Stellplatz für Oldtimer: Einzelgarage oder halboffenes Parkdeck?
Hallo zusammen,
ich habe für den Oldtimer verschiedene Varianten der Winterunterbringung, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann und eure Hilfe brauche:
- Variante 1: Die klassische Einzelgarage
Bei uns gibt's einige ungenutze ältere Garagen, die ich anmieten könnte.
Vorteil wäre natürlich, dass nur mein Auto drinsteht, Nachteil die "schlechte" bzw. typische Entlüftung. Die Garagen sind alle nicht neu und so aus den 70ern/80ern, können also schimmlig sein. So eine würde ich nicht nehmen wollen, kann es abe nicht komplett ausschließen. Ich habe auch gehört, dass Einzelgaragen wegen der Belüftung nicht der beste Abstellort sind.
- Variante 2: Das halboffene Parkdeck
Bei uns gibt es auch ein neues Parkdeck für ca. 16 Autos, dass in den Hang gebaut wurde. An und für sich ist es wie eine ebenerdige Tiefgarage. Vorne ist es offen (hat kein Tor) und auf der Vorderseite ist der obere Meter auch offen; auf den Seiten und nach hinten sind Betonwände (vorne auch auf ca. 2 Meter Höhe, bis dann eben der offene Meter bis zum Dach kommt). Regen kommt da trotz der offenen Bauweise nicht rein, da das Dach weit überhängt.
Vorteil ist hier die doch sehr gute Entlüftung, Nachteil, dass andere Autos im Winter Feuchtigkeit und Salz mitreinbringen. Ich hätte da einen Stellplatz an der offenen Betonwand, mit anderen Autos daneben.
Faktoren wie Diebstahlschutz etc. sind bei dem Vergleich unwichtig, mir geht es hier nur ums Klima.
Was meint ihr, Variante 1 oder 2?
Danke!
Viele Grüße
Scorp495
Beste Antwort im Thema
Für Oldtimer ist alles schädlich, was eine relative Luftfeuchte über ca. 70% hat. Ab diesem Wert tritt verstärkte Korrosion auf. Gift ist kondensierende Feuchte wie Tau oder Nebel. Auch UV-Strahlung ist für alte Autos schädlich. Ideal ist für alte Autos ein Ort, der ganzjährig nur geringe Temperaturschwankungen (und damit auch einer relativ gleichbleibenden Luftfeuchte) und wenig Lichteinfall hat.
Wer einen Oldtimer im freien oder in einem Carport aufbewahrt, kann den Wagen eigentlich auch gleich von einer Klippe schmeißen. Die Zerstörung geht dann nur etwas flotter...
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22 Antworten
Hallo,mir wäre der Witterungs/Blick Schutz wichtiger als das Klima in der Garage.Es sei den,das Fahrzeug soll für die nächsten Jahre weg gestellt werden,dann wäre der Aufwand,gelegentlich mal zum Fahrzeug,Tor auf,Fahrzeug Fenster einen Spalt weit offen lassen zu groß.Wenns nur zum Überwintern ist,ganz klar,ohne bedenken die Geschlossene Garage !
Für Oldtimer ist alles schädlich, was eine relative Luftfeuchte über ca. 70% hat. Ab diesem Wert tritt verstärkte Korrosion auf. Gift ist kondensierende Feuchte wie Tau oder Nebel. Auch UV-Strahlung ist für alte Autos schädlich. Ideal ist für alte Autos ein Ort, der ganzjährig nur geringe Temperaturschwankungen (und damit auch einer relativ gleichbleibenden Luftfeuchte) und wenig Lichteinfall hat.
Wer einen Oldtimer im freien oder in einem Carport aufbewahrt, kann den Wagen eigentlich auch gleich von einer Klippe schmeißen. Die Zerstörung geht dann nur etwas flotter...
Sorry, aber das sehe ich genau andersrum. Wenn von oben nix aufs Auto fällt und es gut Durchzug gibt, spielen Temperaturschwankungen kaum eine Rolle, weil die Hohlräume gleich wieder durchlüftet werden. Ein CarPort ist nach einen Scheune so ziemlich das Beste für was ich mir vorstellen kann (Diebstahlschutz ganz außen vor).
Wenn du das Auto feucht in eine Garage stellst, wo nicht richtig gut Wind weht, kann sich der Gammel schön gemütlich einrichten. Nicht umsonst ist so mancher Laternenparker von der Substanz fitter als so mancher Garagenfund.
Salz und Schmodder sind natürlich ebenfalls außen vor.
Beim CarPort hat man noch den Vorteil, dass keine Blattläuse draufkommen und keine Vögel draufkacken. Nur für Nachbars Muschi muss man sich was einfallen lassen.
mfg
Also meine gemietete Einzelgarage hat in den beiden Außenwänden Lüftungsschlitze, rechts schließt eine weitere Garage an und das Garagentor wird nicht dicht abschließen... Die Garage ist aus den 70ern, so dass das bei anderen ähnlich sein sollte? Luftzirkulation und stabile Temperaturen sind gewährleistet und sogar der, mir ebenfalls unwichtige, Diebstahlschutz ist gegeben. Die Garage ist übrigens bei einigen Oldtimer-Versicherungstarifen vorgegeben. Gibt für mich nichts besseres!
Ich würde die Einzelgarage nehmen . Dann aber mindestens einmal pro Woche gut durchlüften und den Wagen mit geöffneten Fenstern abstellen .
Sollte das aus Gründen der Entfernung nicht gehen wäre die andere Abstellmöglichkeit mein Favorit , wobei der Wagen hier nicht mit geöffneten Fenstern stehen kann und von daher auch eine häufige Durchlüftung des Innenraumes erfolgen müsste .
Ich würde die Garage nehmen. Die Schwankungen dort sind nicht so hoch. Ich habe gute Erfahrung mit den einfachen Entfeuchtern. Einer ins Auto und evtl. noch einer in die Garage. Der im Innenraum hält den ganzen Winter. Den in der Garage muss ich je nach Witterung mal wechseln.
Aus eigener Erfahrung mit unserem Carport, einer Garage aus den 60ern und meinem Winterunterstellplatz in einer gemauerten Halle mit 5m Höhe und einem Belüftungsschacht.
Carport > Wagen verstaubt nur, kein Rost oder sonstwelche Zersetzungserscheinungen.
Garage } Boden oft feucht, Alu blüht, Leder schimmelt...ganz übel.
Halle } Die Granada Stahlsportfelgen und Radmuttern rosten mit galoppierender Geschwindigkeit..
2:0 für das Carport...der optimale Aufbewahrungsort für jedes KFZ.
Eine normale Garage ist Gift für ein Auto. Feucht, keine Durchlüftung, keine Dämmung. Temperaturwechsel verursachen Kondensation, das ist ein Fakt.
Eine halbwegs konstante Temperatur und eine Luftfeuchte deutlich unter 60% sind wichtig.
Sobald Feuchtigkeit im Spiel ist, muss eine gute Durchlüftung her.
Ein großer Carport ist da besser als eine Garage. Wobei beides für ein wertiges Fahrzeug nicht aktzeptabel ist.
Soll der Wagen lange halten, also nicht rosten, muss er in eine gute Lagerung. Die kostet Geld, das kann man aber nicht ersetzen.
10 Jahre lang habe ich meine Oldtimer in einer Lagerhalle abgestellt. Betonboden, einfache Dämmung, aber geschützt und groß. Kein Problem mit Korrosion, kein Muff, ganz im Gegenteil.
Garagen, Scheunen....das habe ich alles durch seit 30 Jahren.
In einer Garage kannst Du den Wagen in einer großen Plastiktüte eingeschweisst abstellen. Min. 10kg Silica Gel dazu und das hält min 6 Monate. Sofern der Wagen 100% trocken bei gutem Wetter eingepackt wird. Dies ist ein Kompromiß, sofern man die Verpackung wirklich 100%ig durchführt.
Erstmal danke für die Antworten!
Ich kann noch ein paar Erläuterungen hinzufügen:
- Der Wert des Autos ist zu vernachlässigen. Es handelt sich um einen Audi 80 B3, der ist nicht teuer und vollverzinkt.
- Das Parkdeck ist direkt hinter unserem Haus - ich sehe den Stellplatz von unseren Fenstern aus. Es ist auch am Ende eines Zufahrtswegs, also durchaus abgelegen. Die Garagen wären in der Straße, also in ein paar Hundert Metern).
- Im Parkdeck würde ich im Winter noch irgendeinen Schutz aufs Auto legen, so einen Spezialbezug, eine Hülle, etc. In der Garage wäre das natürlich nicht zwangsweise notwendig.
Im Parkdeck wäre er leichter zu klauen, das ist richtig. Das Auto habe ich aber extra NICHT als Wertanlage, sondern aus persönlichen Gründen.
Carport ist für mich indiskutabel, es kommt jeder ans Auto dran, ebenso Katzen und Witterung. Zum reinen Wegstellen ist so eine alte Garage perfekt, wenn die einmal trocken ist bleibt sie es auch. Das ist nix für ein Alltagsauto, das auch mal nass da rein gestellt wird und dann nicht trocknen kann. Für Saisonfahrzeuge aber ideal, meine Garage war nach 6 Monaten knochentrocken und bleibt es auch. Die schlechte Lüftung hat gerade bei deutschen Wintern enorme Vorteile, die Garage reagiert kaum auf Wetterumschwünge. In meiner gut gelüfteten Garage ist mein Auto immer patschnass wenn es nach einer Frostperiode schlagartig 10-15 Grad wärmer wird. Das passierte in jedem Winter der letzten Jahre jeweils mindestens 10 Mal. Das Auto trocknet dann zwar auch wieder schnell, aber in der schlecht gelüfteten Garage wird es erst gar nicht nass. Eine mangelhafte Lüftung ist nur dann problematisch wenn die Garage jeden Tag geöffnet wird oder sonst irgendwie Feuchtigkeit eingetragen wird. Wenn eine Garage nur schlecht belüftet ist, aber nicht aufgrund von Baumängeln Feuchtigkeit aus dem Erdreich zieht oder ähnliches ist die perfekt zum Wegstellen geeignet.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 31. August 2016 um 22:38:14 Uhr:
Nur für Nachbars Muschi muss man sich was einfallen lassen.

vielleicht könnte man ja mal für Nachbars Muschi ein extra-Thema erstellen

Aber im Ernst: Optimaler Aufbewahrungsort weist Luftfeuchte zwischen 30 und 50% auf. Wenn man eine Garage hat, die das bietet, perfekt! Wenn man sich nicht sicher ist: Hygrometer reinstellen (am besten unter dem Auto) und zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten die Werte ermitteln.
Eine "gut durchlüftete" Garage ist meiner Meinung nach genauso viel Wert wie ein Carport: Nämlich Unterstellung zu Außenbedingungen. Besonders in den Übergangszeiten Herbst und Frühling und bei uns in D inzwischen auch den Großteil des Winters wird dank des "milden Klimas" eine Luftfeuchte von 70% erreicht.
Nicht gut für den dauerhaften Substanzerhalt.Eine "abgeschlossene" Garage bietet den Vorteil, dass man bei zu hohen Feuchtigkeitswerten, diese bei sehr kalten Temperaturen im Winter durch eine oder mehrere kurze Stoßlüftungen wunderbar "entfeuchten" kann, also perfekte Werte um 30% erreichen kann. Voraussetzung ist natürlich, dass die Garage dann so "dicht" ist, dass keine neue Feuchte nach dem Lüften wieder nachkriecht.
Die perfekte Garage gibt es nicht... 30-50% sind für Blech und Karosserie gut, für Holz und Leder jedoch schon zu trocken, die möchten gerne über 50% haben. Ob in der Garage jetzt 50 oder 65% Luftfeuchte herrschen ist eigentlich egal, besser als Carport ist es allemal. Tropfnass sollte eine Garage nicht sein, in meinen Augen sinnvollster Indikator sind Bremsscheiben: Solange die blank bleiben ist alles in bester Ordnung, zeigen diese innerhalb von ein paar Tagen jedoch Rostbefall ist es eher zu feucht.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 31. August 2016 um 22:38:14 Uhr:
Sorry, aber das sehe ich genau andersrum. Wenn von oben nix aufs Auto fällt und es gut Durchzug gibt, spielen Temperaturschwankungen kaum eine Rolle, weil die Hohlräume gleich wieder durchlüftet werden.
mfg
Und bei jedem Regenschauer hast du die gleiche Feuchte in deinen Hohlräumen wie in der Umgebungsluft (-> 100%). Dass das alles schnell wieder trocknet stimmt schon, aber bei nem deutschen Winter kann es dir dann schonmal passieren, dass alles zwei Wochen lang dauernass ist. Muss ich nicht haben...
Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen über die günstigsten Umgebungsbedingungen für klassische Autos.
Eisenmetalle rosten bei einer relativen Luftfeuchte von über 70% überproportional stark. Draußen ist das bei uns (auch in Carports) fast ganzjährig der Fall. Selbst im Sommer. Feuchten von unter 40-45% sind schlecht für Holz und Leder, da diese spröde werden - allerdings perfekt für Blech. Ideal ist also ein Klima mit einer möglichst gleichbleibenden Feuchte rel. von 50-70%. Das läßt sich praktisch nur in einer Garage erreichen. Diese sollte Belüftungs-, Heiz- und noch besser Klimatisierungsvorrichtungen haben. Erstere beiden sind meistens ausreichend. Damit lassen sich in einer Garage an 340 Tagen im Jahr Luftfeuchten unter 70% herstellen.
Wir reden hier von Oldtimern, nicht von Gebrauchsautos. Bei Klassikern liegt der Schwerpunkt eher bei dauerhaftem Erhalt.
Nasse Oldtimer haben in einer Garage nichts zu suchen. Bevor sie da rein kommen, sollten sie so gut wie möglich getrocknet werden. Restfeuchte bekommt man in der Garage durch Nachlüften, Nachheizen oder Klimatisierung raus. Danach sollte das Auto wieder so lange wie möglich von Wasser fern gehalten werden.
Daher sollte man ein Hygrometer in der Garage haben.
Lichteinfall sollte ebenfalls kontrolliert sein. Die alten Materialien mögen keine UV-Strahlung. Besonders Kunststoffe nicht. Auch aus dem Grund kommt ein Carport für alte Autos nicht in Frage.
Ein weiteres Thema ist Staub. Im Carport verstaubt ein sauberes Auto (abhängig vom Wetter) innerhalb weniger Stunden. Staub ist Gift für klassischen Lack. Daher muß häufiger geswaschen werden. Wahrscheinlich mit Wasser. Wasser ist Gift für alte Autos. Kostbarer Oldtimer werden daher immer sauber gehalten und selten gewaschen. Wenn waschen notwendig ist, wird nur sparsam mit Wasser der Teil gereinigt, der schmutzig ist.