Suche Audi Cabrio günstig - worauf achten

Audi

Hallo,

möchte mir einen Audi (80) Cabrio zulegen.
Wieviel muss man für ein gutes Exemplar anlegen? habe so an 2.500 EUR gedacht.
Auf was muss ich besonders achten? Welche Motorisierung ist zu empfehlen? Gibt es bestimmte Baujahre, die besser sind? Bei mobile habe ich mal geschaut, das scheint mir aber alles wenig Auto für viel Geld mit vielen km zu sein.
Danke!

Beste Antwort im Thema

Moin Schrottkarrn,

vielleicht noch ein paar persönliche Erfahrungen aus meiner Audi Cabriolet-Zeit:

Motorisierung: Ich schließe mich hier grundsätzlich erst einmal denen an, die einen 2,3l oder einen 2,8l Motor empfehlen. Der 5-Zylinder steht für lange Haltbarkeit und "uriges" Laufgeräusch. Der 2,8l für durchzugsstarkes Cruisen und, bei entsprechender Pflege, laufruhiges "Dahinfliegen" 😁.

Die 4-Zylinder waren/sind einfach zu schwach auf der Brust und nach einiger Zeit etwas ermüdend, wenn man auch mal etwas zügiger im Verkehr mitschwimmen möchte. Vor diesem Hintergrund ist der Spritverbrauch mEn denn auch ziemlich hoch. Darüber hinaus ist der Sound einfach...nicht so schön 😉.

Einen 2.6l bin ich nie gefahren, daher dazu keine Angabe. Diesel auch nicht, daher desgleichen.

Rost:
Ich persönlich habe mit den vollverzinkten (Tauchbad, keine Feuerverzinkung afaik) Karossen nie ernsthafte Rostprobleme gehabt. Hier also eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. ACHTUNG: Die "Elefantenahaut" unten auf dem Karosserierahmen testen (vor allem nahe der Radkästen). Einfach mal kräftig draufdrücken: Ist die Elefantenhaut hart und liegt sauber an, hast Du keine Probleme. Ist sie weich, kann Wasser/Luft darunter sein. Dann sollte man überprüfen, wie weit die Korrosion schon vorgedrungen ist. Möglicherweise muss dann schon geschweisst werden!

"Hardware"
Das AUDI-Cabriolet war für mich immer ein recht genügsamer Zeitgenosse, was die Hardware angeht. Simple Technik, vernünftige Qualität und meistens hat man Ruhe. Grundsätzlich schadet es natürlich nicht, einen Wagen mit frischem TÜV zu kaufen, da man dann von einem gewissen "garantierten" Wagenzustand ausgehen sollte (klappt natürlich leider nicht immer). Bei Wagen mit 150.000 plus empfehle ich aber grundsätzlich die üblichen Verdächtigen:
-Krümmer überprüfen
- Lagerspiel prüfen (insbesondere Radlager der Vorderachse, Domlager vo/hi, Querlenker) ACHTUNG: Manchmal werden die alten Lager eingefettet, um mit dem Glanz eine gewisse "Neuwertigkeit" vorzugeben (gerne auch vor dem TÜV-Besuch)
- Unterbodenschutz
- Zustand der Bremssättel und Leitungen
- Faltenbalge an den Achsen (auch auf der Getriebeseite!)
-SPALTMAßE!

Motorraum:
Hier insbesondere auf Verölungen am Motorblock und auf dem Unterfahrschutz achten. Bei den V6 Motoren verabschieden sich sehr gerne die Zylinderkopfdichtungen. Wie oben beschrieben liegt das an thermischen Bedingungen in Tateinheit mit den verwendeten Materialien. Der Tausch ist, insbesondere dank der vorne aufgestülpten "Riesenanaconda" 😁 sehr aufwendig und erfordert umfangreichere Motorenkenntnisse. Außerdem SOLLTE man die Oberfläche planen lassen (!) was zusätzliche Kosten entstehen lässt.
ALLERDINGS: Durch die Bekanntheit dieser Anfälligkeit (übrigens auch gerne mal bei den anderen Motoren, ich will hier kein V6-Bashing starten!) wird gerne mal vorschnell dieser Fehler vermutet. Weitere Hinweise sind Leistungsverlust (idR nur durch bereits "versierte" Fahrer erkennbar), Bläuen, stark weisse Abgase bei warmem Motor, Öl im Kühlwasser, niedriger Kühlwasserstand/Kühlwasserverlust.
Also genau prüfen, woher das Öl kommt. Andere häufiger auftretende Fehlerstellen sind:
- Dichtungen der Hydroölpumpe
- Ventildeckeldichtung
- Deckel der Ölpumpe (vor allem bei den V6 mittig zwischen den Bänken)
- Simmerringe
Alles nicht ohne Aufwand zu beseitigen. Dennoch: Ein gewisser Ölverlust ist bei den Modellen motorfunktionsbedingt und kann mMn bis zu einem halben Liter auf 1000 Km betragen. Vielleicht noch ein Tipp am Rande: Wenn der Verkäufer erzählt er hat toll auf 5w30 oder gar 5w40 umgestellt; keine gute Idee. Diese modernen Öle sind für die alten Motoren zu fein und erzielen nach kurzer Zeit keine ausreichenden Schmierung mehr. Der Motorverschleiß nimmt dann rapide zu!

"Software":
Verdeck: Muss nicht elektronisch sein, ich persönlich empfehle sogar ausdrücklich das manuelle Verdeck! Nicht nur der Reparaturaufwand hält sich in Grenzen (eigentlich nicht vorhanden :P), die frühen Cabriolet Verdecke hatten auch einen anderen entscheidenden "Nachteil": Beim Faltvorgang musste für die korrekte Verstauung idR selbst mit Hand angelegt werden. Ansonsten kann es passieren, dass das Dach verknautsch verstaut wird und auch vom Deckel an den Seiten eingeklemmt wird. Dadurch können Schäden am Dach (Dichtigkeit/Struktur) entstehen. Aussteigen muss man also so oder so. Daher klare Empfehlung für das manuelle Verdeck.
Weiterhin: Vorne oben befinden sich an der Verdecken Ablaufrinnen aus Gummi. Diese verhindern das "herumlaufen" des Wassers um die Wulst und das eindringen oben an den vorderen Fensterscheiben. Diese Gummis reißen altersbedingt gerne mal weg oder werden porös. Hier drauf achten!

Elektronik/Elektrik: Klar, alle elektronischen/elektrischen Systeme auf Funktion prüfen. Insbesondere auf die ordnungsgemäße Funktion der Anzeigen in den Armaturen achten. Bei Klimaanlagen auf die Kühlfunktion testen, bei der Sitzheizung die Beifahrerseite nicht vergessen. Eventuell nach Nachrüstungen durch die Besitzer fragen. Ich persönlich habe hier sehr viel Leid durch Dilettantismus erfahren. Elektrische Nachrüstungen (z.B. BC, Auto-Check) können dir bei nicht fachgemäßem Geschlampe das Auto binnen kürzester Zeit vermiesen. Du willst BC und Auto-Check? Dann kauf einen mit Einbau ab Werk (klingt plakativ, aber ISSO)

Wärmetauscher: Muss ich hier zum GROßEN Thema machen. Überprüfe die ordnungsgemäße Funktion des Wärmetauschers!! (Anders ausgedrück: Kommt es aus der Lüftung bei warmem Auto auf höchster Stufe auch bolle-warm heraus?) Falls nicht: Lass es!, es sei denn:
1. Du oder ein Freund hast/hat das Know How (UND...DEN...BOCK! :P) um die gesamte Frontarmatur inkl. Luftkanäle etc. wegzubauen, um dann ein 10-Euro-Teil zu tauschen...
2. Du hast das Kleingeld für den Freundlichen 😁

Probefahrt:
Ist vielleicht etwas "over the top", aber möglicherweise hilft es ja doch... Einige Tipps zur Probefahrt, die mir immer geholfen haben:

- Nur eine ausreichende Probefahrt akzeptieren! "Ma' eben um' Block" ist GRÜTZE und bringt dir gar nichts.
- Den Wagen nicht lange vorher warm laufen lassen, sondern warm fahren! Manche Fehler oder Fehlerhinweise sind nur bei kaltem Motor bzw. in der Warmlaufphase zu erkennen. Gerne gemacht bei Autohändlern (auch kein Bashing!): "Willste ma' hören?". Dann "hört" man 10 Minuten und fährt dann mit dem bereits warmen Auto die Probefahrt. Lieber starten ? ausreichend hinhören ? abstellen und abkühlen lassen ? direkt mit der Probefahrt beginnen.
- Bremsen auf seitendifferente Bremswirkung testen: Dazu geradeaus fahren, Steuer loslassen und normal Bremsen. (Bitte niemanden behindern) Zieht der Wagen nach links oder rechts können die Bremsen fehlerhaft sein. ACHTUNG: Die Straßen sind für den besseren Wasserablauf gewölbt oder leicht schräg ausgerichtet, ein ganz leichte Kurvenfahrt ist also untergrundbedingt!
- Eine Straße mit schlechtem Belag befahren. Auffällig lautes "Klappern" und "Kollern" kann auf Fahrwerks-/Lagerschäden hindeuten.
- Wagen ausfahren! Prüfen, ob die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird (Bitte nur bei warmem Motor)
- Nimm jemanden mit Ahnung mit, falls du dir selber nicht genug zutraust. Auch wenn, nimm TROTZDEM einen zweiten mit. 4 Augen sehen mehr als 2!

Ich hoffe, es hilft dir etwas und erschlägt dich nicht. An alle anderen: Ich bin für Verbesserungen und Korrekturen bzw. Ergänzungen SEHR dankbar, frei nach dem Motto: Man lernt nie aus!

MfG
bw3001

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Hallo, schon was gefunden ?

Würde mich auch interessieren. Aber er soll sich ruhig Zeit lassen. Wenn man etwas vernünftiges zu einem akzeptablen Preis findet, verliert man daran auch so gut wie nichts mehr. Gute Modelle liegen seit Jahren in Preisbereich von min. 4-5k.
Auch mein letztes Cabrio hatte ich nach über 3 Jahren quasi zum gleichen Preis wieder verkauft.

Zitat:

@ewi286 schrieb am 7. November 2016 um 23:34:34 Uhr:


Das Cabrio fähr schöner mit den 16 Zöllern mit 17 Zöllern ist er in jeder Spurrille.

Das liegt dann aber nicht an 16 oder 17 Zoll, sondern eher an der Reifenbreite oder den Reifen selber. Ich kann mich mit 215/45R17 jedenfalls absolut nicht über Spurrillenempfindlichkeit beschweren (und ich weiß von meinem früheren BMW E36 Compact bestens was "Spurrillen nachlaufen" bedeuet ...aber auch da war das mit anderen Reifen größtenteils behoben).

Zitat:

@ewi286 schrieb am 7. November 2016 um 23:34:34 Uhr:


Bis 2.6 hat er einen 4er Lochkreis.

Die 2.8er aber auch:

http://suchen.mobile.de/.../search.html?...

Hallo Big Mäc ja da stimm ich dir zu !

Ich hatte nur in den orginal Prospekten gesehen das der 2.8er mit den 17 Zöllern und 5Loch
vom Band lief .

Zitat:

@BigMäc schrieb am 3. Januar 2017 um 23:31:56 Uhr:



Zitat:

@ewi286 schrieb am 7. November 2016 um 23:34:34 Uhr:


Das Cabrio fähr schöner mit den 16 Zöllern mit 17 Zöllern ist er in jeder Spurrille.

Das liegt dann aber nicht an 16 oder 17 Zoll, sondern eher an der Reifenbreite oder den Reifen selber. Ich kann mich mit 215/45R17 jedenfalls absolut nicht über Spurrillenempfindlichkeit beschweren (und ich weiß von meinem früheren BMW E36 Compact bestens was "Spurrillen nachlaufen" bedeuet ...aber auch da war das mit anderen Reifen größtenteils behoben).

Zitat:

@BigMäc schrieb am 3. Januar 2017 um 23:31:56 Uhr:



Zitat:

@ewi286 schrieb am 7. November 2016 um 23:34:34 Uhr:


Bis 2.6 hat er einen 4er Lochkreis.

Die 2.8er aber auch:

http://suchen.mobile.de/.../search.html?...

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