schon:
* BMW i3 (50 kW CCS, 11kW AC),
* London Taxi TX5 (hat gleich CHAdeMO, CCS , und Typ2 bis 22kW), und das als PHEV
Angekündigt:
* Audi e-tron (150 kW CCS, 11 oder 22kW AC),
* Sion (50 kW DC via CCS, Typ2 bis 11 oder 22kW)
* VW i.d. Modelle (150 kW CCS, 11 oder 22kW AC)
* die nächste Zoe (100 kW CCS, 11 oder 22kW AC)
* sicher auch noch der i-Pace (der 1-Phasen-AC-Lader war eine herbe Enttäuschung)
* und sicher auch noch das eine oder andere weitere Modell, dass einen 6,6kW-Einphasen-Lader dann gegen einen 3-Phasen-Lader (11kW) austauschen wird. Dann ist man so schnell wie die Tesla Basismodelle, aber mit viel kleinerem Akku.
Und für bestimmte Fahrzeuge (gerade Nutzfahrzeuge) wird man ggf. die Ladevarianten begrenzen, weil sie z.B. im gewerblichen Umfeld nur neue Komplexität und Kosten schaffen, aber eh zu 95% im Betriebshof an 3-Phasen-AC über Nacht laden.
Model S/X Verkaufszahlen in Europa: unter 40.000 im Bestand, das ist alles Pippifax. Genau wie in China vor dem Wechsel, deshalb ging ja der Schwenk. Model 3 EU-Modell - das wird der Knackpunkt für Tesla. Wer da dann mal 1 Mio in Europa abgesetzt hat (nach 4-5 Jahren), dann wird ein Schwenk langsam aufwendig und teuer. Und das weiß Tesla auch.
Zitat:
Du verlangst also, dass die am meisten verkaufenden Hersteller (BYD, Tesla, BAIC und Nissan) ihre Anschlüsse ändern, weil die Deutschen für ihre irgendwann mal kommenden Fahrzeuge und Ladesäulen einen anderen Standard gewählt haben?
Wie gesagt: ich glaube an die Regionenstandards bzgl. DC-Laden: Japan - CHAdeMO, China GB/T, Europa CCS, UK darf sich noch entscheiden, USA wird vielleicht das nebenher akzeptieren, und die anderen Staaten (sowas wie Indien, Brasilien, Russland, Korea) werden sich entweder entscheiden müssen oder nehmen hat Multi-Standard-Lader.
Dein verlinkter Artikel betrachtet die Weltsicht. Aber für die Betrachtung hier von CCS T2 zählt der EU-Markt, für CCS T1 der US Markt. Aber bleiben wir mal bei der EU: von mir aus können die Importeure in die EU beliebig proprietäre Inlets an ihre in die EU importierten BEV dranmachen. Die kaufen dann in der EU nur eben weniger Leute, wenn die nicht zur Ladeinfrastruktur passen. BYD und BAIC - liefern quasi nix nach Europa. Und der BYD e6 bekommt aktuell einen Typ2 bis 40 kW.
Tesla und Nissan sollten sich ihre Europa-Strategie gut überlegen, bevor sie wirklich große Stückzahlen in die EU absetzen wollen. Multi-Standard-Säulen machen das Laden tendenziell komplexer für den Kunden (Parallelnutzung? Wenn ja, wie flott?). Etwas teurer und defektanfälliger kommt dazu, ist aber beides überschaubar. Aber mit Einfachheit, Vorhersehbarkeit und Planbarkeit beim Laden hingegen kann man gut Kunden überzeugen. Und da ist ein homogenisiertes System durchaus vorn Vorteil.
Zitat:
Also ist die Sicht des "Amts" vollig irrelevant. Deine Aussagen klingen genau nach dem, was den geneigten E-Autofahrer (oder gewollten) so derart auf die Palme bringt: Die Säulenbetreiber müssen, der E-Autobesitzer muss... und wenn nicht, hat er Pech gehabt!
Naja, die Gesetze eines Landes sind nun mal nicht optional. Man kann aber Schlupflöcher suchen, Cornercases oder sie missachten und dann im Nachhinein Strafen zahlen. Das ist keine schöne Wahrheit, aber es ist eine. Wenn auch eine traurige.
Zitat:
Derzeit ist es eben mit dem am meisten verbreiteten Auto (LEAF) eben so: er hat eben Pech gehabt, ist ja seine Schuld, dass ewr sich kein deutsches E-Auto gekauft hat.
Da ist Nissan gut beraten, sich für die frühen Leaf und e-NV200 was einfallen zu lassen. Momentan bilden sie für die EU teils Allianzen mit anderen Herstellern und versuchen, eben Dual-Standard-Lader (CHAdeMO/CCS) zu etablieren. Und findige Leute werden früher oder später zertifizierte CCS auf CHAdeMO-Adapter konzipieren und anbieten. Wäre auch ein Weg für Nissan in der EU. Und wenn Nissan einfach an jeden, der eine geförderte oder nicht geförderte CCS-Säule aufstellen will, den CHAdeMO-Rüssel auf eigene Kosten dazu geben würde, wäre das auch ein Weg. Tesla könnte das mit seinem DC Mid Rüssel genau so machen. Die Nicht CCS-Vertreter könnten also sehr leicht ein bisschen kreativ werden und dann Lösungswege finden. Anstatt rumzuheulen.
Zitat:
Golf GTE- die Nummer 2 in NL! Ups ist doch wohl kein deutsches Auto?
Golf GTE lädt problemlos an Typ2. Der Sinn deiner Worte ist dann dunkel. Und wie ich schon sagte: die Ladetarife macht der Anbieter. Bestimmt 95% der PHEV-Fahrer laden an ihren privaten Anschlüssen, die irgendwo dahinter ihre Zähler haben. Insgesamt: kein Problem. Und die NL wissen selbst, wie sie ihr Mess- und Eichgesetz oder ihr Äquivalent zu unserer LSV gestalten.
Zitat:
Was mich aufregt ist, man hat einen Standard durchgedrückt, der keiner ist mit dem Ergebnis eines klobigen CCS-Steckers, der zu selten funktioniert, gegen einen Standardstecker, der flächendeckend verfügbar wäre mit 120kW!!!!
Hier ist der internationale Standard, der natürlich auch CCS T1 und CCS T2 mit verzeichnet: ISO IEC 62196-3. Und die "zu seltene Funktion" kannst du hier behaupten, so wie jeder beliebigen Unsinn behaupten kann. Gegen die Nutzung eines DC Mid via aufgebohrtem Typ2 für Schnellladung spricht auch, dass Typ2 und CCST2 klar unterscheidbar sind für den Kunden. Kleiner Stecker = kleine Ladeleistung, großer Stecker = große Ladeleistung. Das ist sogar intuitiv.
Zitat:
Das ist etwas anderes, als wenn man von den "bestehenden" TESLA-Ladern fordert, DC-Trennung nachzurüsten.Das ist nichts anderes, als zwei Schütze nachzubauen, macht jeder Elektrikerlehrling!/quote]
DC-Trennung auf den EU-Tesla-Steckern geht nicht, weil Typ 2 nur 5 große Kontakte hat. Die 5 braucht man für 3 Phasen-Ladung (L1, L2, L3, N, PE). Also kann man die Kontakte für DC (wo man dann 4 braucht, weil die nicht besonders dick sind, 2x plus und 2x minus) nicht physisch von den AC-Pins trennen, sondern muss zwangsläufig die Pins wechselseitig alternativ nutzen. Alle Schütze dahinter sind schon wieder etwas softwaregesteuertes.
DC-Trennung auf den US-Tesla-Steckern geht auch nicht, weil nur 2 große Kontakte da sind. Über die fließt dann entweder 1 Phasen-AC oder eben DC. Auch hier muss man die Pins also wechselseitig alternativ nutzen und dahinter irgendwas umschalten. Und das Umschalten kann schiefgehen.
Tesla hat sich noch nie an den Typ2 Standard gehalten.
Der Stecker mag rein mechanisch DC mid sein. Die Kommunikation ist aber eine andere. Typ2 kommuniziert bei DC-Ladung per PLC. CHADeMO kommuniziert per CAN-Bus. Tesla verwendet ebenfalls eine Kommunikation über CAN-Bus.
Das ganze ist damit zwar geometrisch DC-mid, kommunikativ aber nicht.
@Grasoman die Ladesäulenverordnung besitzt eben keine Gesetzeskraft, sie ist das Produkt unseres "beliebten" Wirtschaftsministers Gabriel, also der, der auch die "Sonnensteuer" eingeführt hat, man kann ihn auch Kohleminister nennen! Das dazu.
Aber wenn man einen e-Pionier schon hat, der auf eigene Kosten OHNE Subvention eine Ladeinfrastruktur aufbaut, dann könnte man den mit ins Boot holen, eben um doppelte Investitionen zu vermeiden und auch den "Mutigen" einen Lohn zu zollen, den sie allein schon durch den Fortschritt verdient haben. Nein, hierzulande wird er ausgegrenzt - per Verodnung! Um dann mit sehr viel Steuermitteln etwas aufzubauen, was nicht bzw. nur schleppend funktioniert!
In der Geschichte hat es schon oft den Fall gegeben, dass ein Erfinder seines Werkes hintergangen und beraubt wurde und andere den Nutzen gezogen, das ist das Wolfsgesetz des Kapitalismus pur. Aber das das Produkt selber (hier Infrastruktur) ausgegrenzt und vor der Verwendung gewarnt wird, ist bisher einmalig - nee nicht ganz, das gab es 1938 zur Kristallnacht " Kauf nicht beim ...."
Es ist so, als ob die Golden-Gate Bridge eingeweiht wurde und ein Minister ein Schild aufhängt, " Betreten und Befahren verboten".
Fortschritt sieht in meinen Augen so nicht aus, das kann man auch nicht einmal mit Anti-Amerikanismus begründen!
Statt persönlicher Animositäten will ich lieber nochmal auf die Ausgangsfrage zurückkommen: und das an Beispielen beleuchten.
Und dann nochmal konkret zu den Fragen:
Zitat:
Soweit ich mich durch das Forum gelesen habe soll eine (Schnell)ladung von Fremdfahrzeugen wie z. B. dem i3 an einem Tesla Supercharger nicht möglich sein.
Das ist richtig. An den Tesla Superchargern und auch den Tesla Citychargern (DC, 72 kW) können nur Teslas laden und von denen auch nur die mit Freischaltung für das Supercharging. Dein i3 kann dort nicht laden. Der Stecker passt zwar rein, aber dann passiert nix. Maximal wird ein Ladefehler im i3 angezeigt. Es ist aber auch nicht gefährlich.
Wenn du ein paar Tesla-Fahrer ärgern willst, dann stecke deinen i3 gern auch an den Tesla Supercharger an. 😁 Wenn dann aber bei Zurückkommen 1 Reifen an deinem i3 platt ist, dann gab's auch Saures zurück. 😁 😁
Zitat:
Für alle öffentlichen Ladesäulen in Deutschland die vor dem 14.12.2017 errichtet wurden gilt das.
Das eine viel zu stark vereinfachte Darstellung der rechtlichen Situation in Deutschland.
Zitat:
Wie aber ist es seither? Gibt es neuere Tesla Säulen und sind diese LSV (Ladesäulenverordnung) konform mit Standardsteckern ausgerüstet und für jedermann zugänglich?
Erstmal: Ja es gibt neue. Diese Tesla-Supercharger wurden nach dem Wirksamwerden der LSV gebaut:
Supercharger Beelitz neu gebaut => ist im Park einer Klinik auf Privatgrund. Hat ein Schild bekommen:
http://teslamag.de/.../...er-beelitz-zugang-nur-teslafahrer-schild.jpg
Eine Schranke ist angeblich vorbereitet, ich weiß nicht, ob sie inzwischen umgesetzt ist.
Supercharger Bispingen 2 neue Paletten-Stalls => na gut, Änderung vielleicht klein genug, um nicht unter die LSV zu fallen. Tesla verschiebt immer mal seine Paletten-Stalls.
Supercharger Leonberg von 8 auf 20 Stalls erweitert => klare Erweiterung und wäre damit es klar LSV-pflichtig, wenn auf öffentlich zugänglichem Grund. Auf Privatgrund zwischen McDonalds und einem Autohaus. Vermutlich kommt da die gleiche Lösung wie in Beelitz mit dem Schild.
Diese hier sind für nahe Zukunft angekündigt: dort kann man sich das ja anschauen, wie Tesla das weiter verbaut.
Brannenburg 2018
Bruchsal 2018
Essel 2018
Freiburg im Breisgau 2018
Wittlich 2018
Würzburg Herbst 2018
Borchen 2019
Bornheim 2019
Kinding 2019
Rüscheid 2019
Volkers 2019
Windach 2019
In der Liste der Bundesnetzagentur, sind die neuen/geänderten Tesla-Ladestandorte auch nicht aufgeführt, denn man findet z.B. Beelitz und auch Leonberg nicht:
https://www.bundesnetzagentur.de/.../Ladesaeulenkarte_node.html
Entweder hat Tesla dort der Veröffentlichung widersprochen, oder sieht sich an die Meldepflicht nicht gebunden, da nicht von der LSV erfasst.
Insgesamt kann man sagen: Tesla entzieht sich durch Wahl des Standorts und Gestaltung (das Schild) der LSV, weil "nicht öffentlich genug", und damit auch der damit verbundenen Auflagen (rund um CCS, Abrechnung, Meldepflicht bei der BNA).
Ist die LSV damit für Tesla komplett unwirksam? Ich glaube nicht, denn z.B. auf Grund in öffentlicher Hand kann Tesla so nicht verfahren.
Auf jeden Fall kann dein BMW i3 auf absehbare Zeit (1-2 Jahre) an keinem Tesla Supercharger laden.
Dir als i3-Fahrer (Voraussetzung: CCS am Auto verbaut) hilft das hier, eine geeignete Schnelladesäule zu finden:
https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/
Dort dann Filter auf "Ladestecker: "Combined Charging >= 43 kW" (für echte Schnelladung) oder eben "Combined Charging" (dann bekommt man auch die langsameren CCS-Ladepunkte mit 10 oder 20 kW oder bis 40kW (immer noch besser als AC-Ladung).
Dann muss es nur noch mit dem Zugang (Ladekarte) klappen. Ganz brauchbar ist da die Ladekarte von Maingau Energie mit einem günstigen Zeittarif (5ct pro Minute) bei Schnellladung.
https://www.maingau-energie.de/e-mobilit%C3%A4t/autostrom-tarif
Die neuen, die wirklich nach der LSV gebaut wurden, und dir dir als i3-Fahrer offenstehen, findest du hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/.../Ladesaeulenkarte_node.html
Das Verzeichnis bei goingelelectric ist aber erheblich besser filterbar, nutzbar und auch gepflegt mit relevanten Zusatzinformationen.
Zu den Tesla Destination Chargern: dort kannst du mit deinem BMW i3 laden und und du darfst es auch dann, wenn der Eigentümer (also das Hotel, Restaurant, oder was da eben gerade als Eigentümer ist) es dir mit deinem i3 erlaubt. Denn dieser Eigentümer bezahlt da den Strom. Es gibt keine technische Authorisierung an sich, der Strom fließt nach Anstecken einfach los. Die ganzen Tesla-Logos sind dort nur Maskerade.
Wichtig: auch die Tesla Destination Charger (als Normalladepunkte) unterliegen gängig nicht der LSV, weil sie gängig wieder auf Privatgrund stehen und von der allgemeinen Öffentlichkeit oft durch eine Schranke, ein Tor oder Beschilderung von der Öffentlichkeit abgetrennt sind. Auch die Tesla Destination Charger findet man nicht in der Liste der Bundesnetzagentur, auch die neuen nicht. Man findet sie nur auf der Tesla-Seite.
An sich sind die Tesla Destination Charger (die haben so 11 oder 22kW) aber recht uninteressant: es gibt nur relativ wenige und es gibt viel mehr öffentliche Typ2-Ladesäulen in der Fläche. Um die für deinen i3 zu finden: goingelectric und Filter auf "Typ2 >11kW" (wenn dein i3 den 3-Phasen-Lader hat), sonst "Typ2 >7,4kW".
Allzeit frohe Fahrt und frohes Laden mit deinem i3!
Dank Dir @Grasoman für die sehr detaillierte und kompetente Antwort. Ich habe DC Laden an meinem Fahrzeug, aber es ist ein Zweitwagen und wird das wohl auch so bleiben. Damit bewege ich mich im Großraum Düsseldorf und kann z. H. und am Arbeitsplatz AC 11 kW laden. Trotzdem möchte ich mich, schon allein aus Spaß, auch einmal in die Weiten des deutschen Autobahnnetzes stürzen und z. B. die Strecke nach Hannover auf der A42/A2 zurücklegen. Da machen zwei CCS DC Lader an der AB Sinn. Als Karten habe ich die von BMW mit herausgegebene ChargeNow sowie ChargeNet. Beide sind noch "jungfräulich". Wichtig finde ich Deine Info zu den Destination Ladern. Mein Lieblingshotel in NL hat solche in der Tiefgarage mit Tesla Logo. Da kann ich also dran, sehr gut! Die Strecke nach Noordwijk von knapp 250 km sollte ich mit einem Zwischenstopp schaffen, da muß ich mir nur noch eine schöne DC Säule suchen. In den 30 Minuten gibts dann lecker Fritten. Langfristig sollten die Ladesysteme natürlich zusammenwachsen, da es erfahrungsgemäß das "unterlegene" System eines Tages nicht mehr gibt. Kann ein Tesla denn an einer europäischen CCS Säule laden oder ist das eine Einbahnstraße?
OpenAirFan
Es ist meines Wissens nicht richtig, dass an den Destination Chargern immer alle Fahrzeuge laden können. Die sind innen so einstellbar/codierbar, dass nur Tesla-Fahrzeuge oder alle anderen Fahrzeuge laden können, deshalb gibt es auch unterschiedliche Schilder (und unterschiedliche Aufkleber am Rand der Geräte): http://www.chalet-christl.at/.../DSC03662_kl-1024x682.jpg
Im Regelfall wird aber mindestens eine von 2 oder mehreren Destination Chargern für alle E-Fahrzeuge freigeschaltet.
Und nein, Teslas können aktuell nicht an CCS-Stationen laden, da es dafür keinen Adapter gibt. Für Chademo gibt es aber einen, dort kann dann mit 50kW DC geladen werden.
Tesla kann kein CCS.
Tesla kann DC nur am Supercharger und per Adapter an CHADeMO.
An Typ2 kann Tesla nur AC laden.
Es stimmt nicht alles was @Grasoman über Tesla Destinationscharger schreibt. Es werden immer zwei Aufgestellt. Einer ist mit roten Tesla aufschrift oder rot markiert nur für Tesla Fahrzeuge kodiert. der andere ist für alle Fahrzeuge frei.
Im meisten Hotels kostet kein Geld dort sein Auto zu laden wenn man dort übernachtet oder zur Mittag was ist.
Da dein i3 (ich gehe von 94A aus) relativ wenig lädt wäre eine Abrechnung teurer als geladener Strom. Hier ist nur Deutschland mit sehr teurem Strom die Ausnahme.