Synthesekraftstoffe und die Politik
https://www.spiegel.de/.../...stoffe-statt-elektroautos-a-1273966.html
Zitat:
Kurz vor dem Autogipfel im Kanzleramt meldet sich die Unionsfraktion zu Wort - mit einem Vorschlag zur Rettung des Verbrennungsmotors. CDU und CSU im Bundestag wollen dazu die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe fördern und nicht ausschließlich Elektroautos. Das geht aus einem Positionspapier hervor, das dem SPIEGEL vorliegt. Solche synthetischen Kraftstoffe - auch E-Fuels genannt - werden meist aus erneuerbaren Energien, Wasserstoff und Kohlendioxid erzeugt.
"Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir auch Wasserstoff und regenerative Kraftstoffe", sagte der Initiator des Papiers, Christoph Ploß. E-Fuels könnten dem Papier zufolge "gängigen Benzin- und Dieselkraftstoffen sowie Kerosin beigemischt werden" und auch Fahrzeuge unabhängig von fossilen Brennstoffen machen, für die der batteriebetriebene Elektroantrieb "keine Alternative bietet". Dadurch bliebe auch der "momentane Technologievorsprung deutscher Automobilhersteller" erhalten.
Nix gelernt. Nicht mal ansatzweise nachgerechnet. Im Bereich Flugteibstoffe wird Synthesesprit eine Zukunft haben, aber bei PKW sehe ich vom Kosten-Nutzenverhältnis her schwarz.
Selbst wenn Offshore-Windstrom wie zuletzt bei 4.5 Cent und damit ohne einen Cent EEG Umlage vertickt wird - bei 3 Mol H2 je -(CH2)- aus CO2 als Wasserstoffbedarf und 75% Wirkungsgrad reden wir über 1140 kJ Strom für 14 Gramm Brennstoff bzw. 22 kWh/kg. Würde man aus Biomasse wie Zellolose den Synthesesprit erzeugen, wäre der Strombedarf übrigens 1/3 geringer.
Kosten: Bei unter 5 Cent/kWh etwa 1 Euro Strom (Netto) je Kilo Brennstoff. Onshore Wind eher das doppelte oder hiesigem Solarstrom zu 12 Cent/kWh das dreifache. Nur an Strom. Und den stärker schwankenden Tagesgang bzw. dessen Einfluss auf die Anlagengröße für eine Nennkapazität NICHT berücksichtigt. Ohne leidlich stabilen Offshorewind zahlt man sich beim Invest dumm und dämlich.
Bedarf: Um nur 10% des aktuellen Spritbedarfs von rund 50 Mio Tonnen "regenerativ aus Strom" zu erzeugen (also 5 Mio Tonnen bzw. 5 Mrd kg), das würden 110 TWh Strom fressen. Also alles, was wir aktuell an Windkraft überhaupt installiert haben oder etwa 1/5tel der gesamtdeutschen Stromerzeugung.
Für 2-2,50€/l ist das machbar, deutlich weniger wird bei der aktuellen Steuerquote "kompliziert". In Arabien bzw. entlang des nördlichen Wendekreises gibts Solarstrom für etwa 3 Cent/kWh. Halt nicht ganztägig, daher wird der formale Kostenvorteil durch einen Skalierungsnachteil ausgeglichen.
Aber was erwarte ich von dem Verkehrsministerium und deren führenden Köpfen bezüglich "Kompetenz". Oder Grundkenntnissen der Thermodynamik.
Beste Antwort im Thema
Da brauchste nix diktieren. Setzt die Steuern auf fossile Brennstoffe langfristig um 1€/kg hoch (entspricht etwa zusätzlich 400€/t CO2), dann wird Bioethanol sofort eine ökonomische Alternative für Langstreckler. Ich glaub die letzte Steueranpassung auf Diesel/Benzin war irgendwann 2002/2003. Damals hatte ich mein erstes Auto gekauft, das ich auf LPG umgerüstet hatte. Seit dem sind fast 20 Jahre "Inflation" vergangen.
34 Antworten
Moin
Spannend, aber OT:
Die meisten Biogasanlagen dürfen nichtmal den Grünschnitt der Gemeindewerke verwerten. Ernte ich Gras von einer dafür gedachten Fenne, dann ist alles in Ordnung, werfe ich auch nur den Schnitt aus meinen Garten mit in die Anlage, dann ist es streng genommen eine Abfallverwertung und es werden einem die NawaRo Gelder gestrichen. Gilt leider für alle Anlagen die diesen Bous bekommen.
Zu den Lebensmitteln, es werden jedes Jahr gut 50% aller Lebensmittel die produziert wurden weg geworfen. Das ist bei der heimischen Kartoffel die zu klein ist, schon schlimmt. Beim Brot was von gestern ist und in einigen Filialen nicht verkauft werden darf wird es schon schlimm, aber so richtig schlimm wird es bei z.B. Bananen die nicht die richtige Größe oder Farbe haben und vernichtet werden NACHDEM sie eingeflogen wurden.
Gary hat schon recht, es läuft so einiges schief bei uns, leider kann man fast alles auf einen Nenner zurückführen. Geld welches einige wenige in noch größeren Summen Horten wollen.
Moin
Björn
Zitat:
@GaryK schrieb am 25. Juni 2019 um 14:16:04 Uhr:
Da brauchste nix diktieren. Setzt die Steuern auf fossile Brennstoffe langfristig um 1€/kg hoch (entspricht etwa zusätzlich 400€/t CO2), dann wird Bioethanol sofort eine ökonomische Alternative für Langstreckler. Ich glaub die letzte Steueranpassung auf Diesel/Benzin war irgendwann 2002/2003. Damals hatte ich mein erstes Auto gekauft, das ich auf LPG umgerüstet hatte. Seit dem sind fast 20 Jahre "Inflation" vergangen.
Oder man setzt eine richtige CO2/ kWh basierte Steuer um, da kann dann auch berücksichtigt werden, wie viel in der Produktion kompensiert wurde.
Synthetische Kraftstoffe sehe ich nur in Form von Gas als realistisch und auch das erst nach der "Energiewende". Bevor hier nicht >80 % EE läuft, wird in der Richtung nichts passieren, schlicht weil es sich nicht lohnt.
Bis dahin muss aber noch einiges an unserer Energieinfrastruktur geändert werden, damit allein die Nutzung der EE sinnig funktioniert.
Zitat:
@Turboloewe schrieb am 25. Juni 2019 um 20:21:48 Uhr:
Bei uns zeigen sich die Biosprit-Auswirkungen in den Maiswüsten mancher Regionen. Jedenfalls geht die Biospritproduktion zu Lasten der Natur und der Nahrungsmittelproduktion. Auch nicht so toll.
Man setzte das jetzt mal in Relation zu den gerodeten Flächen, welche für PV und Windkraft entstehen.
Wirklich umweltfreundlich ist nichts davon, völlig egal welche Variante man bevorzugt.
PV gehört dort hin, wo sowieso schon nichts mehr wächst (sprich Hausdächer, von denen es genügend gibt) und nicht auf irgendwelche Felder und Windkraftanlagen gehören eher ins Meer als aufs Land.
Moin
WKA und Mais im Flächenverbrauch in Relation zu stellen.... WKAs haben derzeit eine durchschnittliche Auslastung von 1500 Vollaststunden über ganz Deutschland betrachtet. Neuere Anlagen haben deutlich mehr Stunden und liegen bei 2500 Stunden. Eine 3 MW Anlage würde also 7500 MWh erzeugen können pro Jahr, im Schnitt liegt sie aber bei 4500 MWh. (Mittelwert Deutschland.) Eine Anlage benötigt ca. 0,4 hektar an Bodenfläche für Standort, Kranstellfläche und Zuwegung für Wartung.
Eine reine Maisbiogasanlage mit 1 MW elektrisch erzeugt ungefähr 95% seiner installierten Leistung, sprich 8322 MWh elektrisch. 1 ha Maisfläche hat einen ungefähren Ertrag von ca. 20 MWh elektrisch pro Jahr umgerechnet. Macht schlappe rund 400 Hektar.
Da die meisten Anlagen ja auch mit Gülle betrieben werden (Güllebonus) braucht man primär etwas weniger Mais, sekundär aber eher etwas mehr da die Kühe ja auch was zum Fressen brauchen. Dafür gibts dann noch lecker Milch und Fleisch dazu. Auch die Abwärme wird bei einer vernünftigen Anlage genutzt, bei gut gemachten Wärmenetzen kommt man auf gut 50% Wärmenutzung, da im Sommer schlicht kaum Bedarf ist und ein Teil der produzierten Wärme als Prozesswärme gebraucht wird. Rechne ich die Wärmenutzung also mit ein komme ich auf ein Verhältnis von
WKA: 0,4 Hektar für 4500 MWh (Und das sind mittlerweile die kleineren Anlagen mit 3 MW)
Biogas 400 Hektar für 8300 elektrisch und 4150 thermische Energie, Zusammen 12450 MWh Energie. Sprich für die gleiche Leistung einer WKA brauche ich elektrisch gut 220 Hektar, mit Wärme 150 Hektar an Fläche.
Und das gilt für alle Altanlagen, wo auch 50 Meter Zwerge mit 80 Meter Rotoren bei sind. Modernere Anlagen sind höher und produzieren auf 0,4 Hektar das was eine Biogasanalge auf 400 Hektar erzeugt.
PV gehört aufs Dach, da stimm ich voll zu, bis, ja bis man es wie beim Wasserstoff finanziell betrachtet. Dann stellt man fest:
Der Bauer ist eh der Vergifter und Tierschänder der Nation und verdient mit Getreide und Tieren außer ständigen Gängelungen kaum Geld. Mehr verdient er nunmal mit Solar, Häuser bauen oder eben WKA. Das dann schlechte Flächen, welche im Sommer eh verbrennen, zu Solar werden, wen wundert es denn. Das mittlerweile auch Flächen die gute Erträge erbrachten, aber eben im bebaubaren Bereich an Autobahntrassen und Eisenbahntrassen liegen ebenfalls zu Solarflächen werden, ist doch nur logisch.
Man muß weniger Arbeiten, bekommt mehr Geld (Fordert irgendwie jeder Arbeitnehmer, beim Bauern ists plötzlich kapitalistisch) und man vergiftet in den Augen einiger Grüner die Umwelt weniger. Eine reine WinWin Situation, die aber auch wieder für einige nicht gut genug ist und eh nur kapitalistisch ist.
Moin
Björn
Zitat:
@Friesel schrieb am 27. Juni 2019 um 10:42:52 Uhr:
Das dann schlechte Flächen, welche im Sommer eh verbrennen, zu Solar werden, wen wundert es denn.
Die Frage, die man sich dabei stellen sollte ist die, warum diese Flächen "verbrennen". Die eigentlich naheliegendste Möglichkeit ist jene, dass dort die ursprüngliche Flora fehlt, nämlich der Wald, welcher wiederum ökologisch betrachtet in jeder Hinsicht besser ist, als Mais, PV oder WKA.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Turboloewe schrieb am 25. Juni 2019 um 20:21:48 Uhr:
Bei uns zeigen sich die Biosprit-Auswirkungen in den Maiswüsten mancher Regionen. Jedenfalls geht die Biospritproduktion zu Lasten der Natur und der Nahrungsmittelproduktion. Auch nicht so toll.
Also das ist genau die typische Aussage vom grünen Stammtisch. Mais ist eine geniale Pflanze mit sehr guter Hitze und Trockenheitstoleranz, einem gigantischen Ertrag und als Körnermais ein Humusmehrer ( also langfristiges Binden von CO²). Dank späten Saattermin im Frühjahr ist sogar noch eine Zweitnutzung der Fläche Möglich....
Biogasanlagen sind in der Theorie genial, aber in der Form und Masse wie es die Politik gefördert hat nur noch ein Antrieb für die Agrartechnikbranche. Gülle wird nur in geringen Mengen verwertet, Abwärme so genutzt, dass der Bonus bezogen werden kann (im Zweifelsfall wird die eigene Gülle getrocknet), der Stickstoff bleibt erhalten, der Kohlenstoffs verbrannt (Humus Abbau). Vielleicht tut sich die nächsten Jahre noch etwas, dann können Blühflächen und Nebenprodukte verwendet werden.
PV gehört aufs Dach, da bin ich auch voll dafür. Warum gibt es kein Gesetz, dass jeder mit einer Klimaanlage im Haus die dafür notwendige PV Anlage auf dem Dach braucht? Die Freiflächen Anlagen stehen nicht unbedingt dort, wo mit wenig landwirtschaftlichem Ertrag zu rechnen ist, sonder da wo der höchste PV Ertrag zu erwarten ist. Bei uns liegt der Bodenpreis bei 8EUR/m² und es gibt Freiflächen PV.
Aus Mais Getreide und Zuckerrüben Bioethanol zu gewinnen hat auch noch einen anderen Vorteil: es bleibt als Nebenprodukt ein Hochwertiges Eiweißfuttermittel, das einen Teil der Sojaimporte ablösen könnte.
Schöne Grüße und weiterschwitzen
Zitat:
@FWebe schrieb am 27. Juni 2019 um 07:53:16 Uhr:
Synthetische Kraftstoffe sehe ich nur in Form von Gas als realistisch und auch das erst nach der "Energiewende". Bevor hier nicht >80 % EE läuft, wird in der Richtung nichts passieren, schlicht weil es sich nicht lohnt.
Ne, sorry. Gas ist zeitnah recht sinnlos, weil dessen Speicherdichte zu niedrig ist. Bei Langstreckenflügen liegt Kerosin und "Turbine" in der Speicherdichte noch Faktor 2 über Wasserstoff/Brennstoffzelle und diese schlägt den Akku bereits um den Faktor 10.
Im PKW sehe ich alles, aber kein synthetisches Gas. Vor allem, da synthetische Kraftstoffe eine höhere Speicherdichte haben und eine bessere Kohlenstoffbilanz. 14g brauchen 3 x H2, nicht wie bei Methan 16g deren vier.
"Warum gibt es kein Gesetz, dass jeder mit einer Klimaanlage im Haus die dafür notwendige PV Anlage auf dem Dach braucht? "
Weil eine Adsorptionskältemaschine (Solarthermie) statt Wärmepumpe noch einen besseren Wirkungsgrad hat 😉
Zitat:
@GaryK schrieb am 27. Juni 2019 um 19:25:24 Uhr:
Gas ist zeitnah recht sinnlos,
Von "zeitnah" ist auch gar nicht die Rede.
Bis die Energiewende abgeschlossen ist, liege ich selber vermutlich unter der Erde und da sind es noch einige Jahrzehnte hin.
Moin
Zitat:
Die Frage, die man sich dabei stellen sollte ist die, warum diese Flächen "verbrennen". Die eigentlich naheliegendste Möglichkeit ist jene, dass dort die ursprüngliche Flora fehlt, nämlich der Wald, welcher wiederum ökologisch betrachtet in jeder Hinsicht besser ist, als Mais, PV oder WKA.
Die Flächen haben nie einen Wald gesehen. Zumindest nicht solange man halbwegs denken kann, also viele hundert Jahre.
Ich hab keinen Plan wo du wohnst, aber es werden bei uns keine Wälder abgeforstet für irgendwas. Das gilt für unser Gebiet.
Stimmt nicht. Erst vor wenigen Jahren wurde ein über 100 Jahre alter Wald abgeholzt. Für einen Schmetterling meine ich, der ausgestorben ist und dort vor eben über 100 Jahren mal lebte. Man hoffte das er wiederkommt..... Ach ja, und für die Umgehung wurde vor kurzem ein Teilstück eines Waldes abgeholzt.
Ansonsten wird hier mangels Wald recht wenig abgeholzt.
Dennoch ist deine Relation:
Zitat:
Zitat:
@Turboloewe schrieb am 25. Juni 2019 um 20:21:48 Uhr:
Bei uns zeigen sich die Biosprit-Auswirkungen in den Maiswüsten mancher Regionen. Jedenfalls geht die Biospritproduktion zu Lasten der Natur und der Nahrungsmittelproduktion. Auch nicht so toll.
Man setzte das jetzt mal in Relation zu den gerodeten Flächen, welche für PV und Windkraft entstehen.
schlicht unwissend wie es scheint. Die Relation habe ich dir beschrieben, da verliert Mais recht deutlich. Leider klingst du in diesem Bereich wie so viele: Grün soll es werden, aber ich bin gegen alles was da gebaut wird aus allen mir einfallenden Gründen.
Moin
Björn
Kurze Abschätzung: Ein Windkraftrad mit 3 MW Nennleistung hat bei 15% Volllaststunden (viel mehr ist nicht wirklich übrig Onshore) etwa 3,6 GWh Ertrag an Strom.
Selbst wenn ich um ein Windrad 300m Radius herum abholze (was nicht stimmt), das wäre eine Fläche von 300.000 m² bzw. 30 ha. Der Ertrag bei Raps ist nach https://www.agrarheute.com/.../...ge-welchen-ertrag-bringt-raps-451806 etwa 4 Tonnen je Hektar. Brennwert der kompletten Körner nach http://biobrennstoffhof.de/leistung.htm ist 6.9 kWh/kg, also 4 Tonnen/ha und 30ha sind 0.8 GWh an Brennwert. Nicht an Strom. Verstromt etwa Faktor 10 Unterschied. Und unterm Windrad wächst irgendwie immer noch was, da ist selten durchbetoniert.
Schmankerl: Würde ich die 30ha mit 4 Tonne/a Raps (Ölanteil 40%) im Diesel verfahren, wären das etwa 40.000 kg Diesel. Bei 5 Kilo/100km Verbrauch wären wir bei etwa 800.000 km Fahrstrecke dieser Fläche. Mit 3.6 GWh Strom und "aufgerundet weil eher zügig gefahren" 20 kWh/100km eines Stromers sind bereits 10 Mio Kilometer drin.
Moin
Das wird sogar noch schlechter für den Raps.
Zitat:
Kurze Abschätzung: Ein Windkraftrad mit 3 MW Nennleistung hat bei 15% Volllaststunden (viel mehr ist nicht wirklich übrig Onshore) etwa 3,6 GWh Ertrag an Strom.
Das wären dann Anlagen die meist kleiner sind. Selbst dann sind 15% schon zu gering angesetzt, laut BMWI haben wir in Deutschland Onshore über 1500 Stunden über alle Anlagen in den letzten Jahren. Anlagen neueren Typs, dazu würde ich deine geschätzte 3 MW rechnen, liegen deutlich über den 1500 Stunden sie liegen teils bei 2500 Vollaststunden OnShore.
Wirklich unnutzbare Fläche unter einer WKA sind ca. 0,4 Hektar im Schnitt. Das sind dann Stallplatz und Zuwegung.
Offshore liegen wir bei bis zu 4500 Vollaststunden im Schnitt. Besserer Wind und keine 20 Jahre alten "Kleinanlagen" sind dafür der Grund.
Zitat:
Bei 5 Kilo/100km Verbrauch wären wir bei etwa 800.000 km Fahrstrecke dieser Fläche. Mit 3.6 GWh Strom und "aufgerundet weil eher zügig gefahren" 20 kWh/100km eines Stromers sind bereits 10 Mio Kilometer drin.
Das der Unterschied allerdings so krass ist habe ich nie gedacht. Schon irre. Um so irrer das man davon im Norden 5 Millionen km abschaltet.
Moin
Björn
Zitat:
@Friesel schrieb am 28. Juni 2019 um 10:53:16 Uhr:
Die Flächen haben nie einen Wald gesehen. Zumindest nicht solange man halbwegs denken kann, also viele hundert Jahre.
Ich rede nicht von nur wenigen hundert Jahren. Das Problem ist viel langwieriger gelagert.
Der Part mit der Relation wurde wohl falsch verstanden. Es geht nicht um den Ertrag/ Raum im Verhältnis sondern um die Art des Eingriffs in die Umwelt.
Abholzung bleibt Abholzung, egal wofür und ist so gut wie gar nicht zu befürworten, weshalb ich auch darauf verwies, dass WKA an der Küste weitaus besser aufgehoben sind, als am Land. Dass sie dort mehr Ertrag liefern, ist ja nur noch ein weiterer Bonus.
Moin
Zitat:
Ich rede nicht von nur wenigen hundert Jahren. Das Problem ist viel langwieriger gelagert.
Na dann ist ja gut, dann sind doch alle Themen erschlagen. Wenn was nicht passt müßen wir halt zurück in die Höhlen.
Das eine WKA im Wasser mehr Ertrag hat ist bekannt. Das bei uns dafür Bäume gerodet werden ist schlicht falsch. (Wie gesagt, bei uns im Norden) Das aber WKAs im Meer sooo viel besser sind soll sich erst noch herausstellen. Nicht nur das sie ungefähr 5% Punkte weniger Verfügbarkeit haben, ihre Wartung um einige Problembehafteter ist, nein man weis noch gar nicht so recht wie die Auswirkungen auf die Umwelt sind.
Hier darf kein Lurch in der falschen Ecke leben, dort (Offshore) wird eben mal ein Hochspannungskabel durch ein Naturschutzgebiet gezogen. (An Land undenkbar) An Land beschweren sich die Grünen über Infraschall und reihenweise geistig Krank werdender Anwohner, auf See ists aber Wale und Co. überhaupt kein Probelm. Geschreddert werden Vögel ja auch nur an Land.
Es gibt Vorteile auf See.
1. Die großen Energieerzeuger sind endlich wieder unter sich, müßen sich nicht mit so bescheurten Bürgerwindparks auseinandersetzen die alle auch selber Geld haben wollen. Wo bleiben denn da die Millionen für die Aktionäre bei?
2. Da keine Bürger dabei sind konnte man auch die Einspeisevergütung Offshore anheben. Eine Forderung die die Bürgerparks, die Offshore bauen wollten, Jahrelang forderten. Kein Jahr nach Verkauf der Projekte an die großen Energieversorger wurde die Vergütung angehoben.
3. Keine bescheurten Nachbarn die sich über alles beschweren. An Land soll man ständig mit irgendwelchen angeblich grünen Menschen streiten. Die wollen keine WKA, keine Leitung, keine Kohle, kein Atom, kein Baulärm, nichts im Naturschutzgebiet und so weiter.
Auf See, außerhalb der Sicht sehen sie es halt nicht. Resultat: Son Offshorepark wird fast schneller gebaut als Onshore. Gibt halt keine dummen Menschen die dauernd klagen. Wale klagen halt nicht.
4. Dadurch das die großen diese Parks bauen sind die Leitungen der abgeschalteten AKWs ja auch gleich intern wieder dicht. Wozu braucht man den Südlink wenn doch ab Hamburg 3 AKWs standen und den Süden mit versorgten. Ach ja, für die dummen Bürgerparks. Offshore hat schon lange seine Zusagen für die alten Leitungen.
Ich finde den einfahen Menschen mit grünem Touch einfach toll. Sind so schön einfach zu manipulieren.
Moin
Björn
Um mal für die langsameren Denker wie mich etwas mehr Ordnung in die Affaire zu bringen:
Zitat:
@GaryK schrieb am 28. Juni 2019 um 12:00:10 Uhr:
Schmankerl: Würde ich die 30ha mit 4 Tonne/a Raps (Ölanteil 40%) im Diesel verfahren, wären das etwa 40.000 kg Diesel. Bei 5 Kilo/100km Verbrauch wären wir bei etwa 800.000 km Fahrstrecke dieser Fläche. Mit 3.6 GWh Strom und "aufgerundet weil eher zügig gefahren" 20 kWh/100km eines Stromers sind bereits 10 Mio Kilometer drin.
Das ist zunächst mal einfach ein weiteres Beispiel dafür, dass E-Autos energieeffizienter fahren als Verbrenner. Nur wird ja garantiert noch ein-zwei (und sehr wahrscheinlich drei, vier-) Jahrzehnte lang ein beachtlicher Teil der PKW-Flotte einen Verbrennungsmotor haben und auf passende Treibstoffe angewiesen sein. Das ist ja die Ausgangslage für alle Betrachtungen und Irrwege. Also was tun?
-In Deinem Eröffnungbeitrag zu diesem Thema sagst Du, dass synthetisch hergestellter Treibstoff kaum für unter 2-2.5€/l Endkundenpreis machbar ist.
-Auf Flächen, die auch für Windkraft geeignet sind, absichtlich auf den Wind pfeifen und Energiepflanzen anbauen ist sehr ineffizient. Jedenfalls, wenn es nur entweder/oder gibt.
-Bioethanol hat zur Zeit einen Weltmarktpreis von unter 0.5€/l (1.56USD/Gal, passt). Solches aus Stroh/Holzresten, für welches also kein zusätzliches Land gebraucht werden muss, ist laut diesem Wikipedia-Artikel, der allerdings zehn Jahre alt ist, mit ca. 0.56-0.7€/l zwar deutlich teurer, aber für sich genommen immer noch attraktiv. Bei Speiseölen als Dieselersatz sieht es ähnlich aus.
Somit ergibt sich das Bild, dass direkt mit Strom fahren um Längen besser ist als mit Biokraftstoffen, mit Biokraftstoffen aber wiederum um Längen besser als mit Synthesekraftstoffen. Falls das so weit alles richtig ist.
Zitat:
@Friesel schrieb am 28. Juni 2019 um 15:1:41 Uhr:
Na dann ist ja gut, dann sind doch alle Themen erschlagen. Wenn was nicht passt müßen wir halt zurück in die Höhlen.Das eine WKA im Wasser mehr Ertrag hat ist bekannt. Das bei uns dafür Bäume gerodet werden ist schlicht falsch. (Wie gesagt, bei uns im Norden) Das aber WKAs im Meer sooo viel besser sind soll sich erst noch herausstellen. Nicht nur das sie ungefähr 5% Punkte weniger Verfügbarkeit haben, ihre Wartung um einige Problembehafteter ist, nein man weis noch gar nicht so recht wie die Auswirkungen auf die Umwelt sind.
An der Küste heißt nicht ausschließlich auf See. Die Topographie an der Küste bietet sich allgemein besser an, dafür muss man nicht mal direkt ins Wasser.
Btw. zurück in die Höhle muss man nicht (zumal wir sie eh überall hinbauen), vielmehr muss der Eingriff in die Natur schlicht mehr am Bedarf orientiert sein.
Wenn Flächen austrocknen, liegt das Problem halt unter anderem mit in der Landwirtschaft selbst begründet.
Zitat:
@FWebe schrieb am 28. Juni 2019 um 16:4:22 Uhr:
Wenn Flächen austrocknen, liegt das Problem halt unter anderem mit in der Landwirtschaft selbst begründet.
Das bedarf jetzt aber einer Erklärung