1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Opel
  5. Corsa
  6. Corsa D
  7. Tachonadel spinnt

Tachonadel spinnt

Opel Corsa D

Hoi Leute bei einer bekannten von mir spinnt der Tacho. Während der Fahrt geht die Tachonadel bis 240km/h und bleibt auch dort. Die Nadel geht erst wieder normal nachdem sie die Zündung ausgeschalten und den Zündschlüssel abgezogen hat. Hatte mal jemand hier im Forum solch ein Problem?

Beste Antwort im Thema

Vielen vielen Dank Hannes, dies scheint bei dem Corsa D meiner Freundin exakt das selbe Problem gewesen zu sein und hat uns 200€ gespart, daher möchte ich für alle weiteren Betroffenen meine Erfahrungen mit allen Hürden teilen, auf die ich so gestoßen bin:

Symptome:
Der Tacho hat sporadisch und ohne erkennbares System falsche Werte angezeigt. Von 0-200 kmh im Stand alles gehabt, soweit dass der Tacho bei der Fahrt fast eine komplette Umdrehung gemacht hat. Der KM-Zähler lief jedoch normal! Batterie abklemmen hat immer nur sehr kurz oder garkeine Abhilfe mehr geleistet.

Voraussetzungen für die Reparatur:
- Etwa 30 Minuten
- Ein bisschen Selbstvertrauen, Geduld und den Willen 200€ zu sparen
- Lötanfänger mit etwas Talent reicht aus, ich selbst habe erst 2 Mal vorher gelötet!
- T10 und T15 Torx-Schraubenzieher

Ich dachte mir zum Einschicken muss er ja eh raus, dann kann ich auch mal kurz reinschauen ob ich selbst ein offensichtliches Problem entdecke und so war es auch!

Tacho Ausbau:
1. Erstmal Batterie abklemmen.

2. Die Tacho-Kuppel auf dem Armaturenbrett ist mit Clips gesteckt und muss nach oben hin abgezogen werden. Ich habe das Lenkrad ganz runter gestellt, von unten rein gegriffen und die Kuppel mit einem bedachten aber guten Ruck nach oben gezogen.

3. Der Tacho selbst ist mit 3xT15 Torx Schrauben befestigt. Eine oben und 2 hinter der Gummi-Lippe über dem Lenkrad.

4. Hinter dem Tacho befindet sich nur ein Stecker, oben drauf ist ein Plastik-Bügel der zur Seite geklappt werden muss, um den Stecker zu lösen. Schon hat man den Tacho in der Hand.

Tacho Auseinanderbauen:
1. Die Scheibe ist mit mehreren gut erkenntlichen Clips gesichert und lässt sich danach einfach abnehmen.

2. Das nächste Teil mit den Tachoschächten ist auf der Rückseite durch mehrere Clips gesichert, die sich ebenfalls gut mit einem flachen Schraubenzieher lösen lassen. Übrig bleibt das Ziffernblatt mit Zeigern.

3. Die Zeiger sind, wie Hannes sagte, auf einen langen dünnen Pinn gesteckt und saßen erst so fest, dass ich dachte sie wären geklebt. Am Besten dreht man sie in die Nullposition bis an den Anschlag, dann kann man sie mit etwas Zug und Drehung gegen den Uhrzeigersinn gut abziehen und hinterher auch wieder direkt auf 0 ausgerichtet anbringen, da der Pinn des Stellmotors so ja auch in der Nullstellung bleibt.

4. Das Ziffernblatt lässt sich mit einem Föhn wirklich gut Stück für Stück ablösen, ist starrer als ich erwartet habe und lies sich hinterher auch ohne neuen Kleber wieder fest andrücken. Man kann es dann einfach um den Kilometer-Rück-Stell-Knopf herumdrehen, um die beiden T10 Torx-Schrauben dahinter freizulegen. 4 weitere Schrauben drumherum lösen und das weiße Plastikteil sollte sich relativ gut von der Platine lösen lassen.

Reparatur:
Auf der Platine viel sofort und sehr offensichtlich die selbe Lötstelle, die auf dem Bild von Hannes zu sehen ist, ins Auge. Sie war bei uns ebenfalls brüchig, eingedrückt und glänzte nicht mehr. Alle anderen sahen noch gut aus, also schien nur diese der Übeltäter zu sein.

Für die Lötstelle selbst reichte es aus einen kleinen Tropfen Lötzinn auf den Kolben zu geben und mit dem Tropfen die defekte Lötstelle zu verflüssigen und neu zu überziehen, sodass wieder alles schön aussieht und glänzt.

Über den besagten Lötstellen setzt tatsächlich von der Rückseite des Ziffernblattes eine ringförmige Hervorhebung auf, die auch entsprechend Zinnspuren abgerieben hatte. Wie Hannes sagte eine absolute Fehlkonstruktion und komplett unnötig. Ich habe mit einer Zange an den relevanten Stellen auf beiden Seiten kleine Dreiecke als Aussparung rausgeknipst, sodass nun nichts mehr an den Lötstellen reibt!

Alles wieder umgekehrt zusammenbauen, ins Auto, Batterie dran, getestet und bisher funktioniert wieder alles einwandfrei! Wir hoffen es hält! 🙄

Nochmals vielen Dank Hannes und viel Erfolg an alle Mutigen, die sich die 200€ für die Reparatur sparen wollen. Es ist definitiv mit etwas Talent selbst machbar! 😎

Gruß
Alex

37 weitere Antworten
37 Antworten

Habe heute nach eurer Anleitung den Tacho ausgebaut, zerlegt und 4 schlechte Lötstellen gefunden, diese nachgelötet und auch die Stellen an denen es geschliffen hat ausgeschnitten siehe Fotos, alles wieder eingebaut, 15 km Probefahrt gemacht, mit 10, 30. 50, 60, 100 und 120 KMH, Vergleichsmessung mit Handy GPS, 30 fast gleich, 60 laut Tacho gleich 58, 120 laut Tache = 116.
Also alles wieder top in Ordnung.
Danke für diese Hilfestellungen hier.

Grüße
hansBW

Tacho2
Tacho

Zitat:

@Rostlöser20380 schrieb am 9. Oktober 2017 um 19:13:01 Uhr:


Vielen vielen Dank Hannes, dies scheint bei dem Corsa D meiner Freundin exakt das selbe Problem gewesen zu sein und hat uns 200€ gespart, daher möchte ich für alle weiteren Betroffenen meine Erfahrungen mit allen Hürden teilen, auf die ich so gestoßen bin:

Symptome:
Der Tacho hat sporadisch und ohne erkennbares System falsche Werte angezeigt. Von 0-200 kmh im Stand alles gehabt, soweit dass der Tacho bei der Fahrt fast eine komplette Umdrehung gemacht hat. Der KM-Zähler lief jedoch normal! Batterie abklemmen hat immer nur sehr kurz oder garkeine Abhilfe mehr geleistet.

Voraussetzungen für die Reparatur:
- Etwa 30 Minuten
- Ein bisschen Selbstvertrauen, Geduld und den Willen 200€ zu sparen
- Lötanfänger mit etwas Talent reicht aus, ich selbst habe erst 2 Mal vorher gelötet!
- T10 und T15 Torx-Schraubenzieher

Ich dachte mir zum Einschicken muss er ja eh raus, dann kann ich auch mal kurz reinschauen ob ich selbst ein offensichtliches Problem entdecke und so war es auch!

Tacho Ausbau:
1. Erstmal Batterie abklemmen.

2. Die Tacho-Kuppel auf dem Armaturenbrett ist mit Clips gesteckt und muss nach oben hin abgezogen werden. Ich habe das Lenkrad ganz runter gestellt, von unten rein gegriffen und die Kuppel mit einem bedachten aber guten Ruck nach oben gezogen.

3. Der Tacho selbst ist mit 3xT15 Torx Schrauben befestigt. Eine oben und 2 hinter der Gummi-Lippe über dem Lenkrad.

4. Hinter dem Tacho befindet sich nur ein Stecker, oben drauf ist ein Plastik-Bügel der zur Seite geklappt werden muss, um den Stecker zu lösen. Schon hat man den Tacho in der Hand.

Tacho Auseinanderbauen:
1. Die Scheibe ist mit mehreren gut erkenntlichen Clips gesichert und lässt sich danach einfach abnehmen.

2. Das nächste Teil mit den Tachoschächten ist auf der Rückseite durch mehrere Clips gesichert, die sich ebenfalls gut mit einem flachen Schraubenzieher lösen lassen. Übrig bleibt das Ziffernblatt mit Zeigern.

3. Die Zeiger sind, wie Hannes sagte, auf einen langen dünnen Pinn gesteckt und saßen erst so fest, dass ich dachte sie wären geklebt. Am Besten dreht man sie in die Nullposition bis an den Anschlag, dann kann man sie mit etwas Zug und Drehung gegen den Uhrzeigersinn gut abziehen und hinterher auch wieder direkt auf 0 ausgerichtet anbringen, da der Pinn des Stellmotors so ja auch in der Nullstellung bleibt.

4. Das Ziffernblatt lässt sich mit einem Föhn wirklich gut Stück für Stück ablösen, ist starrer als ich erwartet habe und lies sich hinterher auch ohne neuen Kleber wieder fest andrücken. Man kann es dann einfach um den Kilometer-Rück-Stell-Knopf herumdrehen, um die beiden T10 Torx-Schrauben dahinter freizulegen. 4 weitere Schrauben drumherum lösen und das weiße Plastikteil sollte sich relativ gut von der Platine lösen lassen.

Reparatur:
Auf der Platine viel sofort und sehr offensichtlich die selbe Lötstelle, die auf dem Bild von Hannes zu sehen ist, ins Auge. Sie war bei uns ebenfalls brüchig, eingedrückt und glänzte nicht mehr. Alle anderen sahen noch gut aus, also schien nur diese der Übeltäter zu sein.

Für die Lötstelle selbst reichte es aus einen kleinen Tropfen Lötzinn auf den Kolben zu geben und mit dem Tropfen die defekte Lötstelle zu verflüssigen und neu zu überziehen, sodass wieder alles schön aussieht und glänzt.

Über den besagten Lötstellen setzt tatsächlich von der Rückseite des Ziffernblattes eine ringförmige Hervorhebung auf, die auch entsprechend Zinnspuren abgerieben hatte. Wie Hannes sagte eine absolute Fehlkonstruktion und komplett unnötig. Ich habe mit einer Zange an den relevanten Stellen auf beiden Seiten kleine Dreiecke als Aussparung rausgeknipst, sodass nun nichts mehr an den Lötstellen reibt!

Alles wieder umgekehrt zusammenbauen, ins Auto, Batterie dran, getestet und bisher funktioniert wieder alles einwandfrei! Wir hoffen es hält! 🙄

Nochmals vielen Dank Hannes und viel Erfolg an alle Mutigen, die sich die 200€ für die Reparatur sparen wollen. Es ist definitiv mit etwas Talent selbst machbar! 😎

Gruß
Alex

Danke super Eintrag. Die Anleitung war spitze und hat 1 Stunde gedauert. Probefahrt hab ich gemacht und alles funktioniert und hoffe das es nicht nochmal passiert .

Ich habe wegen falsch anzeigenden Analogzeigern (Drehzahl, Tank, Geschw.) das Kombiinstrument ausgebaut und die Kontakte nachgelötet. Soweit so gut. Die Zeiger haben aber keinen konstanten Nullpunkt. Ich kann sie einstellen und sie funktionieren dann während der Fahrt einwandfrei. Nach längerem Abstellen über Nacht verändert sich aber der Nullpunkt. Der kmh Zeiger geht zum Teil auf 220kmh zurück (also gegen den Uhrzeigersinn). Dann fährt man schon 70 kmh bevor er wieder die Nulllinie passiert. Das ist recht nervig und in keiner Weise reproduzierbar. Aber einfach in der Stellung bleiben, in der das Auto abgestellt wurde tut er nicht. Beim Drehzahlmesser ist es weniger schlimm mit der Abweichung. Die Tankanzeige passt fast. TÜV ist zwar kein Thema, wenn mans eben kurz vorher korrigiert, aber schön ist das nicht. Hat jemand etwas mehr Ahnung von den Zeigern?

Gruß
M-Pilot

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kombiinstrument: analoge Zeiger wandern' überführt.]

Dann hast du vielleicht nicht alle Kontakte oder eine Brücke eingelötet.

Du hast die nachgelötet wegen ....oder?

https://www.motor-talk.de/.../tachonadel-spinnt-t6126667.html?...

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kombiinstrument: analoge Zeiger wandern' überführt.]

Ja genau, das ist das Problem. Danke für den Hinweis. Hatte ich selber über die Suche nicht gefunden. Bei mir sind alle 3 Analogzeiger betroffen. Während der Fahrt spinnen sie jetzt nicht mehr. Wenn man die Abdeckung weg läßt, kann man die Instrumente während der Fahrt oder auch schon vorher leicht justieren. Das hält aber eben nur eine Fahrt lang. Danach bleiben die Zeiger erstmal auf Null, am nächsten Tag stehen sie irgendwo unter Null, aber nie gleich. Meine derzeitige Lösung: Tanken nach Computer (der funktioniert), Drehzahl ignorieren (braucht man eh nicht wirklich) und Km/h am Garmin ablesen (das passt genau in das winzige Dreiecksfenster vor der Seitenscheibe und stört da nicht). Ist nicht wirklich schön, aber funktioniert. Alle Hinweissymbole im Kombiinstrument und die digitalen Anzeigen funktionieren problemlos.

Wäre schön, wenn ein Forenmoderator den Thread an den von Haribo11 vorgeschlagenen link anhängen könnte.

Danke
Multi-Pilot

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kombiinstrument: analoge Zeiger wandern' überführt.]

Ok, ich habs bemerkt. Du bist ja selber Moderator Haribo11. Habe mich wohl bei der Suche doof angestellt. Dachte über "Kombiinstrument" müßte ich weiterkommen.
Viele Grüße
Multi-Pilot

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kombiinstrument: analoge Zeiger wandern' überführt.]

So jetzt hab ich es gefunden. Hatte mich schon gewundert, daß keiner außer ich das Problem mit der Nadelwanderung über Nacht hat.
Der Tacho (ebenso wie die Tankanzeige und die Drehzahl) hat einen mechanischen Anschlag. Dieser ist aber nicht einfach fix, sondern ebenfalls drehbar. Wenn man beim Zeigerausbau nicht nur am Zeiger zieht, sondern ihn auch noch gegen den Uhrzeigersinn dreht, dann verstellt man diesen Anschlag in eben diese Richtung. So war das bei mir, weil ich Anleitungen gesehen hatte, die dieses "Abdrehen" des Zeigers nahelegen. Das ist auch tatsächlich zu empfehlen, da der Zeiger in meinem Fall durchaus bombenfest auf der Welle sitzt und so besser gelöst werden kann.
Um dann diesen Anschlag wieder auf Null auszurichten, dreht man beim Wiederzusammenbau des Instruments den Zeiger einmal ganz gegen den Uhrzeigersinn auf 0 (auch bei der Tankanzeige). Man merkt genau, wenn man den Anschlag dreht, weil der Widerstand spürbar größer ist als sonst. Bei Nadel auf 0 hört man dann einfach auf. Dann ist der Anschlag fast korrekt positioniert. Nach "Zündung an" mußte ich den Anschlag dann jeweils noch einen Tacken weiterdrehen. Kein Problem. Jetzt sollte alles wieder funktionieren. Das Kombiinstrument muß für diese Aktion natürlich gar nicht ausgebaut werden. Nur das Abdeckglas, damit man an die Zeiger kommt.

Gruß
Multi-Pilot

Deine Antwort