teilsynthetisch statt vollsynthetisch
Hallo Zusammen,
ich besitze seit kurzem einen 93er Mercedes 220TE, 158.000 Km gelaufen. Ich möchte nun meinen ersten Ölwechsel machen. Ich weiss nicht, was der Wagen zuvor für ein Öl bekommen hat. Im Motorraum hängt ein Zettel von ATU, demnach ist jetzt "vollsynthetisch 5W40" drin. Gekauft habe ich Valvoline Topgard Leichtlauföl HC Synthese, und das würde ich jetzt einfüllen. Aber wie ich nach Studium des Forums gesehen habe, ist das ja wohl kein vollsynthetisches Öl, sondern eben ein HC-Synthese Öl (teilsynthetisch also). Demnach fülle ich dann ein etwas schlechteres Öl ein als bisher drin war. Kann man das trotzdem tun oder mach ich da dann einen Fehler?
Besten Dank für eure Ratschläge, Volker
Nachtrag: das Valvoline Topgard ist ein 10W40
Beste Antwort im Thema
Moin,
da liegst du schon richtig.
Der größte Unterschied ist , dass das Öl was du im Motor hast (5 W 40) wesentlich dünner als das 10 W 40 ist. Also gerade jetzt bei den kalten Temperaturen eigentlich wesentlich besser (schnellere Durchölung des Motors). Ich selbst fahre immer 5 W40, das seit 300.000 km ohne Probleme. Das Öl sollte nur eine "Mercedesfreigabe" nach 229.x oder so (steht in der Betriebsanleitung) haben, das steht dann auf dem Kanister. Und: trotz allen Unkenrufen wechsle ich das Öl alle 10 tkm. Auch wenn es nicht gerade billig ist bei 8,5 Liter Motoröl (du hast weniger).
Ergebnis: Auch nach dieser hohen Kilometerleistung kein Ölschlamm, keine klackernden Hydros oder ähnliches!.
Gruß vom Niederrhein
oli
15 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von jolle22
Da muss ich auch mal was loswerden.
Wird beipielsweise seit 10 Jahren in einem 190er oder 124er Benziner 15W40 verwendet und dann auf 5W40 oder 0W40 umgestellt kann es durchaus sein das man einen Lagerschaden bekommt da die Kurbelwellenlager auswaschen.
d.h. die Lager haben sich mit dem Öl und auch Schmutz so eingespielt das es läuft und läuft, wird ein dünnflüssigeres Öl verwendet werden die Partikel mit denen die Lager sich eingespielt haben oftmals weggespült und es ist zu viel Spiel vorhanden.
Gab genug Fälle das es so passiert ist und jeder Altmeister wird dasselbe erzählen.
Das ist doch mal wieder totaler Quatsch: Ein 0W40er Öl ist nicht dünnflüssiger als ein 15W40er. Was glaubst du, wofür SAE 40 steht? Beide haben, bei Betriebstemperatur, 100°C, exakt die gleiche Viskosität. Lediglich bei niedrigeren Temperaturen ist das 0W dünnflüssiger als das 15W. Dies kommt dem Motor beim Kaltstart zugute, vor allem bei viel Kurzstreckenverkehr, da sich das Öl schneller verteilt und Öldruck schneller aufgebaut werden kann. Gerade deshalb habe ich ja auf dieses Öl gewechselt.
Und bitte, wenn der Motor nur noch durch Schmutz zusammengehalten wird, wie du schreibst, dann ist er hinüber, gutes Öl hin, schlechtes Öl her. Altmeister machen übrigens gerne mal eine Märchenstunde.
Vor dem Wechsel habe ich übrigens noch eine Ölrotzspülung gemacht, damit sich die Ablagerungen nicht gleich in meinem Filter wiederfinden.
Generell reicht aber 10W40er teilsynthetisch bei den Dieselmotoren des W124 aus, es sei denn man fährt viel Kurzstrecke oder hat eben verstärkt dieses Kaltstarttickern. Über einen Wechsel der Hydros, kommt man dann irgendwann aber eh nicht herum.
Das man für einen älteren Motor mit hoher Laufleistung am besten ein schlechtes mineralisches 15W40er nehmen sollte, will mir jedenfalls gar nicht einleuchten. Dann schon eher umgekehrt: Je höher die Laufleistung eines Motors, desto besser sollte das Öl sein das man verwendet, mit Ausnahme von Oldtimern natürlich.
Hier wurden übrigens alle Fragen zum Motorenöl ausführlichst beantwortet, siehe Beiträge von Sterndocktor: