Stiefelpflicht zur Prüfung?
Hallo zusammen,
entspricht es den Tatsachen, dass man zur Klasse-A-Prüfung nur zugelassen wird, wenn man (Motorrad-)stiefel hat? Das soll angeblich in Essen der Fall sein...
VG
S.
Beste Antwort im Thema
So, dann sag ich als Fahrlehrer auch mal was dazu:
Bei mir fährt NIEMAND ohne ausreichende Schutzkleidung.
Klamotten kann man sich bei mir umsonst in allen möglichen und unmöglichen Größen leihen, nur Schuhe muss der Fahrschüler selbst mitbringen.
Natürlich sind die Stiefel nicht in der FahrschülerAusbildungsordung vorgeschrieben, das ist richtig, dennoch ist es nur logisch, dass ich bei einem Sturz des Fahrschülers nicht der Dumme sein möchte. Ich bin nämlich immernoch Führer des Fahrzeugs und nicht der Fahrschüler.
Ausserdem will ich als Fahrlehrer gleich von vorneherein ein Bewusstsein schaffen, mit dem (und das ist jetzt tatsächlich Vorschrift!) der Fahrschüler: "sicher, verantwortungsbewusst, umweltbewusst und prüfungsreif" nicht nur zur Prüfung geht, sondern vielleicht auch hinterher im Verkehr Bestand hat. DAS ist nachhaltig.
Wenn jetzt ein Fahrschüler kommt, der partout ohne Stiefel fahren will und auf sein recht als freier Bürger dieses Landes pocht , gut, dann poche ich auf meines und er sucht sich ne andere Fahrschule. Basta.
Sorry, aber ich verstehe nicht, wie man sich wegen so einem Furz aufregen kann. Aber bitte, jedem das seine...
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Zitat:
Oh Mann habt Ihr Probleme!
Nö... ich seh da jedenfalls kein Problem 🙂
Wenn ich diese Prüfung machen wollte... und der Prüfer (ist ja nicht mal unsinnig, oder?) gscheite Schuh verlangt... zieh ich welche an und schwuppdiwupp... weg ist das Pseudoproblem 😉
Mal angenommen, er dürfte das nicht.... und ich mach ein Fass deswegen auf... schwuppdiwupp... so fix kann man aus einem Pseudoproblem gleich ein paar richtige Probleme und Laufereien usw. für alle machen 😰 😉
Zitat:
(ach ja, das mit dem Nachhaltig stimmt, das kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Umso mehr passt, dass manche vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen)
schön, dass du wikipedia besucht hast (aber pass' auf: die einträge zum thema nachhaltigkeit stammen von beamten des bundesumweltministeriums, sind also nicht ganz objektiv, aber insofern passt es ja umso mehr.)
schade, dass man nicht auch noch das "vorsorgeprinzip" zur anwendung bringen möchte. das hätte allerdings den nachteil, dass man neben der entdeckung des feuers auch das motorrad fahren, der sicherheit wegen, verbieten müsste - schutzkleidung hin, schutzkleidung her, und ist deshalb bei fahrlehrern nicht ganz so beliebt (ich empfehle dir, ohne deinen namen in gänsefüßchen zu setzen, in diesem fall einen neuen job: in einer fischfabrik fische ausnehmen - ist vielleicht etwas unangenehm, hat aber den vorteil, dass fische nicht sprechen, also auch nicht widersprechen können, außerdem definitiv schon tot, und damit auch nicht so entsetzlich widersetzlich sind).
Zitat:
Helme? Sind vorgeschrieben. Das beschränkt EINDEUTIG Dein Recht selbst zu entscheiden was Du tun darfst und was nicht.
das hat niemand bestritten. was hat das mit dem thema zu tun? nichts.
Zitat:
Wenns mir passt poche ich auf meinem Recht herum, ich kann ja was rausschlagen oder müsste mich in meiner ganz persönlichen Freiheit ein bisschen zurücknehmen, wenns aber ums "Geben" geht, ein wenig soziale Kompetenz oder einfach nur mal nichts sagen und es so hinnehmen, ja dann ist aber Schluss.
[...]
Sorry, diese Einstellung ist für mich einfach nur Stur und wie sagt man so schön: rechthaberisch.
das ist einfach nur bla bla.
bezeichnend ist, dass der prüfer völlig ausgenommen wird - wohl nach dem motto: der prüfer hat gesagt... warum ist es in ordnung, wenn ein prüfer sich ein recht herausnimmt, das ihm nicht zu steht? warum ist es "rechthaberisch", sich dagegen zur wehr zu setzen? es geht hier doch nicht um die durchsetzung eines rechts, sondern um die abwehr des zu unrecht (*) erhobenen anspruchs eines dritten. [(*) das war die ausgangssituation - das kann man anders sehen, aber dann muss man auch anders argumentieren.]
im übrigen gehen die meisten beiträge am kern der sache vorbei: weil man selbst der auffassung ist, ein prüfling SOLLTE mit stiefeln zur prüfung antreten, redet man von "rechthaberei", wenn sich das einer nicht gefallen lassen will. das sind nun aber zwei völlig verschiedene dinge.
wo wäre eigentlich die grenze? angenommen, ein prüfer mag keinen jet-helm, obwohl der "zugelassen" ist - jenseits aller detaildiskussionen, die über die helmpflicht hier geführt wegen, inklusive, sagen wir, ece05?). soll sich ein prüfling dann einen integralhelm zulegen müssen? den vielleicht in neon-gelb (wegen der sicherheit)?
da es - was wohl unbestritten sein dürfte, meinetwegen: noch - hinreichend viele prüfer gibt, die auf spezielle motorradstiefel *nicht* bestehen, ist es purer zufall, ob ein prüfling auf einen solchen prüfer triftt, oder nicht. merkwürdigerweise hat man nun mir vorgeworfen, ich würde mit meiner (verdammenswürdigen) einstellung "jugendliche um kopf und kragen bringen", nicht aber dieser zweiten sorte prüfer. wenn es nun aber vom zufall abhängt, ob ein prüfling vor einem prüfer mit oder ohne stiefelvorschrift steht - wieso überlässt man dies stiefelfrage nicht gleich dem prüfling selbst?
bezeichnend sind auch die anderen vorwürfe - dass man etwa aus meiner kritik am verhalten des prüfers, der auf spezielle stiefel nicht besteht, schlussfolgert, ich würde jemandem in abrede stellen wollen, so zur prüfung anzutreten (Zitat: "Warum soll ich mich als blutiger Anfänger bei der Fahrprüfung unnötig in Gefahr bringen und mit unzureichender Kleidung fahren, wenn ich passende Kleidung habe?"😉. das zu verlangen, daran hat hier natürlich keiner auch nur gedacht. aber so stellt man die realität auf den kopf: man tut so, als ob irgendjemand irgendjemandem verbieten wollte, *mit* schutzkleidung zu fahren (oder es doch zumindest missbilligen oder bemäkeln würde).
das ist eben die asymmetrie, die im thema liegt: jemandem vorzuschreiben, mit motorradstiefeln (oder ...) zur prüfung zu erscheinen (oder überhaupt motorrad zu fahren) ist eben nicht das simple gegenstück zu dem, diese vorschreiberei bleiben zu lassen: im zweiten fall bleibt nämlich die freie entscheidung des einzelnen erhalten (aber die ist auf diesem boden bekanntlich nicht viel wert).
vielleicht kommt einmal ein fahrschüler, der mit deiner leistung als fahrlehrer nur mit 80% bewertet und dir deshalb 20% vom honorar abzieht. ich gehe davon aus, dass du dann auf diese verzichtest - wäre ja sonst "rechthaberei".
Zitat:
Original geschrieben von rainerbayerde
bezeichnend ist, dass der prüfer völlig ausgenommen wird - wohl nach dem motto: der prüfer hat gesagt... warum ist es in ordnung, wenn ein prüfer sich ein recht herausnimmt, das ihm nicht zu steht? warum ist es "rechthaberisch", sich dagegen zur wehr zu setzen? es geht hier doch nicht um die durchsetzung eines rechts, sondern um die abwehr des zu unrecht (*) erhobenen anspruchs eines dritten. [(*) das war die ausgangssituation - das kann man anders sehen, aber dann muss man auch anders argumentieren.]
Es geht um Theorie und Praxis, mehr nicht. Niemand hat gesagt, dass der Prüfer de jure vorschreiben kann, dass Du mit Motorradstiefeln fahren musst. Tatsache ist, dass man bei einer solchen Prüfung bis zu einem gewissen Grade von der "Gnade" des Prüfers abhängig ist. Wenn er Dich durchfallen lässt, dann ist es extrem schwierig, diese Entscheidung anzufechten. Das ist allen bewusst, und niemand findet das wirklich toll. Andererseits finde ich, dass die ganze Fahrschulgeschichte schon bürokratisch genug ist, insofern ist es mir ganz recht, dass nicht jeder Hanswurst, der durch die Prüfung fällt, den Klageweg beschreitet (stell Dir mal vor, was die Prüfer dann auffahren würden, um auf der sicheren Seite zu sein).
Was spricht also für das Tragen von Motorradstiefeln bei der Prüfung? EINES von vielen Argumenten dafür ist der Grund, auf den Fahrlehrer keinen schlechten Eindruck zu machen. Du gehst ja auch nicht mit einem Muscle Shirt zum Vorstellungsgespräch für einen neuen Job bei einer Bank, obwohl dort eigentlich Deine Leistung zählen sollte.
Was spricht gegen das Tragen von Motorradstiefeln bei der Führerscheinprüfung? So gut wie nichts. Also macht man's und gut.
Es wäre sicherlich etwas anderes, wenn ich in Louis-Stiefeln aus dem Ausverkauf zur Prüfung erscheine, und der Fahrprüfer sagt: "Nein, die sind nicht gut genug, wenn Sie nicht mindestens Daytona GTX haben, dann brauchen Sie gar nicht erst losfahren." Das würde ich nicht mitmachen - und da würde ich auch Stress machen, wenn ich wegen sowas durchfallen würde. Doch sowas habe ich noch nie gehört. Ich weiß auch nicht, ob Fahrprüfer unbedingt eine Motorradhose sehen wollen. Okay, ich hatte eine.
Sampleman
Oh je, der Herr "rainerbayer".
Na gut, machen wirs so: Für mich bist und bleibst Du kleinlich und in Deinen Aussagen bist und bleibst Du für mich ein Stammtischtäter.
Punkt.
Es wird wohl immer Leute geben, die nichts besseres zu tun haben, als sich immer wieder pofilieren zu müssen und jedes Recht einklagen wollen, dass ihnen zusteht.
Das mit der Fischfabrik würde ich wirklich in Angriff nehmen, wenn es nur so sture Menschen wie dich gäbe. Ehrlich.
Grundsätzlich empfehle ich Dir eine anständige Rechtschutzversicherung (hast ja bestimmt schon) und bitte Dich im gleichen Atemzug darum, gegen jedwedes Unrecht auf dieser Welt mit voller Härte vorzugehen.
Dazu gehören Dinge wie:
Parkplatz wegschnappen, die Vorfahrt nehmen, an abknickenden Kreuzungen nicht blinken, aber auch alltägliche Unrechtmäßigkeiten wie an der Kasse vordrängeln oder spielende Kinder in der Mittagspause.
Wenn jemand partout auf seiner Meinung hocken will, dann sollte man sie ihm auch lassen.
Genau so mach ich das jetzt auch. Ich habe fertig zu dem Thema.
Zitat:
Original geschrieben von Blowtorch
Grundsätzlich empfehle ich Dir eine anständige Rechtschutzversicherung (hast ja bestimmt schon)
nein
Die letzte Argumentation vom Bayer fand ich jetzt allerdings, um fair zu bleiben, durchaus durchdacht und mit Argumenten versehen. Das ändert natürlich nichts daran, dass es weltfremd ist, sich solch intensive Gedanken um so ein Thema zu machen.