Tankanzeige defekt, liegengeblieben
Hallo Forum,
schon seit Langem bin ich aufmerksamer Leser in diesem Forum. Ich habe schon vielfach nützliche Info’s aus diesem Forum ziehen können. Dafür schon mal vielen Dank. Leider bin ich kein „Schrauber“ und kann deswegen oft nicht „mitreden“.
Vor ca. 6 Monaten haben wir, wegen Familienzuwachs, unseren dritten Volvo (nach einem V40 und einem V50) gekauft. Es ist ein Volvo V70 III D4 (181PS) MY 2015 geworden. Ein tolles Auto.
Der V70 schnurrt wie ein Kätzchen, bis ich plötzlich mit dem Elch liegen geblieben bin. Die Tankanzeige zeigte genau „halbvoll“ (4 von 8 Balken). Tatsächlich hatte ich aber den Tank leergefahren. Schon seit Jahren werden/wurden unsere Autos in einer freien Werkstatt gepflegt. Da der V70 einen Satteltank und damit auch zwei Tankgeber hat, war die Annahme des Werkstattmeisters, dass ein Tankgeber defekt ist und die Anzeige trotz leerem Tank „halbvoll“ anzeigt.
Tatsächlich konnten weder meine Frau noch ich uns erinnern, dass seit dem Kauf die Tankanzeige mal unter „halbvoll“ gefallen war. Immer hat einer von uns getankt, wenn es gepasst hatte und günstig war. Über Liter oder Reichweiten haben wir uns keine Gedanken gemacht.
Nach Ausbau des Tanks und Rücksprache mit Volvo mussten beide Tankgeber (auf einer Seite der Tankgeber, auf der anderen Seite Pumpe inkl. Tankgeber) getauscht werden. Nach Zahlung von 1200 EUR, war ich guter Hoffnung, dass das Problem gelöst ist. Ich habe dann den Volvo „bis an den Rand“ vollgetankt und die Kilometeranzeige genullt.
Ich bin dann nach 960 Kilometern erneut liegen geblieben. Der Motor ging einfach aus und ließ sich nicht mehr starten. Hierbei zeigte die Tankanzeige noch 2 von 8 Balken und 245 Restkilometer. Der Durchschnittsverbrauch wurde mit 6,2 l/km angegeben. Zum Glück war eine Tankstelle in unmittelbarer Nähe und ich habe wieder „bis an den Rand“ (der Diesel stand wirklich bis zum Rand) vollgetankt. Ich konnte 60 Liter reintanken. Überschlage ich jetzt 60 Liter Diesel auf 960 Kilometer Reichweite komme ich ziemlich exakt auf 6,2 Liter Durchschnittsverbrauch. Daher war ich mir schon mal sicher, dass zumindest der Bordcomputer seine Dienste tut.
Gestern bin ich erneut, nach 956 Kilometern liegen geblieben. Wieder zeigte die Tankanzeige 2 von 8 Balken an. Die Restreichweite stand auf 250 Kilometern. Der Durchschnittsverbrauch wurde mit 6,5 l/km angegeben. Wieder habe ich den Volvo „bis zum Rand“ vollgetankt. Ich bekam 62 Liter in den Tank. Rechne ich nun die 62 Liter auf die gefahrenen 956 Km komme ich ziemlich exakt auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 l/km.
Nun meine Frage: Warum geht der Volvo jetzt schon zweimal nach 60-62 verfahrenen Litern Diesel aus. Der Tankinhalt beträgt 70 Liter. Warum zeigt der Bordcomputer den richtigen Durchschnittsverbrauch an, aber die Tankanzeige nie 1 von 8 Balken und die „Tank-Warn-Leuchte“ leuchtet nie. Nach dem Handbuch soll die Tankwarnleuchte bei ca. 8 Litern Rest angehen.
Mein Werkstattmeister meint, dass der Tank „verformt“ sein kann. Das wäre nur mit einem Austauschtank zu lösen und teuer. Ich kann mir keine „Delle“ vorstellen, die den Tank um 10 Liter kleiner machen soll. Aber ich bin auch nicht vom Fach.
Zum Hintergrund. Wir haben den Elch von einem Händler, der nur Leasingrückläufer aller Marken vertreibt, gekauft. Natürlich fallen diese „speziellen Probleme“ nicht unter die 1jährige Gebrauchtwagengarantie. Nach dem Kauf war der Volvo einmal beim Volvo Vertragshändler. Für einen kleinen Service (Öl) und ein „Service 2.0“. Zumindest steht es so auf der Rechnung.
Könnt Ihr mir mit klugen Ratschlägen weiterhelfen ? Mir ist klar, dass Tankanzeigen nur „ungefähre“ Werte anzeigen. Ich habe bisher auch kein Auto „weit in die Reserve“ gefahren und habe das auch nicht vor. Meine Vorstellung ist aber, dass der Volvo zumindest „bis zur Reserve“ fährt und ich dann annähernd 70 Liter tanken kann.
Wir wollen mit dem Auto im Sommer mit Wohnwagen in den Süden (hoffentlich). Dann steigt natürlich der Verbrauch. Ich möchte dann nicht rechnen/hoffen, dass der Volvo die Distanz schafft.
Was würdet Ihr tun, wenn es Euer Elch wäre ?
42 Antworten
Na ich bin aus einer Epoche wo man als erstes noch den Schraubenschlüssel in die Hand nimmt 😁
Aus der Sicht ist das Einfachste - und das macht hoffentlich auch der Pannendienst mal schon im Feld - Spritleitung vor der Hochdruckpumpe abziehen, Zündung einschalten und schauen ob da genügend Sprit kommt. In dem Fall - NEIN.
Zweiter Punkt - Zündung ein und hinten am Sitz mal in Ruhe hören - läuft die Pumpe - in dem Fall: JA
Und dann ist die Sache schon recht klar, Pumpe läuft aber kein Sprit - also schaut man da mal rein. Oder eben in dem Moment VIDA Check der beiden Sensoren. Dann ist alles klar...
Gruß
Erstmal vielen Dank für Eure Einschätzungen und Hilfestellungen. Eigentlich wollte ich in diesem Thread nur noch "die Auflösung" schreiben und mich bedanken.
Leider klappt das heute noch nicht und somit hoffe ich wieder auf Eure guten Ratschläge.
Update:
Nach dem Tausch der Fördereinheit (31274669) und dem Sensor Kraftstoffvorrat (31274671) ist zwar meine Tankanzeige wieder unter die Hälfte gefallen, jedoch bin ich erneut bei ca. 930 gefahrenen Kilometern mit zwei Balken und ca. 230km Restreichweite in einer leichten Rechtskurve in einer 30er Zone liegen geblieben.
Meinem Mechaniker aus meiner Vertrauenswerkstatt (freie Werkstatt) ist dann der Kragen geplatzt und er hat den gesamten Tank erneut (!) demontiert. Er hat den gesamten Diesel bis auf ca. 1-2 Liter Rest ausgeschüttet und hat den Tank wieder eingebaut. Zur Sicherheit hat er über eine halbe Stunde mit einer Volvo Werkstatt telefoniert und hat sich erklären lassen, wo die kniffeligen Verlegungsprobleme im Tank liegen.
Dann hat er den Volvo gestartet und ER LIEF. Im Display leutete der letzte Balken rot, die Tankanzeige brannte und in der Tachoeinheit stand sowas ähnliches wie "dringend tanken". Die Restreichweite war mit ---- angegeben. Er hat dann den Volvo auf dem Hof noch zweimal vor und zurückgefahren und er lief immer noch. Dann wurden 5 Liter reingekippt und der letzte Balken wechselt die Farbe von Rot nach Weiß und die Restreichweite wird mit 125km angegeben. Somit war für meinen Schrauber klar, dass die verbauten Teile funktionieren und dass im Display die richtigen Werte angezeigt werden. Prophylaktisch und weil es eh bald fällig gewesen wäre, wurde dann noch der Dieselfilter gewechselt.
Dann bin ich, wie oben beschrieben erneut nach ca. 930km liegen geblieben. Nachdem ich die 5 Liter aus dem Reservekanister eingefüllt hatte, konnte ich an der Tanke noch weitere 58 Liter mit Ach und Krach einfüllen. Heißt für mich, dass wieder ca. 7-8 Liter Diesel im Tank sind/waren und heißt auch, dass die Anzeige im Display (2 Balken Tankanzeige und ca. 230km Restreichweite) korrekt sind und auf diesem Weg der Fehler nicht liegt.
Nun streckt aber mein Mechaniker aus der freien Werkstatt die Segel, da nach seinem Aus- und Einbau der Volvo auch mit ca. 1-2 Litern lief.
Somit war ich letzte Woche im LaLinea-Volvo-Glaspalast in Köln. Der Werkstattmeister hörte sich mein Problem geduldig an und resümierte: "Das kann nicht sein. Ich bin seit 21 Jahren bei Volvo. Von diesem Problem habe ich noch nie gehört. Es muss sich um einen Einbaufehler der freien Werkstatt handeln". Als Lösung schlug er vor, dass er lediglich den Tank runternehmen kann, alles ausbauen, prüfen und wieder einbauen kann. Wenn er nichts findet, soll ich ab (!) 600-800 EUR rechnen. Auf meine Frage, ob man ggf. mittels Vida klüger an die Sache gehen kann, verneinte er vehement.
Meiner Meinung nach muss es da doch eine pfiffigere Herangehensweise geben.
Korrigiert mich gerne, aber wahrscheinlich ist doch, dass die getauschte Mechanik funktioniert und auch die richtigen Füllhöhen nach vorne sendet. Wenn er ausgeht, ist die rechte Seite "leer" und die Pumpe kann nichts mehr nach vorne fördern. Wenn aber definitiv noch 6-8 Litern im Tank sind, können doch diese Liter nur in der linken Seite (ohne Pumpe) sein. Oder ? Dann kann das Problem doch nur in einer verstopften Leitung oder sowas, auf dem Weg von links nach rechts liegen.
So, jetzt habe ich aus einem Problem
1. Der Volvo geht mit Restdiesel im Tank aus
zwei Probleme
2. Welche Werkstatt löst mein Problem ohne einen horrenden Preis aufzurufen
gemacht.
Habt Ihr Ideen ? Ich finde den V70 super. Der Motor, dass Getriebe, der Komfort. Super. Ist zwar kein Volvo-Spruch, aber im Moment habe ich keine "Freude am Fahren". Jetzt ist der Fehler auch nicht "kurz vor Motorschaden" und sicherlich könnten viele von Euch mit dem Fehler leben und immer bei halbvollem Tank volltanken. Nur bin ich so gestrickt, dass mir wichtig ist, dass es einwandfrei funktioniert und ich nicht immer penibel darauf achten möchte, immer die Tageskilometer zu nullen und rechtzeitig zu tanken (ganz zu schweigen davon, dass auch meine Frau den Wagen nutzt und es keine Option ist, dass sie mit dem Volvo liegen bleibt. Ihr wisst, was ich meine).
Besten Gruß,
Werkstatt? Muss ich passen. Denkansatz: Der linke Ejektor wird ausschließlich vom aus dem Motor zurückfließenden (heißen) Diesel 'angetrieben'. Wenn dort ein Problem besteht, verbleibt Diesel in der linken Tankhälfte. Wenn das Problem bei den Rückschlagventilen auf der rechten Seite verortet ist, reicht der Rückflussdruck für diesen Vorgang nicht mehr aus und die Pumpe läuft trocken. Ich befürchte, da muss jemand bei, der das Fließschema versteht und beurteilen kann, ob das, was aus den einzelnen Schläuchen läuft, von Menge und Druck OK ist.
Hey brainworx,
vielen Dank für Deine Antwort die ich als Laie verstehe und die sehr kompetent klingt.
Ich bin wie Du der Meinung, dass es mit „Teile tauschen“ nicht mehr getan ist. Im Volvo Glaspalast habe ich mich nicht wohl gefühlt. Tenor war „leb damit“ und dann kam ein „Abwehr-Preis“.
Kann doch aber auch keine Raketenwissenschaft sein.
Ich werde mir mal im Freundeskreis „Markenübergreifend“ einen Werkstatt Tipp holen.
Als Laie kann ich mir keinen Reim darauf machen, dass er während der Fahrt mit 6-8 Litern ausgeht, aber auf der Bühne nach dem Zusammenbau mit 1-2 Litern munter läuft.
Trotzdem schonmal danke.
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Zitat:
@sondoku schrieb am 13. Juli 2021 um 17:20:14 Uhr:
Als Laie kann ich mir keinen Reim darauf machen, dass er während der Fahrt mit 6-8 Litern ausgeht, aber auf der Bühne nach dem Zusammenbau mit 1-2 Litern munter läuft.
Das liegt halt daran, dass sich die 1-2 Liter auf der richtigen Seite im Pumpensumpf rechts befinden. Dann fördert die Pumpe das auch brav nach vorne und der Motor läuft. Wenn sich später jedoch die 6-7 Liter auf der falschen Seite des Tanks befinden, ist der Pumpensumpf trocken und der Motor geht aus.
In Deinem Fall ist entweder der Rückfluss von der HD-Punpe gestört, z.B. weil das Antiheberventil Nr. 15 defekt ist, oder der Ejektor Nr. 13 befindet sich nicht mehr am Platz. Beide Probleme sollte wer mit Wissen jedoch schnell finden können. Dazu bedarf es sicherlich nicht 600 und mehr Euro.
P.S. Die Funktion des Ejektors erinnert aber schon ein wenig der einer Raketentechnik :-)
Da du wohl aus dem Kölnerraum kommst, wäre Dortmund nicht so weit. Dort gibts Dieter Kluge mit Fa. Schweden-Elch. Die sind bekennende “gute-Gebrauchtteile-Nutzer” und die Werkstatt “fuchst” sich durch bis eine Lösung gibt. Für die 600€ für Ein-und Ausbau könntest vermutlich noch weiteres halbes Auto in Teilen mitnehmen.
Versuchs dort mal.
Guten Abend zusammen,
lachen, wenn man nicht weinen kann … ??
Seit letzter Woche ist mein Volvo mit seinem „Rest-Sprit-Problem“ bei einem mega freundlichen und wie ich finde sehr kompetenten und kundenorientierten Werkstattmeister in Köln. Ich sag mal so, die Werkstatt ist medial überregional bekannt.
Nach einer ausführlichen Diagnose hat der Meister mich angerufen. Kurzfassung nach Tag 1: 1:0 für den Volvo.
Tank runter, Einzelkomponenten gecheckt. Alles ok. Da die Anzeige und die verbauten Teile augenscheinlich ohne Fehler sind, liegt das Problem im „Fliessschema“ des Diesel durch das Auto (besser kann ich als Laie das nicht ausdrücken). @brainworx, Du hast das mega erklärt.
Das Problem ist jetzt, dass die Werkstatt von Volvo keine „Referenz Drücke oder Fliessmengen“ mitgeteilt bekommt. Der Meister meint, entweder wollen die nicht, oder können nicht. Besser kann ich das jetzt nicht wiedergeben.
Mit den Referenzwerten könnte das Problem eingegrenzt und behoben werden.
Da ich nun ungern einen baugleichen Volvo für einen Tag stehlen möchte, setze ich auf die Community.
Gibt es einen Mitleser aus Köln, der einen Volvo V70 III (BJ 2015) D4 D4204T5 fährt und nächste Woche Dienstag evtl. Tagesfreizeit hat, um sich die gesuchten Werte entlocken zu lassen ?
Ich kann jetzt keine großen Summen Ausfallentschädigung bezahlen, aber meine Frau kann sehr gut backen.
Nächste Woche Dienstag geht es in die nächste Runde. Grandios wäre, wenn der Werkstattmeister mit vereinten Kräften das verlorene Hinspiel noch drehen kann ??
Über eine PN freue ich mich.
Moin, Update?
Moin,
durch einen Tipp bin ich an Herrn Reintges geraten. Er betreibt eine große Volvo-Werkstatt in Essen.
Herr Reintges ist sehr sympathisch und super bemüht.
Kurzfassung. Die ausgetauschte Tankpumpe war defekt. Zitat: Kann auch bei einem Neuteil mal passieren.
Letztendlich hat die Lösung das Vida-System gebracht. Mit diesem konnte Herr Reintges den Fehler darstellen.
Da die Tankpumpe neu und bei Volvo gekauft war, konnte Herr Reintges die zweite, neue Pumpe problemlos abrechnen.
Seitdem habe ich mich getraut und habe den Volvo bis 10km Rest leerefahren. Läuft.
Zitat:
Einen V70 kann man bis auf einen halben Liter Restinhalt fahren. Auch scheint ja die Tankanzeige incl. Restreichweite zu funktionieren. Daher denke ich, dass Du ein Problem mit einem der beiden Ejektoren im Tank oder beim Rückfluss von der HD-Pumpe hast.
satteltank: die befüllung erfolgt in der einen hälfte, die entnahme in der anderen. Eine ausgleichsleitung soll den füllstand ausgeglichen halten. Wenn dieser ausgleich gestört ist, dann ist oftmals die entnahme im volumen größer als der ausgleich erfolgen kann. Folge: die entnahmehälfte wird leer und der wagen geht aus.
Abhilfe: 1/std warten, zur tankstelle und volltanken und werkstatt aufsuchen.
Du hast vermutlich keinen einzigen Beitrag in diesem Thread gelesen?
Zitat:
Du hast vermutlich keinen einzigen Beitrag in diesem Thread gelesen?
mir hat man 2x in verschiedenen werkstätten "reparaturen" vorgenommen. Ohne Erfolg, wie sich nach 350 km fahrleistung wieder herausstellte. Ursache war oben genannter effekt, zudem war die entnahme durch den wohnwagenbetrieb größer als üblich, im reinen pkw betrieb ist das nie aufgefallen. Wodurch nun die leitung im durchfluss gestört war ist nicht aufgeklärt, aber auch im pkw tank bilden sich "ablagerungen und bakterien", wie in jedem heizungstank zu hause, den lässt man ja auch nach 10 jahren mal reinigen. Ggf. durch den bioanteil im diesel noch "begünstigt".
Ich hätte das problem wahrscheinlich mit einem gebrauchten tank aus ebay für 100 € lösen können. Hab mich aber von meinem 20 jahre alten wagen getrennt, die probleme nahmen derart zu, das mir ein fahrzeugwechsel nötig schien.
Hier im Thread hat irgendsoein Schlauschwätzer mal gut das Funktionsprinzip erklärt. Daraus ergibt sich eventuell auch das Problem, welches bei Dir tatsächlich vorlag.