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Teil & Autonomes Autofahren eine Bedrohung der allgemeinen Verkehrssicherheit

Themenstarteram 9. September 2015 um 7:48

Ich mache mir Gedanken und Zukunftssorgen um z.T. selbstfahrende Autos, die sich als verkehrsgefährdend betrachten lassen.

Ich fand u.a. einen bezeichnenden Satz von Manuel Perez Prada: „ Wer Menschen immer mehr Aufgaben beim Fahren abnimmt, der schwächt diese Schwachstelle noch mehr, denn die Aufmerksamkeit sinkt gegen Null (sein Hinweis: "Idiotensicherheit schafft Idioten").

Ferner in dem Artikel über die neuste S-Kl.-Daimler „sich selbst durch den Verkehr zu lenken“ werfen sich mir Fragen auf.

Ist "Teilautonomes Fahren", vorerst die Hände bereits für kurze Zeit vom Lenkrad nehmen zu können, überhaupt legal ?

Wird also ohne Zulassung „illegalerweise“ nicht bereits erstmalig eine Technik bereitgestellt (glaube, TESLA bietet dieses als update gegen Aufpreis auch bereits an), die nicht auch verhängnisvolle Folgen für beteiligte Verkehrsteilnehmer haben kann ?

Das Daimler-Fahrzeug soll bei „Unklarheiten“ bereits eine "Notbremsung" selbstätig vornehmen, sofern der Fahrzeug-Lenker die Hände bei Warnsignalen nicht zurück ans Lenkrad führt. Verwirrend jedoch wird davon gesprochen, dass das Auto lediglich Sekunden ohne Lenkradberührung fahren würde und andererseits soll der Fahrer emails schreiben können, die sicherlich nicht sekundenschnell gemacht sein können.

Also, wenn im fließenden Verkehr ein PKW ( S-Kl. Daimler, TESLA) aus unersichtlichem Grund bremst, dann halte ich das für die kurz nachfolgenden PKW`S für unakzeptabel. Denn, wenn jemand während des Schreibens von Briefen den Verkehrsablauf gar nicht verfolgt hat, dann wird er beim Erscheinen eines Auto-Warnsignals den Verkehrsumstand binnen Millisekunden auch nicht mehr erfassen können, um „in der Verantwortung“ zu reagieren.

Ich behaupte, dass es illegal ist, wenn Fahrzeughersteller ohne gesetzliche Erlaubnis derart Technik anbieten (derzeit noch gegen Aufpreis), um ihre Käufer an diese Technik heranzuführen, die direkten Einfluß auf Lenkung und Bremsen nehmen kann und diese Fahrzeugführer jedoch für alles vollverantwortlich sein sollen. Das ist eine Verführung und Käufer werden den Herstellern bei Problemen/Unfällen wohl kaum in den Rücken fallen, wie sie es bei Navi-Benutzung und verbotenem Telefonieren während der Fahrt ja auch nicht tun.

Ich fand im Netz auch schon einen Artikel von Lennart S. Lutz über gravierende Rechtsprobleme fremdgesteuerten (auch teilautonomen) Fahrens.

Als gelegentlicher Mitleser schreibe ich im Forum hier heute diesen Beitrag würde gerne mal wissen, ob ihr meine Bedenken gegen derart technische Fahreingriffe teilen könnt.

PS

Weitergeführt könnte die Diskussion auch zu vollautonomen Fahren führen, jedoch halte ich derart computergesteuertes Autofahren für zu komplex, als dass eine Maschine mit Nullen und Einsen rechnend insbesondere in Städten "unauffällig" Auto fahren könnte.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@inzukunft schrieb am 9. September 2015 um 09:48:58 Uhr:

Ich mache mir Gedanken und Zukunftssorgen um z.T. selbstfahrende Autos, die sich als verkehrsgefährdend betrachten lassen.

Ich mache mir mehr Gedanken um Autofahrer, die wesentlich verkehrsgefährdender unterwegs sind als ein selbstfahrendes Auto das je können wird.

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Zitat:

@MikeyAA schrieb am 22. September 2016 um 19:59:33 Uhr:

Naja, beim LKW sehe ich das anders als beim PKW.

Das sind Berufsfahrer und die haben sich an klare Regeln zu halten. Wie es ein Lokführer auch muß. Wer das nicht kann oder will ist für diesen Job so ungeeignet wie ein Chirurg, der kein Blut sehen kann.

Ein zulassungsfähiger LKW kann schon heute diese vorgeschriebenen Systeme nicht mehr ausschalten. Und im Gegensatz zum PKW wird das in den nächsten Jahren mit Sicherheit für LKW mit einer bestimmten Nutzlast (7,5t?) vorgeschrieben.

Diese Situation hatte fast jeder schon. Und wenn der LKW Fahrer einen Herzinfarkt statt Sekundenschlaf hat sind unschuldige Leute mausetot.

Ja, sie sollten sich an Regeln halten, aber die Rambos gibt es in allen Gewichtsklassen und viele kommen lange damit durch.

Beim Abschalten bist Du leider nicht auf dem aktuellen Stand. Die Systeme lassen sich abschalten, entweder manuell oder für die Dauer einer Fahrt. Der ADAC fordert die Abschaltung wenigstens zeitlich, z. B. auf wenige Minuten zu begrenzen.

Zitat:

@trixi1262 schrieb am 22. September 2016 um 20:11:47 Uhr:

Zitat:

@MikeyAA schrieb am 22. September 2016 um 20:04:23 Uhr:

 

Ich habe heute über Amazon eine Handytasche bestellt. Bei den Zustelloptionen stand unten zur Auswahl "Eilzustellung per Drohne (nur in bestimmten Regionen verfügbar)". Hätte dann so viel gekostet wie die Tasche selber, über 15 €, und keine Ahnung, ob es überhsupt bei mir in der Region ginge. Aber so was gibts offenbar schon..

Da moderne Navis fast Meter genau den Standort bestimmen können, kann selbst ich mir das vorstellen, das dies funktioniert !;)

Technisch ist das mit Sicherheit kein Hexenwerk. Nur wenn ich mir vorstelle, der Kunde ist im 13. Stock eines 24. stöckigen Hochhauses...

Auch sicherzustellen, daß wirklich der richtige das Paket bekommt und den unterschreiben zu lassen, hmmm.

Wobei ich mich da wenig auskenne.

Gerade nochmal geschaut, geht zwar über Amazon, aber die Firma heißt Arktis.de - und die liefert auch direkt.

MIt Drohnen darf man nicht über Menschen fliegen.

Zitat:

@Moewenmann schrieb am 22. September 2016 um 20:14:04 Uhr:

Zitat:

@MikeyAA schrieb am 22. September 2016 um 19:59:33 Uhr:

Naja, beim LKW sehe ich das anders als beim PKW.

Das sind Berufsfahrer und die haben sich an klare Regeln zu halten. Wie es ein Lokführer auch muß. Wer das nicht kann oder will ist für diesen Job so ungeeignet wie ein Chirurg, der kein Blut sehen kann.

Ein zulassungsfähiger LKW kann schon heute diese vorgeschriebenen Systeme nicht mehr ausschalten. Und im Gegensatz zum PKW wird das in den nächsten Jahren mit Sicherheit für LKW mit einer bestimmten Nutzlast (7,5t?) vorgeschrieben.

Diese Situation hatte fast jeder schon. Und wenn der LKW Fahrer einen Herzinfarkt statt Sekundenschlaf hat sind unschuldige Leute mausetot.

Ja, sie sollten sich an Regeln halte, aber die Rambos gibt es in allen Gewichtsklassen und viele kommen lange damit durch.

Beim Abschalten bist Du leider nicht auf dem aktuellen Stand. Die Systeme lassen sich abschalten, entweder manuell oder für die Dauer einer Fahrt. Der ADAC fordert die Abschaltung wenigstens zeitlich, z. B. auf wenige Minuten zu begrenzen.

OK, dann muß man daran genau arbeiten.

Auch mal gelesen, Sicht in einer LKW Fahrer Zeitung

http://www.eurotransport.de/.../...alten-fatal-menschlich-6647202.html

So was schockt mich da jetzt wirklich

Zitat:

Das Advanced Emergency Braking System (AEBS) – umgangssprachlich Notbremsassistent – lässt sich bei fünf Herstellern durch einen Schalter am Armaturenträger für die Dauer einer Fahrt deaktivieren. Das gewährleiste eine hohe Fahrerakzeptanz und basiere auf intensiver Breitenerprobung, vor allem im Kundenfeldversuch, heißt es dazu von MAN.

und eines LKW Fahrers aus der Praxis als Erfahrungsbericht

http://www.christiansblog.eu/blog/2015/06/10/assistenzsysteme-im-lkw/

Zitat:

Der Abstandshalter macht im Prinzip das, was 99% aller Verkehrsteilnehmer nicht können. Den Abstand (logischerweise über 50m) einhalten. Dabei kann man über ein Menü, den Abstand selber einstellen. Jeder Hersteller hat da sein eigenes System.

Zu Drohnen kann man hier was nachlesen !

http://www.silicon.de/.../

Ich habe selbst eine. Da muß ich nichts nachlesen. Für Modellbauer gibt es mehr Beschränkungen als im Puff in Hamburg.

In VOX läuft zum Thema Computer und Sicherheit gerade ein Film.

Stirb langsam 4

Ich weiß,es ist nur ein Film,aber wehe dem,wenn Jemand das mal schaffen sollten in unser heutigen Abhängigkeit von Computern und Technik !

Und komm mir keiner mit Verschwörungstheorie, denn selbst das Pentagon wurde schon gehackt .

http://www.spiegel.de/.../...usende-pentagon-geheimdaten-a-774553.html

Wenn der Spiegel nicht genügt, google benutzen.;)

Zitat:

@trixi1262 schrieb am 22. September 2016 um 21:26:07 Uhr:

In VOX läuft zum Thema Computer und Sicherheit gerade ein Film.

Stirb langsam 4

Ich weiß,es ist nur ein Film,aber wehe dem,wenn Jemand das mal schaffen sollten in unser heutigen Abhängigkeit von Computern und Technik !

Und komm mir keiner mit Verschwörungstheorie, denn selbst das Pentagon wurde schon gehackt .

http://www.spiegel.de/.../...usende-pentagon-geheimdaten-a-774553.html

Wenn der Spiegel nicht genügt, google benutzen.;)

Klar wird das im ganz großen Stil passieren, und ganz vorne werden da die Geheimdienste sein. Das ist die Spionage des 21. Jahrhunderts.

Allerdings geht es da weniger um körperliche Sicherheit. Sonders um ganz viele Informationen. Es sagen ja auch viele, selbst das CIA, Rußland stecke hinter dem Ausspähen erst der Republikaner und dann zum Parteitag bei den Demokraten. Für mich klar, Putin unterstützt damit seinen Freund Trump, erst im Vorwahlkampf und jetzt im Wahlkampf.

Aber das gehört auch nicht her, sorry für das Abschweifen.

Zitat:

@MikeyAA schrieb am 22. September 2016 um 21:41:56 Uhr:

Zitat:

@trixi1262 schrieb am 22. September 2016 um 21:26:07 Uhr:

In VOX läuft zum Thema Computer und Sicherheit gerade ein Film.

Stirb langsam 4

Ich weiß,es ist nur ein Film,aber wehe dem,wenn Jemand das mal schaffen sollten in unser heutigen Abhängigkeit von Computern und Technik !

Und komm mir keiner mit Verschwörungstheorie, denn selbst das Pentagon wurde schon gehackt .

http://www.spiegel.de/.../...usende-pentagon-geheimdaten-a-774553.html

Wenn der Spiegel nicht genügt, google benutzen.;)

Klar wird das im ganz großen Stil passieren, und ganz vorne werden da die Geheimdienste sein. Das ist die Spionage des 21. Jahrhunderts.

Allerdings geht es da weniger um körperliche Sicherheit. Sonders um ganz viele Informationen. Es sagen ja auch viele, selbst das CIA, Rußland stecke hinter dem Ausspähen erst der Republikaner und dann zum Parteitag bei den Demokraten. Für mich klar, Putin unterstützt damit seinen Freund Trump, erst im Vorwahlkampf und jetzt im Wahlkampf.

Aber das gehört auch nicht her, sorry für das Abschweifen.

Nur noch mal am Rande,wer Daten klauen kann, kann auch "nicht sichere Daten" Implementieren !;)

Und das auch versteckt, leider.

So etwas läuft unbemerkt im Hintergrund.:mad:

https://de.wikipedia.org/wiki/Implementierung

So nun genug OT:p

Zitat:

@MikeyAA schrieb am 22. September 2016 um 21:41:56 Uhr:

Klar wird das im ganz großen Stil passieren, und ganz vorne werden da die Geheimdienste sein. Das ist die Spionage des 21. Jahrhunderts.

Bspw. im Falle von Stuxnet geht man aufgrund der Komplexität davon aus, dass 5 - 10 Entwickler 6 Monate daran gearbeitet haben (und zwar professionell, wahrscheinlich regelrecht in einem Projekt Team).

Zitat:

@trixi1262 schrieb am 22. September 2016 um 22:20:13 Uhr:

Nur noch mal am Rande,wer Daten klauen kann, kann auch "nicht sichere Daten" Implementieren !;)

Und das auch versteckt, leider.

So etwas läuft unbemerkt im Hintergrund

https://de.wikipedia.org/wiki/Implementierung

(Trotzdem eher ungewöhnliche Verwendung des Begriffs)

Klar, "hacken" heisst meistens, dass irgendjemand lesen oder gar schreiben durfte, wo das nicht gewünscht war.

Aber genau deshalb wird man auch in Zukunft das Thema Sicherheit immer im Auge behalten müssen. Einige Autobauer scheinen da bisher recht blauäugig herangegangen zu sein.

Ich glaube nicht, daß die blauäugig waren. Im Gegenteil, daß die da schon mehr kennengelernt haben, als was wir wissen. Und keine Hobbyhacker und Journalisten, die Fensterscheiben ferngesteuert haben. Das als wirkliches Problem in der Praxis wird immer kleiner sein als z.B. Amokläufer.

Aber es würde mich nicht erstaunen, wenn sich Autofirmen, speziell japanische und deutsche, massivst über Profiteams und (Ex-)Geheimdienstexperten nicht ausspionieren. Bei der Applesache war eine israelische Firma dahinter, die ausschließlich für Regierungen arbeitet. Es ist doch offensichtlich, daß das eigentlich der Mossad war. Ist auch kein Geheimnis, daß der CIA auch für US Firmen deuitsche Topfirmen ausspioniert. Und der BND wäre schlecht beraten, wenn er nicht auch ab und zu Siemens oder Mercedes hilft. Aber wenn nicht, dann kaufen die sich sowieso professionelle Hilfe. Es wäre sehr naiv, in diesem Spiel den anderen das Feld zu überlassen. Am Reichstag steht "dem deutschen Volke". Wenn man so ein Feld als wieder größte Exportnation den anderen überläßt wäre das eine Art Landesverrat.

Können tut man eh viel. Per digitaler Welt andere vorsätzlich zu gefährden ist Mordversuch bzw. Mord, denn es hat das Mordmerkmal "Heimtücke" - und das gibt zwingend lebenslang, in D also 20 Jahre. Außerdem hinterläßt man in den Netzen viel mehr Spuren als wenn man mit einem Scharfschützengewehr auf Leute schießt. Wer glaubt, daß am Internet irgenwas anonym wäre, der täuscht sich. Mittlerweile haben sich die Behörden selbst auf das Darknet teilweise Zugriff verschafft. Und das Handy in der Tasche ist wie der Chip im Ohr, so lange das an ist und eine SIM drin ist.

Ich denke, der Schwerpunkt ist alles, was Geld bringt. Großen Zeitaufwand wird jemand nur betreiben, wenn er da was verdient. Auch hab ich schon selber "Hacker" getroffen, die umgekehrt für die Firmen haben und für die Sicherheitslücken schließen. Wenn man darin gut ist, dann verdient man verdammt viel Geld damit - und gute Leute suchen die händeringend.

Ich hab es nie in der Praxis ausprobiert, aber das ist eine billige Losung < 100 Euro für alle, die ein iPhone haben:

https://www.youtube.com/watch?v=Z33H50IBcE0

Das ist quasi ein reines Warnsystem, das bei Gefahren piept

1) Kollissionswarner bei sich bewegenden Hindernissen (stehende sind ja viel komplexer, ohne Bildanalyse kann ein stehendes Auto nicht vom Haus neben der Straße unterschieden werden)

2) Abstandswarner (warnt bei weniger als 0,8 Sekunden Abstand)

3) Tempo-Limit Information

Gibt also schon sehr kostengünstige Helferlein, die natürlich viel schwachbrüstiger als die aktiven Systeme der Hersteller, die Dinge wie Bildverarbeitung zur Analyse der Fahrspuren oder Erkennung des Objekts benutzen, aber viel besser als gar nichts denke ich. Und hat schon einige recht gute Funktionen nach dem youtube Video.

Wie gut das in der Praxis dann ist kann ich natürlich nicht beurteilen.

Und weil es viele in der Praxis nicht kennen, das sind die Knöpfe beim ACC. Im Prinzip bei meinem 3er GT exakt gleich, nur halt etwas weniger edel als diesem 7er. Und die Knöpfe sind etwas vertauscht.

https://www.welt.de/.../...MW-7er-lenkt-besser-als-sein-Chauffeur.html

So etwa sieht es bei mir aus:

http://cdn.bimmertoday.de/wp-content/uploads/BMW-M5-F10-M-Buttons.jpg

Mit dem Knopf unten links und der anschließenden Auswahl des Tempos mit dem Drehknopf rechts stelle ich das ACC an. Dabei stellt es beim erstmaligen Drehen auf das aktuelle Tempo. Wenn ich das will, dann drücke ich nur den Knopf links unten und tippe einmal den Drehknopf an. Das ist erst mal alles.

Das Zieltempo kann man je nach Tempolimits und Straßensituation, ich bin ja verantwortlich, wie schnell ich fahre, wie viele Kurven die Strecke hat usw. An diesem Drehregler hantiere ich die ganze Zeit, meine tägliche Strecke sind bolzgerade Bundesstraßen mit meistens Ort, vielen Ampeln, viel Verkehr und fast nur Kolonnen. Dazu zweimal Kreisverkehr, einmal Straßenwechsel und eine recht scharfe S-Kurve. Eine ideale Strecke für ein ACC. Gerade Autobahnen finde ich bei eher freier Strecke nicht so optimal, da das Thema Spurwechsel nicht abgedeckt ist und man bei Anwendung des Rechtsfahrgebots irgendwann stark abbremst und hinter einem LKW herfährt. Aber das Thema Spuren auf der Autobahn ist gerade ein großes Thema, und das einzige, wo Tesla wirklich voraus ist.

Geschwindigkeit regelt man also mit dem Drehknopf wie beim normalen Tempomaten. Tippt man stark nach oben um 10, leicht um 1. In die andere Richtung analog. Aber selten, daß ich die 1er Schritte verwende. Ich stelle immer 10 mehr als das Tempolimit ein, also im Ort 60, in der 70er Strecke 80, 100er 110 usw. Mit Toleranz paßt das. Das ist die Tätigkeit, die ich am meisten und ständig mache neben Lenken, nämlich am Rad drehen. Eigentlich brauche ich nur diesen Regler, und halt den Knopf links unten einmalig zum Einschalten.

Die Knöpfe oberhalb und unterhalb des Drehreglers sind einfach die Abstandsstufen. Dichter Auffahren oder mehr Abstand halten. Ich bevorzuge da die gesetzliche Stufe 3, also halber Tachoabstand in Metern. Dann bremst das ACC auch quasi immer ohne Eingriff, außer mein Vordermann läßt mal die Reifen quietschen. In diesem Fall käme noch die Warnung, optisch und akkustisch, das System bremst an und baut Druck im Bremskreislauf auf, daß ein Druck auf die Bremse sofort wirkt, stärker und schneller als beim manuellen Bremsen.

Ich selber muß nichts anderes als natürlich komplett lenken, schauen was kommt. Bei Ampeln ist nur wichtig, daß ich bremse wenn mein Vordermann noch durchfahren kann, aber ich anhalten muß. Oder er auf die Abbiegerspur geht, und vorne rot ist oder gar Autos davor stehen. Oder er in einen Kreisverkehr fährt und ich erst mal eine Lücke brauche. Oder bei sehr scharfen Kurven, wo ich eine andere Tempokurve will als er, passiert zwar nichts, aber dann wird es ruckartig. Oder von Rechts Autos einmünden, dann tippe ich ganz leicht aufs Gas um den Abstand zu verringern, damit keiner ganz mutig reinquetscht.

Wenn ich keinen Vordermann habe, ist das ACC dann ein ganz simpler Tempomat.

Komischerweise ist das Stück mit der S-Kurve das einzige Stück, wo fast immer relativ frei ist. Da kann ich die Kurven etwa mit 70 und die 100m dazwischen mit 90 fahren. Da lasse ich auf 70 und überstimme in der Mitte, indem ich einfach mit dem Gaspedal auf 90 gehe, und dann wieder soft vom Gas gehe, daß das Tempo wieder 70 wird.

Gaspedal schaltet nie das ACC aus sondern überstimmt nur, Bremse dagegen immer. Würde auch der Knopf links unten machen, aber mache ich fast nie so, leichtes Antippen der Bremse reicht ja. Wieder einschalten kann man es mit dem Knopf links in der Mitte, dann kommt die letzte Einstellung wieder, oder durch eine kurze Betätigung des Drehreglers das aktuelle Tempo erst mal drin hat. Ich mache fast immer zweiteres.

Wenn vor einem Kreisverkehr eine Schlange steht, dann lasse ich es an bis ich auch ganz vorn bin und schalte es dann aus vor ich wirklich reinfahre.

Das System macht nie Fehler und ist 100% zuverlässig, kann ich nach 15.000 km mit ACC wirklich sagen, aber die oben genannten Situationen sind klsr, da weiß ich schon vorher, daß ich eingreifen werde.

Das ist, wie ich es in der Windschutzscheibe sehe:

http://cdn2.ubergizmo.com/wp-content/uploads/2011/11/bmw-hud1.jpg

Dabei sieht man oden in grün immer die im ACC eingestellte Geschwindigkeit, außer das wirklich gefahrene Tempo ist gleich, dann kommt eine Art Pfeil. Dazu das aktuelle Tempolimit (Navidaten + Schildererkennung per Kamera, funktioniert absolut sauber).

An dem orangen Auto sehe ich, daß er gerade einen Vordermann nimmt, bei freier Strecke ist es weg. Und halt rechts daneben die Infos aus dem Navi, CD Titel, Radiosender, Telefonbuch und so. Oder Warnmeldungen wie Tankreserve, Reifendruck, rechtes Rücklicht defekt. Oder "Parkassistent schaltet ab, bitte manuell einparken" (kommt immer in der Waschstraße ;) ).

Bei Gefahr, sieht man aber sehr selten, ein sehr großes rotes Auto und ein lautes Piepen. Das ist das Notbremssystem :)

Die Anzeigen im Armaturenbrett braucht

Tempo kann man von 30 bis 210 stellen, aber 30 heißt natürlich nicht, daß das Auto 30 fährt wenn der Vordermann mit 4 Sachen vor eine Ampel rollt. Nur bei freier Strecke würde er 30 fahren. Ist auch gut, so Sachen wie verkehrsberuhigte Bereiche sollte man weder ACC noch Tempomaten benutzen. ACC heißt ja auch Abstandstempomat auf Deutsch.

Der nervige Teil und für mich Konstruktionsfehler ist, daß ich im Stand das System nicht aktivieren kann. Also wenn ich ohne ACC auf einen Stau komme oder (was am Anfang in der "Vertrauenbildungsphase" oft vorkam, jetzt nicht mehr) selber mitbremst, dann muß man bis zum nächsten freien vorfahren warten, bis man es aktivieren kann und in Ermangelung eines AutoHold entweder auf dem Bremspedal bleiben oder die Automatik auf P stellen.

Aber insgesamt ist das, gerade zusammen mit dem für mich klar marktbesten ZF Achtgangautomatikgetriebe ein Traum, und ein sehr softes Fahren.

Wobei man auch ein Fahrprogramm bei BMW einstellen kann, Sport, Comfort und EcoPro, und auch davon abhängt, wie stark das Auto mit ACC automatisch beschleunigt würde. Ich hab meistens EcoPro eingestellt, helfe aber beim Beschleunigen nach dem Ort oder beim Auffahren auf eine Autobahn nach und gebe selber noch Gas.

Für die ganzen ACC Profis ist das langweilig. Aber ich denke, es gibt auch so einige, die das verbreitetste neue System nicht oder nur am Rande kennen. Darum habe ich auch das Benutzen in der Praxis beschrieben. Ich habe so eine Woche gebraucht um sowohl Vertrauen zu fassen zu so was, wie auch, um Strategien in einzelnen Situationen, die zu meinem Stil passen, zu entwickeln. Die Basics lernt man schnell, aber richtig anwenden dauert etwas.

Und ein tolles System, das ganz viele Arbeiten erledigt, aber so was von nicht alleine fahrend, sondern wirklich nur unterstützend.

Und das ist, wie es BMW hat. Das Mercedessystem hat eine Stereokamera und ich nur eine Monokamera, und erkennt damit auch stehenden Verkehr. Dagegen benutzen manche Hersteller statt Radar den billigeren Lidar und gar keine Kamera, die sind dann wieder so was von schwächer. Die Unterschiede pro Jahr sind groß, dazu werden die Systeme im Schnitt bei den deutschen Marken einmal im Jahr verbessert, selbst die gleiche Baureihe heißt nicht, daß das ACC das gleiche ist, es läßt sich zwar gleich bedienen dann, aber das ist ein ständiger Verbesserungsprozess.

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