Supersportler für Einsteiger - der Topic

Vorwort:

So nach vielem hin und her und ständig neuaufkommenden Posts von Anfänger mit der Frage „welche Supersportler soll ich mir holen“ „ist diese SSP das richtige“ „kann ich die 1000er auf 34PS drosseln“ oder der Grundsatzfrage „ist eine Supersportler für mich als Anfänger das richtige?“ habe ich mich entschlossen einen kleinen Supersportlertopic zu eröffnen um viele der Fragen gleich zu beantworten und der Topicflut mit diesen und ähnlichen Fragen entgegenzuwirken.

Alle meine Hinweise, Tipps und Ratschläge sind natürlich nur meine persönlichen Empfindungen und schließen andere Ansichten einiger User nicht aus. Wer seinen Senf zu meinem Post dazugeben will kann das ja gerne über die Kommentarsektion tun 😉

Einleitung:

Supersportler sind so gut wie kompromisslos aufgebaute Rennstreckenbikes mit Straßenzulassung, immer spitzer Kniewinkel, immer auf Leistung getrimmt, immer Vollverkleidet. Generell gibt es die 600er und die 1000er klasse, Ausnahmen wie GSXR 750 mal weggelassen. Die 600er lassen sich meist einfacher fahren und sind besser im Handling als ihre großen Brüder, dafür leben die Kleinen aber auch mehr von der Drehzahl. Die 1000er haben untenrum schon deutlich mehr Drehmoment und müssen gar nicht erst soweit ausgereizt werden wie ihre kleinen Modelle. Mittlerweile liegen die 600er bei 130PS und die 1000er bei bis zu 200PS.

Anforderungsprofil an den Fahrer:

Als erstes sollte man bevor man überhaupt mit dem Gedanken spielt eine Supersportler zu kaufen auf einer Probesitzen, es ist wie gesagt nicht jedermanns Sache. Der Spitze Kniewinkel die stark nach vorne gebeugte Sitzposition und die Nähe zur Straße sind schon recht speziell und erfordern meiner Meinung nach einen Grundstock an körperlicher Fitness. Die perfekte Größe für eine Sportler liegt wohl zwischen 1,70 und 1,80m. Im Endeffekt ist das aber auch immer eine persönliche Einstellungssache, es gibt auch Leute die mit ihren 1,95m noch Sportler fahren. Wie gesagt, Probesitzen und wenn der Führerschein schon vorhanden sein sollte am besten auch noch Probefahren.

Der Kauf:

Die Frage welche SSP im Gebrauchtmopedsektor würde ich von 3 Sachen abhängig machen, erstens die Sitzposition, zweitens die Optik und drittens das Budget. Hierzu sollte ich aber sagen das ich Grundlegend eigentlich nur SSP der großen japanischen Marken (Honda, Suzuki, Kawasaki und Yamaha) kaufen würde sonst viele mir nur noch die S1000RR als Kaufkandidat ein, von Italienischen Motorrädern vor allem im SSP Bereich halte ich relativ wenig, Panigale superschönes Bike, MV Agusta sehr kraftvoll und dominant und die RSV4 soll wirklich das beste Handling haben. Wer allerdings Google ein paar Minuten bemüht merkt wie unzuverlässig diese Itakas leider sind. RSV4 kämpft mit Motorausfällen, MV Agusta mit teils starkem Ölverlust und auch die Panigale macht weitaus mehr zicken als die Bikes der japanischen Konkurrenz.

Zurück zum Kauf. Ich saß bspw. ziemlich gut auf der GSXR und optisch hielt ich noch nie viel von Kawasaki und Honda, Budget waren damals 4000€ was meine Suche auch ziemlich übersichtlich gestaltete.
Zum Budget: Mit 2000€ muss man meiner Meinung nach gar nicht erst mit der Suche beginnen. Für 3000€ kriegt man 13- 11 Jahre alte Supersportler z.B. Eine GSXR 600/1000 K1/2 oder ähnlich alte Modelle der Konkurrenz. Für 4000- 4500€ bekommt man schon die neuere version der GSXR 1000 die K3/4 oder eine 600/750iger K4/5. Bei 5000€ aufwärts kann man schon nach einer GSXR 1000 K5 (immer noch eine der besten SSP meiner Meinung nach) oder schönen GSXR 600/750iger K6/7 suchen. Hat man also einen oder zwei potentiellen Kaufkandidaten ausgemacht bemüht man Mobile oder Autoscout zur Suche.

Sobald man ein paar gute Angebote reingeholt hat kann man zur Besichtigung fahren, sollte man selbst nur wenig Ahnung oder vielleicht gar keine haben würde ich dringend Fachmännische Unterstützung mit zur Besichtigung mitnehmen. Wenn auch hier niemand zu finden ist postet eure gefundenen Angebote auf Motor-talk hier sind sicher einige hilfsbereite Mitglieder zu finden 😉

Wichtig ist vor allem der technischer Zustand, der MUSS passen, sollten die Verschleißteile noch passen (Reifen, Kette, Bremsen, Beläge usw.) ist‘s natürlich immer nicht schlecht. Da kann man aber immer noch das Angebot preislich runterhandeln um die Kosten wieder zu decken, ist das Bike aber Grundlegend im Eimer kann man da handeln was man will. Ohne technische Ahnung und handwerkliches Geschick ist auf großartiges Handeln eigentlich geschissen wenn größere technische Probleme anliegen. Also überprüft das Bike bei einer Besichtigung und Probefahrt genau. Läuft der Motor rund? Keine eigenartigen Nebengeräusche? Sifft das Bike? Gabel und Motor überprüfen. Zieht sie beim Fahren nach links oder rechts? Lenker auf gerader Strecke bei Tempo 50 loslassen und überprüfen. Serviceheft vorhanden? hier könnt ihr nochmal überprüfen ob die Arbeiten wie Ölwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel und Ventilspielcheck durchgeführt wurden. Ich hab mir den Verkäufer damals genau angesehen und ihm einige Fragen zum Bike gestellt. Trefft ihr hier auf eine Person die offenkundig Ahnung hat ist das immer gut. Der optische Zustand ist immer am einfachsten zu überprüfen, schaut euch die Verkleidung an, schaut nach Schrammen Kratzern oder Dellen in Verkleidung oder Tank. Sollte hier etwas zu finden sein immer nachfragen und gegebenenfalls den Preis nach unten handeln, gilt natürlich auch wie oben beschrieben wenn in nächster Zeit Kosten für euch anstehen. z.B. abgefahrene Reifen, bald anstehende Inspektion, Kettenwechsel oder Bremsbelagswechsel.

Kleidung:

Spart bitte nicht an dieser Stelle, rechnet hier mindestens 1000€ ein. Kauft euch keinen Probiker Lederkombi oder anderen Billigscheiß. Im Grunde genommen würde ich euch auch nur Lederkleidung empfehlen, wer schon einmal einen Sturz hatte wird sich nichts anderes mehr holen wollen. Die erhöhte Sicherheit ist den Aufpreis auf jeden Fall wert.

Geht in einen beliebigen Motorradshop, Hein-Gericke, Louis oder Polo und probiert ein paar Kombis aus, ich bin ganz gut mit Vanucci gefahren, kann aber auch Dainese und Alpinestars empfehlen. Auch hier gilt, immer Probetragen!

Persönliche Empfehlung: Schuhe von Alpinestars, Kombi von Dainese, Handschuhe von Alpinestars oder Held. Damit kann man eigentlich nichts falsch machen, der Helm darf natürlich nicht fehlen, hier ist Shoei eine gute Anlaufstelle. Nicht Pflicht aber auf jeden Fall empfehlenswert ist ein Rückenprotektor, ich trage einen von Büse, der Dainese Wave ist aber auch nicht verkehrt. 130€ die einen im Falle des Falles vor dem Rollstuhl bewahren können.

Beim Kleidungskauf würde ich immer bei Angeboten zuschlagen, z.B. wird man im Winter und Frühlingsanfang von Angeboten bei Louis, Polo und co. fast erschlagen. Im Internet findet man auch das ein oder andere Schnäppchen.

Drosselung:

Großes Thema und für alle blutjungen Anfänger wichtig, nach dem heutigen Führerscheingesetzen darf man bis zu 48PS fast alles fahren was nicht unter einem gewissen Gewicht liegt. Keine Angst Supersportler sind eigentlich alle schwerer und fallen nicht unter diese Regelung, also 48PS sind erlaubt. Da die Regelung noch nicht so alt ist kommt es bei älteren Motorradmodellen vor das nur 34PS Drosseln zur Verfügung stehen. Da muss man dann wohl in den sauren Apfel beißen. Drosselbar ist im Grunde genommen alles, es schadet einer 1000er auch nicht wenn sie statt 200PS nur noch 34PS leisten muss. Der Motor fühlt sich vielleicht chronologisch unterfordert. Deswegen leidet aber nicht die Haltbarkeit wie oft von mystischen Internetgestalten erzählt wird 😁

Meist wird eine Drossel über den Gasanschlag realisiert, ab und an gibt es auch noch eine Drossel für den Ansaugtrakt, hier wird die Luftmenge die der Motor ansaugen kann reduziert. Einbau ist eigentlich kinderleicht und kann selbst abgeschlossen werden. Danach damit zum Tüv und eintragen lassen, das wars.

Zur Drosselung solte man noch erwähnen, dass in der gesamten EU (außer Deutschland) Einsteiger keine Motorräder fahren dürfen, die ungedrosselt mehr als 96PS haben.

Das trifft auf nahezu alle Supersportler jeglichen Baujahres zu. Wenn man vor hat, mit dem Bike mit 48PS ins Ausland zu fahren, sollte man wissen, das es im Falle eines Unfalls erhebliche juristische Probleme geben kann.

Wie schnell geht mein Bike dann noch mit Drossel?

Schwer zu sagen, kommt auf das Alter und Modell an. Eine 2007er GSXR 750 läuft mit 48PS drossel laut Tacho 215km/h. Eine GSXR 1000 K2 auf 34 PS läuft mit müh und Not 170km/h. Man kann im Grunde genommen sagen das die kleinen 600er gedrosselt besser laufen als die großen 1000er.

Unterhalt:

Sehr unterschiedlich, es kommt immer darauf an was ihr fahrt, wie viel ihr fahrt, wie ihr fahrt und welche Versicherung ihr mit welcher Einstufen nutzt. Bei mir bespielsweise:

Was? GSXR 1000 K3

Wieviel? 10000- 12000km/Jahr

? Alle 2500km ein Hinterreifen 150€ pro Stk.
? Alle 3500- 4000km ein Vorderreifen 110€ pro Stk.
? Ein Öl und Filterwechsel
? Eigentlich zwei Inspektionen für insgesamt locker 700€
? Fast 1-2 Sätze Bremsbeläge vorne
? Steuer und Versicherung, hab ich nicht im Kopf, gehen wir mal von 200€ aus (Haftpflicht+ Steuer)

Fahrstil: ziemlich Sportlich, bei gesitteten Fahrstil verbraucht man natürlich deutlich weniger Reifen und schont Verschleißteile wie Bremsen und Kette. Alles in allem aber kein billiges Hobby, das sollte einem vorher bewusst sein 😉

Reifen:

Ein Thema das ich extra anspreche, es ist das einzige Verschleißteil bei dem man so viel falsch machen kann. Welcher Reifen sollte es sein? Das richtet sich in erster Linie nach euren Ansprüchen. Wollt ihr nur etwas chillig cruisen oder lange Touren mit eurem Großvater zurücklegen reicht ein Tourensportreifen wie ein Metzeler Z8. Sobald es aber sportlicher werden soll, Bereich Knieschleifen und schnelle häufigere Kurvenfahrten sollte man zu einem Sportreifen greifen. Viele raten ja immer zum Pilot Power, meiner Meinung nach das größte gummierte Stück Scheiße das man kaufen kann, geht zwar auch gut was maximale Schräglage angeht, überhitzt aber sehr schnell und verliert dann schlagartig seine Haftung. Fahrt ihr ab und an auch gerne im Regen holt euch den S20 Evo von Bridgestone. Mein absoluter Favorit ist aber der Continental Sport Attack 2, der klebt auf trockener Fahrbahn wie die Hölle und hält auch einigermaßen.

In diesem Sinne, Augen auf bei der Mopedwahl, sollten noch Fragen auftauchen, stellt sie einfach.

Beste Antwort im Thema

Vorwort:

So nach vielem hin und her und ständig neuaufkommenden Posts von Anfänger mit der Frage „welche Supersportler soll ich mir holen“ „ist diese SSP das richtige“ „kann ich die 1000er auf 34PS drosseln“ oder der Grundsatzfrage „ist eine Supersportler für mich als Anfänger das richtige?“ habe ich mich entschlossen einen kleinen Supersportlertopic zu eröffnen um viele der Fragen gleich zu beantworten und der Topicflut mit diesen und ähnlichen Fragen entgegenzuwirken.

Alle meine Hinweise, Tipps und Ratschläge sind natürlich nur meine persönlichen Empfindungen und schließen andere Ansichten einiger User nicht aus. Wer seinen Senf zu meinem Post dazugeben will kann das ja gerne über die Kommentarsektion tun 😉

Einleitung:

Supersportler sind so gut wie kompromisslos aufgebaute Rennstreckenbikes mit Straßenzulassung, immer spitzer Kniewinkel, immer auf Leistung getrimmt, immer Vollverkleidet. Generell gibt es die 600er und die 1000er klasse, Ausnahmen wie GSXR 750 mal weggelassen. Die 600er lassen sich meist einfacher fahren und sind besser im Handling als ihre großen Brüder, dafür leben die Kleinen aber auch mehr von der Drehzahl. Die 1000er haben untenrum schon deutlich mehr Drehmoment und müssen gar nicht erst soweit ausgereizt werden wie ihre kleinen Modelle. Mittlerweile liegen die 600er bei 130PS und die 1000er bei bis zu 200PS.

Anforderungsprofil an den Fahrer:

Als erstes sollte man bevor man überhaupt mit dem Gedanken spielt eine Supersportler zu kaufen auf einer Probesitzen, es ist wie gesagt nicht jedermanns Sache. Der Spitze Kniewinkel die stark nach vorne gebeugte Sitzposition und die Nähe zur Straße sind schon recht speziell und erfordern meiner Meinung nach einen Grundstock an körperlicher Fitness. Die perfekte Größe für eine Sportler liegt wohl zwischen 1,70 und 1,80m. Im Endeffekt ist das aber auch immer eine persönliche Einstellungssache, es gibt auch Leute die mit ihren 1,95m noch Sportler fahren. Wie gesagt, Probesitzen und wenn der Führerschein schon vorhanden sein sollte am besten auch noch Probefahren.

Der Kauf:

Die Frage welche SSP im Gebrauchtmopedsektor würde ich von 3 Sachen abhängig machen, erstens die Sitzposition, zweitens die Optik und drittens das Budget. Hierzu sollte ich aber sagen das ich Grundlegend eigentlich nur SSP der großen japanischen Marken (Honda, Suzuki, Kawasaki und Yamaha) kaufen würde sonst viele mir nur noch die S1000RR als Kaufkandidat ein, von Italienischen Motorrädern vor allem im SSP Bereich halte ich relativ wenig, Panigale superschönes Bike, MV Agusta sehr kraftvoll und dominant und die RSV4 soll wirklich das beste Handling haben. Wer allerdings Google ein paar Minuten bemüht merkt wie unzuverlässig diese Itakas leider sind. RSV4 kämpft mit Motorausfällen, MV Agusta mit teils starkem Ölverlust und auch die Panigale macht weitaus mehr zicken als die Bikes der japanischen Konkurrenz.

Zurück zum Kauf. Ich saß bspw. ziemlich gut auf der GSXR und optisch hielt ich noch nie viel von Kawasaki und Honda, Budget waren damals 4000€ was meine Suche auch ziemlich übersichtlich gestaltete.
Zum Budget: Mit 2000€ muss man meiner Meinung nach gar nicht erst mit der Suche beginnen. Für 3000€ kriegt man 13- 11 Jahre alte Supersportler z.B. Eine GSXR 600/1000 K1/2 oder ähnlich alte Modelle der Konkurrenz. Für 4000- 4500€ bekommt man schon die neuere version der GSXR 1000 die K3/4 oder eine 600/750iger K4/5. Bei 5000€ aufwärts kann man schon nach einer GSXR 1000 K5 (immer noch eine der besten SSP meiner Meinung nach) oder schönen GSXR 600/750iger K6/7 suchen. Hat man also einen oder zwei potentiellen Kaufkandidaten ausgemacht bemüht man Mobile oder Autoscout zur Suche.

Sobald man ein paar gute Angebote reingeholt hat kann man zur Besichtigung fahren, sollte man selbst nur wenig Ahnung oder vielleicht gar keine haben würde ich dringend Fachmännische Unterstützung mit zur Besichtigung mitnehmen. Wenn auch hier niemand zu finden ist postet eure gefundenen Angebote auf Motor-talk hier sind sicher einige hilfsbereite Mitglieder zu finden 😉

Wichtig ist vor allem der technischer Zustand, der MUSS passen, sollten die Verschleißteile noch passen (Reifen, Kette, Bremsen, Beläge usw.) ist‘s natürlich immer nicht schlecht. Da kann man aber immer noch das Angebot preislich runterhandeln um die Kosten wieder zu decken, ist das Bike aber Grundlegend im Eimer kann man da handeln was man will. Ohne technische Ahnung und handwerkliches Geschick ist auf großartiges Handeln eigentlich geschissen wenn größere technische Probleme anliegen. Also überprüft das Bike bei einer Besichtigung und Probefahrt genau. Läuft der Motor rund? Keine eigenartigen Nebengeräusche? Sifft das Bike? Gabel und Motor überprüfen. Zieht sie beim Fahren nach links oder rechts? Lenker auf gerader Strecke bei Tempo 50 loslassen und überprüfen. Serviceheft vorhanden? hier könnt ihr nochmal überprüfen ob die Arbeiten wie Ölwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel und Ventilspielcheck durchgeführt wurden. Ich hab mir den Verkäufer damals genau angesehen und ihm einige Fragen zum Bike gestellt. Trefft ihr hier auf eine Person die offenkundig Ahnung hat ist das immer gut. Der optische Zustand ist immer am einfachsten zu überprüfen, schaut euch die Verkleidung an, schaut nach Schrammen Kratzern oder Dellen in Verkleidung oder Tank. Sollte hier etwas zu finden sein immer nachfragen und gegebenenfalls den Preis nach unten handeln, gilt natürlich auch wie oben beschrieben wenn in nächster Zeit Kosten für euch anstehen. z.B. abgefahrene Reifen, bald anstehende Inspektion, Kettenwechsel oder Bremsbelagswechsel.

Kleidung:

Spart bitte nicht an dieser Stelle, rechnet hier mindestens 1000€ ein. Kauft euch keinen Probiker Lederkombi oder anderen Billigscheiß. Im Grunde genommen würde ich euch auch nur Lederkleidung empfehlen, wer schon einmal einen Sturz hatte wird sich nichts anderes mehr holen wollen. Die erhöhte Sicherheit ist den Aufpreis auf jeden Fall wert.

Geht in einen beliebigen Motorradshop, Hein-Gericke, Louis oder Polo und probiert ein paar Kombis aus, ich bin ganz gut mit Vanucci gefahren, kann aber auch Dainese und Alpinestars empfehlen. Auch hier gilt, immer Probetragen!

Persönliche Empfehlung: Schuhe von Alpinestars, Kombi von Dainese, Handschuhe von Alpinestars oder Held. Damit kann man eigentlich nichts falsch machen, der Helm darf natürlich nicht fehlen, hier ist Shoei eine gute Anlaufstelle. Nicht Pflicht aber auf jeden Fall empfehlenswert ist ein Rückenprotektor, ich trage einen von Büse, der Dainese Wave ist aber auch nicht verkehrt. 130€ die einen im Falle des Falles vor dem Rollstuhl bewahren können.

Beim Kleidungskauf würde ich immer bei Angeboten zuschlagen, z.B. wird man im Winter und Frühlingsanfang von Angeboten bei Louis, Polo und co. fast erschlagen. Im Internet findet man auch das ein oder andere Schnäppchen.

Drosselung:

Großes Thema und für alle blutjungen Anfänger wichtig, nach dem heutigen Führerscheingesetzen darf man bis zu 48PS fast alles fahren was nicht unter einem gewissen Gewicht liegt. Keine Angst Supersportler sind eigentlich alle schwerer und fallen nicht unter diese Regelung, also 48PS sind erlaubt. Da die Regelung noch nicht so alt ist kommt es bei älteren Motorradmodellen vor das nur 34PS Drosseln zur Verfügung stehen. Da muss man dann wohl in den sauren Apfel beißen. Drosselbar ist im Grunde genommen alles, es schadet einer 1000er auch nicht wenn sie statt 200PS nur noch 34PS leisten muss. Der Motor fühlt sich vielleicht chronologisch unterfordert. Deswegen leidet aber nicht die Haltbarkeit wie oft von mystischen Internetgestalten erzählt wird 😁

Meist wird eine Drossel über den Gasanschlag realisiert, ab und an gibt es auch noch eine Drossel für den Ansaugtrakt, hier wird die Luftmenge die der Motor ansaugen kann reduziert. Einbau ist eigentlich kinderleicht und kann selbst abgeschlossen werden. Danach damit zum Tüv und eintragen lassen, das wars.

Zur Drosselung solte man noch erwähnen, dass in der gesamten EU (außer Deutschland) Einsteiger keine Motorräder fahren dürfen, die ungedrosselt mehr als 96PS haben.

Das trifft auf nahezu alle Supersportler jeglichen Baujahres zu. Wenn man vor hat, mit dem Bike mit 48PS ins Ausland zu fahren, sollte man wissen, das es im Falle eines Unfalls erhebliche juristische Probleme geben kann.

Wie schnell geht mein Bike dann noch mit Drossel?

Schwer zu sagen, kommt auf das Alter und Modell an. Eine 2007er GSXR 750 läuft mit 48PS drossel laut Tacho 215km/h. Eine GSXR 1000 K2 auf 34 PS läuft mit müh und Not 170km/h. Man kann im Grunde genommen sagen das die kleinen 600er gedrosselt besser laufen als die großen 1000er.

Unterhalt:

Sehr unterschiedlich, es kommt immer darauf an was ihr fahrt, wie viel ihr fahrt, wie ihr fahrt und welche Versicherung ihr mit welcher Einstufen nutzt. Bei mir bespielsweise:

Was? GSXR 1000 K3

Wieviel? 10000- 12000km/Jahr

? Alle 2500km ein Hinterreifen 150€ pro Stk.
? Alle 3500- 4000km ein Vorderreifen 110€ pro Stk.
? Ein Öl und Filterwechsel
? Eigentlich zwei Inspektionen für insgesamt locker 700€
? Fast 1-2 Sätze Bremsbeläge vorne
? Steuer und Versicherung, hab ich nicht im Kopf, gehen wir mal von 200€ aus (Haftpflicht+ Steuer)

Fahrstil: ziemlich Sportlich, bei gesitteten Fahrstil verbraucht man natürlich deutlich weniger Reifen und schont Verschleißteile wie Bremsen und Kette. Alles in allem aber kein billiges Hobby, das sollte einem vorher bewusst sein 😉

Reifen:

Ein Thema das ich extra anspreche, es ist das einzige Verschleißteil bei dem man so viel falsch machen kann. Welcher Reifen sollte es sein? Das richtet sich in erster Linie nach euren Ansprüchen. Wollt ihr nur etwas chillig cruisen oder lange Touren mit eurem Großvater zurücklegen reicht ein Tourensportreifen wie ein Metzeler Z8. Sobald es aber sportlicher werden soll, Bereich Knieschleifen und schnelle häufigere Kurvenfahrten sollte man zu einem Sportreifen greifen. Viele raten ja immer zum Pilot Power, meiner Meinung nach das größte gummierte Stück Scheiße das man kaufen kann, geht zwar auch gut was maximale Schräglage angeht, überhitzt aber sehr schnell und verliert dann schlagartig seine Haftung. Fahrt ihr ab und an auch gerne im Regen holt euch den S20 Evo von Bridgestone. Mein absoluter Favorit ist aber der Continental Sport Attack 2, der klebt auf trockener Fahrbahn wie die Hölle und hält auch einigermaßen.

In diesem Sinne, Augen auf bei der Mopedwahl, sollten noch Fragen auftauchen, stellt sie einfach.

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Danke. So siehts aus.

Kann mich auch nicht beklagen über meine 748 mir ihren knapp 80tkm.
In 13 Jahren nie eine Panne gehabt oder ähnliches.
Und das mit dem, laut Internetforen, so unzuverlässigen Desmoquattro.

Sind halt Bikes mit Charakter, da nimmt man die ein oder andere Eigenart gerne hin.
Tausendmal besser als sowas perfekt-langweiliges aus Japan.
Sorry ist meine Meinung, nicht sauer sein! 😉

RSV4 würd ich aber auch nicht wollen,
ebensowenig wie eine Pani...

Das Problem ist, dass immer nur das Negagive geschrieben wird.
Das gibt dann ein falsches Bild.

Macht ein Supersportler bei Geschwindigkeiten unter 150 km/h überhaupt Sinn? Wie verhält es sich da mit dem jeweiligen Naked-Bike, die ja meist weniger PS, aber eine besser nutzbaren Drehzahlbereich haben. Kann da der Supersportler irgendwas besser?

Hintergrund: Ich finde Supersportler auch geil, aber hab so im Kopf, dass man im legalen Bereich die Leistung so gut wie gar nicht nutzen kann, weil man meist schon im ersten Gang bei über 100 landet und man somit bei eher langsamen Kurven weniger Drehzahl und Leistung hat. Ich will mir beim nächsten Inspektionstermin mal ne Daytona ausleihen, um mir das mal anzusehen 🙂

Edit: Rein rationale Betrachtung, mir gehts nicht um Verteufelung oder madig machen. Wer Supersportler fahren will, soll fahren.

Ähnliche Themen

Fahre jetzt ne Naked und hatte vorher ne CBR 600, Handling vom Naked besser, Fahrspaß gleich, schnelle lange Kurven wo die SSP so richtig Spaß gemacht und ein ganz besonderes Feeling gab ist die Naked richtig emotionslos.

Auch mit ner Naked (meist gleicher Motorenaufbau wie die RR, nur anders ausgelegt) bist Anfang vom 2. schon im illegalen Bereich, außer 100 PS Reisetourer, da mags anders aussehen.

Wieso eigentlich "der" Thema? 😉

Wenn man mal bei gearingcommander.com schaut, trifft die 2012er S1000RR bei 70 oder 75 km/h im ersten Gang die Drehzahl, bei der etwa 100 PS anliegen. Also etwas mehr als bei üblichen Maschinen scheint mir da bei 100-110 auch noch drin zu sein.
Mein erster Gang geht bis 59. *g*

Schönes Thema und gut geschriebener Eingangsbeitrag!

In einem Punkt muss ich aber (ganz entschieden) widersprechen:

Zitat:

@zaME schrieb am 16. Oktober 2014 um 16:14:55 Uhr:


Ein Thema das ich extra anspreche, es ist das einzige Verschleißteil bei dem man so viel falsch machen kann. Welcher Reifen sollte es sein? Das richtet sich in erster Linie nach euren Ansprüchen. Wollt ihr nur etwas chillig cruisen oder lange Touren mit eurem Großvater zurücklegen reicht ein Tourensportreifen wie ein Metzeler Z8. Sobald es aber sportlicher werden soll, Bereich Knieschleifen und schnelle häufigere Kurvenfahrten sollte man zu einem Sportreifen greifen.

Das galt vielleicht mal für Reifentechnologie aus den 90ern. Bei heute aktuellen Reifen stimmt das nicht mal Ansatzweise. Die meisten Tourensportreifen bietet in den meisten Situationen vergleichbar guten Grip wie Sportreifen. Tourensportreifen sind schneller auf betriebstemperatur, u.a auch deshalb weil sie in einem breiteren Temperaturbereich guten Grip bieten. Besonders im Herbst/Frühling und bei Regen wird ein Anfänger einen Sportreifen nie auf Temperatur bringen und auch ein guter Fahrer wird hierfür länger brauchen. Ich kenne zahlreiche SSP-Fahrer die immer auf Sportreifen geschworen haben, aber mit modernen Tourensportreifen dann irgendwann auch die Erfahrung gemacht haben, dass diese in den meisten Situationen mittlerweile vergleichbar guten Grip bieten.

Natürlich haben Sportreifen ihre Berechtigung. Wenn das Fahrkönnen, v.a. aber auch Verkehr & Fahrstrecke (!) es hergibt, dass man den Reifen dauerhaft unter Last fährt (also immer starke Längs- oder Querbeschleunigung anliegt), und das vielleicht noch im Hochsommer der Asphalt eh nur so brutzelt. Hier ist der Sportreifen in seinem Element. Und hier kann der geneigte Fahrer es schaffen einen Tourensportreifen so heiß zu bekommen, dass er leicht zu schmieren anfängt. Das kündigt sicher aber an, und selbst Hitzköpfe werden da bei einer Tagestour wenn sie es drauf anlegen vielleicht 1 oder 2 mal in den Bereich kommen (entsprechende Strecke und Verkehr vorausgesetzt), aber kein Mensch fährt dauerhaft so, dass das ein Problem ist. Wenn man einen runden Fahrstill pflegt (Stichwort "The Pace"😉 wird man quasi nie Probleme bekommen (das ist für ein Anfänger wohl sinnvoller als die Kurvengeschwindigkeit durch hartes reinbremsen in die Kurve zu "treffen"😉.

Da sich dein Eingangsbeitrag an Anfänger richtet, kann man mit an Sicherheit grenzender Sicherheit sagen, dass die viel öfter mit einem Sportreifen in problematischen Gripbereichen unterwegs sein werden (=zu kalt), als mit einem Tourensportreifen (=zu heiß).

Zitat:

@DerZombie schrieb am 16. Oktober 2014 um 21:43:40 Uhr:


Fahre jetzt ne Naked und hatte vorher ne CBR 600, Handling vom Naked besser, Fahrspaß gleich, schnelle lange Kurven wo die SSP so richtig Spaß gemacht und ein ganz besonderes Feeling gab ist die Naked richtig emotionslos.

Das "Emotionslos" wird aber wohl eher an so Dingen wie Motor(-auslegung), Sitzposition etc. liegen, als daran ob eine Vollverkleidung dran ist oder nicht. Welches Motorrad fährst du denn aktuell?

Zitat:

Die meisten Tourensportreifen bietet in den meisten Situationen vergleichbar guten Grip wie Sportreifen. Tourensportreifen sind schneller auf betriebstemperatur, u.a auch deshalb weil sie in einem breiteren Temperaturbereich guten Grip bieten. Besonders im Herbst/Frühling und bei Regen wird ein Anfänger einen Sportreifen nie auf Temperatur bringen und auch ein guter Fahrer wird hierfür länger brauchen. Ich kenne zahlreiche SSP-Fahrer die immer auf Sportreifen geschworen haben, aber mit modernen Tourensportreifen dann irgendwann auch die Erfahrung gemacht haben, dass diese in den meisten Situationen mittlerweile vergleichbar guten Grip bieten.

Da sich dein Eingangsbeitrag an Anfänger richtet, kann man mit an Sicherheit grenzender Sicherheit sagen, dass die viel öfter mit einem Sportreifen in problematischen Gripbereichen unterwegs sein werden (=zu kalt), als mit einem Tourensportreifen (=zu heiß).

Das sehe ich nicht so, ich hatte mit meiner Gixxer gute 4 Monate Fahrpraxis als mein Michelin Pilot Power 2ct mich im Stich lies (besser als normaler Tourensport, schlechter als aktueller Sportreifen). Ich war vielleicht 20- 25min auf einer mir bekannten Strecke unterwegs mit dem Ziel mein Bike etwas mehr in Schräglage zu bringen. Ich hatte nach kurzer Zeit, Bodenkontakt mit meinen Schleifern, danach mit den Fußrasten. Der Pipo machte das Spiel auch ohne zu mosern mit, bis er in einer Rechtskurve sein Griplevel von 100% auf 0% reduzierte. Schlagartig. Wie ich in meinem Eingangspost bereits geschrieben habe, wer Piano fahren will kann sich ruhigen Gewissens einen Pipo oder einen Tourensportreifen kaufen, wer allerdings seine Sportler so bewegen will wie der eigentliche Einsatzzweck sie vorsieht sollte immer zu einem richtigen Sportreifen greifen.

Ich hab die Reifenfrage auf die harte Tour lernen müssen und genau das versuche ich hier verständlich zu machen. Lieber die 100€ pro Reifensatz im Bezug auf Haltbarkeit einbüßen als sich in der Anfangszeit auf die Fresse zu legen, das kostet Geld und vor allem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

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Zitat:

@Sencer schrieb am 16. Oktober 2014 um 22:44:58 Uhr:


Das "Emotionslos" wird aber wohl eher an so Dingen wie Motor(-auslegung), Sitzposition etc. liegen, als daran ob eine Vollverkleidung dran ist oder nicht. Welches Motorrad fährst du denn aktuell?

Natürlich liegt es an der aufrechteren Sitzposition und an nichts anderem aber zeig mir eine Naked wo du so drauf liegst wie auf ner SSP 😉 Selbst auf Fightern bist aufrechter obwohl sie mal SSP waren. Mit der Verkleidung hat das nichts zu tun, sagte ich aber auch nicht. SSP macht für mich die Haltung und Sitzposition aus, die Verkleidung ist nett und angenehm, hat aber nichts mit dem Handling zu tun (unter 200 😉 )

Fahre ne Z1000 und bin in den beschriebenen Kurven mit der oft um einiges schneller ums Eck als mit der CBR 600 und es kommt einen eigentlich langsamer vor. Zwar schade dass das Highspeedfeeling abgeht aber der Rest ist gleich gut.

Bzgl. Reifen sehe ich es aber ähnlich wie du Sencer, wer den 2ct auf 25 Min zum Schmieren bringt ist aber so unterwegs, das n Sportreifen wirklich Sinn macht bzw. die Landstraße mit der Rennstrecke verwechselt (was jetzt ausdrücklich nicht als Vorwurf gemeint ist, sondern nem Anfänger vermitteln soll dass du etwas schärfer unterwegs bist). Dafür wirds den Anfänger mit nem reinen Sportreifen im Oktober bei 12° auf die Schnauze packen, weil er den Sportreifen nicht auf Temp bekommt, wo ein Tourensportreifen von Anfang an gript.

Zitat:

@zaME schrieb am 16. Oktober 2014 um 22:55:11 Uhr:


Michelin Pilot Power 2ct
...
Ich war vielleicht 20- 25min auf einer mir bekannten Strecke unterwegs mit dem Ziel mein Bike etwas mehr in Schräglage zu bringen. Ich hatte nach kurzer Zeit, Bodenkontakt mit meinen Schleifern, danach mit den Fußrasten. Der Pipo machte das Spiel auch ohne zu mosern mit, bis er in einer Rechtskurve sein Griplevel von 100% auf 0% reduzierte. Schlagartig.

Sowas kann verschiedene Ursachen haben (offensichtlich). Ich war natürlich nicht dabei und will auch nicht spekulieren. Ich kenne eben sehr viele gegenteilige Meinungen und würde in deinem Szenario die Ursache erstmal woanders suchen... Brauchen wir aber nicht drüber streiten, ich respektier deine Meinung.

Zitat:

wer allerdings seine Sportler so bewegen will wie der eigentliche Einsatzzweck sie vorsieht sollte immer zu einem richtigen Sportreifen greifen.

Und du meinst Einsteiger können das?

Zitat:

Ich hab die Reifenfrage auf die harte Tour lernen müssen und genau das versuche ich hier verständlich zu machen. Lieber die 100€ pro Reifensatz im Bezug auf Haltbarkeit einbüßen als sich in der Anfangszeit auf die Fresse zu legen, das kostet Geld und vor allem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Wie gesagt, ein Sportreifen ist nicht immer besser. Er hat andere Trade-Offs und ist in manchen Situationen besser, in anderen Situationen schlechter. Ein Anfänger wird mit einem Sportreifen öfter das Potential für Grip-Probleme haben als mit einem Tourensportreifen. Das hat nix mit Geld oder Kosten zu tun. Ich fahre Tourensportreifen und gebe trotzdem mehr Geld für Reifen aus, als andere die Sportreifen fahren, einfach weil ich vor dem gesetzlichen Limit wechsle und meistens auch den Vorderreifen zusammen mit dem Hinterreifen wechseln lasse, weil der Grip in der ersten Hälfte des Reifenlebens besser ist als wenn er gegen sein Ende zu geht.

Ich habe den Eindruck, dass es bei nicht wenigen Sportreifen-Fahrern eine reine Kopfsache ist, oder ggf. auch für den Stammtisch gekauft wird (jetzt bitte bloß nicht auf dich beziehen!). Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass mancher auf Sportreifen schwört, aber gleichzeitig immer stolz ist, wenn er seine Reifen wieder kahl gefahren hat (wie die dann auf den letzten paar hundert km gegripped haben müssen wir glaube ich nicht diskutieren).

IMHO ist Sportreifen sinnvoll, wenn man öfter mal Ausflüge auf die Rennstrecke macht und dort in den schnelleren Gruppen unterwegs ist. Auf wieviele Anfänger trifft das zu?

Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. Ich gehe nicht davon aus, dass ich dich damit überzeuge, aber meine Meinung richtet sich auch mehr an die Einsteiger, weniger an dich. Agree to disagree? : )

Es ist eine Art Kompromiss auf den ich eingehen kann.

Trotzdem komme ich einfach nicht drum rum noch ein letztes Mal meinen Senf dazu zu geben, ich bin immer noch der Meinung das jemand der es darauf anlegt schneller unterwegs zu sein immer einen Sportreifen fahren sollte. Auf der Renne ist es wieder eine andere Sache, da kann ich aus persönlichen Stücken allerdings frühestens nächstes Jahr berichten. Ich habe aber nicht vor bei gutem Wetter einen Sportreifen auf der Renne zu benutzen. Kurze Erläuterung:

- Tourensportreifen (Metzeler Z8 oder für mich auch Pipo 2): gute Laufleistung, gute Schräglage möglich, schnell Grip, sehr großes Temperaturfenster, mittlere bis schlechte Grenzbereichsankündigung.

- Sportreifen (z.B. CSA 2): mittlere Laufleistung, sehr gute Schräglage möglich, schnell Grip, großes bis mittleres Temperaturfenster, gute Grenzbereichankündigung

- Semi- Supersportreifen (z.B. Metzeler K3): schlechte Laufleistung (1000km hinten) enorme Schräglage (55 Grad und das auf längere Zeit), richtiger Grip erst ab 18 Grad oder vorgeheiztem Reifen, kleines Temperaturfenster (wird er zu kalt, siehst du Asphalt), sehr gute Grenzbereichankündigung.

Bin bisher alle Reifengruppen gefahren und würde immer noch Minimum Sportreifen für eine Supersport nehmen wenn man den Versuch angeht schneller und schräger zu fahren, Fakt ist die heutigen Sportreifen, CSA 2, S20 oder der neue Metzeler M7RR haben sehr schnell Grip und gute Grenzbereichsankündigungen, man muss sich quasi keine Sorgen machen die Pelle kalt zu fahren. Ich war vergangenen Montag erst mit meinem Conti unterwegs, Luft war kalt vielleicht 15 Grad. War mit 2 Arbeitskollegen unterwegs und bin relativ langsam gefahren, hab mich trotzdem zu keiner Zeit unsicher gefühlt und war auch einige male mit dem Knie am Boden. Von daher läuft ein Anfänger meiner Meinung nach nicht in eine unmittelbare Katastrophe mit einem Sportreifen den er nicht nutzt, er zahlt im Endeffekt nur mehr Kohle wenn er den Grip nicht beansprucht und dann kann man immer noch auf Tourensport wechseln.

Noch zum Thema Italiensiche Motorräder

Freund von mir hatte ne S1000RR nach einem Jahr wieder zurück gegeben, Motorschaden auf Grund einer Fehlkonstruktion. Irgendwas mit dem Kurbeltrieb muss da sein. Modelle ab 2011 glaub ich nicht mehr betroffen.

Ich sehe den Zusammenhang zwischen einer kaputten S1000RR der ersten Reihe und der Haltbarkeit von italienischen Motorrädern nicht.

Nur mal eine kleine Abschreckung aus dem Land der untergehenden Sonne
- dagegen ist sogar eine Benellli oder S1000RR absolut alltagstauglich 😉

http://www.motor-talk.de/forum/2014er-murks-ohne-ende-t5083664.html

Kleines Zitat, Seite 2:

Zitat:

Man schaue sich den amerikanischen Consumer Report bezüglich Motorrädern von 2013 an. Dort wurden Qualitätsprobleme der fünf größten Hersteller untersucht (Yamaha, Honda, Kawasaki, Harley und BMW, siehe Anhang). Yamaha gewinnt das Rennen um Zuverlässigkeit. Darauf titelte die "Motely Fool" Zitat" : Is Harley-Davidson the Worst Motorcycle Money Can Buy?. Mitnichten ! BMW ist es ! Harely ist nur zweitletzter ! 🙄

 

Jetzt kommt aber das Interessante: Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass 75% der Harley-Käufer und 74% der BMW-Käufer sich trotzdem wieder ein Motorrad dieser Marke kaufen würden !

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